Ein Schwank aus meinem Auto-Leben....
Vor 6 Jahren wurde mir zu einem "Freundschaftspreis" von € 150.000 ein 8-Jahre alter Grand Voyager mit langem Radstand angeboten. Hubrampe auf der Heckseite, handsteuerbar direkt vom E-Rolli aus in der Mitte des Fahrzeuges, rundum 4 Kappsitze für Mitfahrer. Alles vollelektronisch. Ursprungswert € 350.000 ,-. Service und Wartung ausschließlich in Ulm durchführbar. Für mich von der ungarisch-slowenischen Grenze fast 9 Stunden Fahrzeit über die Alpen.
Der Vorbesitzer war hier als leitender Manager im Medienbereich an Muskeldystrophie verstorben. Die Witwe kontaktierte mich.
Ich hätte es nur FAST genommen, denn immer brauche ich alle 1-2 Stunden ein Behinderten-WC. Woher das nehmen, wenn ich auf einen Berg oder in den Wald fahren will. Naja, was will ich eigentlich dann am Berg oder im Wald in der Praxis mit meinem E-Rolli in unserer unwegsamen Landschaft anstellen? Pilze suchen? Jagen? Kräuter sammeln an den steilen Abhängen der Bergwiesen mit über 40 % Steigung? Üben, ob man mit einem 140 kg-Rolli vielleicht doch im unbefestigtem Gelände über Rinnsale von Bächen springen kann? Ich kann schon froh sein, wenn ich in den oft tiefen, ausgewaschenen Spurrinnen unserer Forstwege nicht seitwärts kippe.
Meine Stadt ist bei öffentlichen Verkehrsmitteln, im Kulturbereich und in ein paar Lokalen zu 100 % rollstuhlgerecht - da brauchst kein Auto.
Ich freue mich heute noch darüber, dass ich das Auto schließlich abgelehnt habe, weil es war letztlich nur ein Teil einer Traumwelt.
Wilde Natur und unsere Bergwelt sind im TV viel barrierefreier geniesbar.