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Mono, Poly oder was?

*********lerin Frau
2.273 Beiträge
Eine Lebenseinstellung. Mein persönliches großes Aha.
Selbst wenn ich single bin oder zurzeit nur einen Partner habe, definiere ich mich als polyamor. Alles andere als ständig zwanghaft auf der Suche. Aber wenn es eine besondere Begegnung gibt, möchte ich nie mehr durch irgendwelche Zwänge darauf verzichten müssen. Und diesen Verzicht auch umgekehrt niemandem antun.

Aber es stimmt: es ist gerade ein Trend, es ist gerade "in". Dadurch wird es für mich ähnlich schwierig, die wirklich passenden Menschen herauszufiltern, wie es das auch im BDSM geworden ist, seit es "in" ist.
Jeder möchte dazugehören und macht es irgendwie auch ein bisschen. Aber nur ganz wenige aus Überzeugung und mit allen Konsequenzen.
**********berer Mann
7.320 Beiträge
@*****_54 Vielen Dank, demnach gibt es einen Ausdruck für "sexuelle Exklusivität" bzw. "sexuelle Mehrgleisigkeit" also gar nicht? Soll nicht despektierlich klingen. *zwinker*
**********liste Mann
5.110 Beiträge
@*********lerin >Jeder möchte dazugehören< EINSPRUCH! Ich Softie bestimmt ganz nicht!
**********liste Mann
5.110 Beiträge
@*****_54 & & @**********aster
Kommt mir das nur so vor, oder fangen wir hier langsam an, uns in "amtliche Fachbegriffe" zu verbeißen?

Wenn ja, dann möchte ich mich ausdrücklich bei der Dame von @*********vers bedanken, die das ganz unfachlich hier auf den Punkt gebracht hat.

Es ist, was es ist, sagt die Liebe...
**********berer Mann
7.320 Beiträge
Mitnichten, lieber @**********liste , ich wollte nur - wirklich ohne Hintergedanken - sichergehen, wie ich mich im Folgenden am besten ausdrücke, um nicht missverstanden zu werden. Gerade auch bei diesem Thema kann ich, glaube ich, mit einem aus Versehen falsch genutzten Begriff bestimmt für Verwirrung sorgen. Das wollte ich verhindern. Meine Frage scheint beantwortet, daher können wir den Wirbel um meine Person abflauen lassen. *zwinker*
Typisch Deutsch???? *lach*
Fachbegriffe, Amtsdeutsch, das eh kaum einer versteht und das bei einem Thema,
wo es um viel schöneres, wichtigeres und sehr viel wertvollres geht
Gefühle, Emotionen und Liebe.
Könnten wir wieder zum Kernthema zurück kommen ?
**********hen84 Frau
171 Beiträge
Das Thema ist spannend und meine Beobachtungen (auf mich selbst bezogen) lustig.
Keine Ahnung, was ich bin oder wie es heißt - ich lebe mich bereits seit frühester Jugend aus, bin ich jugendlichen Beziehungen (heimlich) mehrgleisig gefahren und fand mich letztlich in einer (monogamen) Ehe wieder. Dort fand ich rein sexuell keine Erfüllung und strebte anschließend an, jegliche Erfahrung und alle Abenteuer mitzunehmen, die sich mir boten.

Meine Beziehungen gingen deutlich in die offene Richtung. Mal klappte es, mal ging es schief und zuletzt fand ich ein Deckelchen, welches zwar unerfahren, jedoch aufgeschlossen war.
Ich ging eine feste Beziehung ein, hatte einen weiteren Liebesbeziehungspartner, ging in Clubs.
Aktuell bin ich monoamor und monogam. Ob das jetzt an der fehlenden Gelegenheit oder daran liegt, dass ich das derzeit so haben will, erforsche ich gerade.
Fakt ist, dass meine Liebensart wandelbar ist und jeder Abschnitt gut und richtig scheint.
Ich bin sehr gespannt, wohin mich der Wind trägt.
*****_54 Frau
11.785 Beiträge
Zitat von ***********liste:
Kommt mir das nur so vor, oder fangen wir hier langsam an, uns in "amtliche Fachbegriffe" zu verbeißen?

Absolut nicht. Ich habe nur auf eine Frage etwas ausführlicher geantwortet.
Darfst du aber gerne überlesen, kein Problem. *g*
Mein Zwinker-Smiley am Ende sollte eigentlich gerade das Gegenteil von "sich in etwas Verbeißen" sein.
*zwinker*

Für mich ist dennoch eine gewisse Begrifflichkeit nicht ganz unwichtig.
Hilft manchmal, Missverständnisse zu vermeiden.

Wenn ich von mir als monoamor empfindende Frau spreche, heißt das, dass ich eine sexuell exklusive Liebespartnerschaft vorziehe (aber keinesfall eine Heirat anstrebe).
Das noch als Hinweis @**********aster.

Ein Mann, der polyamor lebt, würde für mich vermutlich für eine Liebesbeziehung nicht infrage kommen.
**********berer Mann
7.320 Beiträge
Zitat von *********nn65:
Typisch Deutsch???? *lach*

Könnten wir wieder zum Kernthema zurück kommen ?

Nun, es trägt den Titel "Mony, poly oder was?" - könnte also kaum besser zum Thema passen, meine Frage. *lach* Nein, ich verstehe schon. Daher jetzt also mein Senf dazu.

@******ara hat wohl festgestellt, dass es momentan "in" zu sein scheint, irgendwas mit "poly..." im Namen zu leben. Und ja, den Eindruck gewinne ich auch, wenn ich mir einzig den Joyclub anschaue, die redaktionellen Beiträge, die Themen im großen Forum und Antworten dort, wo es manchmal aus jeder Zeile trieft, dass nur der "dazu gehört", der mehr als nur einen Leben- oder Sexpartner zur gleichen Zeit an seiner Seite hat. Schon vor Monaten habe ich z.B. einen Artikel der Redaktion kritisch beantwortet, weil dieser gar betonte, nur wer sich der Liebe zu mehreren Menschen zur gleichen Zeit öffnet, könne wirklich glücklich werden. Tut mir leid, nein, bei allem Respekt und aller Offenheit: nein!

Ich schreibe bewusst nicht "bei aller Toleranz", denn ich möchte meine Mitmenschen, die polygam oder polyamor leben, gar nicht tolerieren. Dieser Ausdruck besitzt für mich einen faden Beigeschmack. Ich kann die Poly-Lebensweise sehr gut bei anderen respektieren und wenn diese glücklich bis über beide Ohren strahlen, sobald sie darüber erzählen, kann ich mich darüber mit ihnen freuen, diese Lebensweise als echten Gewinn akzeptieren - zumindest für diese Menschen.

Schaue ich jedoch mein privates Umfeld an, gibt es dort nur einen einzigen Menschen, der in solch einem Konstrukt lebt - und der damit alles andere als glücklich ist, by the way. Dort leben und lieben sich alle irgendwie mono. Sie haben einen festen Lebenspartner für die Liebe und den gleichen für den Sex, nicht mehr - aber auch nicht weniger. Das Bild sieht dort also ganz anders aus. Nun ist es natürlich denkbar, dass mir meine Freunde mir nicht verraten möchten, dass sie poly unterwegs sind. Also alles ganz subjektiv und ohne Anspruch auf Wahrheit. *zwinker*

Was ich jedoch deutlich merke, hier im Joyclub, ist, dass ich mit meiner eher traditionellen Einstellung langsam in die Ecke gedrückt werde, aus der die Poly-Menschen (verzeiht mir diese Bezeichnung, ich meine sie nicht abwertend) immer mehr heraus kommen. Es ist gut, dass das geschieht - für die Poly-Menschen. Nicht gut finde ich, dass die Mono-Menschen hier nun oftmals das Gefühl bekommen, in die zweite Klasse abzurutschen.

Und nun zu meiner Einstellung zu mono, poly und Co.

Ich selbst wurde von einer deutlich älteren Frau entjungfert, die selbst polyamor lebte, was ich aber nicht von Anfang an wusste. Als ich es erfuhr, brach sie mir damit mein naives, junges Herz. Es war für mich unvorstellbar, dass sie zeitgleich mit anderen Männern intim wurde. Sie fragte mich ganz ehrlich, ob ich mir das eine Weile vorstellen konnte: einer dieser Männer an ihrer Seite zu sein und sie zu teilen. Nein, das konnte ich damals nicht, und ich kann es mir auch heute noch nicht für mich vorstellen.

Ich brauche Exklusivität. Ich möchte das Gefühl haben, etwas Besonderes für meine Liebste zu sein, eben "ihr Mann". Es passt für mich nicht, dass andere das zeitgleich auch sein könnten. Ja, das mag vielleicht besitzergreifend sein, altmodisch oder ein wenig egoistisch. Ich kann gut damit leben, wenn Vereinzelte das so sehen. Ich weiß aber auch, dass ich schon sehr gelitten habe, als ich betrogen wurde, und dass ich erneut sehr leiden würde, würde das wieder geschehen - auch mit meinem Wissen. Es wäre dennoch eine Art Betrug für mich, ein Betrug an der gewünschten Exklusivität und dem Konzentrieren auf den einen Menschen, den man mit Haut und Haaren begehrt.
*****_54 Frau
11.785 Beiträge
Zitat von *********ann65:
Hm, müssen wir eigendlich immer alles genau definieren ?

Wer bitte ist denn "WIR"?
Wenn du dich damit meinst und deine Partnerin, gebe ich dir 100% Recht. Ihr macht es so, wie es euch gut tut.

Ich jedenfalls möchte das tun, gerade wenn es um so etwas wie eine Liebes-Beziehung geht.
*****_54 Frau
11.785 Beiträge
Zu erwähnen wäre auch, dass so manche User hier unter 'polyamor' wohl nichts anderes versteht, als sexuelle Promiskuität.
Das ist an sich völlig in Ordnung und geht mich auch überhaupt nichts an.
Aber unter einer Liebespartnerschaft stelle ich mir persönlich etwas anderes vor.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zu erwähnen wäre auch, dass so manche User hier unter 'polyamor' wohl nichts anderes versteht, als sexuelle Promiskuität.

Hm. Also für mich ist das nicht in Ordnung.
Denn auch wenn es von Außen ähnlich aussehen mag, ist es etwas anderes , ob ich die Sexpartner just for fun wechsele oder ob ich mehr als einen Menschen liebe und mit ihnen intim bin.

Ich habe ein anderes Konzept von Liebe als früher.
Liebe ist für mich zu sehr großen Teilen jemand annehmen wie er ist. Mit ganzem Herzen. Unabhängig davon, ob er meine Bedürfnisse stillt oder nicht.

Anders ist es mit einer Beziehung. Die führe ich natürlich, damit darin meine Bedürfnisse gestillt werden. Nach Nähe, Zärtlichkeit, Verbundenheit, sich gegenseitig stützen und beistehen, sich beraten und Halt geben.

Jemand besonderer für jemand anderen sein wollen und keine Option sehe ich als Bedürfnis. Das beinhaltet, dass ich Verlässlichkeit habe in der Beziehung und dass mein Partner Anteil nimmt an dem, was mich bewegt. Das tun wir meist aus Liebe füreinander.

Aber wenn ich zwei Kinder habe, liebe ich die weniger, weil es zwei sind? Ist nicht jedes auf seine Weise etwas Besonderes? Und habe ich nicht zu jedem eine einzigartige Beziehung, die nicht weniger bedeutsam ist nur weil ich noch ein Kind habe?

Drei Kinder wollte ich allerdings nie haben. Weil ich mir nicht vorstellen konnte, dann für alle da sein zu können . Und so ist es für mich auch in Polybeziehungen. Die sind nicht unendlich möglich aus Zeitmangel .

Aber lieben kann ich theoretisch unendlich viele. Nur Beziehungen, die alle Bedürfnisse stillen, die kann ich nicht unendlich führen....
**********berer Mann
7.320 Beiträge
Ich tue mich immer sehr schwer, wenn als Vergleich zur Liebe zwischen (mehreren) Erwachsenen die Liebe zwischen Eltern und Kindern genannt wird. Das ist für mich nicht wirklich vergleichbar, weil das liebevolle Miteinander, die Liebe zwischen diesen Konstellationen, für mich(!) unterschiedlich ist.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Die Beziehung ist zwischen Eltern und Kindern anders. Ja.
Auch beinhaltet die Liebe kein sexuelles Verlangen.

Aber es ist eine Form der Liebe, die mich gelehrt hat, dass Liebe nicht begrenzt und endlich ist.

Ich fühle mich nicht geliebt, weil ich das einzige Kind bin und auch nicht weil ich der einzige Partner oder Sexpartner bin. Das stillt Bedürfnisse von mir. Aber es hat , für mich, nichts mit Liebe zu tun.
**********berer Mann
7.320 Beiträge
Ich möchte mich auch nicht deswegen geliebt fühlen, weil ich der einzige bin (und niemand anders gerade greifbar). *zwinker* Nicht ganz ernst gemeint.

Ich möchte geliebt werden, weil ich bin, wie ich bin. Und ich bin eben derzeit vollkommen mono. Ich hätte auch ein ziemliches Problem, würde ich mich in eine Frau verlieben, die das anders sieht, natürlich. Das wäre sehr spannend, wünschen tue ich es mir aber trotzdem nicht. *zwinker*
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Ich möchte auch erst mal eine Beziehung leben, die beide erfüllt. Ich muss da nicht andere gleich drin haben. Wenn ich verliebt bin, habe ich eine Weile den Fokus nur auf einem Menschen.
Ich muss überhaupt nicht polyamor leben .
Ich weiß nur , ich kann mehr als einen Menschen lieben. Was ich dann beziehungstechnisch draus mache ist wieder was ganz anderes.

Da wünsche auch mir erst mal eine Zweierkonstellation, damit sich beide auf diesen Aufbau konzentrieren können. Das soll nicht so nebenbei laufen, sondern ein vollwertiges Projekt sein, in das sich beide einbringen und es ernst meinen.

Aber das ist eben gerade mein Bedürfnis.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Es stellt sich die Frage , sind wir mono oder möchten wir nur mono leben, weil das unseren Bedürfnissen entspricht und denken deshalb wir wären nicht in der Lage mehrere zu lieben?

Dabei lieben wir alle mehr als einen Menschen. Eltern, Freunde, Kinder. Auf unterschiedliche Weise ja. Aber es sind mehr als ein Mensch.

Ich überlege tatsächlich, ob wir nicht eigentlich alle viele Menschen lieben können und nur unterschiedliche Bedürfnisse haben eine Liebesbeziehung zu leben. Und uns darüber in Definitionen verheddern...
*******att Frau
17.951 Beiträge
Schwieriges Thema, oder auch nicht!
Ich kann mich nicht eindeutig auf beiden Seiten einordnen, da ich jahrelang nur in Monogamie gelebt habe.
Ich sehe mich irgendwo dazwischen. Und ich pfeife auf irgendwelche Begriffe oder Meinungen.
Auch ist mir der Begriff "Liebe" oder "wahre Liebe" sehr suspekt oder beängstigend behaftet!
Ich bevorzuge den Begriff "Begehren/Lust / Sympathie/Hingebe . Da kann ich was mit anfangen.
Ich brauche dafür nur "meine" Herzens Menschen" die ehrlich an meiner Seite sind .
Aber wer weiss schon was kommt *nixweiss*

Ich möchte auf jeden Fall leben/erleben und mich ausleben. Und mich nicht mehr eischränken müssen. Und das sollte der Partner auch nicht.
****ka2 Frau
539 Beiträge
Liebe @*****_54
....ich bin diese Reise in das Neuland der parallelen Mehrfachbeziehungen nicht angetreten, weil ich einfach mal mit der Zeit gehen will. Diese ganzen "en vogue" oder auch "mainstream" Gedanken stimmen mich immer erstmal sehr vorsichtig und skeptisch.
Das ging mir z.B. auch damals so nach dem Erscheinen von 50 shades of grey, als es plötzlich rings um mich herum nur noch und ausschließlich submissive Frauen gab. Da hatte ich ganz viele ??? in meinem Kopf.
Ich versuche mein Leben immer bewusster zu gestalten, nicht einfach in irgendeinem Strom mitzuschwimmen.
Die serielle Monogamie/Monoamorie hat mir einiges Glück und viele wunderschöne Momente gebracht aber mich genauso auch immer wieder Schmerz, Leid und Beschränkungen erfahren lassen.

Was also tun, wenn einem eine gewisse Neugierde auf Unbekanntes zueigen ist und da plötzlich ein ganz wunderbarer Mensch ins Leben tritt, einer, der so richtig unter die Haut geht, der numal aber ein anderes Lebensmodell als das bislang Vertraute und Bekannte präferiert? Die Füße in die Hand und weglaufen oder die Chance ergreifen, mich einlassen und den eigenen, bisherigen Standort überprüfen und neu bestimmen?
So hart die Schule an der ein oder anderen Stelle war, bzw. immer noch ist, ich bereue keine einzige Minute der zurückliegenden 6 Monate, lebendiger hätten sie kaum sein können.

Ich betrachte meine bisherigen Erfahrungen in dem Polyneuland mal nicht sportlich sondern musikalisch. Ich lerne seit 15 Monaten Akkordeon spielen.....Freude schöner Götterfunken kann ich schon, für den Tango muss ich noch üben.
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Was also tun, wenn einem eine gewisse Neugierde auf Unbekanntes zueigen ist und da plötzlich ein ganz wunderbarer Mensch ins Leben tritt, einer, der so richtig unter die Haut geht, der numal aber ein anderes Lebensmodell als das bislang Vertraute und Bekannte präferiert? Die Füße in die Hand und weglaufen oder die Chance ergreifen, mich einlassen und den eigenen, bisherigen Standort überprüfen und neu bestimmen?

Diesen Prozess hatte ich in den letzten Monaten, allerdings in umgekehrte Richtung. Ich sage seit 15 Jahren, dass etwas anderes als Polyamory für mich nicht mehr in Frage kommt. Jetzt hatte ich einen Mann kennengelernt, der streng monogam fühlte, und angefangen mich auf ihn einzulassen. Leider ist es uns nicht gelungen, den Dialog durchgehend zu gestalten und einen gemeinsamen Weg zu finden (auch aus anderen Gründen). Mein Weltbild fühlt sich gerade immer noch sehr durchgerüttelt und wackelig an - leider auch inklusive ganz vieler alter (Selbst-)Zweifel.
****ka2 Frau
539 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von *********ann65:
Hm, müssen wir eigendlich immer alles genau definieren ?

Wer bitte ist denn "WIR"?
Wenn du dich damit meinst und deine Partnerin, gebe ich dir 100% Recht. Ihr macht es so, wie es euch gut tut.

Ich jedenfalls möchte das tun, gerade wenn es um so etwas wie eine Liebes-Beziehung geht.

Das ist der Knackpunkt. Ja, auch ich möchte in meiner Liebesbeziehung, egal ob sie nun Poly oder Mono ist gemeinsame Definitionen und gültige Absprachen haben. Gültig solange, bis ein neuer gemeinsamer Konsens gefunden und abgesprochen ist. Darin zeichnet sich für mich Verlässlichkeit aus und die ist mir verdammt wichtig.
********elHH Frau
393 Beiträge
Mehrere Partner parallel füs Bett wäre für mich "Sport", Erfüllung meiner Neugier oder mir Bedürfnisse mithilfe anderer Menschen erfüllen. Liebe und körperlicher Austausch als Ausdruck und Wunsch nach Nähe bekomme ich nur mit einem Menschen zur Zeit hin. Jede/r, wie er/sie fühlt.
*********lerin Frau
2.273 Beiträge
@**********aster
Schaue ich jedoch mein privates Umfeld an, gibt es dort nur einen einzigen Menschen, der in solch einem Konstrukt lebt - und der damit alles andere als glücklich ist, by the way. Dort leben und lieben sich alle irgendwie mono. Sie haben einen festen Lebenspartner für die Liebe und den gleichen für den Sex, nicht mehr - aber auch nicht weniger. Das Bild sieht dort also ganz anders aus. Nun ist es natürlich denkbar, dass mir meine Freunde mir nicht verraten möchten, dass sie poly unterwegs sind. Also alles ganz subjektiv und ohne Anspruch auf Wahrheit. *zwinker*

Statistisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich (!) größer, dass jeweils ein oder sogar beide Partner zwar glauben, der eigene Partner würde monogam leben, aber dabei einer oder sogar beide phasenweise kurz oder lang nebenher noch etwas anderes mit oder ohne Gefühl laufen haben.
Dann gibt es noch "Don't ask - don't tell"-Modelle und/oder solche Paare, die interne Absprachen haben, wo aber um himmels willen niemand in Freundeskreis oder Nachbarschaft etwas wissen darf.

Das finde ich dann schade. Da gefällt es mir doch besser, dass die vielen Leute, die schon mal in irgendeiner Form etwas davon gelebt haben, sich nun immer mehr trauen können, auch offener darüber zu sprechen. (Leider immer noch oft erst zu allerletzt mit dem eigenen Partner.)
Das Polyforum ist voll von Leuten, die schon immer poly waren, aber es lange unterdrückt haben. Wie auch von Leuten, die früher oder aktuell fremdgegangen sind, aber eigentlich den Weg in eine ehrliche Poly-Beziehung finden und lernen möchten.
*****_54 Frau
11.785 Beiträge
Zitat von *****ka2:
....ich bin diese Reise in das Neuland der parallelen Mehrfachbeziehungen nicht angetreten, weil ich einfach mal mit der Zeit gehen will. Diese ganzen "en vogue" oder auch "mainstream" Gedanken stimmen mich immer erstmal sehr vorsichtig und skeptisch.

Liebe Latika,
ich glaube dir das wirklich und es ist bestimmt eine spannende Reise für dich.

Ich selbst habe es probiert und es ist nicht an Eifersucht oder Besitzdenken gescheitert.
Ich empfinde alles sehr intensiv und bin einfach mental nicht in der Lage, mit zwei Männern gleichzeitig eine erotische Liebes-Partnerschaft zu führen. Jedenfalls keine so, wie ich es mir vorstelle und wie ich es auch bereits erlebt habe.

Unter gewissen Umständen könnte ich es akzeptieren, z. B., wenn es sich um eine lockere Affäre handelt. Aber auch dann nur beim Partner. Ich selbst kann es nicht, klappt einfach nicht, es bleibt an der Oberfläche als eher laue Angelegenheit.

Dass aber andere offenbar mit mehreren Liebesbeziehungen gleichzeitig gut zurechtkommen, will ich nicht in Abrede stellen.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *********lerin:
Statistisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich (!) größer, dass jeweils ein oder sogar beide Partner zwar glauben, der eigene Partner würde monogam leben, aber dabei einer oder sogar beide phasenweise kurz oder lang nebenher noch etwas anderes mit oder ohne Gefühl laufen haben.
Ich hab vor Jahren diesbezüglich sehr viel nach Zahlen gesucht. Das war (nicht alles) extrem wiedersprüchlich. Für mich kam raus, das 50% aller Menschen mind 1x im Leben fremd gehen.

Ein kleinerer Teil davon gelegentlich, ein noch viel kleiner Teil davon immer wieder.

50% aller Menschen, das habe ich dann mal theoretisch auf alle Beziehungen hoch rechnen wollen (mir leider nur in einem Modell möglich, in dem 100% aller Menschen eine dauerhafte 2er Beziehung im Leben hätten). Das würde bedeuten, das in zwei dritteln all dieser Beziehungen fremdgehen vor gekommen ist.

Da hab ich geschluckt, und an meine verflossenen Liebesbeziehungen in monoamoren Zeiten gedacht. De facto existiert diese Monogamie nicht unter der Mehrzahl aller Menschen in Mitteleuropa, sondern nur in der Minderzahl.

Im Buch "Treue ist auch keine Lösung" schreibt Günther Lendt, das 90% aller Männer und 75% aller Frauen im Leben mal fremd gegangen sind (oder öfter). Ich fragte ihn woher er diese Zahlen hatte, er sagte es mir auch, ich finde die Notiz aber gerade nicht. Es gibt jedenfalls eine Quelle...

Egal wie mensch diese Zahlen interpretiert, fremdgehen findet sehr viel öfter statt als wir wahr haben wollen und die Mehrheit der Menschen sind (aktiv oder passiv) betroffen. Und da dies heimlich läuft kam Polyamorie inś Spiel. Anfangs ging es hauptsächlich darum, den Heimlichkeiten etwas würdevolles entgegen zu setzen, ohne das sich Menschen automatisch einschränken (oder lügen).

Ein anderes Beispiel:
Auf die ganze Welt bezogen leben 2/3tel aller Menschen kulturell nichtmonogam im gesellschaftlichen Konsens, hiermit ist was anderes als heimlich fremdgehen gemeint. Ob das immer so unter unseren Werten durch geht, bezweile ich.

Ein anderes Beispiel:
Eine Unteruchung einer großen in Deutschland erhältlichen Frauenzeitschrift (Belle?, Brigitte?) machte eine Umfrage mit sehr vielen Fragen. In Wirklichkeit wollten sie nur einen Aspekt erfahren, versteckten den aber gekonnt unter den vielen Fragen. Es ging um Treue. Was kam raus:

In den Vorstellungen von Beziehung von Singlefrauen war Treue der wichtigstge Aspekt.
Nach drei Jahren erschien das Thema Treue in der Wichtigkeit nicht mehr unter den ersten zehn.

Für mich heißt das, wenn meine Vorstellung eine echt monoamore Beziehung ist, dann stehen meine Chancen schlechter als 50/50, das ich das erlebe.
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