Dauerkatheter

DUUU bist die beste!!! hattest auch mir sehr gut mit deinen infos helfen können. an dieser stelle lieben dank nochmal!!

RUBENSZICKE und SUBTOP kann ich nur wärmstens an herz legen, sich mit dir in verbindung zu setzen!!!

Dank an rollimaus für ihren einsatz hier!!!!!!!!!!

l.gr.

Stella

Hi Stella,

danke für deine lieben worte.

ich möchte euch einfach zeigen, das dies zwar ein großes problem ist, aber es doch die ein oder andere lösung geben kann. man soll halt nie den kopf hängen lassen.

lieber fragen, dann kann man vielleicht auch eine lösung finden.

lg rollimaus

Ja Rollimaus, es bewahrheitet sich immer wieder : nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Dann stelle ich Dir hier jetzt mal eine Frage, die bis dato kein größeres Problem für mich war, aber nun zu einem wird.

Ich muß mich ca. alle 4-5 std katheterisieren! Es ist unmöglich für mich dieses auf einer öffentliche Toilette zu verrichten (Infektion).
Ich würde aber auch gerne mal andere Länder sehen, dieses bedarf einen Langstreckenflug. Auch Auto- Zugfahrten ins Ausland, kann ich deswegen nicht antreten. Jedesmal wenn ich ausgehe, muß ich meine Flüssigkeitszufuhr dosieren, die Zeit im Auge halten. Muß Anfahrts- und Abfahrtszeit einberechnen, und den Ausgang immer dann beenden, wenn es meist am Schönsten ist!!!!
Hinzu kommt ja da noch das Problem mit der analen Irrigation, aber das ist ja wenigsten länger zeitlich steuerbar.

Ich bekomme jetzt schon Panik, wenn ich Urlaub machen möchte.... eine Hoteltoilette!!!! HIIILLLLFFFEE... die werde ich erst mal gründlich putzen und desinfizieren und dann ein dickes schloß an türe machen!!

Liebe Rollimaus, ich hoffe Du hast einen Tip für mich, oder besser noch DIE Lösung.

lg
Stella

Ein Tipp für den Urlaub:
Gehe zu deinem Sozialamt und erkundige dich nach dem "Auro-Schlüssel" für die Behinderten-WC`s. Du bekommst ihn, wenn du die Notwendigkeit nachweisen kannst. Ich kenne Diabetiker, die ihn genauso bekommen haben, weil sie unterwegs auf ein reines WC für das Spritzen des Insulins angewiesen sind.

Der Euro-AV-Schlüssel beechtigt zum Benutzen aller Behinderten-WC`s und öffnet dir diese europaweit (auf Autobbahn-WC`, öffentlichen Gebäuden, Städten, großen Kaufhäusern...). Diese WC`s sind wirklich immer sauber, da jeder das WC so verläßt, wie er es sich vorzufinden erhofft. Waschtisch und Ablage gibts auch immer drinnen. Zudem werden sie mehrmals täglich gereinigt.

liebe/r subtop,

das war mir noch nicht bekannt!!! das würde evtl schonmal mein problem mit einer längeren autofahrt erleichtern.
lieben dank für diesen guten tip.

dennoch ist immer die angst vor DER gefahr dabei....

l.g.

Stella

subtop,

bist du sicher das es das sozialamt ist???
früher war das VERSORGUNGSAMT zuständig! heute nennt es sich AMT FÜR SOZIALE SICHERUNG UND INTEGRATION.
ich denke, dass es bundeslandübergreifend anders bezeichnet wird....

Im Ösi-Land hier ist es das zuständige Sozialamt, das die Ausgabe des Euro-Schlssels entweder noch selbst vornimmt oder an eine zentrale Stelle in Wien ausgelagert hat. Das wird bei euch Versorgungsamt heißen.

ich danke dir, dass war genau die antwort die ich erwartet habe..
nun weiß ich, wo ich angreifen muß!!

lieben dank und gute nacht..

Stella

Hi Stella,

einen Punkt haben subtop schon angesprochen, die mit dem WC-Schlüssel. Hier noch ein paar Informationen zu dem Schlüssel:

WC-Schlüssel für Behinderten-toiletten:

Inhaber eines Schwerbehindertenausweises mit einem GdB von 70 oder mehr und dem Merkzeichen G oder den Merkzeichen aG, B, H oder Bl. können einen Schlüssel für Behinderten-Toiletten der deutschen Tank- und Rastanlagen und Behinderten- toiletten in Städten und Gemeinden anfordern.

Der Schlüssel kostet 18 Euro, zusammen mit einem Verzeichnis der Behinderten-Toiletten 25 Euro und kann bestellt werden beim

Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung e.V.:

CBF Darmstadt
Pallaswiesen-straße. 123a
64293 Darmstadt

Tel.: (06151)81220
Fax: (06151)812281
oder online http://www.cbf-da.de/cbf-da/

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, wie du deine Reiselust behalten kannst.
Da du ja bereits schon katheters, dürfte für die es kein Problem sein, einfach einen Beutelkatheter zu verwenden. Für Männer ist dies zwar einfacher, aber auch für uns Frauen ist es möglich im Sitzen (im Auto, in einem Zimmer, im Flugzeug am Platz) zu kathetern. Dazu brauchst du nur einen Katheter mit integriertem Beutel (z.B. Medical Service Libero Plus oder Astratech Hydrokit II, Muster kann ich dir gerne zukommen lassen) und Kleidung die leicht zu handhaben ist (Rock oder eine Rollihose die weit geöffnet werden kann). Du setzt dich dazu einfach nur auf dem Sitz so weit wie möglich vor und spreizt die beine. Beim Rock kannst du einfach den Slip zur Seite schieben und kathetern, bei der Rolli-Hose machst du nur den Reisverschluss bis ganz hinten auf (ist hier länger wie bei einer normalen Hose) und wenn du eine normale Hose hast zeihst du sie einfach bis zu den Knien runter. Dann kanns los gehen. Wenn du fertig bist, wird der Beutel verschlossen und du kannst ihn später an einen beliebigen Ort entsorgen.

Ich praktiziere dies jetzt schon seit Jahren und lasse mich durch so etwas nicht von meinen Reisen abhalten. Wenn du unterwegs bist und kein WC da ist, was du benutzen kannst/möchtest, dann frag nach einen seperaten Raum. Den bekommt man in der Regel immer, egal ob privat oder in öffentlichen Einrichtungen. Im Flugzeug stelle ich dann meist einen Rucksack neben mich oder ich bitte meinen Nebensitzer eine Decke über meinen Bauch zu halten, dann bekommt auch keiner etwas mit.

In der Regel sind die Behinderten-Toiletten deutlich sauberer als die normalen Toiletten. Wenn du sie nicht benutzen möchtest, dann wäre das Kathetern mit Beutel eine echte alternative.

Wer nicht kathetern kann, kann sich ein sogenannten Uribag holen. Das ist ein Beutel, in den auch Frauen im Sitzen urinieren kann und der dann dicht ist, bis man eine Möglichkeit hat ihn zu leeren.

Sollte ihr noch weitere Fragen haben, nur zu!

Liebe Grüße
Rollimaus

Na das waren ja super tips, lieben dank rollimaus.

allerdings frage ich mich, warum es diesen wc-schlüssel erst ab einem GdB von 70 bekommt. ich habe GdB 50 MZ "G"!!!! Ich werde es auf jeden fall versuchen, schadet ja nichts...

wo bekomme ich diese beutelkatheter? und wie teuer sind sie???

lg
stella

Hi Stella,

Katheter mit Beutel sind ein Hilfsmittel und werden durch die Krankenkasse voll bezahlt (Voraussetzung ist eine Inko-Diganose vom Arzt). Der Arzt stellt dir ein Rezept aus und du gibst es bei einem Lieferant deiner Wahl (oder auch bei mir ein) und bekommst die Lieferung frei Haus. Nur eine Zuzahlung von 10,- € im Qtl. sind notwendig oder du bist freigestellt.

Am Anfang rat ich dir jedoch erst einmal dir Muster schicken zu lassen, damit du für dich testen kannst womit du am besten auskommst.

Wichtig dafür ist zu wissen welche CH (z.B. 12 oder 14)du hast, ob du einen hydrophielen oder einen gel-Katheter haben möchtest und die Länge ( Frauen 20 cm/ Männer 40cm)

wenn du Muster haben möchtest schreib mich per CM an und ich lasse sie dir zukommen.

lg rollimaus

bist eine sooo gute Seele, ich danke Dir sehr!!! Komme auf dich zu!!

lg.

stella

Melde mich von meinem Aufenthalt in der Neuro-Reha-Klinik Judendorf bei Graz zurück. Es geht mir blendend!
Ich trainierte die Blase zuvor schon bis auf meine gewohnten zwei Stunden hoch und am Tage der Reha-Anreise wurde der DK entfernt.

Es gab in der Klinik zirka 80 % Schlaganfälle, 10 % MS, Muskeldystrophiker und ALS und 10 % neurochirurgische Hirn-OP-Patienten.

Das Reha-Zentrum empfahl mir das Tragen von Pull-down-Sicherheitshöschen und setzte alle Therapien so an, dass zwischen den einzelnen Therapien Zeit für einen Toilettgang blieb.

Gleich in der ersten Visite fragte mich der Primar um mein Reha-Ziel. Ich erwiderte, dass dies das Umsetzen Rolli-WC-Bett betreffe, den Transfer zwischen meinen einzelnen Rollis (Falt-, Elektro-, Stehaufrolli) und das Ankleiden von Hose, Kompressionsstrümpfen und Schuhen.

Gleich zu Beginn wurde ich zwecks Festellung der Blasendynamik auf eine Urologie gebracht. Alles ok, nur eben eine Minimalkapazität im Blasenvolumen gepaart mit neurogener Dranginkontinenz. Ich bekam Tabletten, die das Volumen etwas vergrößern sollen.

Was dann kam war unglaublich.
Zielorientert trainierte die Ergotherapeutin mit mir sämtliche am Markt erhältliche Anziehhilfen für Kompressionsstrümpfe und Schuhe auf ihre Tauglichkeit für mich durch und suchte mit viel Ideen eine für mich taugliche Art des Hosenan- und -ausziehens.
Hier brauche ich noch Hilfe, da mir mich abstützend eben die dritte Hand fehlt und ein Drehen im Bett und damit ein liegendes Anziehen nicht möglich ist.

Die Physikotherapeutin trainierte mit mir sämtliche Rutschbrettarten zum Transfer Bett-WC-Rollstühle durch. Auch den Stehend-Transfer.

Damit die Sache auch praktisch zur Anwendung kommt, erfolgte der Transfer mit Hilfe der dortigen Krankenschwestern auch auf diese gelernten Arten (hatte alle drei Rollstühle mit).
An guten, nicht heißen Tagen gelang mir schließlich infolge der Spastik sogar der stehende Transfer zwischen den Rollstühlen und dem Bett bzw. WC wieder.

Da ich anfangs zu schwach war, um mich an den Armen hochzustützen, wurde auch täglich ein Sequenztraining zur Stärkung der Arme gemacht und die Beine im elektrischen Fahrrad bewegt. Zudem erhielt ich im Lokomat ein Gehtraining. Da ist man wie im Fallschirm aufgehängt und an eine computergesteuerte Gehmaschine angeschlossen, während ein Gehband unter den Füßen fährt. Man wird mit Gewchtsübernahme gegangen.
Damit der Körper lernt, das Eigengewicht zu übernehmen gibt es einen Stehtisch, wo ein breiterGurt das Gesäß in der Senkrechte hält und Knieschalen vor dem "Wegbrechen" der Knie nach vorne schützen.

Gegen de drohende Sommerhitze gab es für MS-ler "Kältewesten", welche die Basaltemperatur um bis zu vier Grad herabsetzen und damit den Körpertonus erhöhen, was eine bessere Beweglichkeit zur Folge hat.

Letztlich verordnete mir die Klinik einen Elektrorollstuhl mit Minimalwendekreis und höhenverstellbarer Sitzfläche, damit ich im Zweifelsfall immer auf mein Transferziel in der Höhe hinunterrutschen kann sowie mit Beinausstreck- und Relaxfunktion gegen die Beinödeme und zum waagrechten Mittagsschläfchen im Rolli.

Mein Reha-Ziel betreffend der Mobilität ist damit voll erreicht und die Problemlösungsvielfalt bewährt sich daheim permanent! Auf irgendeine Art geht nun jeder Transfer ohne Hilfe immer!

Interessant und durch das außerordentliche Engagement des Pflege- und Therapiepersonals verständlich ist, dass meist zwischen vier und zehn rollstuhlpflichtige Angehörige der Scheichs aus Dubai als Privatpatienten regelmäßig über viele Monate zur Neuro-Reha nach Judendorf kommen.

ich freue mich riesig für Dich, dass der Rehaaufenthalt einen so positiven Erfolg für Dich hatte und Du das Dorterlernte so wunderbar zu Hause umsetzen kannst.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute

Eine große Chance hatte sich für mich erfüllt, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort und alle haben mitgeholfen, dass ich einer 24-Stunden-Pflege entkomme.

Ich brauche übrigens meine Rutschbretter seit ein paar Tagen nur mehr in Ausnahmesituationen, wenn es mir heiß ist und dadurch die Körperspannung gegen Null geht. Sonst übernehmen die Beine im amuskulärem Stand wieder für Sekunden mein Gewicht - und dies samt Stützgriffe reicht zum normalen Transfer.

hi subtop,

na das nenne ich mal dienst am patienten. ich habe bisher noch nie noch einer rehaklinik in deutschland gehört, die sich so toll eingesetzt hat. es freut mich für dich/euch, das du dein rehazeil erreichen konntest und sogar noch mehr. mach weiter so. ich wünsche dir weiterhin viel kraft!

ich selbst gehe in 14 tagen in reha. bin mal gespannt, was die mit mir anstellen.

lg rollimaus

Das Pflegepersonal und die Therapeuten haben sich nicht nur bei mir so engagiert, sondern bei jedem Einzelnen von uns 40 Rolli-Fahrern auf dieser Station.
Zirka 80 % der Rollstuhl-Schlaganfallpatienten (Alter 20-60) können nach 2-3 Wochen wieder mit dem Rollator gehen und verlassen nach 4-6 Wochen mit dem 4-Punkt-Gehstock, dem normalen Gehstock oder wieder frei gehend die Klinik.

Ist übrigens eine Reha-Klinik der Pensionsversicherungsanstalt.

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