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Zugehörigkeit

*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller 
Zugehörigkeit
In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass ich Beziehungen völlig neu definiert habe. Sehr frei wünsche ich sie mir und dass sie sich entwickeln dürfen ohne dass ich sie mit Erwartungen überfrachte.

Dabei lasse ich sogar eher offen, ob es bei einer Freundschaft bleibt oder ob es mehr wird. Es kommt wie es kommt.

Abgesehen davon , habe ich aber schon eine gewisse Sehnsucht in mir und mich gefragt wonach eigentlich?

Und heraus kam: Zugehörigkeit.

Hier im Joy sind viele just for fun unterwegs. Das bin oder war ich auch schon und das hat was. Aber es ist nicht nährend oder für die Seele befriedigend. Es ist eher eine lockere Spielerei.

Wo es aber wirklich interessant wird, ist die Zugehörigkeit. Sich aufeinander einlassen und eine gewisse Priorität einräumen. Das muss wirklich keine Alleinstellung sein. Aber doch eine Nähe und Verbundenheit, die gepflegt wird und für die man sich regelmäßig Zeit nimmt.

Dass man offen zu dem steht, was einen verbindet und zu sich selbst.

Beziehung und als besonders verbindliche Form die Ehe sind in unserer Kultur sehr vordefiniert. Diese starren Schranken möchte ich gar nicht mehr.

Aber was braucht es dann, um sich zugehörig zu fühlen? Welchen Stellenwert hat Zugehörigkeit? Ist sie ein Grundbedürfnis oder ist das Bedürfnis angeboren bzw Teil unserer Natur?
Ist sie eine Folge des Aufwachsens in einer Familie ? Oder Teil des Egos, das uns leiten möchte und manchmal in die Irre führt?
*******back Frau
4.155 Beiträge
Für mich ist Zugehörigkeit ein menschliches Grundbedürfnis. Wir sind nun mal soziale Wesen und nicht dafür gemacht, das Leben alleine zu bewältigen.
Ich als alleinerziehende Mutter von drei Jungs habe das ganz besonders schmerzhaft erfahren. Denn alleine auch noch für Kinder verantwortlich zu sein, ohne Meinungsaustausch und geteilte Verantwortung, ist sehr hart. Ich bin sicher, es gibt noch andere Situationen, in denen das deutlich wird.
Zugehörigkeit gibt uns den Raum, sich auszutauschen, anzulehnen, zu stützen usw.
**********berer Mann
7.314 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Beziehung und als besonders verbindliche Form die Ehe sind in unserer Kultur sehr vordefiniert.

Findest du? Ich glaube, unsere Kultur ist da deutlich fortschrittlicher als viele andere auf der Welt. Hier gibt es doch gleichgeschlechtliche Ehen, offene Partnerschaften, Beziehungen zwischen Trans-Menschen, Singles mit Freundschaften+, Swinger und Monogame, Polyamore und die ganze queere Bewegung.

Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, Grenzen, die zu sehr vordefiniert sind, immer weiter aufzuweichen - und das ist natürlich gut so!

Zitat von *********rgara:
Aber was braucht es dann, um sich zugehörig zu fühlen? Welchen Stellenwert hat Zugehörigkeit? Ist sie ein Grundbedürfnis oder ist das Bedürfnis angeboren bzw Teil unserer Natur?
Ist sie eine Folge des Aufwachsens in einer Familie ? Oder Teil des Egos, das uns leiten möchte und manchmal in die Irre führt?

Ich für mich glaube, dass meine Eltern mit ihrer jahrzehntelangen sehr glücklichen Ehe deutlichen Einfluss auf meine Bedürfnisse hatten und ich deswegen diese Zugehörigkeit zu nur einem Menschen, nicht mehreren, als für mich bisher und aktuell passendes Beziehungsmodell betrachte. Das fühlt sich für mich konzentriert, exklusiv und sehr nahe an - was nicht heißt, dass für andere Mitmenschen andere Modelle sich nicht genauso anfühlen können.

Für mich bedeutet Zugehörigkeit, ankommen zu können, einfach wirklich sein zu können und gerade deswegen geliebt zu werden, mit der Gewissheit, zueinander zu stehen und immer füreinander da zu sein. Auch nach außen, aber ganz besonders nach innen das Wir zu leben.

Ich kann nicht sehr lange sehr glücklich alleine mit mir sein. Ich war immer jemand, der diese Gefühle, auch das der Zugehörigkeit zu einem anderen Menschen, als starke Bedürfnisse empfand. Ich möchte, oder muss vielleicht sogar, lieben. Nicht nur mich selbst, sondern auch einen anderen Menschen. Nur dann kann ich wirklich sehr glücklich sein - ohne fehlt einfach jemand, etwas.
*****sin Mann
8.898 Beiträge
Wie du schon sagst: Beziehungen verändern sich - ständig.

Was mir da fehlt: wie geht man da miteinander um und muss das denn (wie so oft) zur Trennung führen?

Denn für meinen Geschmack ändert sich darin oft zu viel und das auch zu schnell.
Das ist mal ein Thema,

Zugehörigkeit toll.
Da muss sollte man devinieren zu was.
Mir geht es gerade so dass ich mich im Tango weiter entwickeln will, eine Tanzpartnerin gefunden hat die das auch will.
Da ist die Zugehörigkeit im Tango sehr gut.
Ob sich da noch wo anders entwickelt wer weiß das schon.

Und ich freue mich über jede Übungsstunde mit Ihr.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****sin:
Was mir da fehlt: wie geht man da miteinander um und muss das denn (wie so oft) zur Trennung führen?

Für mich macht da Zugehörigkeit einen großen Unterschied. Wenn ich zugehörig bin und es bleiben möchte, investiere ich mehr Mühe Veränderungen zu harmonisieren als ohne Zugehörigkeit.

Andererseits habe ich selber erlebt, dass ich zu lange festgehalten habe an einer Ehe, die schon zuende war , auch weil ich mich zugehörig fühlte.

Mir erscheint es auch manchmal, als ob Menschen heute schneller ausgetauscht würden als früher..... Aber ich vermute da eher ein Konsumdenken dahinter .
Und das Widerstreben sich über das, was nicht so passt auseinandersetzen. Es ist herausfordernd und da zieht man lieber weiter.
**********berer Mann
7.314 Beiträge
Zitat von *****sin:
Wie du schon sagst: Beziehungen verändern sich - ständig.

Was mir da fehlt: wie geht man da miteinander um und muss das denn (wie so oft) zur Trennung führen?

Aber nein, hoffentlich muss man sich nicht sofort immer trennen, sobald eine Beziehung untereinander sich wandelt. Ich denke aber, es kommt sehr darauf an, in welche Richtung sie sich entwickelt und ob diese Richtung beide mitgehen können (selbst wenn man auf dem Kompass nicht aufs Grad genau übereinstimmt) oder jemand in eine komplett andere Richtung möchte. Ich spreche da leidvoll aus Erfahrung.
*****ese Mann
1.622 Beiträge
@*********rgara
Aber was braucht es dann, um sich zugehörig zu fühlen? Welchen Stellenwert hat Zugehörigkeit? Ist sie ein Grundbedürfnis oder ist das Bedürfnis angeboren bzw Teil unserer Natur?

Hmmmmmmmmm, schon wieder so eine nur scheinbar einfache Fragestellung. Sehr schön!
Das lädt zu Tiefgang ein.

Für mein Empfinden ist Zugehörigkeit, unter anderem, ein wichtiges Element um der eigenen Identität eine Form zu geben.

Zugehörigkeit bedeutet: Nicht allein sein (nicht identisch mit einsam) sein.

Als naturgegebenes Grundbedürfnis sehe ich sie an, denn jeder Mensch lebt bis zur Geburt in einer abhängigen Zugehörigeit - vermutlich ohne sie in Frage zu stellen, da die Entwicklung und Ausbildung der eigenen Identität überwiegend nach der Geburt stattfindet.
**********silon
6.674 Beiträge
Das erste, was da in mir aufklingelt ist der Spruch:

Kein Mensch gehört einem anderen Menschen. Oder: Ich gehöre niemand anderem außer mir selbst.

Ich weiß aber, du meinst das durchaus anders:

https://www.wortbedeutung.info/Zugeh%C3%B6rigkeit/

Dennoch habe ich nach einem jahrzentelangen Leidensweg, was das angeht, ein großes Problem damit. Schon als Kind wollte ich auch dazu gehören. Zur Klicke, zu einer Freundin, zu den angesagten Leuten, zu what ever. Tat das aber nie. Selbst als Erwachsene nie, nicht wirklich ...

Der Wunsch danach zeigte sich schließlich in einer destruktiven Abhängigkeitsbeziehung. Nicht nur deswegen, aber auch ...

Danach, seit 2001, war ich einfach nur noch ein verlorener Singel. Zumindest sehr lange Zeit.

ich sucht mir unbewusst immer die Frauen ( vor allem) aus, wo ich der Meinung gewesen war, sie könnten all das zu Wege bringen, was ich so gar nicht damals konnte. Wo ich der Meinung war, sie könnten mir ein zu hause geben.

Hat nie funktioniert. Im Endeffekt: Gottseidank. Wäre eh wieder in ner Abhängigkeit gelandet.

Mit den Jahren ( vor allem seit der Klinik) habe ich gelernt: Ich gehöre tatsächlich ganz allein mir selbst. Bin für mich selbst verantwortlich. Bin mir selbst mein bestern Alltagshelfer, .. etc. pp

Und ich habe gelernt: Einseitigkeiten sind auf Dauer absolute Energie-Einbahnstraßen. Also wenn es sich z.B. immer nur um ein und die selbe Person dreht (Focussierung). Wenn Ich mich in einem Kontakt selbst vergesse und meine eigenen Bedürfnisse ignoriere. Wenn mein Gegenüber mit mir nicht im Fluss des Geben und Nehmens ist. Eben Einseitigkeit.

Zumindest rein freundschaftlich gibt es für mich nicht DEN einen Menschen, mit dem ich all meine Interessen und Hobbies teilen kann.

Und sexuell, partnerschaftlich, what ever?

Ich vermute es da auch nicht?. Oder ich bin zu sehr auf meine eigene energetische Freiheit bedacht (Eigenbrödler), als dass ich jemanden um mich brauche, der oder die z.B. IMMER bei mir sein will oder so. Und selbst wenn ich da eine Menschin kennenlernen würde, die ebenso auf Freiheit bedacht ist, wie ich, müsste ich meine eigene Zeit immer noch einschränken, damit ich Zeit für sie aufbringen kann.

Rein freundschatlich tue ich dieses gern. In bestimmten Maßen.

Dennoch würde ich nie behaupten, dass ich mich zugehörig fühle zu diesem Menschen.

Auch wenn ich nicht zur Spaßie-Spaßie-Fraktiion gehöre. Weder im unsexuellen noch im sexuellen Sinne.

Wie gesagt: ich gehöre niemanden und niemand gehört mir. Diese Verantwortung möchte ich gar nicht.
**********silon
6.674 Beiträge
P.S. Ich bin gern allein mit mir selbst, und fühle mich dennoch nicht einsam.
**********berer Mann
7.314 Beiträge
Ich kann deinen Punkt verstehen, @**********silon , möchte daher betonen, dass für mich "Zugehörigkeit" nicht gleich "Eigentum eines Anderen" bedeutet. Auch ich brauche und gönne Freiheiten in einer Partner- oder Freundschaft, ich erwarte und biete kein ständiges Aneinanderkleben auf Teufel komm raus. Das meine ich nicht, wenn ich für mich von dem Gefühl der Zugehörigkeit spreche.
**********silon
6.674 Beiträge
Erwarte nix und du wirst auch nicht enttäuscht. *zwinker*

Erwartungshaltungen sind die Krux vieler Kontakte - egal welcher Colleur.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller 
Geht mir genauso. @**********aster

Das beschäftigt mich auch. Was ist Zugehörigkeit und was Eigentumsdenken und wie unterscheiden die sich?
Wie kann ich Zugehörigkeit ohne Eigentumsdenken leben?
**********silon
6.674 Beiträge
Ersetze Zugehörigkeit mit Verbundenheit.? Oder einem ähnlich gelagertem Wort. Ich fühle mich verbunden ist ungleich ich gehöre jemanden oder so.

Wirkt ganz anders.
**********sDown Frau
70 Beiträge
Bei diesem Thema fällt mir der Film "cast away" mit Tom Hanks ein.
Ich denke, wir menschen als soziale Wesen brauchen Zugehörigkeit für vieles auf eine NOT-wendige Weise, auch um nicht verrückt zu werden.
Um uns zu erkennen, um erkannt zu werden, um uns zu korrigieren, um korrigiert zu werden, für das Gefühl, einen gewissen Schutz, Sinn, Ziel zu haben... u. v. m.
Gina_

ja wenn man sich zulange zugehört da ist es dann auch ganz schwer.
Eine Entscheidung ist das alle mal
die man da treffen muss.
Eigentumsdenken ist schwierig da kommt es drauf an wie es davor vereinbart ist
Profilbild
*******eben
538 Beiträge
Basiert das Gefühl der Zugehörigkeit auf echter Liebe hat Besitzdenken keinen Raum.
Häufig wird der Partner / die Partnerin dazu genutzt, einen (unbewussten) Mangel zu kompensieren. Das was das Kind nicht bekam soll der Partner ersetzen. Damit ist die Sollbruchstelle definiert, zumal sich meist zwei finden, die beide bedürftig sind. Sie"lieben" sich, weil sie sich brauchen, sie brauchen sich nicht, weil sie sich lieben.
Die Folge ist Streit und leider häufig die Trennung.

Der Prozess, diese Mechanismen zu erkennen, ist meist schmerzhaft und im Idealfall heilsam und bedarf manchmal einer Unterstützung.

Zugehörigkeit in einer Gruppe, Familie, Arbeitsteam, Verein, Gemeinde etc. ist ein Grundbedürfniss, was in der Maslowschen Pyramide nahe an der Basis ist und uns als soziale Wesen auszeichnet.
******una Frau
7.578 Beiträge
Die " allgemeine Moral" unterscheidet leider nicht zwischen" Zugehörigkeit " und Besitzanspruch!

Mit dem" Jawort " ( egal ob offiziell oder nicht) ist ein Bund" alles mit einem für immer " zementiert.

Und wehe, ein Partner wagt etwas anderes.

Auch hier im joyclub erlebe ich Entrüstung Stürme..

Verbundenheit klingt für mich auch viel besser!
*****sin Mann
8.898 Beiträge
Was ich an leidvoller Erfahrung beitragen kann ist, wenn ich in soclhen Prozessen nicht mitgenommen oder beteilgt wurde, sondern außen vorgelassen.

Da versteh ich halt Partnerschaften anders; Nämlich bestimmte Dinge beide betreffend auch zusammen entscheiden unf vor allem gut besprechen.

Zugehörtigkeiten an sich (unabhängig von Partnerschaft) an eine Gruppe oder Clique oder Szene kenn ich nicht so in der Form, dass ich gut integriert bin und sozial angebunden, auch wenn ich im weitesten Sinn Gruftie bin, fühl ich mich längst nicht so zugehörig.
*******olf Mann
487 Beiträge
Zugehörigkeit, ja genau das ist es, willkommen sein in Gruppen, Rudeln oder wie auch immer wir das nennen wollen, ja genau das wünsche ich mir auch.
Wohlwollend empfangen werden ohne Vorurteile...
*hutab*
*****021 Frau
36 Beiträge
Zugehörigkeit!
Oh ja. Diese Sehnsucht spüre ich auch. Dein Beistrag trifft meine Empfinungen sehr gut. Auch ich sehne mich vor allem nach Verbundenheit, tiefer Verbindung und Vertrauen. Ich möchte berührt werden, viel tiefer als Haut. Seelenkontakt.
Ich denke, wenn diese Verbundenheit tief und fest ist und ich echte Nähe zu meinem Partner spüre.... verträgt diese Verbindung auch gemeinsame Clubbesuche o.ä. Wenn es ganz klare Absprachen gibt und der Kontakt gehalten wird (zumindest Blickkontakt immer wieder) ließe sich Eifersucht vermeiden oder klein genug halten, um.dienVerbindung eben nicht zu zerstören. Totale Ehrlichkeit und offener, liebevoller Austausch müssten dafür gegeben sein, denke ich.
Sex for fun kann sejr aufregend und energetisierend sein. Ja! Und es nährt auch mich nicht. Nach X Runden Achterbahn brauche ich auch erst mal das Riesenrad und am liebsten eine warme Umarmung dabei. 😉
Liebe @*********rgara,
danke für dieses interessante Thema!


Ich muss etwas ausholen, denn mit einigen Aussagen oder Begrifflichkeiten kann ich mich nicht identifizieren.

Worte lösen in uns Gefühle aus. Sie machen etwas mit uns. Deshalb ist ihre Wahl so wichtig und schwierig zugleich. Gefühle sind durch individuelle Erfahrungen geprägt und Assoziationen mit den verschiedenen Wortlauten somit auch.
Vielleicht wird deshalb das Wort "Zugehörigkeit", in dem "Gehören zu" enthalten ist mit Besitz assoziiert und deshalb nicht allseits positiv aufgenommen, wie deine Intention gewesen ist (wenn ich das richtig verstanden habe).

Ich selbst assoziiere keine Partnerschaft mit Besitz. Man kann keinen Menschen besitzen- schon lange nicht mehr ! Zum Glück! Derartige gesetzliche Abhängigkeitsformen wurden längst abgeschafft. Selbst die Ehe, ist lediglich ein Bekenntnis zu einander - eben ein Offizielles. Aber egal welche offizielle oder inoffizielle Form der Lebensform man wählt, es ist immer eine freie Entscheidung, die man selber aus freien Stücken eingeht und die genauso auch widerrufbar ist. (Zwangsehen oder sonstige Nötigungen meine ich hier natürlich nicht)
Die Ehe ist auch nur eine Begrifflichkeit, nur eine offizielle Bezeichnung für einen Bund den zwei Menschen eingehen - eigentlich ohne jegliche Garantie - nur nach außen symbolisch "kenntlich gemacht." Wie in jeder anderen Partnerschaft, ist auch die Ehe Entwicklung. Spricht man mit Paaren, die lange verheiratet sind, machen die ganz unterschiedliche Phasen durch, testen, ändern sich, trennen sich, vereinen sich, bleiben letztendlich zusammen oder lassen sich scheiden. Starr ist nur eine Sichtweise oder Wertung, weil es in das eigene Weltbild nicht (mehr ) reinpasst.

Somit hat das nicht das Geringste mir Besitz zu tun, zumindest in meinen Augen.
Ich halte Menschen für mündig Entscheidungen aus freiem Willen zu treffen und auch zu ändern. Die Verantwortung die individuell richtigen Entscheidungen treffen, zu ändern zu kommunizieren trägt ein jeder selber und kann davon nicht entbunden werden. Aus welchen Gründen falsche oder gar keine Entscheidungen getroffen werden ist sicher so individuell wie der Mensch selbst aber in der Ergründung dessen sehe ich den Lösungsansatz.

Verbundenheit hingegen empfinde ich als wunderbar. Verbundenheit ist für mich eine Entscheidung von Menschen für einander - egal in welcher Form oder Länge. Ich kann mich nur im jetzt entscheiden und nicht in der Zukunft. Versprechen für sie Zukunft sind eine eventuelle Willenserklärung, aber keine Garantie.
Verbundenheit in diesem positiven Sinne, ist für mich auch frei von Abhängigkeit- nicht weil ich muss oder brauche sondern ausschließlich weil ich WILL. Und Wollen kann ich alleine so viel ich will. Verbundenheit kann nur dort entstehen wo zwei wollen -egal welche Form und wieder: egal wie lange.

Ich glaube dass Menschen geliebt werden wollen, geliebt um ihrer selbst Willen. Nun sind wir aber keine unbeschriebenen Blätter, sondern haben prägende positive und negative Erfahrungen. Ich bezweifle, dass es Menschen gibt, die keinen Mangel haben in irgendwelchem Bereich (wenn dann ist es ein sehr geringer Prozentsatz). Für mich wichtig ist es, diesen zu wahrzunehmen zu reflektieren und in bestem Fall zu verstehen. Ich kann nicht sagen ob man das wegtherapieren kann. Viel eher denke ich dass Verständnis unserer Selbst hilft Strategien im Umgang mit unseren Mängeln zu finden.

Eine tiefe Verbundenheit sehe ich als Entwicklung durch Wahrnehmung, Auseinandersetzung und Annahme. Authentische Annahme eines "Mängelexemplars", ist am ehesten möglich wenn ich mit dessen Mängel gut leben kann bzw. möchte, und mein Gegenüber mit meinen. Ich als Laie bezweifele, dass man alle Mängel wegtherapieren kann oder soll.

Ich selbst kann gut alleine leben, lege Wert auf Unabhängigkeit in gewisser Hinsicht, Ehe habe ich grundsätzlich abgehakt, weil ich keine Bekenntnisse nach außen brauche - Sie machen für mich keinen Sinn - erzeugen nicht mehr oder weniger Verbundenheit. Denn diese ist nur ein Gefühl, etwas das von innen heraus kommt und nie von außen aufgezwungen werden kann - lediglich nach außen sichtbar gemacht, wenn man es wünscht.
Wie sehr ich mich liebe, kann ich schwer einschätzen. Am ehesten: in progress. Schon viel geschafft, mit Entwicklungspotential und Mängel.
Dennoch bin ich kein überzeugter Single. Ich finde Verliebtsein, Liebe, Verbundenheit einfach ganz wunderbar, bereichernd, energetisierend.....Und ich selber möchte eine monogame Verbindung - ganz ohne jemandem zu gehören und vice versa. Es ist schlichtweg mein Lebenskonzept, meine Veranlagung, eine die ich hinterfragt habe und doch wieder da angekommen bin.


Schönen Abend zusammen *schmetterling*
@********erin

Das hast Du aber mega stark geschrieben, dachte da steckt soviel dahinter.
Wo ein jeder mitnehmen kann, wenn er will und kann.

Will kommt ja von wollen, und das ist jedem überlassen wie Er/Sie es erleben will.

Danke dafür *sonne*
******ara Frau
9.279 Beiträge
Ich warte jetzt noch drauf, dass der erste BDSMer hier erscheint und sagt, dass BDSM Beziehungen etwas anders funktionieren - aber auch die kochen nur mit Wasser. *zwinker*

Mit gefällt der Hinweis von @**********silon
Ersetze Zugehörigkeit mit Verbundenheit.? Oder einem ähnlich gelagertem Wort. Ich fühle mich verbunden ist ungleich ich gehöre jemanden oder so.

Wirkt ganz anders.

Fühle ich mich jemanden verbunden, körperlich, seelisch, geistig bin ich in der Lage mich auf eine weitere Stufe der Beziehung zu begeben. Und es kostet mich noch nicht mal Mühe weil es wie von selbst passiert. Beide Protagonisten sind dann meist erstaunt was alles möglich ist.

Die @********erin hat es für mich wunderbar zusammengefasst:
Eine tiefe Verbundenheit sehe ich als Entwicklung durch Wahrnehmung, Auseinandersetzung und Annahme. Authentische Annahme eines "Mängelexemplars", ist am ehesten möglich wenn ich mit dessen Mängel gut leben kann bzw. möchte, und mein Gegenüber mit meinen. Ich als Laie bezweifele, dass man alle Mängel wegtherapieren kann oder soll.

Von daher - Perfektion ist eine Illusion. Aber ich finde es schön, wenn mein Gegenüber Ecken, Macken und Kanten hat. Das macht es interessant für mich.
**********silon
6.674 Beiträge
"Mängelexemplar" ist doch wunderbar. *traenenlach*

und BDSM-Beziehungen sind im Prinzip auch bloß nix anderes. Im Gegenteil: ich wage zu behaupten, dass ein gewisser Prozentsatz dieser, auch nur "Vehicel" sind, um gegenseitige Abhängigkeiten zu übertünchen, Defizite auszugleichen. Ganz besonders da, habe ich das vor Jahren, als ich noch aktiv in dieser Szene unterwegs gewesenb in, oft beobachtet.

Und jetzt bin ich gern der böse. *lol* Weil das, glaube ich, eben leider nicht nur eine böse Theorie ist, sondern bitterer Alltag.
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