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Der Umgang mit Narzissten

****ney Paar
52 Beiträge
@*******SBBW
.. dein letzter Satz *herz* - unter keinen Umständen!!
.. das "schlimme" ist, es tut überhaupt nicht weh, der Gedanke diesen Menschen zurück zu lassen.
.. was allerdings der pure Horror ist, ist immer weiter in eine emotionale Abwärtsspirale getrieben zu werden
.. keine Luft mehr zum Denken zu bekommen
.. ständige Kontrolle und falsches Mitgefühl
.. pure emotionale Erpressung und alles unter dem Deckmantel "ich mein es doch nur gut!"

.. ich kotze im Quadrat und meine innere Göttin windet sich, weil sie nicht mehr atmen kann!
@********hoen

Ich denke unsere innere Göttin lernt sehr viel wenn sie solchen "Arschengeln" begegnen darf. Bei manchen Menschen bleibt dann nur der *engel* am Ende des Tages übrig und bei anderen eben der *arsch*.

Aber es ist wichtig solche Menschen zu erkennen und zu verstehen wie diese ticken, um sich aus dem Dilemma wieder befreien zu können.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Ich bitte um Verzeihung, wenn ich mich jetzt gleich nochmal zu Wort melde, will hier nicht überladen, aber...
Zitat von *********hoen:
[...] ist das Wortmalerei? Oder sind das berechtigte Gedanken?
...nein, m. E. keine Wortmalerei, sondern ja, für mein Empfinden absolut berechtigte Gedanken!!!
(die mich gerade so inspirierend in den Fingern jucken lassen...)

um den narzisstischen Partner tragfähig in der Beziehung halten zu können, muss ja zuerst mal ein gewisses Maß an Verstehen beim Gegenpart eingetreten sein
Die Crux sehe ich darin: Schon dieses Verständnis selbst ist in der persönlichen (nicht-professionellen) Beziehung der Beginn zur Co-Abhängigkeit / zum Co-Narzissmus!
Um überhaupt die Beziehung mit NarzistIn halten zu können, muss sich Gegenpart auf die narzisstische Weltanschauung einlassen, hierin besteht in der Tat beiderseits(!) gegenseitige(!!) Abhängigkeit toxischer Form.

[...] Ein weiterer Punkt ist, dass der Part in der Beziehung, der unter dem narzisstischen Partner "leidet", in der Regel kaum bis keine Kraft hat auszubrechen und sich selbst zu finden. Wie auch! [...]
Wichtiger Aspekt: Ja, wie auch?! - Die Suche nach Anerkennung anstatt nach Liebe birgt auch noch einen weiteren Aspekt: NarzisstInnen fühlen sich an der Schwächung ihrer Mitmenschen in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt, je größer die Schwächung, desto größer die manipulative Selbstwirkung (Bestätigung)... deshalb sind besonders Menschen mit ursprünglich starkem Selbstbewusstsein auch am interessantesten als co-narzisstisches Gegenüber zu gewinnen (weil hier die größtmögliche Schwächbarkeit in Aussicht steht), hingegen werden Menschen für NarzisstInnen oft gänzlich uninteressant, wenn ihr Selbstwert irgendwann scheinbar komplett am Boden liegt.

Frauenhäuser haben es oft mit narzisstischen Beziehungsstrukturen zu tun.
Ein Grundprinzip solcher Hilfsmaßnahmen von außen ist die völlige Abschirmung beider Seiten (vergleichbar mit dem trockenen Entzug bei Alkoholsucht). Die beiderseitige Abhängigkeit soll dabei beendet werden.

Aus dem mundartlichen Lied "Oan hintere, oba viere gehma zwoa", Übersetzung ins Hochdeutsche von mir:
"Tu Dich nicht täuschen, wenn jemand sagt, dass er Dich braucht!
Das haben schon so viele gesagt und wie sie uns hatten, haben sie uns alle nur missbraucht."
• Originaltext: Hans Söllner

******tXX Frau
385 Beiträge
Ich empfinde es als verstörend, wie einhellig abfällig sich über eine gewisse Personengruppe geäußert wird.

Ist das Selbstschutz?
******ara Frau
9.294 Beiträge
Eher die Erkenntnis was man NICHT mehr braucht. Und was ist falsch daran es zu benennen und sich darüber auszutauschen?
Zitat von ******tXX:
Ich empfinde es als verstörend, wie einhellig abfällig sich über eine gewisse Personengruppe geäußert wird.

Ist das Selbstschutz?

Ich überlege gerade ob Du den Begriff "Arschengel" abfällig empfindest? *nachdenk* Denn so ist der Begriff überhaupt nicht gemeint.

Vielleicht zur Erklärung von Robert Betz:
Auch wenn unser Verstand es nicht gerne hört. Diese Menschen sind die wichtigsten für uns. Darum habe ich ihnen einen besonderen Namen gegeben, der langsam die Runde macht und schon einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Ich nenne sie unsere „Arsch-Engel“. Ja, sie haben richtig gelesen. Was hat es mit dieser seltsamen Kombination von „Arsch“ und „Engel“ auf sich. Nun, der Verstand betitelt solch einen Menschen, der uns auf den Zeiger geht, uns verletzt, enttäuscht, betrügt oder belügt, gern als „Arsch“, „Idiot“, „Blödmann“, „Drecksack“, „Pisser“ oder mit anderen interessanten Titeln. (Wenn Sie als besonders spiritueller Mensch so etwas noch nie getan haben, dann hören Sie hier am besten mit dem Lesen auf.) In Wahrheit jedoch – so behaupte ich – sind diese Mitmenschen Engel auf unserem Weg. Sie wollen uns helfen, die Wahrheit über uns herauszufinden und zu innerem Frieden, Ausgeglichenheit, Freude und Gesundheit zu gelangen. Ja, sie sind in Wahrheit die größten Helfer auf unserem spirituellen Weg.

Quelle: https://robert-betz.com/mediathek/robert-betz-in-den-medien/artikel-von-robert-betz/mensch-aergere-dich-nicht/
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *******tXX:
Ich empfinde es als verstörend, wie einhellig abfällig sich über eine gewisse Personengruppe geäußert wird.
Ist das Selbstschutz?
Oh, es tut mir leid, falls meine Zeilen verstört haben sollten, einhellig abfällig waren sie allesamt in keinster Weise gemeint, allenfalls nüchtern, sogar liebevoll im Versuch, aus einer in meinem Fall beruflich notwendigen Distanz heraus konkretes, aber m. E. eben nur in wertneutraler Form für alle Betroffene (sowohl Co-NarzisstIn als auch NarzistIn selbst) hilfreiches Verständnis für diese Sozialsucht zu ertasten.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Die Frage nach dem erforderlichen Selbstschutz vor der "gewissen Gruppe" ist im EP angelegt.
Zitat von *******SBBW:
Verteufeln möchte ich niemanden, aber ich glaube es ist wichtig die Züge rechtzeitig zu erkennen um sich ggf. auch entsprechend schützen zu können.

Oder ist es etwa OK, wenn sich Narzissten Menschen suchen, die dazu neigen, sich zum Opfer machen zu lassen? Nicht um ihnen zu helfen, sondern weil's halt zunächst von beiden Seiten p a s s t i m 'K o n s e n s'?
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von ****54:
[...] ist es etwa OK, wenn sich Narzissten Menschen suchen, die dazu neigen, sich zum Opfer machen zu lassen? Nicht um ihnen zu helfen, sondern weil's halt zunächst von beiden Seiten p a s s t i m 'K o n s e n s'?
...und ist es andersherum ok, wenn sich Co-NarzistInnen Menschen suchen, die gerne Täter sind, aber daran nicht aus ihrer Sucht herauskommen? (gegenseitige Abhängigkeit)
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hab das Thema in den Bereich "Raum für Austausch" verlegt...

Macht einfach da weiter, wo ihr seid...

Lasst euch von mir nicht stören...
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******tXX:
Ich empfinde es als verstörend, wie einhellig abfällig sich über eine gewisse Personengruppe geäußert wird.

Ist das Selbstschutz?

Danke, @******tXX, für diese beinahe untergegangene Anmerkung...

In der Tat finde auch ich es der Sache wenig dienlich, wenn wir hier von "den Narzisst:innen" sprechen, die "ihre Opfer auswählen" usw...

Auch dieses unzweifelhaft hochtoxische Verhalten ist an seiner Wurzel eine erlernte Strategie im Umgang mit innerer Not und Hilflosigkeit...

Selbst wenn Menschen mit stark narzisstischen Zügen leider nur sehr selten Einsicht haben in die Beweggründe hinter ihrem eigenen Verhalten, steckt dahinter immer ein Leiden oder eine emotionale Not...

Das bedeutet nicht, dass ihr Verhalten dadurch weniger toxisch wäre...

Aber, und diesen Unterschied halte ich für sehr bedeutsam:

Wir können lernen, uns von gewissen Verhaltensweisen konsequent und unmissverständlich abzugrenzen - ohne aber (!) die Person als solche hierfür entmenschlichen oder dämonisieren zu müssen...

Wir können lernen, Verhalten kategorisch abzulehnen, gleichzeitig jedoch Mitgefühl und Wohlwollen für die Person dahinter zu empfinden...

Diese Differenzierung hilft auch uns im Umgang mit dieser Art von Menschen.

Wir können erkennen, er oder sie ist auf jeden Fall ein anziehender, inspirierender oder interessanter Mensch. Im Sinne von: Ein tolles Potenzial, zweifelsfrei...! Sein oder ihr konkretes Verhalten jedoch zeigt, dass in Sachen Partnerwahl sie oder er sich mit größter Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang als ein richtig tiefer Griff in's Klo herausstellen kann...

Oder, wie ein alter, weiser Inder (Ja, sowas gibt's in Oldenburg...) vor vielen, vielen Jahren einmal zu mir sagte: "Ja, du hast bestimmt Recht... Sie ist ganz bestimmt eine tolle Frau... Aber [ ... Pause ... ] ist sie auch eine gute Partnerin...?!"

Das war eine harte Frage damals...

Aber das war eine gute Frage...!
******tXX Frau
385 Beiträge
Zitat von *******SBBW:


Ich überlege gerade ob Du den Begriff "Arschengel" abfällig empfindest? *nachdenk* Denn so ist der Begriff überhaupt nicht gemeint.

Nein, ein einzelner Begriff hat meine Wahrnehmung nicht gefärbt und mich nicht zu einer so pauschalen Aussage verleitet.
******ara Frau
9.294 Beiträge
Welche Aussagen stören Dich denn?
*****ney Mann
7 Beiträge
Zitat von ******tXX:
Ich empfinde es als verstörend, wie einhellig abfällig sich über eine gewisse Personengruppe geäußert wird.

Ist das Selbstschutz?


Hier möchte ich anmerken das dies basierend auf eigener Erfahrungen ist. Ohne selbst den Umgang mit einem Narzissten erlebt zu haben würde ich es niemals verstehen können.

Der Kampf erfolgt auf mehreren Ebenen. Es kann jahrelang gut gehen ohne Konflikte. Nur ändert sich eine Kleinigkeiten dann können diese Verhaltensweisen plötzlich verstärkt zum Vorschein kommen. Im beruflichen Kontext kann dies z.B. eine neue Hierarchie, Ungerechtigkeitsempfinden aufgrund Gehaltserhöhung/Geschäftswagen, neue Mitarbeite sein. Im Privaten kann dies eine Weiterentwicklung vom Partner sein. Nun ist die erste Hürde dies zu erkenne. Die Veränderungen erfolgen meist langsam und fließend.

Herausfordernd ist zu verstehen das hier das gesprochene Wort vom Narzissten häufig nicht mit der Handlung übereinstimmt. Man denkt er ist so reflektiert, so verständnisvoll und ja es muss doch eine Lösung mit ihm geben.
Nur die Handlungen sprechen das Gegenteil.

Aussenstehende werden dabei gerne zu einer weiteren Hürde. Diese sehen die Situation „nur“ aus ihrer Sicht und erleben selbst die Situation ganz anders. Sätze wie diese fallen „Wieso er ist doch ganz nett. Er macht doch so viel für dich. Es muss doch eine Lösung für euch geben. Denk doch mal darüber nach. Wollt ihr nicht noch dies oder das probieren.“ Das sind alles Sätze die den eh schon geschwächten in zusätzlicher Verunsicherung bringen.

Ich kann von meiner Seite aus sagen das ich Personen mit narzisstischen Zügen von meinem Leben raus halte. Diese widersprechen meiner Lebensphilosophie (Liebe-Lebe-Leichtigkeit-Tolerenz-Gleichberechtigung). Sobald im Team einer diese Züge entwickelt werde ich ihn kündigen ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Im privaten sehe ich hier kein Bedarf an solchen Persönlichkeitszügen.

Diese Einstellung gegenüber Narzissten empfinde ich nicht als abfällig sondern nur konsequent in meiner eigenen Lebenseinstellung.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Danke @*********hmidt für Deine wunderbar differenzierte und liebevolle Sichtweise.

Mein Kopf sagt dazu begeistert ja.

Die spontane emotionale Reaktion in mir bei dem Gedanken nochmal an einen Narissten zu geraten ist jedoch absolute *panik* Panik!

Ich habe vermutlich weniger tief eintauchen müssen als andere, aber es hat gereicht mich stark aus dem inneren Gleichgewicht zu bringen.

Ja ich habe viel gelernt durch den Arschengel. Aber die Menge und Intensität der Verletzungen aus dem Drama durch diesen Beziehungsversuch, der noch im Keim stecken blieb, sind beträchtlich. Und noch immer nicht verheilt und verarbeitet.

Es hat so viel Kraft gekostet.....
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat von *******tXX:
Ich empfinde es als verstörend, wie einhellig abfällig sich über eine gewisse Personengruppe geäußert wird.

Ist das Selbstschutz?

Hm, das kann man so sehen, wenn man will. Aber warum eigentlich?
Was verstört denn daran?

Sehr viel verstörender empfinde ich allerdings die gezielten Manipulationen von Narzissten, die Gutgläubige an der eigenen Wahrnehmung zweifeln lassen und ihnen den Boden unter den Füssen wegziehen.
Möglicherweise ist es Selbstschutz, wenn man dieser Personengruppe keine Sympathie entgegen bringen mag.

Narzissten selbst sind übrigens diejenigen, die sich meist jeder Kritik entziehen und darauf bestehen, dass immer die anderen schuld haben.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Ganz ehrlich: Wenn ich auf Personen treffe, die narzisstische Charakterzüge klein reden wollen oder für Verständnis plädieren, werde ich ziemlich hellhörig.

Von Therapeuten kann man schon Verständnis erwarten, klar.
Von normalen Mitmenschen eher nicht.

Möchte sich ein Narziss selbst ändern und geht freiwillig in eine Therapie, finde ich das gut.
Will er nichts ändern, was meistens der Fall ist, kann er nicht mit meinem Verständnis und meiner Sympathie rechnen.
******ane Frau
758 Beiträge
Hallo Ihr Lieben, ich würde auch gerne etwas teilen um vllt etwas Verständnis zu schaffen. Danke für die tollen Beiträge bisher.

Ich habe Vieles auf meiner Homepage zusammen gefasst, was ich jetzt nicht wiederholen möchte. https://www.joyclub.de/profile/homepage/4869996-293633.narziss_und_echo.html
Auf meiner Homepage beschreibe ich auch, wie sich das Leben und Erleben mit einem Narzissten anfühlt. Daran erkennt man es am Besten, an der Manipulation und Abwertung.

Und wir hatten einen sehr guten, achtsamen Threat dazu in der Gruppe Herzmenschen, bei Interesse

Zusätzlich würde ich gerne sagen: ich habe eine Mutter mit stark narzisstischen Persönlichkeitszügen und habe vor ein paar Jahren eine enge Partnerschaft gehabt für 2 Jahre mit einem Mann mit ähnlichen Zügen. Als Resultat daraus war ich derart destabilisiert und verwirrt, dass ich angefangen habe zu forschen, zu lernen. Das Ende vom Lied ist die Heilerlaubnis für Psychotherapie und der Gang in die Traumabehandlung. Das Leben in dieser Konstellation kann häufig PTBS auslösen und der Entzug ähnelt oft dem Drogenentzug. Kein Wunder, es sind ähnliche hormonelle Vorgänge im Spiel. Deswegen fällt die Trennung oft sehr schwer.

Vorab, im Umgang mit diesen Konstellationen braucht man Beides: Verstehen, was falsch läuft, wo man manipuliert wird und verstehen wo auch die eigenen Anteile liegen. Gerade, wenn man damit aufgewachsen ist, ist man die Art der Beziehung gewöhnt und empfindet es als normal.

Was ist das Ungesunde an der Konstellation? Im anfänglichen lovebombing, der rosaroten Phase hat man das Gefühl, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Alles ist perfekt!!! Er ist wie du, spürt wie du, will was du willst, etc etc. The Sky ist the Limit und man lässt sich voll drauf ein. Sobald die Bindung stabil ist, wird der Partner aber nervös. Denn Harmonie will er garnicht, kennt er nicht, kann er nicht. Genauso wenig wie Augenhöhe. Sein Beziehungserleben war und ist Drama. Und so beginnt das Drama, die Abwertung, die Lügen, das Kleinmachen, Devaluierung der/des Partners. Ich hab meinen Partner mich anlügen sehen und alle Frauen um ihn herum (Poly Beziehung). Hab ihn uns Alle abwerten sehen, Dreiecksspiele spielen.

Ein wunderbares Buch dazu ist: die Spiele der Erwachsenen von Eric Berne. Er beschreibt das Drama Dreieck und wie manche Menschen aus Gewohnheit immer Opfer sind, sich Täter und Retter suchen. Hier ist ein wertvolles learning. Immer wieder hinterfragen: spielt diese Person mit mir das Drama Spiel? Bringt sie mich in die Täter oder Retter Rolle? Das ist dann keine Augenhöhe, sondern Manipulation.

Ich habe für die Beziehung gezahlt, mit Drama, Schmerz und PTBS. Ich hab aber auch gewonnen, an Erfahrung, an beruflicher Weiterentwicklung. Und ich hab auch immer noch Mitgefühl für ihn. Ich verstehe, woher es kam. Wir haben einander vergeben und Frieden geschlossen. Immerhin hatten wir uns mal geliebt. Ja, auch er mich. Eben auf die Art, die ihm möglich ist. Dennoch kann ich nur bestätigen: man zahlt einen verdammt hohen Preis für eine derartige Beziehung. Und sollte man sie schon gehabt haben, oder mittendrin sein, macht Euch schlau. Dann kann man es überwinden. Gute Namen sind hier Dami Charf, Dr. Ramani oder eben Eric Berne (zb YouTube).

Liebe Grüße, Masakhane
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Ich wage nun doch mal noch einen Versuch, nicht nur Problematik, sondern auch im EP erfragte Lösungsansätze und möglicherweise gesunde Umgangsformen bei narzisstischen Begegnungen stärker in den Focus zu rücken.

Neben den bereits erwähnten Ideen des Erkennens narzisstischer Tendenzen nebst der Abgrenzung und des Selbstschutzes wurde als weitere Methode, seinen eigenen Frieden mit der toxischen Begegnung und den damit zusammenhängenden Verletzungen zu machen, die Vergebung genannt.

Ja, damit beginnt es vermutlich nicht, aber es dürfte ein Prozess zum inneren Seelenfrieden sein, der m. V. n. ebenfalls nicht nur ein gewisses Verständnis (wenn auch nicht abwertendes oder verurteilendes) für die Krankheit nebst dem Erkennen von Symptomen voraussetzt, sondern halt auch eine genau so klare Besinnung auf die eigene anstatt auf die narzisstische Wahrnehmung, das bei sich Bleiben.
Dabei geht es nicht darum, Schuld zuzuweisen oder jemanden als böse zu titulieren (das wäre - da bin ich ganz bei @*********hmidt Liebe auf Augenhöhe: Der Umgang mit Narzissten - vermutlich nicht zielführend; auch NarzisstInnen sind Menschen, denen Wertschätzung als Person entgegengebracht werden kann und bitte auch soll, sind letztlich - das nur nebenbei - vor Gericht mitunter sogar nur vermindert schuldfähig aufgrund einer krankheitsbedingt tatsächlich eingeschränkten Wahlmöglichkeit bzgl. ihres Verhaltens, welches sich aus einer vorangegangenen Leiderfahrung - wohl vermutbar fehlende Liebe in der Kindheit/Prägungsphase bis 1/2Jahre - begründen lässt und Mitgefühl verdient), wohl aber geht es bei der Besinnung auf die eigenen Anteile nebst Ablehnung der toxischen schlicht um die Überwindung gegenseitiger Abhängigkeiten (also durchaus für alle Seiten wohlwollend und heilsam gedacht).

Einen Grundsatz der Rechtsphilosophie fasste ein Freund mal wie folgt zusammen:
Vergebung setzt nicht unbedingt Gerechtigkeit in Form von Bestrafung voraus (denn Opfer haben mitunter nicht viel davon, dass Täter im Gefängnis landen), wohl aber unumgänglich die Anerkennung erfahrenen Unrechts und Leids.

Wohlgemerkt geht es ebensowenig bei der Anerkennung von Täter- und Opferrolle um ein Gut-/Böse-bild (ist ja beim Verkehrsunfall auch nicht so verstanden), sondern eigentlich darum, das Unrecht und Leid anzuerkennen.
Dies jedoch halte ich für essenziell - nicht grundsatzdebattierend/ theoretisch abgehoben, sondern ganz konkret:

Typisch für das toxisch-narzisstische Weltbild ist eine Verdrehung von Täter- und Opfer-Rolle (bspw. Schuld sind immer die anderen, spz "du lässt mir keine andere Wahl" oder "ich will doch nur dein Bestes") mit dem Nebeneffekt des Stockholm-Syndroms (hierin besteht dann auch Manipulation); den sich aus dieser Verdrehung ergebenden Co-Narzissmus heilen lassen zu können setzt eine Richtigstellung voraus und damit explizit die Anerkennung der Täter- und Opferrolle, im Falle von nicht selten sogar rechtswidriger Handlungen (etwa Mobbing, Stalking, Nötigung...) auch Anerkennung des juristischen Tatbestandes.

Eine Bekannte von mir hatte mal Hilfe beim Frauenhaus und Unterstützung bei ihrer Loslösung von einem Narzissten erbeten. Dort sagte man ihr aus meiner Sicht sehr sinnvoll klar und konkret eindeutig:
Das Frauenhaus ist eine Einrichtung des Opferschutzes, deren Maßnahmen begründet und notwendiger Weise eng mit dem Gesetz verwoben sind und welche erst tätig werden kann, wenn eine offizielle Anzeige vorliegt.

Insofern halte ich es für äußerst zielführend, im Umgang mit Narzissmus neben allem Verständnis für den erkrankten Menschen die Dinge wie "Täter" oder "Opfer" u.s.w. doch konkret beim Namen zu nennen - nicht (ab)wertend, sondern einfach "meins" und "deins/seins/ihrs..." von einander trennend und sich loslösend.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Folgendes möchte ich aus meiner Erfahrung noch anmerken:

Narzissten sind , nachdem sie sich schon mehrfach mit dem Vorwurf sie seien ein Narzisst auseinander gesetzt haben , den sie natürlich widerlegen oder sogar den Spiess umdrehen und den Anklagenden zum Narzissten erklären, Fachleute für das Thema Narzissten.

Weil sie nach Anerkennung streben, teilen sie dieses auch gerne und ausführlich im Internet mit. Manche sind hervorragende Coaches oder Mentoren . Manche sogar Therapeuten.
Siehe das Beispiel des Autors des Buches Gestatten, ich bin ein Arschloch.

Man sagt Narzissten auch nach, dass sie selbst am besten wissen, was sie einem Therapeuten erzählen müssen, um ihn zu überzeugen, dass sie keine Narzissten sind.

Das ist das, was sie am besten können. Da sind sie Profis. Jemand das erzählen, was er hören will. Zuallererst natürlich sich selbst.

Mein Kontakt mit einem stark narzisstisch veranlagten Menschen ( ich mag das Label Narzisst nicht verwenden , weil ich kein Urteil fällen möchte ) , hat mich gelehrt, dass ich entgegen meinem sonstigen Vorgehen mich von Worten habe blenden lassen.

Also Augen auf , auf die Taten!

Ein Narzisst kann mit Kritik nicht umgehen.
Er verspricht die Welt und hält es nicht und ist so gut wie nie selbst dafür verantwortlich.
Eine Aussprache , in der er Verantwortung übernimmt , ist quasi unmöglich.
Er überschreitet Grenzen und kann es nicht zugeben.
Die Grenzen anderer sind nämlich nicht wichtig für ihn. Im Zweifel wird er sagen, man habe sie nicht ausreichend kommuniziert.
Er hört auch selten richtig zu, außer es geht um etwas, das ihn selbst interessiert.
Er kann mit der Mitfreude wenig anfangen.
Er behauptet zwar , sich für den Anderen zu freuen, aber sein Verhalten zeigt seine Gleichgültigkeit. Alles was er spontan sagt oder tut, spricht Bände.

Es hilft also darauf den Fokus zu legen. Nur auf die Taten.

In Threads kann das heißen , er schreibt lange und tolle Beiträge , hält sich nicht an das Thema und akzeptiert Hinweise nicht darauf, dass er offtopic ist. Stattdessen diskutiert er mit der Grenzsetzung.
Ist jemand anderer Meinung kann das sogar dazu führen, dass derjenige sich ungerechtfertigten Vorwürfen gegenüber sieht.

Ein Narzisst kann vermutlich tatsächlich ein toller Coach sein oder Gruppen im Joy moderieren oder leiten und wäre als Partner dennoch eine Tortur.

Und natürlich ist nicht jeder Troll auch ein Narzisst oder einer, der tolle Beiträge verfasst *zwinker*

Es gibt auch andere , die Aufmerksamkeit durch Trollverhalten suchen und auch die tollen Beiträge sind eine Möglichkeit positive Zuwendung zu erhalten .

Ein Teil meiner Motivation zu Beiträgen im Joy ist definitiv auch der Wunsch nach positiver Wirksamkeit und Anerkennung.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Ich möchte aber auch mal was Gutes über Narzissten sagen.

Ich weiß aus verschiedenen Erfahrungen meines Lebens wie wichtig Vergebung ist und bin auch der Meinung sie bringt mir selber inneren Frieden. Bei all dem , was man mit einem Narzissten erlebt, bei all diesen emotionalen Dramen und Verletzungen, ist es aber schwer in die Vergebung zu finden.

Ein wenig dabei hilft mir die Erinnerung an das Schöne. Es wird tatsächlich von all dem anderen schnell verdeckt.

Ich habe Momente von großer Nähe und Verbundenheit erlebt. Die waren sehr erfüllend und schön.

Vor dem Beziehungsversuch war er ein guter Mentor.
Ich habe den Mann auch als hilfsbereit erlebt und als Menschen von hoher Ethik. Als einen wundervollen Gesprächspartner über Themen, die nicht ihn oder uns betrafen.
Nah und verbunden strahlte er Halt aus und Klarheit.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@*********rgara Liebe auf Augenhöhe: Der Umgang mit Narzissten
Dies finde ich interessant. - Liest sich für mich ein bisschen, als wären dann wir alle ein wenig narzisstisch.

Vielleicht ist das sogar so, wenn man Narzissmus auf äußerlich beobachtbare Symptome als im EP erfragte Erkennungsmerkmale reduziert, aber würde das auch einem diagnostischen Anspruch gerecht werden im Sinne eines grundsätzlichen Diagnosezieles, die/den PatientIn nicht angreifend/abwertend zu verurteilen, sondern ihr/ihm Hilfe anzubieten, sich selbst und seine Umwelt besser zu verstehen?

Beispiel zur Verdeutlichung, ein bisschen selbstoffenbarende Eigenreflexion:
"Lange" und mitunter vielleicht sogar richtig "tolle Beiträge" in "Internet-Threads" habe ich auch schon verfasst, etwa über Narzissmus (womit ich mich nicht nur beruflich viel beschäftigt habe und vlt tatsächlich bisschen was drüber weiß, das ich aber aus völlig anderen Gründen als zwecks Selbstdarstellung gerne teile) oder andere Themen, die mich "interessieren"; vermutlich nicht immer wurde dabei allen LeserInnen die in meinen Augen höchst brisante "Themenrelevanz" meiner Aussagen deutlich und einer dann gelegentlichen Aufforderung nicht moderierender Mitdiskutierender an mich, ich solle mich nicht weiter zu meinem angesprochenen Inhalt äußern, begegnete ich bereits manchmal auch mit "Grenzsetzung" meinerseits (etwa dem Versuch, meinen Themenbezug zu verdeutlichen nebst der Bitte, meine somit aus eigener Sicht ebenfalls themenrelevanten Aussagen gleichsam gelten zu lassen oder - wie es sprachlich vlt sogar nicht ganz unpassend heißt - "anzuerkennen"); auch wenn es mir persönlich bei im Internet geführtem Erfahrungsaustausch eigentlich nie ums Recht oder irgendwie um "Selbstverwirklichung" geht, kann - so wurde mir rückgemeldet - meine nicht selten bedachte und stets bemüht sachliche Wortwahl auf andere sogar "herablassend", "empathielos" oder "arrogant" wirken (wer mich persönlich kennt, wird vermutlich bestätigen können, dass jegliche Selbstüberschätzung nebst Streben nach Bewunderung oder mangelndes Einfühlungsvermögen nicht zu meinen Charakterzügen gehören) usw usf...
...nun, macht mich das aber dann schon zu einem (mehr oder weniger pathologischen) Narzissten?

Grundsätzlich unterscheidet die Psychiatrie mal "Narzissmus" (mit narzisstischen Charakterzügen, wie sie wohl allen Menschen zu eigen sein dürften) von echter oder pathologisch-toxischer "Narzisstischer Persönlichkeitsstörung", die n. m. V. hier im Thread bisher wohl vordergründig behandelt wurde.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang dürfte noch sein, dass bisher grob 3 Formen einer klar Narzisstischen Persönlichkeitsstörung bekannt sind, die sich in der Symptomatik stark voneinander unterscheiden:
• grandios-maligner Narzissmus (gemeingefährlich-narzisstisch, aggressiv, paranoid, antisozial)
• vulnerabel-fragiler Narzissmus (verdeckt-narzisstisch, oft depressiv, häufiger psychiatrische Hilfe aufsuchend)
• exhibitionistischer Narzissmus (offen-narzisstisch, arrogant, kühl, oft beruflich sehr erfolgreich)

Diese hier nur angerissene Komplexität von Erkennungsmerkmalen an sich kann vlt verdeutlichen, dass eine reine Symptomatikerhebung für die Diagnostik von pathologischer Narzisstischer Persönlichkeitsstörung nicht ausreichen dürfte.
In der psychiatrischen Praxis wird auch deshalb zumindest ebenso ausgeprägt die Ursachenforschung einbezogen - wie vorab schon erwähnt ein weit verbreitet vermuteter Liebesmangel von Seiten der frühen Bezugspersonen v. a. in der Prägungsphase (1/2Jahre) betrachtet, wobei hier die Forschung unterschiedliche Beobachtungen beschreibt:
• vor allem Otto Kernberg, einer der weltweit wohl führenden Narzissmus-Forscher, macht primär ein emotional kaltes oder latent aggressives Elternhaus für die dann häufig beobachtbar übersteigerte Selbstdarstellung verantwortlich,
• von anderen Forschern wird auch fehlendes Erhalten von Grenzen in der Kindheit als Auslöser eines dann entwickelt unrealistischen oder perfektionistischen Selbstbildes diskutiert.

Dass die Psychiatrie - wie zuweilen behauptet wird - gar keine Möglichkeit hätte, pathologischen Narzissmus zu erkennen, weil PatientInnen einfach generell bestens wüssten, was sie auf Anamnese-Fragen antworten müssten, um einer Diagnose zu entgehen, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen, wohl aber, dass es zuweilen wirklich schwierig scheint, ja.

Was ich aber doch noch anmerken möchte:
Das "Argumentieren von Grenzsetzung" allein deutet meinen Recherchen nach noch nicht auf Narzissmus hin, muss m. E. auch gar nicht angreifend, herablassend oder arrogant gemeint sein, sondern ist jedenfalls für mich eigentlich auch ein Weg, dem Gegenüber Freiheit zu geben (nämlich jenseits der eigenen zu diesem Zweck verdeutlicht definierten Grenzen) sowie sich selbst vor möglicherweise narzisstischen Übergriffen zu schützen.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Tja das ist genau das Problem.

Dass die Kriterien, die für einen Menschen mit starken narzistisschen Anteilen typisch sind, auch aus anderen Gründen vorhanden sein können bei einer anderen Art Mensch.
Und ich bin auch der Meinung, dass wir alle mehr oder weniger narzistische Anteile haben.

Die meisten hier sind nicht ausgebildet Diagnosen zu stellen.

Es bleibt also nur bei den genannten Kriterien wachsam zu sein und eventuell in Frage kommende Menschen zu beobachten. Ihre Taten. Nicht ihre Worte.

Generell kann man das Wesen eines Menschen recht gut einschätzen aus seinem Humor und spontanen Äußerungen im Gespräch. Geschriebenes alleine reicht nicht aus, um herauszufinden, mit wem man es zu tun hat.
******una Frau
7.591 Beiträge
Grade nach dem aufmerksamen Lesen dieses Threads kann ich von mir sagen: damit ich ( tatsächlich) einen " echten" Narzissten erkenne, müsste er ein Schild auf der Stirn haben.

Denn: sind wir nicht alles " Narzissten"?

Mal ganz naiv gefragt?

Gut, lassen wir das " Pathologische" mal weg, aber sonst?

Was ist eigentlich das Gegenteil des Narzissten? Der " Gutmensch"?

Darüber darf ich gar nicht nachdenken...

Vermutlich ist mir persönlich der Narzisst hier lieber... *smile*
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@*********rgara Liebe auf Augenhöhe: Der Umgang mit Narzissten Mhm *nachdenk* ...
Zitat von ****p35:
[...] aber würde das auch einem [...] Anspruch gerecht werden [...], die/den PatientIn nicht angreifend/abwertend zu verurteilen, sondern ihr/ihm Hilfe anzubieten, sich selbst und seine Umwelt besser zu verstehen? [...]
Wie gesagt, es geht mir hier gem. EP auch focussiert um einen gesunden Umgang mit Narzissmus.
Pathologischen Narzissmus erkennen zu können auch anhand der Taten allein halte ich für nicht möglich.
Wohl aber können wir selbst lernen, uns vor Übergriffigkeiten allgemein abzugrenzen und zu schützen,
ohne dabei Narzissmus überhaupt diagnostizieren oder vermuten (bzw. möglicherweise unterstellen) zu müssen.
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