Danke
@*********hmidt für Deinen spannenden Vortrag und die Einblicke in Deine Sichtweise auf die menschlichen Bedürfnisse. Hat mir Spaß gemacht, in Dein Thema einzusteigen und mich damit auch theoretisch zu beschäftigen.
Besonders interessant fand ich auch, mal einen ganz neuen Versuch zur Strukturierung der Bedürfnisse zu wagen; obgleich ich mir nicht sicher bin, ob das Modell wirklich für alle Menschen (und demnach auch für mich) anwendbar ist, anerkenne ich mit aufrichtigem Respekt Deine große Arbeit dahinter. Wow!
Zwei Aspekte bin ich mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe, sehe da eine Widersprüchlichkeit, die vielleicht auch nur an meiner eigenen Begrifflichkeit liegen könnte und ich will hier bitte niemanden mit womöglich threadthemafernen Diskussionen langweilen (falls dieser Aspekt also hier nicht her gehört, bitte ich vorsorglich um Entschuldigung nebst dankenswerter Entfernung meiner Einlassung)... andererseits wurde ja schon angesprochen, hier etwas tiefer einsteigen zu wollen.
Nun, meine Gedanken zu Deinem Thema:
1) Du hast im EdTalk gesagt, dass zwar Nahrungszuführung ein speziell physisches Grundbedürfnis sei (das jedoch auch via Infusion befriedigt werden könne), etwas wie Nahrung in den Mund zu schieben jedoch gar nicht als Bedürfnis sondern allenfalls als - wenn ich mich richtig erinnere - "Wunsch"(?) zu sehen wäre und jedenfalls als konkrete Methode, das Bedürfnis der Nahrungsaufnahme zu stillen; - analog auch auf anderes übertragbar, genannt wurde u.a. Sex.
Weiterhin hast Du gesagt, dass es ein speziell psychisches Bedürfnis gebe nach Information (ich verstehe "Informationsaufnahme" - richtig?).
Ich sehe spz letzteres sehr ähnlich, die Neurobiologie begründet den Drang nach Neuem durchaus physisch mit der stetig anhaltend fortlaufenden Notwendigkeit der neuronalen Neuverknüpfungen, um sich nicht zurückzuentwickeln (das Gehirn suche demnach immer nach Input).
Meine Verständnisfrage ist hierbei jedoch: Ist nicht auch das "etwas in den Mund Schieben" ein solches Bedürfnis nach Information (Erfahrung sammeln, wie die Dinge schmecken)? - Vgl. hierzu Orale Phase bei Kleinkindern, aber auch therapeutische Begleitung bei WachkomapatientInnen mit Infusion, die mitunter ebenfalls ganzheitlich mit all ihren Sinnen angesprochen werden - um nur mal veranschaulichend 2 extreme Beispiele zu nennen.
Dieser Aspekt ist m. V. n. auch auf Sex und viele andere Dinge zu übertragen.
2) Du beschreibst die menschliche Psyche als eine Vielzahl von Ichs, zählst weiterhin das Streben nach Integrität als ein speziell wieder psychisches Bedürfnis, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Hier komme ich nicht ganz mit: Wie passt das zusammen? Ist Integrität nicht genau das Gegenteil von vielen Ichs, eben das "mit sich selbst im Einklang sein" (ungeachtet dessen, wie viele Seiten dabei miteinander in Einklang zu bringen und eben zu integrieren seien)?
Für Deine oder Euer aller von mir erhofften konkretisierenden Einlassungen vielen Dank im Voraus!