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Zugehörigkeit

******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ****54:
Zitat von ******Fox:
Denn Menschen die sich ihrer unbewussten Anteile bewusst werden sind im Begriff diese zu verlieren.

Hm, das kann ein erwünschtes Ergebnis sein, wenn die Bedürfnisse als dysfunktional erlebt werden...
Ich schrieb nicht von Bedürfnissen, ich schrieb ohne es direkt benannt zu haben von Bedürftigkeiten (brauchen und ich will, will, will), die für mich letztendlich Zwangsverhalten sind. Sie sind automatisch dysfunktional und stören jedes freie Miteinander. Weil es dann nur noch um Einen von beiden geht, und der nie satt wird, das Faß ohne Boden.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Bedürfnisse haben und gegenseitig stillen ist normal und meiner Meinung nach der Sinn von Partnerschaften.
Normal ist das, jou. Aber daß das der Sinn von Partnerschaften ist, stelle ich in Frage. Ich sehe den Sinn von Partnerschaften nicht im Geben, auch wenn ich hier am liebsten und am Tiefsten gebe.

Der Sinn ist Wachsen in autonomer Selbstverantwortung, und das bei einander sein, das Gemeinsame Erleben und Teilen. Nicht das Bekommen.

Das nebeneinander Laufen können, statt für einander.

Unsere Kultur und übergestülpter Glauben hat in langer Tradition aus Miteinander ein Füreinander propagiert und damit Abhängigkeiten gefördert. Wofür vor 10.000 Jahren Nachbarn, Freunde und Familie zuständig waren (Hilfe, Unterstützung), sollen heute all das unsere LiebesPartner erfüllen.

Unmöglich...
*********rgara Frau
7.505 Beiträge
Themenersteller 
Ich halte das für eine Frage der Dosierung.

Es gibt definitiv Zeiten und Umstände, in denen es alleine einfach nicht mehr geht.

Es hat mich einiges an Prozess gekostet anzunehmen, dass ich manchmal einfach alleine überfordert oder zu schwach bin.

Die Quelle für Lebensfreude sollte in mir liegen . Die sollte ich nicht aus dem anderen saugen auf welchem Weg auch immer.

Aber der Sinn einer dualen Inkarnation liegt für mich ( auch ) darin ein gesundes Wir zu leben.
Und das schließt für mich nicht aus, das man sich mal gegenseitig stützt, in den Arm nimmt, aufhilft oder ergänzt. Solange das ausgewogen ist, nicht dauerhaft einseitig und eine vorübergehende Abhängigkeit.

Ich muss nicht alles alleine schaffen. Ich darf schwach sein und Hilfe benötigen. Ich habe den Eindruck bei all dem Streben nach Selbstliebe und Selbstverantwortung wird manchmal dieser Teil zu schwarz gemalt.

Das ist verständlich , weil da oft Abhängigkeit und einseitiges Benutzen anderer die Folge sind. Aber es ganz ablehnen und verleugnen halte ich für eine Gegenreaktion. Mein Ziel wäre das gesunde Mittelmaß. Ein Gleichgewicht.

Jeder darf mal schwach sein und man hilft sich gegenseitig auf.

Gerade im älter werden wird das wichtig. Wenn geliebte Menschen krank werden oder man selbst. Dann geht es nicht mehr alleine und wenn ich den Anspruch habe und Hilfe suchen und annehmen ablehne, dann wird es hart.
Hilfe annehmen will auch gelernt sein,
manchmal ist man zu stolz es anzunehmen?
Das geben und nehmen sollte ausgewogen und auch fair verteilt sein.

Jemand zu stützen ist doch auch etwas wo man wachsen kann.

Und wenn man Hilfe braucht es zu sagen ist auch nicht leicht, aber es ist wichtig.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Es gibt definitiv Zeiten und Umstände, in denen es alleine einfach nicht mehr geht.
Jou, definitiv und das kommt auch immer wieder.

Zitat von *********rgara:
Aber der Sinn einer dualen Inkarnation liegt für mich ( auch ) darin ein gesundes Wir zu leben.
Und das schließt für mich nicht aus, das man sich mal gegenseitig stützt, in den Arm nimmt, aufhilft oder ergänzt.
Auch dafür sind wir soziale Wesen, letztendlich brauchen wir uns alle, sonst würden wir verwelken.

Zitat von *********rgara:
Ich muss nicht alles alleine schaffen. Ich darf schwach sein und Hilfe benötigen.
Das anzuerkennen fällt manchen Menschen schwer, unter uns Männern fällt es mir mehr auf. Am Ende meiner ersten Therapie gab mit die Therapeutin genau das zitierte mit auf den Weg. Allerdings mit dem Unterschied das die Kunst (und Lösung) darin besteht zu wissen, wie ich mir diese Hilfe aktiv in's Leben hole.

Zitat von *********rgara:
Ich habe den Eindruck bei all dem Streben nach Selbstliebe und Selbstverantwortung wird manchmal dieser Teil zu schwarz gemalt.
Ja, so erlebe ich es auch, es klingt wie ein Entweder - Oder, und blendet das Mitgefühl manchmal komplett aus, =schwarz, =bitter.

Zitat von *********rgara:
Das ist verständlich , weil da oft Abhängigkeit und einseitiges Benutzen anderer die Folge sind. Aber es ganz ablehnen und verleugnen halte ich für eine Gegenreaktion. Mein Ziel wäre das gesunde Mittelmaß. Ein Gleichgewicht.
Von einer Userin hier hab ich dazu das schöne Zitat:
"Gleichberechtigung ist nicht wenn jeder einen Apfel haben darf, sondern wenn ich dem Zwerg eine Leiter gebe."

Gleichgewicht beinhaltet für mich auch die Frage der Kapazitäten. Wenn ich mehr Kapazitäten habe, wenn meine Schüssel oh Wunder ständig voll ist, dann kann ich auch mehr abschöpfen (geben).

Ich bin ein gebranntes Kind was "gebraucht werden" betrifft. Ich habe mir das ewig lange in's Leben geholt, und bin da auch noch nicht ganz durch mit. Von daher würde es mich nicht wundern wenn "Gegenreaktion" in meinen Worten mit schwingt.

Worauf ich aber hinaus will ist das es mir wie Konsenz erscheint, das Partner das mit tragen können sollten. Meine Gegenreaktion bezieht sich darauf das sich das (z.b. in meinen Beziehungen) zu einer Anspruchshaltung entwickelte. Als ganz kleines Kind war diese "Anspruchshaltung" überlebensnotwendig. Bei mir ist dieses ganz kleine Kind aber seid 50 Jahre Vergangenheit, seid 40 Jahren gelte ich als erwachsen. Und viele Menschen tragen wenn es hart auf hart kommt diesen Wunsch gerettet zu werden unbewusst weiter in sich, und übertragen den weiter unbewusst fokussiert auf Partner. Auch ich ertappe mich dabei immer mal wieder. Das sollten wir auf dem Schirm haben, dann ist es o.k. weil zeitlich begrenzt.

Gerade bei Mehrfachbeziehungen tragen alle aber nicht nur mich, sondern auch noch andere. Und dadurch wird für mich deutlicher, das unser unbewusster Fokus auf Unterstützung durch den Partner überfordernd sein kann. Ich berücksichtige in schweren Zeiten, das ich auch noch ein Umfeld ausserhalb konkreter Beziehungen habe und versuche die Unterstützung auf alle Menschen zu verteilen. Selbst mein Chef war mir dabei mal hilfreich oder ein Gesprach mit Fremden in ner Kneipe, wenn auch oberflächlicher. Das ist eine Frage des Vertrauens in mich selbst.

Ein Effekt davon ist das mir dann auffällt, das es nicht der böse Brief vom Finanzamt und dem Vermieter und allen anderen ist, die mich umhauen, sondern mein innerer Umgang damit, meine aktivierten Ängste. Und mein Umgang wandelt sich verteilt auf wirklich mehrere Menschen wesentlich schneller, weil das Potential verschiedenster Sichtweisen eher greift. Ich mich schneller o.k. erlebe und den Druck loslassen kann, den ich auf mich lastete.

Und ich entlaste damit mein Polykül (oder eine Beziehung).

Mir geht es bei all dem gesagten darum den Fokus auf einen oder zwei Partner aufzuweichen und auf alle die gerade können zu richten.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Mir geht es bei all dem gesagten darum den Fokus auf einen oder zwei Partner aufzuweichen und auf alle die gerade können zu richten.

Ah, nun glaube ich auch den Zusammenhang mit dem Wunsch nach 'Zugehörigkeit' zu erkenne, der mir über die letzte Seite ganz verloren gegangen ist. @****ka2 hatte ja schon von der Partnerschaft auf die vielen Gruppen erweitert, in denen wir uns persönlich begegnen.

Das Gefühl der Zugehörigkeit in innerhalb eines Polyküls für alle Beteiligten zu ermöglichen ist allerdings eine besonders anspruchsvolle Aufgabe.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hey, liebe Gina_Katergara...

Jetzt erst komme ich dazu, dir hier in diesem Thread zu antworten...

Meiner Auffassung nach sprichst du in deinem Einstiegsposting nicht nur ein Grundbedürfnis an, sondern sogar zwei verschiedene...

Das eine ist das Bedürfnis danach, nicht nur Einzelwesen, sondern darüber hinaus auch Teil einer "Gemeinschaft" zu sein... Zum Beispiel: Teil einer committeten Liebespartnerschaft, Teil einer Familie, Teil einer Arbeitsgruppe, Teil einer Bewegung etc...

Das andere Bedürfnis nenne ich "Verbundenheit"... Darin steckt nicht ohne Grund ganz direkt das Stichwort "Bindung"...

Wir brauchen andere Menschen nicht nur, weil wir in größeren Gemeinschaften sicherer sind vor Raubtieren oder Unwettern, weil wir unsere Arbeit aufteilen und voneinander lernen können...

Wir brauchen die anderen Menschen auch ganz zentral für das, was in der Traumatherapie "Coregulation" genannt wird... Menschen, die auf stabile und harmonische Weise (!) miteinander emotional verbunden sind, verarbeiten intensive Gefühlszustände aller Art leichter und gründlicher, wenn dieser andere Mensch zugegen ist, als sie (bzw. wir alle) dies allein tun können...

Wie genau diese Bindung entsteht, darüber habe ich in meinem letzten Talk (*pfeil* Mediathek: Bindungsstile, Bindungsspiele, Bindungsdramen) zum Ende hin zumindest grundlegend angesprochen...

In diesem Artikel auf meiner Website gehe ich noch etwas detaillierter und tiefer darauf ein:

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/bindung/

Es würde mich nicht wundern, wenn in all deinen Beziehungen, in denen du eine starke und positive emotionale Verbundenheit, Zugehörigkeit, Tiefe und Stabilität spürst, einer bis mehrere der Aspekte, die ich dort anspreche, einen nennenswerten Platz haben...
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Kleine Fußnote:

Was ich sonst noch so für unsere essenziellen "Grundbedürfnisse" halte:

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/die-psychischen-grundbeduerfnisse-des-menschen/

💜💙💚💛🧡❤️
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