„Ist die "Leckherrin" notwendigerweise dominant?
Die Frage ist nur als Titel für den Thread gedacht und soll keineswegs suggestiv verstanden werden.
Als Leckherrin bezeichne ich die Person, die geleckt wird, als Pendant zum Leckdiener bzw. Lecksklaven, der leckenden Person.
Die beiden Bezeichnungen für die aktiv Leckenden beinhalten in ihrer Bedeutung eine devote Zuschreibung. Gehen wir daher davon aus, dass ein Leckdiener/-sklave zumindest eine Tendenz zur Devotion hat, könnte man dann annehmen, dass die Leckherrin ihrerseits eine Tendenz zur Dominanz hat? Offenbar nicht immer. Zu meiner Überraschung haben auch Damen mit der Profilangabe "devot" oder "eher devor" durchaus wohlwollend aber auch streng über den Service und die Pflichten der Leckdiener in diesem Forum geschrieben. Nicht, dass es mir nicht gefällt, ganz im Gegenteil! Es hat mich nur etwas überrascht. Und mir kam die Frage in den Sinn: kann eine devote Person eine Leckherrin sein? Will sie es überhaupt?
Daraus ergeben sich zudem einige weitere Fragen für unterschiedliche Konstellationen: kann z.B.
• ein Sub einer Sub
• ein Dom einer Domme, Femdom, Herrin...
• ein Dom einer Sub
• eine Domme, Femdom, Herrin... einer Sub
• usw. (die Liste ist nicht erschöpfend und nur beispelhaft für alle erdenklichen Möglichkeiten)
einen Leckdienst erweisen, ein Lecksklave sein?
Oder ist der Leckslave nowendig devot und die Leckherrin dominant? Ist Dominanz in dem Zusammenhang überhaupt wichtig, wünschenswert oder gar notwendig?
Wie seht ihr es egal ob dominant, devot oder weder noch veranlagt, was kommt für euch infrage und was nicht?
Du hast eine interessante Frage aufgeworfen.
Allerdings hast Du m.E. verschiedene Überlegungen außer Acht gelassen, respektive bewusst durch Fragen zur Diskussion gestellt, die bei der Beantwortung Deiner Fragen eine Rolle spielen (also ohne Vorwurf).
Ich gebe Dir zumindest recht, dass, bei Verwendung der Begriffe "Leckherrin" und "Lecksklavin" bereits die Begriffe als solche ein "DOM / dev" Gefälle beschreiben. Aber genau da liegt auch der Knackpunkt, denn es besteht ja die Möglichkeit, dass sich die Damen oder Herren gar nicht so gerne in diesen festgeschriebenen Positionen wiederfinden, diese favorisieren oder gar grundsätzlich nur "DOM" oder nur "dev" denken, fühlen und handeln.
Und dabei meine ich noch keine Switcher, denn "echte" Switcher (also nicht die, die sich dadurch lt. Profilbezeichnung ein besonders großes Spektrum ihrer potenziellen Kontaktmöglichkeiten und ihres Handelns offen halten wollen - gibt es leider immer wieder!), sondern Menschen, die sich einfach in beiden "Feldern" (DOM / dev) zuhause fühlen.
Es gibt z.B. weitestgehend DOM oder dev ausgerichtete Personen, die sich dennoch vorstellen können, in einer sehr ausgesuchten, speziellen Konstellation einmal "die Seite" zu wechseln. Aber eben nur da. Warum auch nicht? Wenn ich mich mit Femdoms treffe, treffe ich ja nicht die "Ausrichtung", sondern in erster Linie Menschen. Wir treffen uns zunächst zwar gerade wegen der gemeinsamen Ausrichtung, aber wenn zwischen mir und einer Lady starke, gegenseitige Sympathien vorhanden sind oder wachsen, ist es nicht selten, dass wir das, was wir an unserem Gegenüber z.B. rein optisch zum Ausdruck bringen (z.B. Ausstrahlung, Figur, Ästhetik, schöne Füße, lange Beine oder was auch immer ...) dazu führt, dass ggf. auch mal die ein oder andere "schwach" wird und sich eine andere Konstellation vorstellen kann, die ansonsten so gar nicht in ihren Wirkungsbereich zu passen scheint. Insbesondere dann, wenn beide bisexuell sind. Also ausgesucht, nur auf diese Person bezogen und eben auf Basis gegenseitigen Vertrauens. Und dabei nehme ich mich keinesfalls aus. Dafür habe ich viel zu viel Respekt vor Fantasie, Wünschen und Träumen.
Diese unterschiedlichen Konstellationen gibt es natürlich in jeder Ausrichtung, ganz gleich ob sich jemand als klassisch DOM, dev, beides oder neutral (Augenhöhe) oder wie auch immer einschätzt.
Von daher halte ich so ziemlich alles für möglich...
Zu Deiner Frage, ob Dominanz in diesem Zusammenhang (Lecken) überhaupt wichtig, wünschenswert oder notwendig ist, kann es m. E. n. keine befriedigende Antwort geben. Das entscheidet allein das Interesse der Akteure, deren Wünsche, Vorstellungen und die Bereitschaft (manchmal auch situativ) sich auf etwas einzulassen.
Daher schreibe ich hier und auch in anderen Threads immer wieder, wie wichtig Kommunikation, Ehrlichkeit und Offenheit im Vorwege eines Treffens ist. Denn nur dann, kann ich feststellen, ob das Gesuchte zu meinen Ansätzen passt oder passen könnte, wenn es sich um etwas Neues, bisher nicht Erlebtes handelt.