MS und Krebs
Vor ein paar Tagen rief mich eine Reha-Kollegin (ca. 35) an. Sie hat seit 4 Jahren MS diagnostiziert, spritzte seither Interferon und hat absolut keine optischen Bewegungsauffälligkeiten. Der Verdacht auf MS bestand schon vorher einige Jahre. Nun liegt sie im AKH mit einer Brustkrebs-OP. Die Chemo wird folgen. Sicher gibt es eine erbliche Disposition, da bereits ihre Oma und Tante an Brustkrebs verstorben waren.
Neugierig war sie, da mir der Chef unserer Immunologie sowie Fachärzte gesagt hatten, dass sich MS und Krebs ausschließen, da das Immunsystem bei MS derart aggresiv ist, dass es keine fremdartigen Zellen im Körper gestattet.
Eine Ausnahme bildet dabei allerdings eine jahrelange Einnahme von Immunsuppressiva, da diese das Immunsystem gänzlich lahm legen und damit sogar mit einem erhöhtem Krebsrisiko zu rechnen ist.
In der Tat hatte ich vor Jahrzehnten nur ein einziges Mal eine MS-kranke Mitpatientin mit Brustkrebs gekannt und diese hatte 12 Jahre Immunsuppressiva genommen.
Interferone wirken nur immunmodulierend und bisher ist nicht nachgewiesen, dass diese immunsuppressiv wirken könnten.
Meine Frage daher: Kennt ihr Menschen, die sowohl MS als auch Krebs haben oder hatten?