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Dauerkatheter

Dauerkatheter
Nachdem ich im Rahmen meiner Grunderkrankung an einer neurologischen Überlaufblase leide, darf ich tagsüber das WC im 1-1,5 Stunden-Takt und nachts im 2-Stunden-Takt aufsuchen.

Eine Grippe machte das Legen eines Dauerkatheters notwendig.
Da sich diese grippalen Infekte dann mehrmals wiederholt haben, habe ich meine Mobilität zum Umsetzen-Können aufs WC und damit zum Entfernen des DK noch nicht wieder gefunden.

Gegen Harnwegsinfekte nehme ich diese Cranberry-Tabletten (Preiselbeeren). Trotzdem ist fast monatlich ein Antibiotikum zur Bekämpfung notwendig.

Zudem läuft beim Blasentraining oder bei irrtümlichen Einklemmen des Katheterschlauches an den Oberschenkeln die Blase regelmäßig über.

Meine Freundin arbeitet im KH und meinte, dies seien die absolut normalen Probleme mit DK-Patienten, denn das "Wasser findet immer seinen Weg nach draußen". *lach*

Daher meine Frage an die Betroffenen: Wie vermeidet ihr Harnwegsinfekte und das Überlaufen?
Invekte Vermeiden
Baktrim, Hygiene, Kath. regelmässig Spülen, .....

Was Du gegen das Überlaufen machen kannst weiß ichleider nicht - da ich in dem Zusammenhang ja nur mit der männlichen Anatomie vertraut bin *floet*
Klingt logisch. Gespült wird auch. Tatsache ist auch, dass speziell nach der Unterleibsreinigung am Bidet die Infekte vermehrt auftreten.
Männer sind halt mit der Schlauchverwaltungspolitik anatomisch eindeutig im Vorteil. *haumichwech*
DAnn würde ich dort einfach mal die Amatur erneuern .... mal so als direkter Denkanstoß
Die Amatur am Bidet? Das hohe Reha-Bidet ist nicht mal ein Jahr alt und wird vor der Benützung nochmals gereinigt und gespült.
Das ist ok.

Möglicherweise steigen aber beim Waschen unten rum über das Duschgel oder die Seife anschließend Bakterien aufwärts.

Was bevorzugst du: Latex oder Silikon?

Silikon klebt eindeutig mehr auf der Haut, soll aber weniger anfälliger für HWI`s sein.
Ich selbst habe keinen DK - aber ich kenne das von OPs die ich hatte - wo ich für eine begrenzte Zeit einen DK liegen hatte !

Also Normales Duschgel würde ich da nicht verwenden - da würd ich mir - in Absprache mit Arzt und/oder Apotheker was besorgen was antibakeriell ist (und wo es nicht nur drauf steht!)
Eine OP hatte ich auch mal, da war der DK nach drei Tagen nicht mehr notwendig. Null Problem und da bekommst du auch nicht die klassischen DK-Probleme.

Aber jetzt hänge ich durch die grippalen Infekte seit Sylvester damit rum. Hatte nicht mehr die Kraft, mich aufs WC umzusetzen. Zudem habe ich durch die zusätzliche Immobilität an Gesäß und Schenkeln zugenommen, fühle mich wie ein Pinzgauer-Bierpferd, bin untenrum noch schwerer geworden und schaffe das Umsetzen dadurch fast überhaupt nicht mehr.

Wöchentlicher DK-Wechsel, 3-tägiger Harnackwechsel, der Arzt macht alles vorschriftsmäßig.

Meine ersten Probleme mit Harnwegsinfekten und Überlaufen traten erst nach drei Wochen auf. Bis dahin war alles paletti.
meine Erfahrung zu Katheter
also wenn du einen Dauerkatheter durch die Harnröhre hast..wirst du die Infekte fast nicht mehr los.
Ich habe schon mehrere Jahre einen suprapubischen Katheter..also durch die Bauchdeke direkt in die Blase.
Hatte vorher nur mit pressen die Blase entleeren können. Durch die langjährige Presserei und med. Fehlbehandlungen war die Blase zuletzt so defekt, daß nix mehr hielt. Mußte alle 2 Stunden das WC aufsuchen, und das war am Tag dann 7- 8 mal der Fall.
Die Schultergelenke sind dadurch so in Mitleidenschaft gezogen worden, daß ich mich damals zu dem Katheter ( Cystofix ) legen zu lassen, gegen die Meinung der Ärzte entschieden habe.

Hatte 20 Jahre lang Dauerinfekte..und wurde sie nicht mehr los,, doch nun habe ich Ruhe..nehme keinerlei Medikamente mehr ein, da die Leber von den Antibiotikas angegreiffen war.
Ich muß dazu sagen, daß ich schon 10 Jahre nur noch zu einem guten Heilpraktiker gehe, da die Ärzte nichts mehr mit mir anfangen konnten, außer PILLEN verschreiben....??:-(

Die Leber hat sich erholt,,,meine Cytsowechsel mache ich selbst. Denn wenn du das in der Klinik oder beim Arzt wechseln läßt besteht immer eine weitere Gefahr der Keimverschleppung. Der Wechsel ist ein Kinderspiel....

Deine Cranberris nützen in dem Fall nix mehr, da diese eigentlich nur zur Vorbeugung sind..und bei akuten Geschichten nicht viel bringen.

Zudem ist deine Wäscherei auch nicht von Nutzen, denn es liegt nicht am Hygienestand sondern an deinem Imunsysthem, das zu schwach ist die ankommende Keime abzuwehren..

wenn du weiter Fragen hast..ich bin schon Fach- Spezialistin in solchen Angelegenheiten..also nur zu..
LG ....
********2209 Frau
438 Beiträge
Auch ich leide seit 07.08. nach meiner BS-OP, an einer Überlaufblase!
Hatte anfänglich in 6 Wo 5 HWI`s, kein Antibiotikum schlug mehr an.
Durch dieses ständige Pressen mit der Bauchmuskulatur, lief ich Gefahr des Blasenverlusts.
Ich kann seit dem meine Blase auch nur noch durch Katheterisieren entleeren.
Gott sei Dank gibt es diese kleinen Einmalkatheter von "SpeediCath"von der Fa. Coloplast!!!! Sie sind so groß wie eine Zigarette!!!
Das Katheterisieren und die damit verbundene Regelmäßigkeit der Entleerung der Blase, habe ich mir antrainiert.
Wenn du die Füllmenge-/Größe Deiner Blase kennst und das Füllen durch Deine Flüssigkeitsaufnahme steuern lernst, bekommst Du sie/das Entleeren, relativ schnell in den Griff.
Ich mich/meine mittlerweile so gut im Griff, dass ich mich nur/Gott sei Dank, alle 4-max 5 Std katherisieren muß.
Das befreit mich natürlich nicht vom unwillkürlichen Harnabgang beim Husten, Niessen, Lachen, Bücken usw.

Solltest Du noch Fragen haben, gerne............
********2209 Frau
438 Beiträge
• ich HABE meine mittlerweile....
Ich habe keine Blasensperre, sondern das Gegenteil: Eine neurologische Überlaufblase mit starker Restharnbildung, die sich inach ca. 3 Minuten nach dem Harndrang selbständig entleert.
Darum kommt auch ein suprapubitaler Katheter gar nicht in Frage.
Die letzten 8 Jahre bin ich ganz gut mit meinem 1-1,5 Stunden-Takt am Tag bzw. 2 Stunden nachts damit gut zurecht gekommen.

Eigentlich geht es nur um die Zeit bis zur Reha im Juli, denn diese werde ich jedenfalls ohne Katheter antreten. Dort liege ich auf der Pflegestation und es sind laufend Hilfskräfte zum Umsetzen vorhanden. Die Reha mache ich, um die heurige Mobilität vor meinen grippalen Infekten und dem DK wieder zu erhalten.

Zudem wären Nasspannen durch eine Selbstentleerung der Blase trotz DK durch versehentliches Abgeklemmtwordensein des Katheterschlauches während der Therapien ungünstig. Es gibt genug Personal als schnelle Umsetzhilfe auf ein WC, da alle Patienten sich in ungefähr dem gleichen Zustand befinden

Mein Immunsystem ist laut Immunologischen Untersuchungen derart stark und aggressiv, dass ich etliche Personen damit mitausstatten könnte und die Chance auf eine zweite Autoimmunerkrankung habe.
Eine Rhenault-Symptomatik hat diesbezüglich schon vor Jahren zugeschlagen.
Also eher Immunsuppressiva denn eine Stärkung des Immunsystem.
********2209 Frau
438 Beiträge
REHA
Ich sah gerade mit einem Klick auf dein profil, dass Du in Österreich lebst.

Meine nächste Frage wäre gewesen, wo Du Dich in die Reha begibst. Ich war in Bonn/Bad Godesberg, es ist deutschlandweit die Einzige, mit NEUROUROlogischem Professor R.... und speziellen Untersuchungsgerätschaften, habe ich mir sagen lassen.
Die Patienten kommen von weit über die Grenzen her.... hätte ja sein können, dass Du auch dazu gehörst. Bisher gab es nur eine Neurologie und eine Urologie, eine NEUROUROLOGIE in dieser Form ist relativ neu!
Wenn Du mehr erfahren möchtest, gerne.... tipp tipp, klick...

Wünsche Dir in jedem Falle von Herzen alles Gute und dass die Reha Dir was bringt!!!!

L.Gr.
Die Reha trete ich gleich nördlich von Graz in einer Reha-Klinik an, die auf Schlaganfälle, MS und Gehirn-OP`s spezialisiert ist.

Da kann mir mein Gatte jederzeit auf die Schnelle Notwendigkeiten vorbei bringen und der dortige Leiter ist ein Freund. Immerhin verlasse ich für diese Zeit ungern einen chaotischen 4-Männer-Haushalt (Mann, Sohn, Rüde, Kater).

Eine andere Reha-Klinik, die auf HüftOP`s und MS spezialisiert ist, ist so 80 km entfernt. Dort wäre erst im November ein Termin frei gewesen und da ist wieder Schulzeit für Söhnchen.

Da ich auch noch in Teilzeit berufstätig bin und die Pensinsversicherungsanstalt der Kostenträger und Eigentümer dieser Reha-Kliniken ist, habe ich auch schon grünes Licht für das nächste Jahr erhalten.
*******iry Frau
109 Beiträge
Dauerkatheter
Mein Exfreund hatte auch einen Dauerkatheter durch die Bauchdecke und auch in regelmäßig Abständen mit Harnwegsinfektionenn zu tun. Keine schöne Angelegenheit. Die Ärzte haben die Angelegenheit damals einigermaßen in den Griff gekriegt, indem sie den Katheter häufer gewechselt haben.

Die eigentliche Grundfrage kann ich damit leider nicht beantworten. In der Hinsicht sind die Männer echt im Vorteil.
Auf unserer Uni-Klinik auf der Urologie wird ein DK bei MS grundlegend abgelehnt. Nicht nur wegen der laufenden Infekte, sondern weil die Gefahr von krampfhaften Blasenspastiken mit selbständiger Entleerung der Blase besteht. Von letzteren kann ich in den letzten Tagen schon ein Lied singen und langsam beginnst die Sinnhaftigkeit des Katheters zu hinterfragen.

Tatsache ist nur, dass ich es derzeit noch nicht schaffe, mich stündlich aufs WC umzusetzen. Vor allem auch, weil ich an Gesäß und Schenkeln durch die zusätzliche Immobilität ordentlich zugelegt habe und einfach mein "unteres Gewicht" kaum hochstemmen kann. Dabei esse ich wenig, nichts Süßes, keine Kohlehydrate. Möglicherweise spielt hier die Menopause auch mit rein, denn in dieser nimmst du als Frau ja schon zu, wenn du bloß an ein Essen denkst und hast die Kalorien schon indus, wenn du das Essen nur riechst.

Daher freue ich mich schon richtig auf die Reha und bin schon voll motiviert auf diese Chance. Ohne Katheter kann ich auch die Therapien im Schwimmbecken geinesen und passiv auf der Laufmaschine bewegt werden. Zudem haben die für MS Kühljacken und Helme, die die Körpertemperatur um 4 Grad herabsetzen, sodaß damit selbst Rollstuhlfahrer wieder wenige Meter mit Krücken oder Rollator gehen können. *lach*
********2209 Frau
438 Beiträge
Ich freue mich, dass Du so zuversichtlich in die Reha gehst. Eine positive Einstellung wird Dir und den Ärzten dort, sicherlich hilfreich sein.

Ich bin überzeugt davon, dass Dir die Anwendungen gut tun werden und hoffe, dass sie Dir Erleichterung bringen.

l.Gr.
Danke!

Ein positiver Beginn ist bekanntlich bereits der halbe Erfolg.

Darum wird fleißig die Mitnehme-Liste geschrieben und noch passende fehlende Kleidung organisiert.
Und am therapiefreien WE wird das Notebook aktiviert und gearbeitet, damit mir hinterher die Arbeit nicht auf den Kopf fällt. *lach*
********2209 Frau
438 Beiträge
Na wie ich lese, hast Du alles voll im Griff und gut durchgeplant, prima.
Dann kann es ja bald losgehen...

l.g.
*******icke Frau
8 Beiträge
Also ich teile deine skepsis was den Katheter angeht.
bei meinem letzten heftigen schub hatte ich auch das vergnügen kaum noch aus dem rolli rauszukommen...nach einigen überlegungen mit meinem (zugegebenenrmassen tollen dok) habe ich mich gegegn den katheder entschieden und mich lieber windeln lassen...denn das hat mich so angenervt das es eine motivation war schneller wieder die ganze situation in den griff zu bekommen.
es hört sich profan an aber für mich persönlich war es die beste lösung..vor allen weil der katheter die blase faul macht und der effekt ist oft nicht umkehrbar..die ms sei gegrüsst
********2209 Frau
438 Beiträge
Hallo Rubenszicke/Claudia
was genau meinst Du bitte damit, dass der Katheter die Blase faul macht???
Ich bekomme etwas Angst...!!
*******icke Frau
8 Beiträge
im bereich ms ist das oft so das alle dinge die nicht gefordert werden einfach ihre arbeit einstellen und wenn man pech hat bleibt das dann auch so.
es gibt da bei pflegern ein geflügeltes wort (meine schwester ist altenpflegerin) einen ms-kranken mit akutem schub der sich eine woche ins bett legt steht nicht mehr auf.
bei anderen störungen ist das sicher anders
Zwei Seiten
hat jede Sache.

Windeln (Pull-down-Höschen) sind zur Sicherheit praktisch, wenn du unterwegs bist, dein Harndrang plötzlich kommt und du einmal wirklich nicht schnell genug ein passendes WC findest. Sie fassen 1 Mal pipi, dannach gehts seitwärts raus.

Eigentliche Windeln sind Riesentrümmer und nach ein paar Stunden rinnt es seitwärts auch raus.
Daneben musst du zum Anlegen entweder entsprechend mobil sein (stehen können) oder eine Hilfsperson haben. Null Prpblem für einen Querschnittler, denn der kann meist im Bett akrobatische Übungen durchführen und sich oft sogar liegend die Hosen anziehen. Neid friss mich!

Ich kann mich im Bett nicht drehen, nicht aufrichten ins Sitzen,die Beine sind "tod", ich schlafe bewegungslos. Stehen, selbst mit Fremdhilfe, kann ich gar nicht mehr. Wie sollte ich eine Windel an- und ausziehen? Abgesehen davon, dass laut Bandagisten auch hier eicht etwas ausrinnt.

Bei mir war folglich der Dauerkatheter die optimale Lösung. Den Schlauch zum Blasentraining täglich mehrmals abklemmen, damit die Blase nicht schrumpft. Wennst zu lange bewußt abklemmst oder irgendwie der Schlauch an den Oberschenkeln eingeklemmt ist, rinnt "es" einfach unter entsprechender Dehnung der Harnröhre mit einem schmerzhaften Krampf nach Außen. "Wasser" findet immer seinen Weg.

Zum Wegfahren ist ein DK optimal, denn du musst nur rechtzeitig für die Leerung des Harnsackes sorgen. Kein Windeln wechseln, kein Stinke-Gefühl. Wirklich optimal, wenn Unternehmungen, Einkaufen oder Arztbesuche mit Wartezeiten bevorstehen. Für diese Aktivitäten greife ich sicher wieder nur für diese Zeit auf den DK zurück. Ist einfach stressfreier, wenn du mit einer nerologischen Überlaufblase jede Stunde "musst", plötzlichen Harndrang hast und kein passendes WC greifbar ist.

Schmerzhafte soastische Blasenkrämpfe im Halstundentakt sind bei meinem vorigen DK urplötzlich aufgetreten, diesen spüre ich wiederum gar nichtt.
Selbststudie einer MS
@*******icke
In etlichen Bereichen hast du sicher recht. Ich bin bestrebt, mene Selbständigkeit unbedingt zu erhalten, weil ich es abgrundtief hasse, um Hilfe bitten zu müssen.

Ich erinere mich, dass ich vor 5 Jahren regelmäßig von der Rettun aufgeklaubt wurde, weil ich unbedingt diese zwei Schritte an der Wand lang und mit Stock vom Rolli ins WC schaffen wollte - und dann vor oder neben dem WC landete. Im Winter kam plötzlich eine Rheynault-Symptomatik dazu (Acrocyanose), wo innerhalb von Sekunden die Finger bei Kälte blau, violett und schwarz werden, weil durch die Kälte das Blut stockt. Also Prostavasin-Infusionen auf der Angiologie und behizbare Handschuhe.

Vor 4 Jahren benötigte ich WCs mit Seitengestängen, damit ich mich nicht danebenschwinge. Mit Stock ging wegen des Gleichgewichtes und der plötzlich auslassenden Beine gar nichts mehr.
Plötzlich vertrug ich Sonnenliebhaberin die Sommerhitze auch nicht mehr, sie raubte mir die notwendige Spastik für meine Bewegungen und ich fiel durch die fehlende Rumfspastik in mich zusammen. Also fünf Mal am Tage eiskalt duschen, dann lebst wieder. Dafür kamen Ganzkörper-Streckspastiken dazu, wo ich wie ein Brett aus dem Rollstuhl gleite.

Vor 3 Jahren musste ich mich auf das WC am Gestänge ziehen und an meinem Rolli-Gestänge zurück in den Rolli ziehen.Ging aber prima.Nur jeder, der mir zuschaute, bekam es mit der Angst zu tun.

Vor 2 Jahren wollten die Beine überhaupt nichts mehr. Ich trainierte stundenlang, wie ich eine Hose und Schuhe anziehen könnte. Dabei war ich ideenreicher als alle meine Physikotherapeuten zusammen.
Denn so wie die glaubten, geht es eben nicht. Wenn du mit den Händen dann die Füße auf die Fußstützen stellen willst, hast schneller das Gleichgewicht nach vorne Richtung Fußboden verloren, als du denken kannst.

Vor einem Jahr schaffte ich plötzlich den Schwung in den E-Rolli nicht mehr, es zog mich vorher in die Tiefe auf den Boden. Am WC zeichnete ich mir auf die Fliesen die genaue Position der Rollstuhlräder, damit das hin und her aufs WC funktioniert. Trotzdem hat mich so 1-2 Mal die Woche die Rettung vom Boden aufklauben müssen. Die Hose an und Ausziehen benötigte ich eine Hilfsperson, die mir das letzte Stück die Hose hoch zog, damit sie nicht nur an den Hüften "oben" ist, sondern auch im Intimbereich. Ich stemmte mich dabei mit beiden Armen hoch.

Seit meinen drei schweren heurigen Infekten geht nichts mehr. Wenn jemand daheim ist, versuche ich täglich mehrmals den Schwung aufs WC. Nur: Wie ging es wieder herunter und in den Rolli?
Die Kraft zum Hochstemmen meines Gewichtes an den Gestängen habe ich nicht mehr. Möglicherweise sind die Stützen jetzt zu hoch montiert, sodaß ich mit der Stützenspannweite die Kraft und Hebelwirkung nicht schaffe, möglicherweise weil ich an Gesäß und Beinen durch einen massiven Wasserstau gut 10 kg schwerer geworden bin.
Entwässerungstabletten machen bei mir Kreislaufprobleme.

Ich hoffe, auf der Reha gibt es entsprechende Passivgeräte zum Durchbewegen und Muskelaufbau in den Beinen und ein paar nützliche Ideen zur Alltagsmeisterung. Wobei es unterhalsam ist, weil die Hitze vertrage ich nicht mehr und die Kälte meine Finger sowieso nicht. Wenn ihr folglich jemals eine im Rolli seht, die im Hochsommer spärlich gekleidet dahin schwitzt, aber Handschuhe trägt..... Das Leben ist irgendwie verrückt. *lach*
*******icke Frau
8 Beiträge
diese ganze krankheit ist total verrückt..alleine an uns beiden sieht man schon den unterschied. bei dir scheint es ein 'one way ticket' zu sein, bei mir geht es mal rauf und mal runter.
ich war im januar für 5 wochen in reha auch mit der intension muskelaufbau und erhaltung meiner selbstständigkeit (lebe alleine und habe einen noch kleinen sohn) bin mit rollator in die klinik rein und mit stock wieder raus...mittlerweile bin ich soweit das auch der stock oft nicht mehr sein muss...ich hatte aber auch schon ganz andere jahre...in denen ging nur noch der rolli.
ich fürchte dein kathederproblem ist mit 'normalen' mitteln kaum lösbar.
drücke dir für deine reha die daumen

liebe grüsse
claudia
Natürlich ist die Krankheit verrückt. Aber auch die Dauer der Erkrankung spielt eine Rolle.
Ich habe nun 34 Jahre MS. Zuerst den klassischen schubförmigen Verlauf, darunter mit vier totalen Halbseitenlähmungen und immer wieder den Resmissionen, danach mit bis zu 80 % des Vorzustandes. In dieser Phase bauen sich zerstörte Myelinscheiden durch leitungsfähiges Gliagewebe wieder auf.

Vor 15 Jahren sprach mein Immunsystem auf die Interferonbehandlung in die falsche Richtung an, es kam zum sekundär progredienten Verlauf. Da gibt es überwiegend keine Schübe und Remissionen mehr, es geht einfach mehr oder weniger steil bergab.

So schlecht ist dann mein Verlauf auch wieder nicht, denn nur eine Einzige aus meinen Anfgangszeiten der MS lebt noch. Fast alle hat es bei einem hoch fiebrigen Infekt erwischt, wo der Körper das fiebersenkende Mittel nicht mehr erkannte und das Fieber folglich immer weiter stieg...
Nebenbei arbeite ich noch in Teilzeit in meinem häuslichen Büro und werde von einigen Institionen als Sozialrechtshilfe- und Barrierebaufreiheitshilfe herangezogen, um Betroffenen aller Art phantasievoll und rechtswirksam durch durch den Gesetzesdschungel zu helfen.

Was willst mehr? Ist zwar ein eingeschränktes und mühsames Leben, aber doch sehr lebens- und liebenswert.

Trotzdem bin ich Mitglied von "Dignitas", weil ein hilfloses Dahinvegetieren im Bett ohne Selbstbestimmung und nur auf andere angewiesen sein - nein, das wäre nicht Meines.
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