Hallo.
Auch ich möchte meine Gedanken und mein Wissen beisteuern. Vielleicht hilft das etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Berührt haben mich deine Worte als du beschriebst wie du dich quasi laut und
unzumutbar dem anderen vor die Füße wirfst.. Da musste ich schmunzeln. Denn das kenne ich nur zu gut. Viele Jahre habe ich das gelebt. Diese Anerkennung zu suchen, an jenen Orten an denen es keine gibt. Niemals. Niemals war ich gut genug. Oder natürlich zuviel. Zuviel Frau. Zuviel Lautstärke. Zuviel Offenheit. Immer zuviel oder immer zu wenig.
Das Verstehen dieser Mechanik und das Begreifen hatte lange gedauert und war auch schmerzhaft. Das Begreifen dieses Systems bringt dich unweigerlich an den Punkt, das du deiner Systeme folgst. Du suchst dir IMMER diese Partner aus. Denn du nährst damit deine Erfahrung die du irgendwann mal in deinem Leben gemacht hast. Es ist quasi eine gelebte, beabsichtigte Selbstprophezeiung. Das ist das Muster das du kennst. Dem du folgst. Die Missachtung und das Nicht gesehen werden.. Das kennst du. Du denkst du brauchst es. Dabei ist es völlig veraltet. Du kannst das Fenster öffnen.. Und es abändern. Du kannst das von *Window of Tolerance * vergrößern. So wird es im Fachjargon genannt. Und es ist gar nicht schwer aus diesem angeblich vorgegebenen Muster auszusteigen. Schauen und atmen sage ich persönlich dazu.
Ein Reiz löst eine Reaktion aus. Immer. Und du kannst verstehen lernen, das du bei dieser Reaktion die Wahl hast.. Entweder du folgst deinem Automatismus, oder... Du atmest erstmal. Und fühlst rein. Und dann erst reagierst du.
Ich versuche mal ein Beispiel :
Ein Mann dir gegenüber der auf der Couch sitzt schaut dich an und seine Hand klopft gleichzeitig auf eine Seite neben sich der Couch. Das Muster nach Anerkennung lässt dich sofort erkennen was gewünscht ist. Das du umgehend den Platz der dir angeblich zugewiesen wurde einnimmst...
Machst du jetzt einen bedachten Atemzug, gehst du aus der Automatisierten, antrainierten Rolle raus und verschaffst dir Bedenkzeit.. Will ich das wirklich? Mag ich da jetzt hinsitzen? Ist der mir überhaupt sympathisch? Fühlt sich das gut an?
Und dann erst handelst du.
Du gehst also nicht sofort gedankenlos auf den dir angegebenen Platz sondern öffnest dein Reaktionsfenster damit DU eine Wahl erhälst.
Anfangs ist das sehr sehr seltsam. Da werden Sekunden zu gefühlten Minuten... Mit dieser Übung des Sehens und Atmens wirst du dir immer bewusster über deine eigenen Möglichkeiten und Muster. Ich hab das damals täglich, ständig gemacht. I'm Gespräch mit meinen Kindern, auf Arbeit, beim Arzt what ever.. Es ist ziemlich schnell ein Selbstläufer. Und du hast die Möglichkeit zu erkennen wie oft du etwas tust ohne darüber nachzudenken, quasi ferngesteuert.. Und es eröffnet sich die Möglichkeit zu begreifen, daß du der Steuermann bist. Nicht die Umstände. Nicht die Menschen an sich. Sondern deine Handlungen nähren das System in dem du dich bewegst.
Wenn du der Hand folgst die klopft und schnippst ohne Nachzudenken und zu atmen wird das Gefühl des
Zuviel oder
Zuwenig bleiben. Und dein System nähren.
Durch diese Übung, so schlicht und einfach, kannst du ein Tool anlegen das deine angebliche
Sucht nach Anerkennung beendet. Denn du gehst in die Selbstverantwortung und Selbstermächtigung. Das ist unglaublich nährend und befreiend.
Ich, auf meiner Reise, habe dadurch auch gelernt das ich vielen gefallen wollte die ich eigentlich zum Kotzen fand. Diese Bettelei nach Anerkennung empfand ich damals auch als extrem leidvoll. Heute weiß ich : von 100 Menschen wollte ich 100 Mal Anerkennung, dabei fand ich 98 doof.
Ich wünsche dir alles Gute und Liebe und viel Atem.
🌱❤️
Sie schrieb