Das Buch
Das Buch, tja. Wirklich nur ein Einstieg in eine höchst brisante Thematik. Aber: Es hat mich ebenfalls darauf gebracht, gewisse Dinge mal aus der – inzwischen politisch unkorrekten – Perspektive zu betrachten, nach der die Geschlechter tatsächlich signifikante Unterschiede aufweisen könnten.
Also, gleich vorweg: Die Peases spielen mit Klischees, ähnlich wie Mario Barth. Nur: Klischees funktionieren in der Masse deshalb, weil sie der mehrheitlichen Wahrnehmung entsprechen – und an dieser Stelle darf man sich dem Thema ernsthaft nähern.
Was ich nach der Lektüre des Buches getan habe: Seit mehr als 12 Jahren verfolge ich intensiv die Erkenntnisse der modernen Neuro-Forschung und erprobe vermeintlich festgestellte Unterschiede mit meinen Teilnehmern (die übrigens beiderlei Geschlechts sind, ich will mir aber diese gendergerechte Schreibweisen gar nicht erst angewöhnen) – ich habe also weibliche und männliche Teilnehmer.
Hier sind bereits klare Statements abgegeben worden, dass es sich ja um eine steinzeitliche Thematik handelt, die in dem Buch aufbereitet wird. Ja, das ist das evolutionäre Erbe des modernen Menschen, das da durchschlägt. Die paar tausend Jahre, die inzwischen vergangen sind, haben auf die genetische Auslese, die seinerzeit erfolgt ist, leider so gut wie keinen Einfluss – wir sind trotz Handy, WLAN und Mikrowelle immer noch im Großen und Ganzen genetisch so gestrickt wie jene Vorfahren in der Steinzeit, die seinerzeit für das Überleben vorteilhaftere Veranlagungen hatten.
Offenbar gab es eine vorteilhafte Aufgabenteilung zwischen Männern und Frauen: Während die Jungs „spielen“ gingen (also mit Speer, Stein, Faustkeil oder sonstigen Werkzeugen auf Jagd), haben sich die Frauen um alles andere gekümmert (und mal ehrlich: Daran hat sich auch nicht sonderlich viel geändert
)
Sippen, die sich auf diese Weise organisiert hatten, brachten mehr Nachwuchs durch. Pflanzten sich fort. Andere Sippen, die das anders machten, pflanzten sich nicht so gut fort und ihre Erblinien starben aus.
Das mag man nun blöd finden, aber Evolution funktioniert so, ganz unidealistisch. Wir sind also zunächst mal die Nachkommen der Überlebenden. Ob wir wollen oder nicht.
Im Zuge dieser natürlichen Auslese haben sich ein paar auffällige und unterschiedliche Eigenschaften bzw. Kompetenzen zwischen beiden Geschlechtern herausgebildet, die immer noch in einem – für die Wissenschaft – signifikanten Anteil sichtbar sind. Und zwar nicht durch „Erziehung“ oder „gesellschaftliche Prägung“, sondern die genetisch in uns angelegt sind (hinsichtlich der Beeinflussung durch die Umwelt hat es manigfaltige Studien und Experimente gegeben, die zeigen, dass bereits im Säuglingsalter gewisse Neigungen und Eigenschaften erkennbar sind – und nicht „aberzogen“ werden können, wenn man es versucht).
Was nun Barbara und Allan Pease machen in ihrem Buch, ist das, was sich mehrheitlich wahrnehmbar als Geschlechterunterschied äußert, auf amüsante (und natürlich nicht sehr wissenschaftliche) Weise zu reflektieren. Ihnen liegt es fern erklären zu wollen, warum es durchaus auch mal die eine oder andere Frau gibt, die gut einparken kann. Oder man auch mal ein Exemplar Mann findet, der sich gut in das Gefühlsleben anderer Menschen einfühlen kann.
Sie arbeiten mit Klischees, also den sichtbaren Folgen einer unsichtbaren Grundprogrammierung. Ihr Ansatz war es aber, dass die beiden Geschlechter Verständnis dafür erlangen, dass der jeweils andere eben ein bisschen anders funktioniert – was vielen Menschen in gemischt-geschlechtlichen Beziehungen wirklich mehr helfen würde als die Zwangs-Gleichmacherei, die derzeit politisch unterstützt wird.
Und um dem empörten Aufschrei aller Chefideologen vorzubeugen: Alle Geschlechter sind gleichwertig! Gleich viel Wert.
Nur eben nicht gleich