Ich habe mich nach 31 Jahren,davon 25 Jahre verheiratet,am Anfang des Jahres getrennt.
Ich habe lange damit gehadert,ob ich diesen Schritt gehen soll. Klar habe ich versucht die Ehe zu retten. Schließlich war ja nicht alles schlecht und es sind 2 wundervolle Kinder daraus entstanden. Wir haben auch viele Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt und das verbindet natürlich auch. Ich war so jung als ich ihn kennengelernt habe und er war damals immer mein Fels in der Brandung.
Doch die letzten Jahre haben wir uns als Paar nicht mehr funktioniert und waren nur noch Eltern. Jetzt sind die Kinder groß und wir haben uns beide verloren und unterschiedlich entwickelt. Ich habe versucht unsere Ehe neu zu beleben,doch ich verhungerten am ausgestreckten Arm. Ich fühlte mich nicht mehr von ihm gesehen,schon gar nicht als eine attraktive Frau mit Bedürfnissen.
Ich war unglücklich und er im Prinzip auch.
So habe ich mich schließlich von ihm getrennt. Es ist mir, mit der Aussprache , eine Last abgefallen,auch wenn das vielleicht das falsche Wort ist. Ich konnte endlich wieder atmen. Wir waren beide sehr traurig darüber und im Endeffekt habe ich den Mut gehabt,das auszusprechen,was auch er gefühlt hat. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis,denn wir sind uns beide noch sehr wichtig. Schließlich kenne ich ihn über die Hälfte meines Lebens und er ist der Vater meiner Kinder.
Warum ich diesen Schritt nicht eher gegangen bin?
Ich denke es waren unterschiedliche Gründe.
Zu einem die Angst davor,den Kindern die "heile" Familie zu nehmen. Was natürlich Blödsinn ist,da sie ja schon bemerkt haben,das etwas nicht stimmte. Aber auch die Ungewissheit,wie es finanziell weiter geht,mit allem was dazu gehört.
Nun habe ich mit meinem Sohn meine erste eigene Wohnung. Ich stand noch nie auf eigenen Beinen und das ist für mich eine neue Herausforderung. Aber man wächst ja bekanntlich daran.
Auch wenn mich manchmal einige Sachen überfordern, weil ich mich damit nie auseinander setzen musste,bin ich stolz auf mich.