Bin froh, nicht die einzige swingende Lesbe zu sein ;-)
Hallo zusammen,
als ich den Thread hier gesehen habe, dachte ich "super, genau mein Thema".
Nachdem ich auch das "Swingen" für mich entdeckt habe, bisher aber noch nie einer Lesbe in einem Swingerclub begegnet bin (abgesehen von denen, die ich selbst mitgebracht hatte
), habe mich auch schon gefragt, OB ICH DIE EINZIGE BIN.
Und es ist schön, hier zu lesen, dass dem nicht so ist - nur leider wohnen wir alle sehr verstreut und es ist eher unwahrscheinlich, dass wir uns mal in einem Club begegnen.
Auch ich geh am liebsten auf die sogenannten "Paare- & Bi-Ladies"-Veranstaltungen (an denen keine Soloherren Einlass haben), weil es da einen Frauenanteil von mindestens 50% gibt.
Wenn lesbe in einen Swingerclub geht, sollte sie sich aber über ein paar Dinge im Klaren sein (u.a.):
• Swingerclubs sind immer aus heteronormativer Sicht gedacht. Z.B. wird an Abenden, an denen es ein Bändchensystem gibt - also Menschen, die an Sex mit dem gleichen Geschlecht interessiert sind, sich mit einem entsprechenden Leuchtarmband markieren können (davon kann man halten, was man will - ich find die "Stigmatisierung" in diesem Fall eher "praktisch"
) - immer davon ausgegangen, dass du, wenn du ein Bändchen trägst, AUCH an Frauen (und nicht NUR an Frauen) interessiert bist.
• Lesbe sollte kein Problem damit haben, nackte Männer, erigierte Schwänze und Hetero-Gerammel zu sehen oder neben sich auf der Spielwiese tolerieren zu können.
• Und, ja, als Frau bekommt lesbe in Clubs auch Angebote von Männern (steht ja nicht fett "Lesbe" auf unserer Stirn).
Und warum geh ich als feministische, "gestandene" Lesbe trotzdem gerne in Swingerclubs? (u.a.)
• Ich genieße die erotische Stimmung dort.
• Ich find's super, dort Menschen zu treffen, die genau wie ich gerade einfach richtig Lust auf Sex haben und man "gleich zur Sache kommen kann" (ohne lange vorher hin- und herzuschreiben, Kennenlerndates usw.).
• Es macht mich an, Frauen dabei zuzusehen und zuzuhören, wie sie Spaß am Sex haben.
• Und ich habe selbst gerne unkomplizierten, aufregenden, geilen Sex in Clubs.
Und was habe ich bei der Swingerei gelernt? (u.a.)
• "Nein" zu sagen
(wobei ich das gegenüber Männern wesentlich besser kann als gegenüber Frauen)
• Offen zu sein für das, was kommt, solange es mir gefällt.
• Dass Sex auch mit Bi-Frauen und Frauen, die gerade das erste Mal Sex mit einer Frau haben, saugeil sein kann und auch zu zweit (ohne den Mann oder den Mann nur als Beobachter <- schließlich sind wir im Swingerclub, sehen und gesehen werden
) durchaus des öfteren möglich ist.
In diesen Clubs habe ich mich bisher wohl gefühlt und werde ich auch zukünftig wieder anzutreffen sein (wann ich wo bin, seht ihr in meinem Profil):
• "Angel of fantasy" in Roth (nähe Nürnberg, für die Nicht-Bayerinnen
): groß, schöne Spielwiesen, getrennter Party- und Sexbereich (= keine laute Musik zum Sex auf den Spielwiesen
), bei Großveranstaltungen kann man dort auch übernachten:
Angel of Fantasy
• "St. Tropez" in Mühlhausen-Affing, nähe Augsburg, relativ groß, könnten mehr und besser ausgeleuchtete Spielwiesen sein (ja, ich steh auf "Spot on" beim Sex
):
Beach Club St.Tropez
• "Dreamlight" in Nürnberg, riesig groß, 2 Etagen und 3 komplett unabhängige Spielbereiche:
Dreamlight
• "Lilith" in Puchheim, klein und gemütlich, hat jetzt diesen Monat ganz neu aufgemacht:
Lillith
• und mein allerliebster Lieblingsclub, das "Arkanum" in Eching (bei München) ist leider wegen eines Rechtsstreits seit November geschlossen und es besteht noch minimale Hoffnung auf Wiedereröffnung.
Und aus der Rubrik "Will ich ausprobieren" ist an Clubs noch zu nennen:
• "M54" in München
• "Die Spielwiese" in Untermeitingen (Bayern
)
• "Fantasy" in Dingolfing
Wenn es hierzu Erfahrungsberichte gibt, gerne her damit.
NICHT empfehlen kann ich übrigens die FrauenLesbenTrans*-Sex-Party "Pussy Pleasures" in Berlin - verrauchter Swingerclub mit lesbischem Publikum, das lieber in Jeans qualmend und Bier trinkend an der Bar rumhängt und sich unterhält und eher verwundert ist, wenn man dann dort im Swingerclub wirklich Sex hat oder nackt an ihnen vorbeiläuft.
Der Klassiker leider: Lesben im Swingerclub reden nur. Das ist bei Heten und noch mehr bei Schwulen eben grundlegend anders...Ist schon ein hartes Schicksal mit dem Lesbischsein - mit den Lesben, die sich mit Sex und Sexualität so schwer tun. Nein, ich sage nicht, dass alle Lesben so sind. Aber warum haben selbst viele hier auf Joy - einer Erotikplattform - so viele Lesben im Profil stehen, dass sie nur für "Freundschaft" und "Freizeit" Frauen suchen und nicht explizit auch für Sex? Sind wir nicht v.a. deswegen alle hier - und nicht z.B. auf lesarion?
Also - bis vielleicht bald mal,
Vulvittchen