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Männer und Frauen zeigen unterschiedliches Paarungsverhalten

Was für ein grausiger Artikel. Von wegen die Tiere sind immer so nett und nur der Mensch ist böse. Ha.
Da geht's ja zu wie an einer amerikanischen Highschool!
****54 Mann
3.820 Beiträge
Themenersteller 
Ja, das versöhnt mit unserer kulturellen Entwicklung, die dank der Sprache an Stelle der fast identischen Replikation der DNS mindestens ebenso viel Vielfalt aber neben der Vermittlung und Wahrung der Tradition eine anpassungsfähige Bildung von Konsens in einer Gesellschaft erlaubt, statt über Jahrhunderte auf die Durchsetzung von Merkmalen in einer Population warten zu müssen. Für langlebige Organismen in kurzlebiger Zeit ein unschätzbarer Vorteil. Und die Emanzipation der Frau ist fraglos in wenigen Generation vorangeschritten.

Meike Stoverack hegt die Zuversicht, dass uns unsere stammesgeschichtlichen Wurzeln im Großen und Ganzen schon auf dem richtigen Weg führen. Ich bin da weniger hoffnungsvoll.
Wir quälen uns z.B. mit einer sehr flexiblen Brückenkonstruktion herum, die sich für Vierbeiner gut bewährt hat, als Turm in der Wirbelsäule beim aufrechten Gang aber - insbesondere wenn ihre Flexibilität im Sitzen nicht gefragt ist - eine Fehlkonstruktion ist, wie mir die Älteren hier sicher bestätigen können.

Wir schleppen da einigen Ballast aus unserer Stammesgeschichte mit uns herum. Aber auch Möglichkeiten und kultivierte Menschen sollten nicht vergessen, dass wir beides nicht los werden, dass wir unseren Frieden mit unserer Biologie machen sollten (und weniger lange sitzen).

Aber kann das heißen, dass wir entschuldigend auf Kriegstreiber schauen, nur weil es schon bei Schimpansen den Genozid gibt? Dass wir Vergewaltigung akzeptieren, nur weil sie als Möglichkeit in unserer Biologie angelegt ist? Wir haben doch auch dieses andere Standbein in der Kultur.

Und da taucht dann eine Gemeinsamkeit auf. Sowohl bei der Emanzipation wie auch bei Krieg und Vergewaltigung geht es eigentlich um .... Herrschaft. Und auch unsere Mehrheitskultur sowohl in Sachen Sexpositivität wie auch in Sachen Emanzipation bremst, weil tradierte Verfügungsrechte in Frage gestellt werden. Meike Stoverack sieht das schon sehr deutlich.

Was einen konstruktiven Umgang mit der Frustration von Männern angeht, die "nicht zum Schuss kommen", sehe ich aber eine Überinterpretation der sexuellen Komponente. Denn Herrschaft wird m.E. noch immer im Wesentlichen dadurch ausgeübt und weiter konzentriert, dass der Zugang zu materiellen Gütern monopolisiert wird, nicht der Zugang zum Sex. Denn beides trifft die Frauen mindestens genauso. Gegen diesen Frust hilft es nicht, käuflichen Sex in die Berechnung der Sozialhilfe einzubeziehen.

Kultur ändert sich rasch, kann sich auch rasch wieder anders entfalten. Und die Emanzipation von Frauen und Männern kann ein wichtiger Schritt dazu sein, die sexuelle Selbstbestimmung ein Treiber auch andere Lebensbereiche selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Weil sich die Belohnung dort so unmittelbar einstellt!

In diesem Sinne... belohnt euch *g*
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