Das ist ein ziemlich altes Thema und jetzt gibt es da wohl ein Wort dafür, dass nun Anlass ist um von den Medien verwertet zu werden. Das Grund-Problem wird allerdings nicht benannt. Dies hatte ich vor einigen Jahren schon einmal versucht zu thematisieren, aber selbst Betroffene haben es nicht verstanden. Das wäre dann der Umkehrschluss, dass Betroffene die Nicht-Betroffenen nicht verstehen.
Der sogenannte "gesunde" Menschenverstand - auch wenn er diesbezüglich ziemlich primitiv ist - geht von Folgendem aus: Eine Krankheit ist immer nur temporär. Sie kommt und vergeht. Das Ende einer Krankheit ist entweder Genesung oder Tod. Tritt eines von beiden bei "Kranken" auf absehbare Zeit nicht ein, dann stimmt für den Otto-Normalo etwas nicht - Hexerei! Betrug! Denn schließlich geht hier jeder von sich aus - ganz normalo egozentrisch - und wünscht sich bei einer Erkrankung seiner selbst entweder eine Genesung oder den Tod, beides schnellstmöglich. Beispiel: "wenn ich krank werde, dann will ich nicht zeitlos siechen, sondern entweder genesen oder sterben - von der Krankheit befreit werden und nicht mit ihr leben, weil dass für mich kein lebenswertes Leben ist." Da sind wir an dem Punkt der Punkte: Was ist für die "Gesunden" ein nicht mehr lebenswertes Leben? Und das nicht ab dem Zeitpunkt des Eintretens einer nicht heilbaren Krankheit, sondern im Zustand der Unversehrtheit. Lapidar ist das schon bei Jugendlichen zu finden: "Wenn ich keinen Alkohol mehr trinken kann, dann bringe ich mich um." und dergleichen.
Was sich also hinter dem Verhalten der Nicht-Betroffenen befindet, ist ein Wunsch gesund zu bleiben und niemals zu erkranken und schon gar nicht an einer unheilbaren Krankheit. Das ist insoweit verständlich, nur wird es sehr unverständlich mitgeteilt. Also müssen auch die Betroffenen für den geistig (primitiven) Zustand der Nicht-Betroffenen Verständis aufbringen, was in ihrer Situation nicht ohne ist.
Ansonsten kenne ich das was mit Ablesplaining gemeint sein soll aus eigener Erfahrung, und zwar nicht nur von anderen, sondern auch von mir selbst. Als es und wenn es darum geht die eigene/n Krankheit/en selbst zu akzeptieren und diesbezüglich auf sich selbst zu achten, um sich nicht selbst zu verletzen.