OMMER
Sieh, wie sie leuchtet,
wie sie üppig steht,
die Rose,
welch satter Duft zu dir hinüberweht!
Doch lose
nur haftet ihre Pracht,
streift deine Lust sie,
hältst du über Nacht
die welken Blätter in der heißen Hand …
Sie hatte einst den jungen Mai gekannt
und muß den stillen Sommer nun gewähren.
Hörst du das Rauschen goldener Ähren?
Es geht der Sommer über's Land …
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Thekla Lingen (1866 - 1931)
Bild: In-sight