„Kompromiss oder Selbstaufgabe?
Ispiriert durch eine Diskussion im Forum, frage ich mich gerade..
„Ab wann werden Kompromisse eigentlich zur Selbstaufgabe?“
Man liest immer wieder, dass Kompromisse gefunden werden müssen, dass eine „Beziehung“ funktioniert.
Klar, jeder sollte Abstriche machen (können), denn jeder Mensch bringt eigene Erfahrungen, Werte und Vorstellungen mit rein.
Aber ab wann wird es ungesund - ab wann verliert man sein eigenes „Ich“ und gibt sich selber auf, nur um das es funktioniert?
Ab wann wird es langweilig für den Partner weil die Person, nicht mehr die ist, die er kennengelernt hat?
Kompromiss heißt nicht verbiegen bis zur Deformierung, sondern aufeinander zugehen..
In dem Augenblick, wo ich einen Kompromiss eingehe, fange ich an mich selbst aufzugeben. Ich mache etwas, was ich eigentlich gar nicht möchte. Ich fange an mich selbst zu belügen.
Man liest immer wieder, dass Kompromisse gefunden werden müssen, dass eine „Beziehung“ funktioniert.
In meinen Augen ist das falsch, denn man
muss keine Kompromisse eingehen, nur damit eine Beziehung funktioniert. In einer Beziehung sollte man sich Freiraum geben und nicht einengen.
Es ist ein ganz schmales Brett bis zur Selbstaufgabe ... Wenn mein Partner mental stärker ist als ich, wird er mir sein Leben, so wie er es gewohnt ist, aufzwingen. Das ist ein schleichender Prozess. Anders herum genau so.
Bin ich gleichstark, wird es immer wieder Reibungspunkte geben. Kompromisse in dem Fall müssten dann ein ausgewogenes Verhältnis zum Geben und Nehmen haben.
Permanente Selbstreflexion ist m.M.n. ein Muss in einer Beziehung. Auch ein gesundes Verhältnis zur Realität - man muss nicht auf Teufel komm raus eine Beziehung mit jemanden führen, der nach der ersten großen Verliebtheit eigentlich nicht viele Gemeinsamkeiten mit mir hat und in manchen Dingen ein Gegensatz zu meinem Leben(seinstellung) darstellt.
Man sollte m.M.n. mit sich selbst im Reinen und zufrieden sein, um Kompromisse eingehen zu können. Dann geht man sie nicht ein weil man muss, sondern weil man möchte ... im gesunden Maß und mit dem Blick dafür, sich nicht selbst komplett dabei aufzugeben.