Genau so ist es in meiner Familie. Meine Mutter ist die Tochter ihrer Eltern (natürlich). Meine Oma mit Kriegserfahrung, Flucht über das Stettiner Haff im Winter 1945, älteste Tochter von insgesamt 12 Kindern. Um die Kinder hat sich immer meine Oma gekümmert. Die Mutter konnte es nicht. Mein Opa war zum Ende des zweiten Weltkrieges mit 18 Jahren an der Ostfront, russische Kriegsgefangenschaft, Flucht. Er hat sein Leben lang zwei Kugeln unter seinem Herzen getragen. Nach dem Krieg: gemeinsamer Neuanfang. Aber von den Eltern meines Großvaters war die Verbindung und die daraus folgenden Kinder nie gewollt. Das wiederum haben meine Mutter und ihre Schwestern immer wieder zu spüren bekommen. Gefühlskälte, wahrscheinlich auch Gewalt (verbal und körperlich), das Gefühl immer wieder weggeschoben zu werden. Die Großmutter (also meine Urgroßmutter) soll ganz die Prinzipien der Nazierziehung angewandt haben. Und das auch von meiner Großmutter verlangt haben, dass sie ihre Töchter so groß zieht. Frau muss ohne Klagen arbeiten, Kinder sind nur im Weg und dürfen bloß nicht stören.
Im Prinzip hat meine Mutter das bei mir so weiter gemacht. Sie hat es selbst nicht anders kennen gelernt. Dazu kam bei mir, dass sie immer wieder von mir verlangt hat, dass ich dankbar bin - für die Leistung, die sie erbracht hat. Das ist bis heute so. "Und wenn du das nicht so machst, wie ich will, dann kann ich dich nicht lieben." Standardsatz, den ich mir das letzte Mal im Sommer anhören durfte.
Wie ist es nun mit mir? Traumatisiert, wie meine Mutter und Oma vor mir. Wahrscheinlich noch weitere Generationen zurück. Ich habe für mich festgestellt, dass ich nicht überlebe, wenn ich mich anpasse. Ich bin in die Rebellion gegangen, habe mit meiner Mutter und dem Großteil meiner Familie gebrochen. Habe mit 18 Jahren ein eigenes Leben angefangen, habe mich selbst verwirklicht, bin gewachsen, über mich hinaus. Ich habe einen Weg zu mir selbst gefunden... Und tue es immer noch. Und ich umgebe mich nur mit Menschen, die mir wirklich guttun. Gehe kritisch mit mir selbst um und habe eine große Angst, dass ich die selben Fehler bei meinem Kind mache, wie meine Mutter bei mir. Aber dann nehme ich meinen Sohn in den Arm und sage, dass ich ihn liebe. Das ist etwas, was meine Mutter mir nie geben konnte... Aber ich habe die Fähigkeit dazu. 🙂
Aber ich finde es eine gute Frage, warum manche Menschen aus diesem Teufelskreis ausbrechen können und andere wiederum nicht. Darauf habe ich auch keine Antwort.
Im Prinzip hat meine Mutter das bei mir so weiter gemacht. Sie hat es selbst nicht anders kennen gelernt. Dazu kam bei mir, dass sie immer wieder von mir verlangt hat, dass ich dankbar bin - für die Leistung, die sie erbracht hat. Das ist bis heute so. "Und wenn du das nicht so machst, wie ich will, dann kann ich dich nicht lieben." Standardsatz, den ich mir das letzte Mal im Sommer anhören durfte.
Wie ist es nun mit mir? Traumatisiert, wie meine Mutter und Oma vor mir. Wahrscheinlich noch weitere Generationen zurück. Ich habe für mich festgestellt, dass ich nicht überlebe, wenn ich mich anpasse. Ich bin in die Rebellion gegangen, habe mit meiner Mutter und dem Großteil meiner Familie gebrochen. Habe mit 18 Jahren ein eigenes Leben angefangen, habe mich selbst verwirklicht, bin gewachsen, über mich hinaus. Ich habe einen Weg zu mir selbst gefunden... Und tue es immer noch. Und ich umgebe mich nur mit Menschen, die mir wirklich guttun. Gehe kritisch mit mir selbst um und habe eine große Angst, dass ich die selben Fehler bei meinem Kind mache, wie meine Mutter bei mir. Aber dann nehme ich meinen Sohn in den Arm und sage, dass ich ihn liebe. Das ist etwas, was meine Mutter mir nie geben konnte... Aber ich habe die Fähigkeit dazu. 🙂
Aber ich finde es eine gute Frage, warum manche Menschen aus diesem Teufelskreis ausbrechen können und andere wiederum nicht. Darauf habe ich auch keine Antwort.