Gelassenheit lernen
Bestandsaufnahme
Übung:
Identifiziere deine persönlichen Stressauslöser und schreibe sie auf einen Zettel. Nutze dafür den Bogen, den ich für dich vorbereitet habe. Du findest ihn hier am Ende in der Zusammenfassung.
Nervt es dich, wenn Leute auf dem Bürgersteig langsam vor dir laufen und einfach im Weg stehen? Oder sind es vielleicht überfüllte Verkehrsmittel, oder Leute die dich anrempeln und dann auch noch böse angucken? Was es auch ist, ab auf den Zettel damit.
Es ist wirklich wichtig, dass du deine Auslöser aufschreibst. Auf diesem Wege wirst du garantiert schneller zur Gelassenheit kommen. Vertrau mir. Hol dir deshalb gleich jetzt Zettel und Stift.
Falls dir erstmal nur wenige Punkte einfallen, ist das auch kein Problem. Nimm dir einen Tag vor, an dem du dich selbst ganz bewusst im Alltag beobachtest. Und immer wenn etwas Stress in dir auslöst, schreib es dir auf, oder sprich es als Memo in dein Handy.
In dieser Phase geht es erst mal darum, dass du dir überhaupt bewusst machst, welche Gedanken und Situationen dich stressen und dir die Lockerheit rauben (Negative Gedanken = Negative Situationen).
Anleitung: Der richtige Umgang mit negativen Gedanken und Gefühlen. Wie du sie annehmen, transformieren und loslassen kannst – denn der Umgang mit deinen Gedanken und Gefühlen ist der Schlüssel für ein glückliches Leben. Klicke hier und hol dir jetzt den kostenlosen Guide!
Erst wenn du diese Dinge bewusst wahrnimmst, bist du in der Lage die automatische Stressreaktion aufzulösen und stattdessen gelassen zu bleiben.
Eine kleiner Extra-Tipp: Wenn du langfristig gelassen und stressfrei sein willst, dann musst du dich unbedingt von deinen negativen Gedanken befreien.
1. Durchatmen
Das klingt vielleicht schon etwas zu einfach und banal, aber meist sind es genau die einfachen Dinge, die am meisten Wirkung zeigen. Genauso ist es auch in diesem Fall.
Es ist schon längst wissenschaftlich belegt, dass die Atmung des Menschen maßgeblich mit seinem Stresslevel zusammenhängt. Menschen die Angst haben und im Stress sind, atmen flacher.
Anhand deines Atems kann sogar gemessen werden, wie dein momentaner Gemütszustand ist. Und da du deinen Atem kontrollieren kannst, kannst du mit ihm auch direkt deinen Gemütszustand kontrollieren.
Merke: Tief einatmen = Gelassenheit
Wenn du das nächste Mal in eine stressige Situation gerätst, musst du sie zuerst bewusst wahrnehmen und erkennen. Das wird am Anfang vielleicht nicht jedes Mal funktionieren, aber mit der Zeit wirst du immer bewusster und erkennst deine Auslöser immer häufiger und schneller.
Sobald du deine Stressauslöser erkannt hast, tu folgendes:
Stell dich ganz aufrecht hin. Kinn nach oben, Brust raus, Schultern lockerlassen. Und dann nimm ganz bewusst 5 tiefe Atemzüge. Lass dir dabei bitte genügend Zeit. Atme tief durch die Nase ein, und durch den Mund wieder hinaus. Wenn es dir angenehmer ist, kannst du auch durch die Nase ausatmen.
Immer wenn du einer stressigen Situation gezielt mit tiefem Atmen entgegen trittst, bringst du deinen Körper dazu, sofort wieder zu entspannen und zur Gelassenheit zurückzukehren. Der Stress, der sonst automatisch in dir hochkommen würde, fällt dann weg.
Du konditionierst deinen Körper mit dieser Atemmethode außerdem dazu, in stressigen Situationen sofort wieder auf Gelassenheit zu „schalten“.
Es ist körperlich tatsächlich gar nicht möglich, dass du Stress verspürst, wenn du tief in den Bauch hinein atmest und dein Atemrhythmus ruhig ist.
2. Stress ist eine Entscheidung – Entscheide dich dagegen
Vielleicht ist es dir nicht bewusst, aber wenn du gestresst bist, dann hast du selbst dich dafür entschieden. Vielleicht denkst du, dass du in einer besonderen Situation bist und es für dich viel schwieriger ist, gelassen zu sein, als für andere Menschen.
Früher ging es mir übrigens genauso. Ich dachte meine Situation wäre besonders kompliziert und mein Umfeld lässt mir einfach keine andere Wahl, als gestresst zu sein.
Aber ich habe mich geirrt. Zum Glück.
Wichtige Erkenntnis:
Es gibt nur einen Faktor, der Stress in dir auslöst. Dieser Faktor bist alleine du.
Viele Menschen, die zum Beispiel angerempelt werden und keine Entschuldigung bekommen, werden furchtbar wütend und regen sich laut fauchend auf. Was bringt ihnen das?
Na absolut gar nichts. Es strapaziert nur die Nerven und zieht ihnen Energie ab.
Gestresste Menschen lassen sich durch extrem viele solcher Kleinigkeiten im Alltag die gesamte Energie entziehen und wundern sich dann, warum sie immer so müde und kraftlos sind.
Natürlich ist es nicht schön angerempelt zu werden und dafür auch noch böse Blicke zu ernten. Aber anstatt sich aufzuregen wie üblich, kann man einfach mal durchatmen und sich bewusst für Gelassenheit entscheiden.
Heißt das, du musst den Leuten verzeihen, die Stress in dir auslösen?
Das musst du nicht, es sei denn du fühlst dich danach.
Ansonsten entscheide dich – dir zu Liebe – für die Gelassenheit. Sie erleichtert dein Leben wie nichts Anderes. Und das aus ganz einfachem Grund.
Wichtige Erkenntnis:
Gelassenheit ist der Normalzustand eines jeden (glücklichen) Menschen. Stress als Dauerzustand ist nicht normal, auch wenn es in unserer Gesellschaft den Anschein hat. Deshalb wisse, du kannst und solltest dich bewusst für den Normalzustand entscheiden.
3. Schalte mal den Verstand ab und aktiviere deinen Körper.
Körper aktivieren
Ich habe vorhin erwähnt, dass der Zustand deiner Atmung eng mit dem psychischen und körperlichen Allgemeinzustand in Verbindung steht. Genau auf diese Art und Weise ist dein innerer Zustand vom Zustand deines Körpers abhängig.
Wenn dein Körper ständig inaktiv ist und du verspannt bist, weil du fast den ganzen Tag krumm vor dem Computer hängst aber sonst nicht viel aktiv bist, wie ist dann wahrscheinlich dein innerer Zustand?
Richtig, auch nicht so dolle…
Deshalb hilft es oft, bei Stress Probleme nicht zu überdenken, sondern das Problem auf körperlicher Ebene zu lösen. Weil du nicht nur deine Gedanken und dein Verstand bist. Ein sehr effektiver Weg um schnell gelassener zu werden ist, deinen Körper wieder richtig zu aktivieren.
Das geht ganz einfach: Bring deinen Körper in Bewegung!
Lockere deinen Körper mal so richtig auf. Mach Sport. Körperlich inaktiv zu sein führt eben einfach dazu, dass du viel anfälliger für Stress bist. Denn die Körperhaltung ist genau wie die Atmung ein erheblicher Faktor, der dein Level an Gelassenheit bestimmt.
Aktions-Tipp:
Wenn du nicht so die Sportskanone bist, dann besuch doch mal einen Tanzkurs, geh Schwimmen, oder in eine Kletterhalle. Die Möglichkeiten sind endlos. Du wirst dich wundern, wie schnell du ruhiger und gelassener wirst, wenn du regelmäßig Sport treibst und deinen Körper wieder so richtig spürst.
Wenn du dich in dem Moment, in dem du einen Stressauslöser erkennst, körperlich nicht bewegen kannst, tu stattdessen Folgendes:
Übung:
Fühle ganz bewusst in deinen Körper und finde dabei verspannte Stellen. Wenn zum Beispiel deine Schulter verspannt ist, nimm dir 1-2 Minuten Zeit, fühle tief in die Verspannung rein und lege deinen ganzen Fokus darauf. Und dann entspanne die Schulter bewusst, lass einfach locker. PS: Lies das nicht nur, sondern tu es wirklich 😉 Genau solche Kleinigkeiten machen den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Stress und Entspannung im Alltag.
4. Erkenne die Quelle deiner Gelassenheit
Quelle der Gelassenheit
Dampf ablassen durch körperliche Aktivität ist absolut wichtig. Da führt nichts dran vorbei.
Du löst alte Verspannungen und schießt so richtig viel Energie und Sauerstoff in jede deiner Zellen. Das macht glücklich und gelassen.
Entspannung ist wichtig. Enorm wichtig.
Hast du es mal mit Meditation versucht? Oder kannst du bei einem langen Spaziergang in der Natur so richtig ausspannen? Finde deinen ganz persönlichen Weg, um dich zu entspannen.
Du musst entspannt sein, um gelassen zu sein, aber Entspannung ist nicht gleich Gelassenheit.
Entspannung ist eine Methode zum Stressabbau, aber wahre Gelassenheit kommt von innen. Gelassenheit ist ein Zustand, keine Methode. Wenn du wirklich entspannt bist, kannst du nicht gleichzeitig gestresst sein.
Wichtige Erkenntnis!:
Du selbst bist deine eigene Quelle der Gelassenheit. Deshalb bist auch du selbst verantwortlich für deine eigene Gelassenheit.
Um deinen inneren Zustand der Gelassenheit noch weiter auszubauen, verrate ich dir jetzt noch eine weitere wichtige Methode.
5. Erkenne den einzigen Zeitpunkt an dem Gelassenheit möglich ist – JETZT
Vielleicht kennst du das. Wenn du zu viel über die Zukunft nachdenkst, versetzt du dich leicht in einen gestressten Zustand.
Habe ich genug für die Prüfung nächste Woche gelernt?
Werde ich sie bestehen?
Werde ich später einen Job haben, bei dem ich genug Geld verdiene?
Werde ich die Erwartungen meiner Mitmenschen erfüllen? usw.
Bei dieser Art von Gedanken verfällt man schon mal leicht in Stress…
Wenn man im Gegensatz dazu oft mit seinen Gedanken zu sehr in der Vergangenheit feststeckt, ist es ebenfalls quasi unmöglich, dauerhaft gelassen zu bleiben. Gelassenheit erreichst du nicht durch bloßes denken.
Gelassen bist du nur dann, wenn du die Dinge, deine Umgebung und deine Gedanken und Reaktionsmuster bewusst wahrnehmen kannst.
Merke: Bewusst zu sein, heißt gelassen zu sein.
6. Akzeptiere Dinge, die du nicht ändern kannst
Der größte Feind der Gelassenheit ist, Dinge nicht zu akzeptieren, die du nicht ändern kannst. Hier mal ein kleines Beispiel, um zu verdeutlichen, wohin das führen kann…
Letztens hat die Freundin eines alten Kindergartenfreundes mit ihm Schluss gemacht. Die Trennung war schon knapp zwei Monate her, aber er wollte trotzdem nochmal mit mir drüber quatschen…
Klar, kein Ding dachte ich mir. Wir treffen uns also in der Stadt, setzen uns in ein Café und er fängt an zu erzählen. Man hat richtig gemerkt, wie die Trennung ihn runter gezogen hat. Er wollte einfach nicht akzeptieren, dass seine Freundin Schluss gemacht hat.
Also hat er weiterhin versucht ihr SMS zu schreiben, aber sie hat nicht geantwortet. Und er hat sich ständig darüber den Kopf zerbrochen, ob es nicht vielleicht doch noch klappen könnte, wenn er sich nur stark genug anstrengt.
Fehler, ganz großer Fehler, denn:
Merke:
Dinge und Menschen, die gut für dich sind, schenken dir Energie, statt sie dir zu nehmen!
Siehst du was hier passiert? Der arme Junge hat sich über 2 Monate hinweg komplett die Energie ausgesaugt, weil er sich ganz einfach gegen etwas gewehrt hat, dass nun mal geschehen ist. Sich gegen die Realität zu wehren, kann stressig sein. Dinge die du nicht mehr ändern kannst, solltest du deshalb akzeptieren.
Das ist ein extrem wichtiger Aspekt von Gelassenheit. Gelassene Menschen akzeptieren alles, was sie nicht mehr verändern können. Denn der einzige Moment, auf den du tatsächlich Einfluss hast, ist jetzt! Alles andere macht keinen Sinn.
Also, fang am besten auch du sofort heute – gleich JETZT – an die Tipps umzusetzen.
Du weißt jetzt was zu tun ist, wenn du deine Gelassenheit verlierst und wie du sie wieder zurückholst.
Die wichtigsten Punkte nochmal zusammengefasst
Du hast in diesem Artikel gelernt, wie du deine Gelassenheit zurückholst, wenn du sie verloren hast. Hier habe ich nochmal die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst:
1. Als Erstes musst du herausfinden, welche Situationen, Gedanken oder Personen Stress in dir auslösen. Schreibe diese Situationen auf einen Zettel.
2. Immer wenn eine deiner persönlichen Stresssituationen eintritt, halte kurz inne und werde dir bewusst, dass dein Auslöser betätigt wurde. Anstatt wie üblich gestresst zu reagieren, trete innerlich einen Schritt zurück und nimm 5 Atemzüge tief in deinen Bauch. Entscheide dich dann aus der Entspannung heraus noch einmal bewusst dafür, gelassen zu bleiben.
3. Wenn du oft gestresst und körperlich wenig aktiv bist, bring Bewegung in deinen Körper. Regelmäßig. Das ist unglaublich wichtig für langfristige und anhaltende Gelassenheit.
4. Werde dir außerdem immer wieder bewusst, dass nur du allein für deine eigene Gelassenheit verantwortlich bist. Du bist die Quelle deiner Gelassenheit.
5. Du kannst dich jederzeit bewusst für die Gelassenheit und gegen den Stress entscheiden.
Bonus: Checkliste
Hier ist der Zettel zum Bewusst werden und Aufschreiben deiner Stressauslöser. Dort sind außerdem auch kurz die Schritte zusammengefasst, die du immer gehen solltest, wenn du einen Stressauslöser identifiziert hast.
Auf den Zettel klicken und ausdrucken: