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Beziehungsmodelle wie Polyamorie oder offene Beziehung

Beziehungsmodelle wie Polyamorie oder offene Beziehung
Mich interessiert Eure Meinung zu den unterschiedlichen Modellen, sowie Eure Erfahrungen in der eigenen Beziehung, wie bei Neuen Kontakten.

Der Hintergrund ist, das bei mir gerade sehr viel im Umbruch ist.

Darum interessiert mich Eure Meinung zum Thema.

Danke für das Teilen

Tara
Liebe Tara
wenn du magst, ich habe zum Thema mal was verfasst:

Polyamorie und Tantra
So viele, auch tantrische Menschen hatte ich kennen gelernt, bei denen überhaupt nur noch „Freie Liebe“ bzw. polyamores Da-sein vorkommt. Immer wieder neue Begegnung und immer wieder X,Y und Z berühren und erkunden und loslassen und dann wieder den nächsten und den nächsten.

Wo bleiben bei dieser Art freien Liebe oder polyamoren Lebensweise die reine profunde, die richtig intensive beständige Liebe und Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Zuwendung auf die Bedürfnisse des einzelnen Menschen?

Ich hatte eine Tantrikerin getroffen. Sie hatte von ihrem Tantralehrer gesagt bekommen, sich als Singlefrau auf Begegnungen mit immer wieder anderen Männern einzulassen und sich wieder zu lösen, ohne Geschichten, ohne Anhaftung, einfach spielerisch, üben sollte sie. Sechzig Liebesbegegnungen hatte sie. Und sie hatte ja so viel gelernt: sich eingelassen, sofort in Begegnung zu sein, achtsam, präsent, ganz im Moment bei und mit dem jeweiligen Mann. Sie wurde ja so reicht beschenkt, resümierte sie….
Wo war dabei die Absichtslosigkeit geblieben? Wozu brauchen wir sechzig Liebesbegegnungen und immer mehr, wenn wir doch in uns die wahre Liebe, die seelische Verbundenheit, die gefühlsmäßige Geborgenheit und körperlich/geistig/seelische beglückende Erfüllung gefunden hätten, die wir behüten, pflegen, weiterentwickeln und verfeinern können?

Wenn es um Bewusstwerdung über etliche tantrische Liebesbegegnungen geht, um Selbstfindung, könnte es doch auch sein, dass mit der Stärkung des Selbst, der Eigenliebe, d.h. sich selbst zu lieben und in sich zu ruhen, letztendlich auch eine Stärkung des Egos verbunden gewesen war?
Das wiederum könnte zu immer weiteren tantrischen Erfahrungen mit anderen führen, denn dieses Geschenk hatte sich kraftvoll und berauschend angefühlt.

Ich hatte männliche Single-Tantriker in polyamorer Lebensweise getroffen, die schon über 10 Jahre zu tantrischen Events laufen und aus meinem Empfinden sich beziehungsunfähig anfühlen, alles offen und unverbindlich lassen, Angst vor wahrhaftiger Nähe ausstrahlen.

So war in mir mehr und mehr die Wahrnehmung entstanden, dass die immer wieder neuen Erfahrungen der sexuellen /tantrischen Begegnungen, die Unverbindlichkeit in Beziehungen Ausdruck einer Sucht, einer unendlichen Suche nach Er-füllung sind, die über den anderen erfolgen soll. Was für ein Trugschluß….

Sicher kann ich mich immer wieder in energetisch-erotische Trance bei tantrischen Berührungen, Massagen bringen, aber ohne Herzgefühl bei beiden und stimmige energetische Resonanz bleibt es ein energetisch mechanisch bewirktes, kurzfristig berauschendes, aber langfristig nicht erfüllendes Erleben.

Wenn ich meine Energien, meine Liebe und Aufmerksamkeit auf X,Y und Z verteile, kann ich mich niemals angemessen, achtsam, wertschätzend und umfänglich auf die wahren und profunden Bedürfnisse des Einzelnen einlassen. Das kann nur tangieren, oberflächlich bleiben. Das führt langfristig bei dem einen oder anderen zum Ungleichgewicht.

Und ist es nicht so, dass auch in einer Zweierbeziehung mit wahrer Liebe, freie Liebe herrscht, weil ich dem anderem seinen Freiraum lasse. Und wenn beide miteinander rundum zufrieden sind, sich gegenseitig ihre Wünsche und Bedürfnisse kommunizieren und er-füllen, wird sich nicht das Bedürfnis einstellen, ständig und immer neu noch X,Y oder Z zusätzlich haben zu wollen.

Im Tantra gibt es folgende Philosophie:
Lass alle Emotionen zu, auch Eifersucht. Lass sie einfach mit der Leichtigkeit eines Kindes kommen und gehen. Es gibt keine Regeln, es gibt keinen vorgegebenen Weg. Du wirst einfach deinem Wohlbefinden und deinem Körpergefühl folgen.

Wenn du das Bedürfnis nach Monogamie und langjähriger Treue hast, dann lebe dieses Bedürfnis. Wenn du das Bedürfnis hast, mehrere Partner zu lieben, liebe mehrere Partner. Tu nur das, was sich für dich und deinen Körper wohl anfühlt. Alles andere brauchst du nicht zu tun.

Du gehst den tantrischen Weg erst einmal alleine, denn es ist wichtig, dass DU die Verbindung zum Raum findest, dass Leichtigkeit in dir entsteht, um dann das Absolute zu fühlen, die Herzliebe zu leben. Dann lebst du mit der Leichtigkeit eines Kindes ohne Ängste und Blockaden.

Und wenn du soweit bist, wenn du eine harmonische liebevolle Beziehung zu dir selbst, mit dir selbst führen kannst und eine harmonische Beziehung zum Kosmos aufgebaut hast, dann wirst du auch harmonische erfüllende wahrhaftige und beständige Beziehungen zu anderen Menschen führen.

Herzlichst
Eve
Danke Esteva
Danke für die wunderbare Beschreibung. Da ich nicht so Wortgewaltig wie Du bin, schliesse ich mich gerne Deinen Aussagen an. Ich finde, um es in Picasso zu sagen, das ich durch verschieden farbige Phasen meines Lebens schreite in denen verschiedene Bedürfnisse erscheinen uns sich wieder verändern. Was ich in Deinem Beitrag und in den Aussagen meiner mir persönlich bekannten Tantrikerin wiederfinde, ist die Aussage im Jetzt zu leben. "Tue das was jetzt für Dich richtig und stimmig ist". Einen schönen Sonntag wünsche ich.
***la Frau
369 Beiträge
Polyamorie & Tiefe
@****va... was du schilderst gibt es alles, aber wer wirklich polyamor lebt, liebt und lässt frei... und lässt sich ein, geht einen Weg mit mehreren Liebsten... das tue ich seit 12 Jahren.

Dieser Weg ist wundervoll, aber auch herausfordernd, er unterstützt das Wachwerden für sich selbst und die eigene Unabhängigkeit. Was ich an der Polyamorie liebe, ist dass ich keine Erwartungen an einen Partner habe, die er mir nicht erfüllen kann... und jede/r Liebste ist einzigartig wunderbar, das was ich mit ihm/ihr teile, ist wertvoll und besonders.

Alle meine Liebsten sind Tantrika und wir tauschen Massagen aus, veranstalten bzw. besuchen Tantra- Seminare. Zwei von ihnen sind in meiner selbstorganisierten Tantra Gruppe.

Tantra-Seminar-Hopping oder Sammeln von Liebesbeziehungen ist das ganz bestimmt nicht, was wir leben!

Beziehungsfähigkeit ist ein Lernprozess... wir wachsen ja nicht gerade so auf, dass wir das früh und bewusst lernen könnten. Uns fehlen Vorbilder und die frühen Bindings-Erfahrungen in der Kindheit prägen uns da. Außerdem wachsen wir in einer von Monogamie geprägten Liebeskultur auf.

Mit mehreren Sein ist ein Teil des Spiels im Tantrischen Raum... sich mit dem Anfangergeist auf jeden Menschen einlassen, der uns begegnet, als verkörpertes göttliches Wesen.
Die Herzen öffnen sich, wenn wir uns erlauben, alles da sein zu lassen, was in uns ist... gerade auch die Verletzlichkeit.

Für mich ist Tantra der spirituelle Weg, der das Menschsein zutiefst umarmt und feiert.
Deshalb liebe ich es so. *herz4*
Esteva beschreibt den Selbstbetrug einiger TantrikerInnen
gut, jedoch möchte ich auf einen Punkt eingehen:

Wenn ich meine Energien, meine Liebe und Aufmerksamkeit auf X,Y und Z verteile, kann ich mich niemals angemessen, achtsam, wertschätzend und umfänglich auf die wahren und profunden Bedürfnisse des Einzelnen einlassen. Das kanchtn nur tangieren, oberflächlich bleiben. Das führt langfristig bei dem einen oder anderen zum Ungleichgewi.

Um in Selbstliebe zu kommen, hat man seinen "mühsamen" Weg der Selbsterkenntnis zu gehen. Wenn man auf dem Weg ist, wird er nicht gerade sein, sondern auch von Irrtümern und Selbstbetrug begleitet.

Wer immer mehr in Selbstliebe kommt, wird feststellen, dass Liebe ein Zustand ist und nicht ein Gefühl das Teilbar ist. Ich besitze nicht eine begrenzte Menge von Liebe, die aufgeteilt wird. Ich teile also meine Liebe nicht, sondern liebe diejenige mit der ich mich im "Hier und Jetzt" austausche.

Jeder fühlt die Liebe zu der sie/er zur Zeit fähig ist. Dabei müssen wir uns, in unserer monogamen Gesellschaft, immer wieder bewusst werden, dass wir zu Anhaftung und Selbstbestätigung des "erworbenen Egos" neigen.

Bei Polyamorie entwickeln sich Begegnungen zu Beziehungen. In wie weit sich aus einer Begegnung eine Liebesbeziehung entwickelt hängt auch von den jeweiligen PartnerInnen ab. Sie können flüchtig sein oder lang anhaltend. Dabei lernt man, seinen Anhaftungen und Bedürftigkeiten zu erkennen und sich immer mehr davon zu befreien. Für mich ist es ein schwieriger Weg, da ich immer wieder an meine persönlichen Grenzen stoße. Diese gilt es zu überwinden und damit wächst die Selbsterkenntnis.
Ich bin sicherlich ein Mensch, der innerhalb einer Beziehung eine eigene Wohnung benötigt, Freiraum für eigene Dinge, eine gesunde Mischung aus Nähe und Freiheit. Als Teil eines polyamoren Beziehungsgeflecht fehlt mir einfach die dauerhafte Substanz der Gegenüber, sich intensiv in Seele, Geist und Körper einzulassen. Als einer unter vielen, verliere ich recht schnell Lust und Laune an solche Beziehungen. Sie sind mir einfach zu oberflächlich aufgebaut und geben dem alltäglichen Sein zu wenig Raum.

Ich bin wohl einer jener Männer, die es nicht aus vordergründiger sexueller Lust zu einer Frau zieht, sondern das verbinden zweier individuellen Menschen in all ihren Facetten. Und da ich die Verwurzelung tantrischen Seins im Alltag sehe, liebe ich diese Zustände im Zusammenspiel mit einer Frau sehr.

PS: Literarisch ergänzt werden meine philosophischen und psychologischen Denkweisen zum Wirken meines Liebeslebens mit folgenden Büchern, die mich schon lange Zeit begleiten.
Sein in der Liebe
  • Wer immer mehr in Selbstliebe kommt, wird feststellen, dass Liebe ein Zustand ist und nicht ein Gefühl das Teilbar ist. Ich besitze nicht eine begrenzte Menge von Liebe, die aufgeteilt wird. Ich teile also meine Liebe nicht, sondern liebe diejenige mit der ich mich im "Hier und Jetzt" austausche.



Parakunda herzlichen Dank für die Aussage,

meine Liebe empfinde ich auch als nicht teilbar,
ich Liebe meinen Sohn, meine Eltern, unseren Hund, Freunde und auch andere Menschen in meinem Leben und das Leben selbst mit allen seinen Facetten.

Namaste
@ Feuertänzer
ich danke dir von Herzen für deinen Beitrag und die Literaturempfehlung.

Ich bin auch ein Mensch der sich in einer festen Beziehung eine Verbindlichkeit im gemeinsamen SEIN wünscht, doch auch einen persönlichen Raum für sich benötigt.

Namaste
@ Feuertänzer
Ich kann gut nachvollziehen, wovon du schreibst. Es ist Ausdruck den Sein-lassens, die Bedürfnisse eines jeden zu verstehen und ihn auch so anzunehmen, zu akzeptieren.

Wer sowohl das Bedürfnis nach Freiraum, als auch nach tiefer Hingabe und verwobener Nähe hat, wird nie oberflächlich sein, aber dennoch nur mit Menschen zurecht kommen, die diese Art der Beziehungsmöglichkeit auch leben können.

Danke auch für die Buchempfehlungen.
polyamores Wirken in monogamer Partnerschaft
Liebe Tara,
danke für das eröffnen dieses Threads.
Ihr Lieben, vielen Dank für eure wunderbaren Beiträge und eure Offenheit.

Bei meinem Wirken als Tantramasseurin und Tantralehrerin fühle ich mich als polyamores Wesen. Da jede Begegnung und Intimität sehr viel mit Herzensqualität zu tun hat.
Für mich ist diese Herzensqualität z.B. Offenheit, Wertfreiheit, mein Gegenüber als multidimensionales Wesen zu achten, den Menschen in seiner ganzen Schönheit und Pracht wertzuschätzen.
Ich gehe sehr oft in tiefe innige Begegnungen, die erst einmal gar nicht sexueller Natur ist. Es ist viel mehr das Bedürfnis unserer Seelen, sich auf sehr tiefen Ebenen zu begegnen, Berührungen und Intimität zu erfahren.
Und hier spiele ich dann auch gerne mit der Sexualenergie in Achtsamkeit und Freude.
Diese Begegnungen sind für mich polyamor, ich kann mich hier sehr tief einlassen und in die Intimität gehen um dann wieder herauszutreten und dem Gegenüber seinen Raum zurückgeben.

Interessanterweise fühle ich mich seit ich in einer monogamen Beziehung, mit einem wundervollen Menschen bin, sehr viel klarer und noch mehr Vertrauen, in mich als spirituelles und sexuelles Wesen, hat sich eingestellt.
Diese Beziehung gibt mir für mein polyamores Wirken sehr viel Kraft und Vertrauen.
Irgendwie paradox.
Ich fühle mich in dieser Beziehung so sehr genährt und zutiefst in meiner Essenz erkannt.
Mit diesem Gefühl fällt es mir natürlich sehr leicht in tiefste Intimität mit anderen Menschen einzutauchen.
Diese Tiefe und dieses Einlassen in unserer Partnerschaft ist für mich im Moment so essentiell, dass ich nicht das Bedürfnis habe, diesen innigen Raum für mehrere Partner zu öffnen.

So ist meine, im Moment, monogame Beziehung ein göttliches Geschenk und öffnet mich für mein polyamores Wirken.

Herzlichst,

(H)Elena
@Helenas_Welt
Bei meinem Wirken als Tantramasseurin und Tantralehrerin fühle ich mich als polyamores Wesen. ....
Ich gehe sehr oft in tiefe innige Begegnungen, die erst einmal gar nicht sexueller Natur ist. ......spiele ich dann auch gerne mit der Sexualenergie in Achtsamkeit und Freude.
Diese Begegnungen sind für mich polyamor,.....

Und so hat jeder Mensch eine andere Sichtweise zu, Auffassung, Ausleben und Er-leben von Polyamorie.....

Die vielen tantrischen Begegnungen über Massage oder andere Praktiken sind getragen von herzlicher Allliebe, die ich aber nicht als polyamor empfinde.

Sie sind flüchtig und tangieren.
...um dann wieder herauszutreten und dem Gegenüber seinen Raum zurückgeben

Für mich bedeutet Polyamorie, wahrhaftige innige Liebe und Verbundenheit zu mehreren Partner zu spüren, zu leben. Partner, mit denen ich sexuell und auch freundschaftlich im Leben und Alltag verbunden bin.
Verbindungen sind vollkommen...
wenn du sie sein lassen kannst, wie sie sind. Ob wir diese nun polyamor leben oder monogam, ist unerheblich.
***la Frau
369 Beiträge
@Helenas_Welt
... was du schreibst kann ich so tief nachfühlen. Sich geliebt und tief gesehen, wertgeschätzt und verstanden zu fühlen schafft eine Liebesbasis, von der aus sich unser Wesen öffnen kann.
Ich kenne dieses Fühlen mit nicht nur einem Partner... wenn ich aus eine Begegnung mit einem meiner Liebsten komme, in der ich mich sooo geliebt fühle, wie du es beschreibst, dann ist mein Herz *herz* zum Überlaufen voll und mag diese Liebe verströmen, verschenken.
Das beommt jede/r zu spüren, dem/der ich dann begegne und sei es die Kassiererin im Supermarkt an der Kasse. *herz4*
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