Heilende Texte
Allein mit mir...
Wenn die Wut und der Schmerz
mich Heim sucht. Ohne Aufforderung
durch meine Tür brechen.
Den Frieden und die Ruhe
aus meinen Räumen jagt.
Sie mich zu Boden reißen.
Mir die Luft zum Atmen nehmen.
Sie mich aus meiner Mitte
stoßen...
Ich hilflos neben mir liege
und in meine Augen schaue.
Die Tränen der Verzweiflung
meinen Blick verschwimmen
lassen.
Mein Körper sich krümmt,
sehnend den Schutz der
göttlichen Mutter erbittet.
Dann...
bin ich mit mir allein...
Ich halte meine Hand und
flüstre leis...
"Fürchte dich nicht, es ist
gleich vorbei... ich bin bei
dir... die Flut wird wieder
weichen... dann wenn
die Ebbe erneut ihren
Platz einvordern wird"...
Ich fühle... wie die Welle
sich durch mein Haus ihren
Weg bahnt. Ohne Rücksicht,
alles mit sich fort reist.
Mein Herz in den schäumenden
Strudeln untergeht. Ich mit all
meiner Kraft halt suche und
doch in diesen Moment
ins Leere greife.
Leuchtturm der Hoffnung,
wo bist du nur...?!
Dunkelheit...
Nach den Sturm liege ich da.
Regungslos und erschöpft
auf dem Boden meiner Seele.
Benommen und ohne
Orientierung ziehe ich mich
an mir selbst wieder empor.
Lehne mit dem Rücken an
der Wand. Schaue um mich.
Alle meine Räume leer...
Alles wurde hinfort gerissen.
Immer und immer wieder.
Dann, wenn die Gezeiten
meiner Liebe mich heimsuchen.
Die Wut und der Schmerz
sind in den Fluten
untergegangen.
Was bleibt...?!
Stille...
Sie beugt sich langsam
zu mir herunter. Nimmt
mich behutsam in ihren
Arm und küsst sanft mein
noch atemloses Herz.
Wärme durchflutet mich.
Die Tränen der Erlösung
trocknen jene, die mir der
Schmerz zuvor aufgebürdet
hatte.
Ich halte mich, halte
mich in mir..
Schließe meine Augen.
Lausche dem Nichts...
und erinnere mich...
Ich...
Ich bin meine eigene Leere...
Jene, in die ich immer
wieder greife...
Dann... wenn ich untergehe.
Dann... wenn ich falle.
Dann... wenn ich mich
zurück in das Licht ziehe.
Mein Blick ist gefüllt...
Erfüllt mit Leere...
Meine Räume sind leer...
Verweist der alten Formen.
Bereit... neu gefüllt zu werden.
Bereit... von der Wut und dem
Schmerz erneut beraubt und
geplündert zu werden.
Stille... bitte halte mich noch
einen Moment länger...
Ja...
Die Leere heilt mich...
Ich... heile mich... durch mich.
Meine Wut ist der Sturm.
Sie trägt die Welle und die
Kraft der Loslösung in sich.
Mein Schmerz ist die Gewalt.
Jene, die Alles was gehen
möchte, aus den Tiefen
meiner Dunkelheit
ans Tageslicht reist...
Verabscheute Freunde.
Diebe meiner geliebten
Illusionen...
Geht an meinem Haus
vorbei... und doch...
willkommen Zuhause...
...
Text: Markus Everdiking (Heilende Texte)