Wie ich lebe – der ganz normale Wahnsinn.
Ich wollte mich heute mit einer Freundin treffen.
Da blitzte der Gedanke auf, dass ich dies verschieben MUSS – also schrieb ich ihr.
Während des Schreibens fiel mein Blick auf den Zettel mit unerledigten Dingen wie Weihnachtsgeschenke kaufen.
Anstatt gemütlich durch die Geschäfte zu bummeln und sich Inspirationen zu holen, öffnete ich das Fenster im Internet und suchte.
Da läutete es an der Tür und der Postbote brachte die zuletzt aufgegebene Bestellung.
Gehetzt grinste er mir noch kurz zu, um sogleich wieder im vollbepackten Auto weiterzufahren.
Schade dachte ich mir, früher hatten wir zumindest ein paar persönliche Worte gewechselt.
Ich trug das Paket in die Wohnung und stellte es auf den Boden.
Blitzartig schoss der Gedanke, du musst dir noch die Hände waschen, wer weiß schon wo das Paket überall war und wer es bereits in Händen hatte, durch meinen Kopf.
Also schnell ins Badezimmer, die Hände gründlich einseifen und waschen.
Beim Abtrocknen wurde mir bewusst, dass es so nicht weitergehen kann.
Wenn ständig solche Gedanken auftauchen bei ganz normalen Vorgängen, ist es an der Zeit, dies mal gründlich zu überdenken.
Schon als Kind wurde mir gelernt, dass die Hände öfter am Tag mit Wasser und Seife gereinigt werden sollen.
Niemals zuvor hatte ich diesen Vorgang mit negativen Gedanken begleitet.
Hatte kein schlechtes Gewissen, weil ich anders war als andere Menschen.
Mich völlig verschieden von ihnen ernährte, kein Medikament nahm, wenn Schmerzen sich ankündigten.
Ich legte mir die Hände auf und sprach Heilgebete. Und siehe, es half innerhalb einer kurzen Zeit.
Oft war ich selbst verblüfft über die Wirksamkeit. Das Vertrauen wuchs in diese alten Heilmethoden und auch bei anderen Anwendern funktionierte dies genauso.
Verschiedene Sportarten wie Wandern, Radfahren und Turnen waren selbstverständlich für mich.
Auch für die geistige Lebendigkeit tat ich immer etwas: lesen, mich weiterbilden und diskutieren über das Erfahrene.
Diese ganz normalen Vorgänge im Alltag sind so nicht mehr möglich. So vieles wird schlechtgeredet, verurteilt und entwertet.
Ich spüre Zurückhaltung bei jenen, die zu unsicher sind, ihre Werte offen zu leben. Gedemütigt den Kopf einziehen, wenn Freunde, Nachbarn, Mitarbeiter ec. ihre Wut und ihren Frust bei ihnen abladen.
Schließlich oft unsicher werden, ob das, was sie bis jetzt gelebt haben auch richtig sei.
Am schlimmsten betrifft es aber jene, in denen sich die Familie oder die Partnerschaft gegen sie stellen.
Sie als Feind betrachten und nicht mehr als eine liebende Gemeinschaft.
Wenn dann auch noch ein Krankheitsfall dazukommt, ist das Chaos perfekt. Vorwürfe und Machtgehabe auftauchen, anstatt Verständnis und Liebe zu geben.
Für die wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Fast keiner mehr nimmt sich selbst in die Verantwortung.
Die wird abgegeben an Politiker, Ärzte, Wissenschaftler und viele mehr.
Leute, besinnen wir uns wieder auf das, was nur ihr selbst zurückholen könnt.
Ein gemeinschaftliches Denken um in eine lebenswerte Zukunft gehen zu können.
Denn ob ihr es glaubt oder nicht, mit eurer Familie, euren Freunden, euren Arbeitskollegen und Sportpartnern lebt ihr auch noch weiter in diesem Leben NACH dieser Zeit.
Ihnen müsst ihr wieder in die Augen schauen und mit ihnen arbeiten und Zeit verbringen. Isolationen hat es dann bereits genug gegeben.
Ich stelle mir bereits jetzt wied
er eine schöne, gesunde, gemeinsame Zukunft vor. Und ihr wisst ja alle: Wir können nur GEEINT auf diesem Planeten Erde existieren.
Jeder braucht jeden, wenn nicht heute dann morgen!
Darum bin ich jetzt voller Mitgefühl für die, welche wirklich ungewollte, schmerzhafte und schwierige Lebensveränderungen durchmachen müssen.
Voller Freude aber für das neue MITEINANDER durch Respekt und Toleranz für Andersdenkende.
(Die es auch schon IMMER gegeben hat.)
Was wirklich richtig ist und war, wird sich ja erst in der Zukunft herausstellen.
Text: Rosemarie Sichmann
Bild: Pixabay