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Krankheit oder Behinderung?

Krankheit oder Behinderung?
Hallo!

Wie seht ihr das? Fühlt ihr euch krank oder behindert?

Ich frage aus Neugierde und weil ich den anderen Thread "Eure Krankheit und Sex" verfolge und jedesmal zusammen Zucke, wenn ich das lese (genauso wie wenn ich lese, dass jemand "an etwas leidet" oder "an den Rollstuhl gefesselt ist".

Ich versuche in meinem Job (eine europäische Organisation für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen) täglich Nicht-Behinderten klar zu machen, dass wir eben nicht krank sind, weil Krankheit immer ein Defizit (also etwas was negativ ist) ist - sondern behindert. (Man ist nicht behindert, man wird behindert). Es geht also nicht um unsere "Schwäche" sondern darum, dass täglich Diskriminierung vorkommt (und auch nicht vorhandene Barrierefreiheit oder schlechte Bedingungen bezüglich Assistenz sind Diskriminierung).

Den "normalen" ist das nur sehr schwer beizubringen, viele sehen uns dann doch lieber "von einem harten Schicksal getroffen" und sind voller Mitleid. Ich kann das irgendwie noch gerade so ein bißchen nachvollziehen, schließlich haben die Wenigsten je etwas mit behinderten Menschen zu tun gehabt.

Wenn jetzt aber wir auch mit dem gleichen Vokabular weiter machen, dann tut mir das irgendwie schon in der Seele weh.

Aber ich bin gerne offen für Diskussion und würde mich darüber freuen, zu erfahren, wie ihr das seht...

liebe Grüße

euer Chris
Als erstes
würde ich es als notwendig erachten, dass bei solchen Themen nur die Mitglieder dieser Gruppe Zugang hier haben.
Ansonsten bin ich mit meinen Äußerungen sehr vorsichtig. Nicht jeder hat in dieser Gesellschaft Verständnis und Toleranz für solcherlei Themen - leider.

Hexlein71
*******g66 Paar
125 Beiträge
hallo
ich persönlich fühle mich net krank ,aber es soll jeder wissen mit wem er es zu tun hat u wer mit meiner krankheit net klar kommt hat selbst schuld u ist meiner net würdig
vlg maik
******_60 Frau
70 Beiträge
Eine Behinderung ist keine Krankheit !!

Eine Krankheit ist eine temporäre Herabsetzung der Gesundheit.

Die Behinderung "heilt" nicht und hält ein Leben lang.

so long
ulrike
********2209 Frau
438 Beiträge
Als 2tes
Hexlein, deine Meinung kann ich leider nicht teilen! Denn: nur wer sich mitteilt, kann verstanden werden!!!! Gib auch Nichtbetroffenen eine Chance, sich in uns hinein zu versetzen!

Des weiteren gebe ich Delphi und besonders Liebling recht!
Erst gestern hatte ich mit einem Bekannten einen chat in dem ich ihn fragte, in wie weit er über den neuesten Stand meines Handicaps informiert ist.... gleich bekam ich (für mich empfunden) rüpelhaft die Frage gestellt, warum ich immer so auf Mitleidstour mache (o.ä.)..

Ich habe ihn 3 Mon. nicht gesehen, in dieser Zeit hat sich gesundheitlich sehr viel bei mir getan!!! Ich wollte auch einfach nur sicher gehen, dass er ziemlich genau über mich informiert ist, bevor er bei einem neuerlichen Wiedersehen aus allen Wolken fällt!!!

Das Letzte was ich will ist Mitleid!!!!!! Ich möchte einfach nur sicher gehen, das jeder weiß wie er mich zu nehmen, akzeptieren, umzugehen weiß!!!!!!!!!!!!!!!

Ich knabbere heute noch an dem chat von gestern!!! MISSVERSTÄNDNISSE!!!!
Ich
kann mich den Worten von Liebling 66 nur anschließen.........PUNKT
*******iry Frau
109 Beiträge
Also im Prinzip stimme ich delphy_60 voll und ganz zu. Das ist die fachliche Definition.

Aber dennoch bin ich doch eigentlich nur krank, wenn ich mich krank fühle. Vielen geht es doch so, dass sie sich trotz Behinderung wohl fühlen. Die Behinderung verändert die Lebensumstände ja lediglich von vorn herein.

Dem entgegen spricht natürlich die Defintion von "chronisch krank". Auch ich bin so eingestuft, fühle mich aber nur selten so. Natürlich habe ich eine Behinderung, die sich auf bestimmte Weise äußert. An den meissten tagen kann ich damit gut umgehen und an anderen Tagen wieder etwas schlechter.
wenn ich mich ab und zu im chat selbst beschreibe - dann nenne ich das immer nur - bewegungseingeschränkt und daß es mit mir nur noch besser werden kann - ich suche ja einen gesunden mann - und der hat ja ein recht dazu das zu erfahren - worauf er sich da mit mir einläßt. dann können sie sich getrost überlegen - ob sie sich mit mir treffen. also - ich fühle mich nicht krank.

lg mona *freu2*
**st
Eine Behinderung ist keine Krankheit !

Aber oft ist eine Behinderung durch eine Krankheit entstanden. So, wie bei mir.

Ich sage: Ja, ich habe eine Behinderung und ich habe diese scheiß Krankheit, aber was ich ganz bestimmt nicht brauche ist Mitleid!

Gruß Luna
Hallo und danke schon mal für die vielen Antworten! Das scheint eine gute Diskussion zu werden:-)

@********2209: Das mit dem Mißverständnis ist natürlich wirklich sehr traurig und ich verstehe, dass du daran zu knabbern hast.

Es geht mir im übrigen auch garnicht darum, unsere körperlichen/seelischen/kognitiven Einschränkung zu leugnen oder zu verschweigen. Übrigens auch hier verwende ich lieber Begriffe wie Einschränkung oder Beeinträchtigung, denn Delphie hat vollkommen recht: Krankheit ist eine vorübergehende Herabsetzung des Gesundheitszustands (also wenn ich z. B. einen Schnupfen hab, dann bin ich krank).

Meine Beeinträchtigungen sind da und natürlich ärgere ich mich auch dann und wann über sie. Natürlich sollten wir offen damit umgehen, denn genau diese Offenheit wünsche ich mir auch von nicht-behinderten Menschen.

Ich finde es natürlich auch Scheiße, dass ich mich nicht kratzen kann z. B.. (oder auch selbst befriedigen - als anderes Beispiel).

Aber viel mehr stören mich die gesellschaftlichen Benachteiligungen, physische und mentale Barrieren, unnötige Hemmschwellen und genau diese Mißverständnisse, die du erwähnst, Lastella.

Wäre es nicht schöner, wenn man garkeine Angst davor haben müßte, dass jemand bei einem Treffen mit uns "aus allen Wolken fällt"? Ich denke halt, diese "Enttäuschung" dann vor allem an falschen Annahmen liegt, Hemmungen, wiederum Unverständnis. Also Barrieren im Kopf. Und ich finde es ganz wichtig, dass du weißt, dass nicht du daran Schuld bist und auch nicht deine Beeinträchtigung.

In diesen Sinne alles liebe

Chris
**st
Was mich ganz oft wütend macht ist, dass mich Leute, die mich gar nicht kennen auf der Strasse mitleidig ansehen oder auch diesen Blick drauf haben: Oh Gott, so früh am Tag und schon so betrunken!

Dass ich Probleme mit dem Laufen haben könnte und deshalb torkel, auf die Idee kommen die Leute gar nicht! *motz*
**em Mann
1.191 Beiträge
Hallo,
meine Behinderung ist vorhanden, ob ich sie nun so nenne, oder Handicap oder Beeinträchtigung oder sonst wie.

Öfters nenne ich sie - provokativ oder nicht - auch "Krüppelei". Menschen, die z.B. wenig nachdenken + mich und Andere behindern, bezeichne ich im Gegenzug als "behindert".
Aber das ist ein anderes Thema.

Krank bin ich nicht oder eben nur dann, wenn ich z.B. erkältet bin.

Mitleid brauche ich absolut nicht, finde ich unangebracht.
Ich habe zwar öfters Schmerzen + öfters bin ich auch traurig + einsam, aber oft bin ich auch fröhlich + glücklich.

Neugier, Offenheit + die Bereitschaft, Barrieren im Außen + im Kopf abzubauen, das Interesse an unbekannten oder (scheinbar!?) andersartigen Menschen, das Aufeinanderzu"gehen" + Nachfragen, sind meiner Meinung sehr viel nützlichere Eigenschaften + Verhaltensweisen.

LGuaG

Prem Amido
Hallo!
Ja ich bin Behindert und Krank!
Behindert bin ich wenn ich meine Prothese nicht tragen kann und deshalb mit zwei Unterarmstützen laufen muß und meine Arbeit nicht verrichten kann.
Krank bin ich wenn der Stumpf mal wieder Eitert und es aufgeschnitten werden muß,oder wie diese Woche erst das der Ellenbogen aufgeschnitten wurde und ich wieder eine Op hatte.
Ansonsten muß man eben sein Paket tragen so gut es geht.
*******hrer Mann
9.678 Beiträge
Also ich bin nicht krank, ich habe gewisse Einschränkungen.
Krank ist man doch bei einer Grippe usw. Wir haben halt ein paar Einschränkungen oder Hadycaps, wie immer man ess nennen mag.
Auch Behinderung ist so eine Sache. Die Behinderung erfahren wir doch mehr durch die Umwelt(Treppen oder andere Hindernisse) als durch uns selbst.

LG

Mario
Es
gibt einfach auch Erkrankungen, die man nicht öffentlich mitteilen kann, da man zu viele schlechte Erfahrungen gemacht hat und sie desweiteren in dieser Gesellschaft verpönt und schambehaftet sind. Ich kämpfe in meinem Selbsthilfeforum mit den anderen Betroffenen schon lange um die Toleranz der Menschen - scheinbar vergebens. Ich für meinen Teil habe mich damit abgefunden (meine Energie widme ich nunmehr anderen, schöneren und wichtigeren Dingen...), was jedoch für mich als Konsequenz bedeutet, mich "öffentlich" nicht mehr zu offenbaren!!!

Ich habe diesbezüglich eindeutige und tiefgreifende Erfahrungen gemacht und bleibe daher vorsichtig.
Punkt.

Hexlein71
**st
Mich würde mal interessieren, warum ihr sagt, ihr seid behindert aber nicht krank.

Ich denke mal, dass es sich dann entweder um etwas angeborenes handelt oder es ist eine Behinderung durch einen Unfall?

Ich für mich kann ganz klar sagen, dass ich krank bin und dadurch meine Behinderung entsteht.
Entweder habe ich "meine Päckchen" von Anfang an oder recht jung per Ärztepfusch (unbehandelte Mittelohrentzündung) bekommen.

Insofern würde ich es als "behindert" an sehen, zumal der Zustand recht stabil ist und ich nicht davon ausgehe, dass sich nochmals etwas ändert, während ich Krankheiten eher periodisch oder zeitlich begrenzt ansehe.

Wobei die Unterscheidung doch sehr filosofisch *zwinker* sein kann.
********2209 Frau
438 Beiträge
Chris, ich danke dir !!!

und das was mona schrieb ist genau mein denken!!! würde ich mich sonst freiwillig outen? nein!

mein handicap ist nicht "ersichtlich", nur könnte es sehr schnell spürbar werden. deshalb bin ich genötigt mich zu erklären, um einen wolkenfall zu vermeiden. wie mona schon sagte......

nochmal an chris... schön das du dieses thema aufgegriffen hast!!

euch noch einen netten, wunderbaren ersten frühlingsabend

stella
Unsere Gruppe ist alles andere als homogen und wenn jemand leichter mit seinem Handicap umgeht, wenn er von Krankheit spricht, dann finde ich das durchaus legitim.

Meine Lippenspalte ist keines von beiden. Es ist eine Fehlbildung, die operiert wird und dann hat sich die Sache eigentlich auch erledigt. Und insofern gibt es auch keinen Grund die LS anzusprechen.
Allerdings macht man auch Erfahrungen, die nicht so toll sind und deshalb seelische Narben hinterlassen, über die sich nicht so leicht reden läßt. Zumal die andere Person sehr leicht überfordert ist.

Und seelische Krankheit und seelische Behinderung liest sich für Aussenstehende grauselig. Da spielt es keine Rolle welches Wort man verwendet.
********2209 Frau
438 Beiträge
blackbird... ??? was willst du uns genau mitteilen??

verstehe nicht recht...
ich hab einen riesen vorteil - ich lebe in einem kleinen ort und hatte in diesem vorher eine boutique - also kennen mich alle bürger noch von vorher und das kl. cafe unten im haus ist im sommer mein zweites zuhause. mir stellen die leute keine dummen fragen - weil sie alle wissen - was mir passiert ist und ich werde geachtet und respektiert - und ich fühle mich genau so gesund wie alle anderen. aber wie gesagt - dieses aufgehobensein spüre ich nur im sommer - wenn ich unter all den menschen bin - und dann kommt der winter und damit der große einbruch - ich fühle mich nur lebendig unter menschen - aber das ist ja ein anderes thema.

lg mona
schwierig...
Ich in bin chronisch krank und manchmal sehr beeinträchtigt in meinen Bewegungen, eben durch die Krankheit.

Ich sehe das so, jemand, der eine Behinderung hat, kann sich durchaus sehr wohlfühlen und mit seinem Leben gut zu recht kommen. Er fühlt sich aber nicht krank.

Ein chronisch Kranker fühlt sich auch krank, obwohl er auch behindert ist, da er nicht mehr allles so aussüben kann, wie früher.

Ich kann jetzt nur von mir reden, ich habe eigentlich immer Schmerzen. Mittlerweile habe ich mich an einen gewissen Pegel gewöhnt, den ich gut ertragen kann, auch ohne Medikamente. Ich fühle mich einfach immer krank und bin dadurch behindert.

Hoffentlich habt ihr das jetzt verstanden.
**st
Genauso würde ich es auch ausdrücken.
Sehr schön beschrieben.
fühle mich werder krank noch behindert, aber das kommt auch aufs umfeld an, wie andere ein gegenüber sind!
ich sitze auch im rollstuhl und wenn andere leute mich als nicht krank oder behindert sehen, fühl ich mich auch nicht so!
flirte sehr gern und dabei merkt man ja wie ander reagieren!
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ andruschka

gute Genesung, meine Lieber *knuddel2*

ich bin durch bzw. nach meiner Erkrankung "behindert", weil ich in meiner körperlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt bin


Mrs. Heart*herz*
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