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Große Enttäuschung ansprechen oder schweigen

*********kend Paar
14.105 Beiträge
Themenersteller 
Also ich weiß garnicht was ich sagen soll. So viel liebe Gedanken und Unterstützung für uns. Das rührt mich echt.

Selbst bin ich immer noch im Wechselbad. Gestern abend schlief ich noch mit anderen Gefühlen ein und heute morgen stehe ich in gewisser Weise völlig über den Dingen.

Mein Mann dagegen steckt immer noch tief drin und entwickelt inzwischen eine Art Fluchtreflex. Er will nur noch seinen Frieden und seine Ruhe und ihm wäre am liebsten wenn unser Sohn, der die Fotos und Bilder haben will, bei seiner Tante anruft und die Sache selbst klärt.

Das lasse ich nicht zu und habe ihr heute morgen eine WA geschrieben. Neutral aber bestimmt. Das wir kein Interesse haben und wann wir die Fotos abholen können denn unser Sohn wohnt weit weg. Ich denke wir werden nicht umhin kommen ins Haus zu gehen und auszusuchen. Bei der Gelegenheit wird sich wahrscheinlich auch ein Gespräch ergeben.

Alles wird dann sicher nicht zur Sprache gebracht werden können aber unser allgemeines Missgefühl ganz sicher! Konsequenzen - sofern es sie gäbe - werden wir nicht mehr erleben denn 1. Machen wir nicht mehr mit bei dem Spiel und 2. Ziehen wir uns völlig zurück. Ich denke das wird uns Ruhe bringen.

g/w
******una Frau
7.568 Beiträge
Fotos können auch verschickt werden! *schmetterling*
*********kend Paar
14.105 Beiträge
Themenersteller 
Auch ne gute Idee @******una
******una Frau
7.568 Beiträge
Warum nochmal begegnen?

Schicken lassen und damit abschließen!

Wäre mein Gefühl!
**********berer Mann
7.308 Beiträge
Gute Idee! Wenn dein Mann dieses Gespräch nicht unbedingt möchte, sondern einfach seine Ruhe, würde ich auch den Postweg vorschlagen. So geht ihr einem möglichen Konflikt und weiteren strapazierten Nerven aus dem Weg.
*********kend Paar
14.105 Beiträge
Themenersteller 
Letzter Stand: Auf meine WA von heute Vormittag erhielt ich die Antwort das die Bilder die mein Schwiegervater selbst gemalt hat bereits der Nachbarin für den Flohmarkt mitgegeben wurden. Ich schätze mal schon länger. Wann die Fotos abholbereit sind stand nicht drin. Vielleicht sind die auch schon im Mülleimer. Diese Leute sind echt schmerzbefreit! Umso leichter fällt uns die Entscheidung.

g/w
**********silon
6.661 Beiträge
Ansprechen, aber auch eigene Erwartungshaltungen mit überdenken. Weil aus Erwartungshaltungen entstehen nur allzuoft auch Enttäuschungen, weil das Gegenüber nun mal sehr oft eben nicht unseren Erwartungshaltungen entspricht. Muss es auch nicht. Kann es, muss es und braucht es aber nicht.
Profilbild
*********hmidt
1.676 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin da ganz bei @**********silon...

Das Dilemma scheint zu sein:

Wenn ihr über diese Sache mit diesen Menschen ins Gespräch geht, gehen diese mit gewisser Wahrscheinlichkeit direkt in Angriff...

Tut ihr es nicht, gärt dieser Groll in euch...

Ein möglicher Ausweg könnte drin bestehen, Aussagen ganz bewusst als One-Way-Message abzusenden.

Im Sinne von:

"Ich bin mit diesem Vorgehen nicht einverstanden; und ja, ich ärgere mich darüber."

oder

"Ich finde diese Handlungsweise wirklich nicht angemessen und finde es wirklich schade, dass ihr euch so entschieden habt."

Wichtig dabei ist, dass das, was ihr sagt, zu 100% und unanfechtbar wahr und in Wortwahl wie Tonfall respektvoll ist...

Wie die Wahrheit, die ihr mit diesen Menschen teilt, von diesen im Anschluss daran aufgenommen und verdaut wird, ist allein Sache zwischen ihnen und ihren Therapeuten... *zwinker*

Wie sinngemäß wohl schon Kant sagte:

Wenn die Wahrheit sie umbringt, lasst sie sterben...!

Und ganz vielleicht erheitert euch in manchen Augenblicken auch der Gedanke, dass ihr diese Menschen in eurem Leben nur in homöopathischen Dosen um euch habt... Sie sich selbst aber 24/7... *schock*

*zwinker*
**********silon
6.661 Beiträge
und in ich-botschaften. auch sagen, wie ihr euch dabei fühlt. p.s. des ist aber eine hohe kunst des fast un-möglichen, des das gegenüber sich nicht doch angegriffen fühlt. weil nahe liegt, dass es sich verantwortlich fühlt.

k.a. ich bin nicht der gesprächsdiplomatiker. eher der authentische zack-bumm-autsch-mensch.
*********in365 Frau
1.494 Beiträge
Zack-Bumm-Autsch-Mensch ... was für ein phantastisches Wort für kommunikative Nicht-Diplomaten.

Danke dafür und ich bekenne mich dazu, auch ein Solcher zu sein *g*
**********silon
6.661 Beiträge
@*********in365 *traenenlach* tjahaa so isses. Lieber kurz mit Aua, als ewig um den heißen Brei und dabei nix verstanden.

wobei ich manchmal auch ufern kann. *grins*
*****_54 Frau
11.767 Beiträge
Zitat von **********hmidt:
Und ganz vielleicht erheitert euch in manchen Augenblicken auch der Gedanke, dass ihr diese Menschen in eurem Leben nur in homöopathischen Dosen um euch habt... Sie sich selbst aber 24/7... *schock*

Ja, das ist ein wunderbares Bild!
*ggg*

Zitat von *********hmidt:
Wichtig dabei ist, dass das, was ihr sagt, zu 100% und unanfechtbar wahr und in Wortwahl wie Tonfall respektvoll ist...

Das ist - so habe ich es erlebt - der einzige Weg, direkt und deutlich zu sagen, was Sache ist, ohne einen Konflikt weiter eskalieren zu lassen.
Ich muss leider zugeben, immer gelingt mir das auch nicht. Deshalb gebe ich mir für solch heikle Gespräche immer ein bisschen Vorlauf, um mich innerlich darauf vorzubereiten.
Kleiner Gedankenimpuls

Was ist eine Ent-Täuschung? Das Ende der (eigenen) Täuschung. Vorausgegangen sind in der Regel Erwartungen (Verhalten eines anderen Menschen).

Doch kann ich von einem anderen Menschen erwarten, dass er / sie sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält? Wurde diese Erwartungshaltung diesem Menschen gegenüber kommuniziert? Oder war es eher eine unausgesprochene Erwartung? Kann oder möchte dieser Mensch diesen Erwartungen (sofern sie ihm bekannt / bewusst sind) entsprechen?

Ich glaube, dass es wichtige Fragen sind, die sich jeder selbst stellen darf, bevor das Wort Enttäuschung "den Raum" betritt.

Ich kann meinem Gegenüber einen Wunsch äußern. Er / Sie hat dann die Möglichkeit, zu entscheiden, ob sie / er diesem Wunsch z. b nehmen wir mal... ... nach Treue nachkommen möchte. Wenn ja, haben wir eine Vereinbarung, wodurch eine Erwartung entsteht. Wird diese Vereinbarung gebrochen, kann ich sagen, dass ich ge- und somit enttäuscht wurde.

Oder ich lasse Erwartungen los. Dann wiederum könnte man sagen: Ist auf niemanden mehr Verlass und man könnte griesgrämig durchs Leben laufen.

Doch wenn wir unsere Erwartungen gegen Dankbarkeit eintauschen, werden wir die Menschen und das was um uns herum geschieht, mit anderen, vielleicht mit milderen Augen sehen.

Liebe Grüße
PleasureKingdom (Er)
******_73 Mann
2.500 Beiträge
Zitat von *********kend:
Haben uns die letzten Jahre wirklich von allem zurückgezogen und alle Gefühle ruhen lassen.

Da liegt das Problem. Ihr habt Euch zurückgezogen, weil Ihr Euch übergangen fühltet. Signal nach draußen: "Macht was Ihr wollt, lasst uns da raus."
Genau das ist jetzt passiert, und Ihr seid deprimiert und "angefasst".

Das Kind liegt im Brunnen, jetzt kann man da nicht mehr viel machen. Da kommt nur: "Wieso, es hat Euch doch eh nichts interessiert, wieso seid Ihr jetzt plötzlich beleidigt."

Wenn Ihr für die Zukunft etwas ändern wollt, dann sagt, dass Ihr es schade findet, dass Euro Tochter das Haus nicht kaufen konnte.

Und fangt dann eben an, die Familie auch einzuladen. Bringt Euch ins Familienleben wieder ein, der lasst es, macht einen Haken dahinter, und lebt eben Euer Leben.
Reden, um sich Frust von der Seele zu reden, tut zwar mal gut, bringt eine Familie aber nicht wieder zusammen. Dafür muss man "Familie" "leben". Und das geht schlecht, wenn man mit Vorwürfen anfängt, und ich bin relativ sicher, dass es schwer wird, das ganze nicht als Vorwürfe rüber zu bringen.
*********kend Paar
14.105 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******_73:
Und das geht schlecht, wenn man mit Vorwürfen anfängt, und ich bin relativ sicher, dass es schwer wird, das ganze nicht als Vorwürfe rüber zu bringen.

Genau das Problem sehe ich auch. Vor allem weil wir unsere Gefühle zum Thema machen müssten und sich so gut wie jeder angegriffen fühlen würde weil Gefühle nicht neutral beschrieben werden können. Ganz schwierig auch anderen Menschen zu bescheinigen das sie wie die Berserker in den Emotionen anderer Leute wüten. Die werden das nicht begreifen und noch weniger werden sie uns Recht geben oder sich gar entschuldigen. Das war bis jetzt immer unser Part wenn wir irgendetwas angesprochen haben. (Zugegeben nicht immer neutral und vorsichtig). Das ist auch unsere Schuld. Als wir noch jung waren haben wir mal radikal die Farbenordnung der Blumen auf dem Grab der Schwiegereltern gestört. Puh das gab einen Streit! Wir wurden daraufhin abgestraft. Nur mal so ein Beispiel wenn wir uns einmal nicht still verhalten.

Aus diesem Grund werden wir mal wieder die Füße stillhalten und schweigen. Bis zum nächsten Mal. Ist leider so. Das wir das einigermaßen ertragen können verdanken wir auch dem Thread hier. Die vielen Gedanken dazu haben uns wirklich weitergebracht.
*********kend Paar
14.105 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********ngdom:
Was ist eine Ent-Täuschung? Das Ende der (eigenen) Täuschung. Vorausgegangen sind in der Regel Erwartungen (Verhalten eines anderen Menschen).

Ihr habt ja so Recht! Wir hatten uns getäuscht was Familie eigentlich bedeutet. Das ist aber das Einzige was wir uns selbst an Schuld zuschreiben. Denn wie miteinander verwandte Leute miteinander umgehen sollten das müsste eigentlich nicht immer neu verhandelt werden müssen. Im Idealfall. Wie es wirklich in den Familien aussieht konnten wir eindrucksvoll im Thread lesen. Ein kleiner Trost: Es geht nicht uns allein so.
******_73 Mann
2.500 Beiträge
Zitat von *********kend:
Ihr habt ja so Recht! Wir hatten uns getäuscht was Familie eigentlich bedeutet. Das ist aber das Einzige was wir uns selbst an Schuld zuschreiben. Denn wie miteinander verwandte Leute miteinander umgehen sollten das müsste eigentlich nicht immer neu verhandelt werden müssen.

"Beziehungen" muss man nicht aushandeln. Entweder, sie ergeben sich, oder man versucht, sie zu gestallten.

Weißt Du, meine verstorbene Großmutter hatte ich sehr gern. Aber ich war, wie auch meine Geschwister, eigentlich viel zu selten bei ihr.
Witzig war, wie meine Großmutter das händelte. Irgendwann kam nähmlich meist meine Mutter, und fragte, wann ich zuletzt bei Oma gewesen sei, diese hätte ihre gegenüber wieder geäußert, dass die Enkel so selten kämen.
Mein Vater erzählte, dass er auf diesen Satz hin meine Großmutter einmal gefragt hatte, ob sie uns denn mal zu sich eingeladen hätte, woraufhin sie entrüstet "wie komme ich denn dazu" erwiederte.

In Familien spielen sich eben Verhaltensmuster ein, es werden Rollen übernommen. Mitunter muss man sich dann fragen, in welchen Bereichen man sein eigenes Verhalten überdenken muss. Das ist eben in Beziehungen so, nicht nur zwischen Partnern, sondern auch in der Familie und auch auf der Arbeit.
Das "Nesthäkchen" hat vermutlich als Kind / junger Mensch wenig selbst übernommen, sondern war eben einfach dabei, was die Älteren organisierten. Aber irgendwann kommt dann der Punkt, wo man diese Rolle verlassen kann / muss, wenn es anders werden soll. Im Sinne der Frage meines Vaters "was habt Ihr denn unternommen, um "aufzusteigen"?". Dieses, und dieses Jahr machen wir das bei uns. Dann und dann machen wir....
Ich kenne Euch nicht, aber ich habe beim Lesen ein bisschen so den Eindruck, als erwartet Ihr aus dem Nichts eine andere Haltung, habt Euch aber letztlich mit der Situation schon lange abgefunden, und Euch zurück gezogen.

Familien leben davon, dass es jemanden gibt, der die Gruppe zusammen hält. Vielfach sind das auch die "Mütter". Wenn die dann wegfallen, und niemand übernimmt dieses Aufgabe, dann driften die Zweige der Familie mitunter auseinander, insgesondere wenn man nicht sehr nah beieinander wohnt.
Ich will darauf hinaus, dass es mitunter weniger ein "fordern", sondern ein "anbieten" ist, um eine Beziehung zu erhalten.
Vielleicht liege ich falsch, keine Ahnung, was bei Euch zutrifft.
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