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Polyamory
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Mono, Poly oder was?

*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von **********rgara:
Es stellt sich die Frage , sind wir mono oder möchten wir nur mono leben, weil das unseren Bedürfnissen entspricht und denken deshalb wir wären nicht in der Lage mehrere zu lieben?

Ach, wenn ich es könnte, würde ich es sogar wollen und gerne auch so leben.
Es gibt mir aber nicht diese Tiefe, die ich in den Mono-Konstellationen kennen gekernt habe.

Wenn ich einen Mann erotisch liebe, sehne ich mich genau nach seiner ganz speziellen Art, nach seinem Körper, nach seinen Zärtlichkeiten und nach seiner Leidenschaft. Und auch meine eigene Leidenschaft ist ganz auf diese eine Person fokussiert.
Zudem kommt noch, dass meine Liebespartner gleichzeitig auch immer meine besten Freunde waren, mit denen ich sehr viel teilen konnte.
@*****_54
Vielen Dank für deinen letzten Beitrag. Dieser ist nicht nur sehr ehrlich, er ist auch auf Augenhöhe.
Ich kann dich sehr gut verstehen und deine Gedanken auch in Gänze nachvollziehen.
Ich selbst könnte auch nur dann zu mehreren Frauen eine gleichzeitige Liebesbeziehung aufbauen, wenn diese auch meine Seele berühren. Dazu kommt, dass beide voneinander wissen müssen und natürlich mit der Situation einverstanden sein. Ich denke das versteht sich von selbst. Ob das überhaupt funktionieren kann weiß ich nicht, es ist lediglich ein Gedankenspiel.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ******ara:
Ist es für Euch der Trend "Ich mache es weil es alle machen" oder eher eine Lebenseinstellung? Wie seid Ihr dazu gekommen?
Ich bin durch das Polyforum hier im Joy 2007 oder 08 zu der Idee Polyamorie gekommen, und es ist so etwas wie eine Lebenseinstellung geworden. So zu leben hat mir an Stellen die Augen geöffnet, wo ich nie etwas vermutet hätte. Das passiert mir auch heute noch... Bezogen auf mein früheres monoamores Leben. Und somit auch auf meine Zukunft.

Wenn ich jetzt Argumente dafür benennen sollte, dann ist es gerade nicht so etwas wie:
• mehr Sex, nö, eher weniger (aber definitiv mehr Kuscheln!)
• mehr für einander da sein (ich brauche das nicht mehr)
• überhaupt sind es gar nicht typische Polythemen, die in mir für die Polyamorie sprechen

Und ich bin einer von den Überzeugten, ich kann mir nicht vorstellen zurück zu rudern.

Es liegt an was anderem: die Wirkung vom Polyamoren Leben.
Ich habe mich vorher noch nie so unabhängig gefühlt.
Ich hab nie vorher sooo vieeeel über mich gelernt.
Ich hatte noch nie so viele Freunde.
Auch nicht diesen echten Austausch über Themen die das persönliche und Innere betreffen, das ist heute zu was normalem geworden, sozusagen (nicht ganz) Alltagsinhalt. Und das hatte ich vorher seid meiner Pubertät beständig vermisst.

Die Wirkung, was sich bei mir seit dem alles dauerhaft verändert hat, ist der Grund; weßhalb ich so überzeugt bin auf dem richtigen Dampfer zu sein.

Ich erlebe mich für andere Menschen wichtiger weil ich zum Unikat geworden bin, bedeute ihnen mehr als in früheren 1:1 Beziehungen, ich erlebe eine Exclusivität, von der ich früher geträumt habe. Das ist deßhalb leichter, weil nicht mehr so viel davon abhängt das irgendwas passen muss. Fallenlassen ist so mit weniger Risiko behaftet, Nähe ist für mich glaubwürdiger, weil nichtś mehr davon abhängt, ob ich mich einlasse. Es geht nicht mehr um die große Erfüllung im Leben, weil die schon da ist. Und Hingabe um ihrer selbst Willen, ohne irgendwann eine Rechnung dafür auf gemacht zu bekommen ist nochmal was ganz anderes.

Beziehungen sind so für mich glaubwürdiger, echter, greifbarer und spannender.
****ka2 Frau
539 Beiträge
@******_66 ....ich gehe inzwischen sogar einen Schritt weiter. Mir reicht es nicht zu wissen, dass es da eine zweite Frau gibt, mit der ich mir den Mann teile. Ich möchte sie gerne real kennenlernen. Ich wünsche mir maximale Transparenz, denn dieses Agieren im Nebel hinter halboffenem Visir, nicht einschätzbar für die Anderen, nicht offen, das tut mir nicht gut.
Ob das ein irrer Wunsch ist vermag ich nicht zu sagen. Auch ob meine Hoffnungen, die ich an ein reales Kennen aller Beteiligten untereinander habe, völlig unrealistisch sind, keine Ahnung. Da habe ich viel zu wenig Erfahrung.
Aber eine Erfahrung habe ich für mich sicher gemacht. Halbwahrheiten bzw. nur halbe Informationen sind für mich Gift. Damit komme ich nicht zurecht, dafür bin ich nicht zu haben.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ****ka2:
... denn dieses Agieren im Nebel hinter halboffenem Visir,...
*top*
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ****ka2:
... denn dieses Agieren im Nebel hinter halboffenem Visir,...
*top*

Ein Song von Deichkind: "Denk Groß!"
****ka2 Frau
539 Beiträge
@******Fox ...da hör ich doch gleich mal rein *blumenschenk*
@****ka2
Ich kann dich und deine Sichtweise sehr gut verstehen und es ist auch nach meinem Verständnis absolut nachvollziehbar aber ich habe weder Erfahrungswerte noch eine bloße Ahnung ob das auf Dauer funktionieren kann. Das bedeutet wie du schon angemerkt hattest höchste Transparenz und Umgang im Dreiergestirn auf Augenhöhe.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ******_66:
...aber ich habe weder Erfahrungswerte noch eine bloße Ahnung ob das auf Dauer funktionieren kann.
Das funktioniert auf Dauer genauso gut oder schlecht wie alle anderen Beziehungsformen incl Monogamie.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ****ka2:
@******Fox ...da hör ich doch gleich mal rein *blumenschenk*
Der Text ist auf das wesentlichste reduziert *haumichwech*
****ka2 Frau
539 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Zitat von ****ka2:
@******Fox ...da hör ich doch gleich mal rein *blumenschenk*
Der Text ist auf das wesentlichste reduziert *haumichwech*

Das macht überhaupt nix. Allein es gefällt der Gedanke in mir schlummert eine Visionärin *smile*
*******nzel Frau
1.065 Beiträge
Ich glaube, mein Poly-Konstrukt funktioniert nur, weil es keine Überschneidungen gibt. Abgesehen davon ist alles noch so neu und frisch, dass ich eigentlich noch gar nicht sagen kann, ob es funktioniert.
Mit meinem Ehemann lebe ich hier in Deutschland und mein Freund lebt in Westafrika. Dazwischen liegen mehr als 6000 km.
Ich sehe entweder den einen oder den anderen. Es ist, als würde ich in zwei unterschiedlichen Welten leben. Der jeweils andere ist dann nur in meiner Vorstellung existent, es gibt geschriebene Nachrichten und Telefonanrufe aber keinen real stattfindenden Kontakt.

Beide wissen voneinander aber kennengelernt haben sie sich noch nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das möchte. Die Gefahr, das mein Mann meinen Freund unsympathisch findet, ist mir zu hoch.
Das hatte ich schon mal, vor über 30 Jahren. Da hatte ich einen sehr guten Freund, der mir auch sehr wichtig war. Der hatte Facetten an sich, die ich an meinem Mann vermisste und ich habe Dinge mit ihm erlebt, die ich niemals mit meinem Mann hätte erleben können. Auch er lebte weit von mir entfernt, zwar nicht 6000 km aber immerhin 800 km, in Prag. Ich lernte ihn noch vor der Revolution kennen, also zu Kommunismuszeiten. Wir erlebten gemeinsam die Zeit des Umbruches, ich war damals in Tschechien.
Ich bin ja Tschechin, bin dort geboren und ich fühlte mich in der Zeit hin- und hergerissen zwischen den beiden Ländern. Eine Polyamorie auf einer völlig anderen Ebene.

Aber es bewegte sich alles auf rein platonischer Ebene. Irgendwann lernten sich die beiden kennen und mein Mann fragte mich irgendwann später, was ich denn jetzt an dem so toll finden würde? Er fand ihn nämlich ausgesprochen unsympathisch und verstand meine Begeisterung für den anderen überhaupt nicht.
Ich weiss noch, dass mich das verletzt hat und mir echt weh getan hat.

Andererseits würde ich, wenn mein Mann eine zweite Liebesbeziehung eingehen würde, die andere Frau auch nicht kennenlernen wollen.
Mein Mann hatte mal eine fast einjährige Affäre, heimlich. Als ich davon erfuhr, wollte ich wissen, ob ich sie kenne. Er nickte und ich wollte wissen, wer es ist.
Ich habe Angst, dass seine nächste Affäre ein ähnlicher Frauentyp ist. Er hat sich neulich schon mit einer Frau getroffen und meinte, er könnte sich vorstellen, dass da mehr draus wird. Und ja, es war der gleiche Typ Frau wie seine erste, heimliche Affäre. Mich beängstigt das.
Nein, je weniger ich von ihr weiss, umso besser.

Am liebsten wäre es mir ja, er hätte wenn, dann auch eine weitere Beziehung, die ganz weit weg lebt und die er nur dann trifft, wenn ich meinen Freund treffe.
Die Vorstellung, dass er jemanden hier aus unserer Umgebung hat und sie auch unter der Woche treffen kann und wird, macht mir große Probleme. Oder dass es eine ist, die er aus seinem beruflichen Umfeld kennt und sie dementsprechend auch in diesem Umfeld trifft.
Mir ist eine klare Abgrenzung lieber. Es gibt eine Janinka-Welt und eine mit der anderen. Bitte großzügig voneinander getrennt.

Ich weiss nicht warum aber mir gefällt die Vorstellung, dass wir uns beide für ein paar Wochen voneinander verabschieden, um mit einem anderen Menschen diese Wochen zu verbringen. Uns gegenseitig eine schöne Zeit mit der/dem anderen wünschen. Ganz eintauchen in eine andere Welt. Gerne auch mehrfach im Jahr.
Und wenn wir aber zuhause sind, dann gibt es nur uns beide, abgesehen von Telefonaten.
*********in365 Frau
1.502 Beiträge
Puh, das Thema ist gar nicht so leicht zu fassen.

Klar bin ich mir nur darüber, dass ich keine Trendsetterin bin. Gleich, was gerade in oder out ist, ich tue, was mir gefällt und gut tut und das ist viel mehr meiner eigenen Entwicklung geschuldet, als der der Gesellschaft.

Aber was ich bin, kann/will ich nicht klar benennen oder einordnen, denn immer wenn ich glaubte, mich zu kennen, veränderten sich die Umstände und ich mich mit, manchmal nur ein wenig, manchmal stark.

Geprägt bin ich eindeutig monogam und der Definition des Begriffes nach, bin ich das noch, den es gab bisher erst einen Mann mit dem ich verheiratet war. Meine Ehe war aber eher Nonamor, denn ich hatte Liebe, wie ich sie heute verstehe, damals noch nicht begriffen und/oder erlernt und verwechselte sie mit Passung und Bedürfnisbefriedigung.

Dieser Partnerschaft folgte eine große Liebe, geprägt durch Treue und Exclusivität, aber auch der Erkenntnis, dass mein Geliebter nicht all meine Bedürfnisse gleichermaßen befriedigen konnte und sich Liebe manchmal eher im Loslassen, als im Festhalten beweist.

Dieser Liebe folgten 5 1/2 Jahre in denen ich überwiegend Single war, unterbrochen von mehreren kurzen und halbherzigen Beziehungsversuchen.
War ich in Beziehung war ich sexuell treu, war ich Single lebte ich mich sexuell frei und ungehemmt aus.
Doch was in diesen Jahren tatsächlich passierte, ich lernte mich und meine Bedürfnisse besser kennen, lernte, mir selbst zu geben, was ich brauche, lernte, mich zu lieben und mir zu genügen.

Dadurch entstand eine völlig neue Freiheit in mir, welche sich auch auf meine, nun 2 1/2 Jahre währende, neue Beziehung auswirkt.
Mein geliebter Kopfbesetzer muß meine Bedürfnisse nicht befriedigen, weshalb ich ihn so annehmen kann, wie er ist und er schenkt mir die Freiheit, welche ich benötige, mir meine Bedürfnisse selbst zu befriedigen.
Und umgekehrt.
So entsteht eine bedingungsarme Liebe, die soviel inniger ist, als Alles, was ich zuvor erlebte. Ein Mehrwert, den wir nicht brauchen, dafür aber umso mehr schätzen und lieben.

Wir betrachten unsere Beziehung als offen. Auch wenn diese Offenheit sich bisher nur sexuell äußert, schließen wir nicht aus, auch unsere Liebe mit Anderen zu teilen.

Ich sehe dem ohne Angst entgegen, denn:
wir können nicht verlieren was uns nicht gehört
wir sind und bleiben, unabhängig voneinander, liebenswert und liebesfähig
wir sind einmalig und damit nicht austauschbar
wir haben Liebe im Überfluss
...

Ich bin, in jedem Fall, gespannt darauf, welch Entwicklungen wir noch erleben werden und bin mir sicher, dass wir daran wachsen werden.
******y22 Paar
366 Beiträge
Zitat von ****ka2:
@******_66 ....ich gehe inzwischen sogar einen Schritt weiter. Mir reicht es nicht zu wissen, dass es da eine zweite Frau gibt, mit der ich mir den Mann teile. Ich möchte sie gerne real kennenlernen. Ich wünsche mir maximale Transparenz, denn dieses Agieren im Nebel hinter halboffenem Visir, nicht einschätzbar für die Anderen, nicht offen, das tut mir nicht gut.
Ob das ein irrer Wunsch ist vermag ich nicht zu sagen. [...]
Mir geht das genauso. In meinem Verständnis sollte sich alle Beteiligten kennen, einfach auch damit Gespräche untereinander möglich sind und das sollte so weit gehen, dass sich alle Beteiligten soweit kennen und vertrauen, dass sie Gefühle und Bedürfnisse offen äußern. Nur so kann meiner Meinung nach echter Konsens gefunden werden.
Ich fühle mich unwohl, wenn da keine Transparenz da ist. Wenn ich die Menschen im Leben meiner Partnerinnen nicht kenne - speziell wenn es intim wird. Das sind aber vielleicht auch Relikte monogamen Denkens.

Zitat von ******Fox:
Es liegt an was anderem: die Wirkung vom Polyamoren Leben.
Ich habe mich vorher noch nie so unabhängig gefühlt.
Ich hab nie vorher sooo vieeeel über mich gelernt.
Ich hatte noch nie so viele Freunde.
Auch nicht diesen echten Austausch über Themen die das persönliche und Innere betreffen, das ist heute zu was normalem geworden, sozusagen (nicht ganz) Alltagsinhalt. Und das hatte ich vorher seid meiner Pubertät beständig vermisst.
Deinen ganzen Post, aber besonders das Zitierte, kann ich echt gut nachfühlen. Danke für diese klaren Worte!
****ka2 Frau
539 Beiträge
Zitat @****nka
"Nein, je weniger ich von ihr weiss, umso besser"

Ich kann deine Sichtweise vor dem Hintergrund der zwei Welten gut nachempfinden. Für mich stellt sich das inzwischen allerdings etwas anders dar.
Meine Welten waren nicht trennbar und es häuften sich in meiner Wahrnehmung halbe Informationen über die zweite Frau an der Seite des Herzensmenschen und die Beziehung zwischen den Beiden.
Diese halben Informationen kurbelten mein Hirn an. Es entstanden Bilder, Gedanken, Fantasien, die mit Sicherheit jenseits jeglicher Realität lagen. Schlaflose, unruhige Nächte, anstrengend!
Von den Gefühlen, die dies auslöste will ich an dieser Stelle nicht weiter berichten.

@*********hmidt hat es mir mal so erklärt (bitte korrigieren und/oder ergänzen bei Bedarf!), unser Gehirn ergänzt fehlende Informationen auf der Basis eigener, durchlebter Erfahrungen, i. d. Regel NEGATIVER Erfahrungen. Es vervollständigt das halbe Informationsbild automatisch, nicht verhinderbar zu einem Ganzen aber halt nicht mit den tatsächlich real existierenden, mir fehlenden Informationen, sondern mit meinem ganzen alten, negativen Erfahrungskrempel, den ich irgendwo auf meiner persönlichen Festplatte abgelegt habe.

Somit entsteht bei mir ein völlig falsches Bild auf der Basis halber Informationen. Ein Bild, welches auch dem Sender der halben Informationen dann nicht mehr gerecht wird. Diese falschen Bilder bewerte ich für mich inzwischen als giftige, häßliche Tretminen, die ich in meinem Leben nicht mehr haben möchte.

Da heraus meine Ableitung, dass ich die Mitspieler in einem Mehrfachreigen gerne real kennen möchte. Ich möchte mir ein eigenes Bild gestalten, eines dass der Realität möglichst nah kommt, nicht gefiltert und zusammengebastelt ist durch halbe Informationen des Einen und Gehirnleistungen meiner selbst.

So`n Hirn ist schon ein starkes Stück *zwinker* *smile*
*******nzel Frau
1.065 Beiträge
@****ka2

Ich kann deine Argumentation verstehen und auch nachvollziehen und sehe auch die Vorteile deines Systems. Ich hätte es z.B. gut gefunden, wenn die Ex-Affäre den Kontakt zu mir aufgenommen hätte oder auch wenn es ein Gespräch zu dritt, besser noch zu viert gegeben hätte (denn auch sie hat es ihrem eigentlichen Partner gegenüber verheimlicht).

Meinem Mann dagegen ist es überhaupt nicht wichtig, dass ich ihm jemals etwas erzähle. Er sagt, das soll ich ganz alleine für mich entscheiden, ob ich ihm über Affären, eine andere Liebesbeziehung oder was auch immer etwas erzählen möchte.
Das verstehe ich wiederum nicht. Und für mich, in meinem eigenen System, heisst dies: mach, was du willst, mich interessiert es eh nicht.
Wenn ich ihm alles erzähle, ist es gut. Wenn nicht, ist es auch gut.

Ich visualisiere sehr stark. Dadurch, dass ich wusste, mit wem mich mein Mann betrogen hat, habe ich ganz grausame Bilder in meinem Kopf gehabt. Die sind selbst jetzt, nach 2,5 Jahren noch nicht ganz verschwunden.
Ich stimme Volker im Prinzip zu, was die fehlenden Informationen angeht, allerdings nicht in diesem Bereich. Wenn ich nicht weiss, wie sie aussieht, kann mein Gehirn nichts vervollständigen.
Wenn ich aber weiss, wer sie ist und wie sie aussieht... ich hab ab da diese Bilder im Kopf. Und ich bekomme sie nicht mehr weg.
Bei mir geht es ja nicht um halbe oder ganze Informationen. Nein, ich möchte gar keine, was das Äussere der Person angeht.
******y22 Paar
366 Beiträge
Zitat von ****nka:
Meinem Mann dagegen ist es überhaupt nicht wichtig, dass ich ihm jemals etwas erzähle. Er sagt, das soll ich ganz alleine für mich entscheiden, ob ich ihm über Affären, eine andere Liebesbeziehung oder was auch immer etwas erzählen möchte.
Das verstehe ich wiederum nicht. Und für mich, in meinem eigenen System, heisst dies: mach, was du willst, mich interessiert es eh nicht.
Wenn ich ihm alles erzähle, ist es gut. Wenn nicht, ist es auch gut.
Das würde ich als Desinteresse interpretieren und das würde mich schnell in grundlegende Zweifel werfen.
Ich weiß, dass das ein Thema der Bindungsdynamik und der Charaktere ist, und das eigentlich in mir entsteht und nicht notwendigerweise die Realität abbildet, aber dieses mitschwingende "ich bin ihr egal", das schmerzt mich sehr. Genauso die Kehrseite dieser Medaille: Sie frägt nichts über meine Erlebnisse und mein Leben.
In mir kommt da ganz schnell so ein "bin eh da"-Gefühl auf, ein Desinteresse/Gleichgültigkeit an mir und das ist für mich nur wirklich schwerlich mit meinem Verständnis von Beziehung zu vereinbaren.

Das ist immer wieder auch mal Thema in einer meiner beiden Beziehungen (Er schreibt, falls das von Belang ist..).
****ka2 Frau
539 Beiträge
@****nka
Ich empfinde es gerade als absolut wohltuend so anders sein und denken zu können als du und dennoch so angenehm offen und angenommen kommunizieren zu können. Das ist Balsam für die Seele!

Es ist für mich bei weitem kein System. Es ist die gedankliche Schlussfolgerung einer einzigen Erfahrung. Mir geht es bei meinem Wunsch nach einem Kennen überhaupt gar nicht um Äußerlichkeiten der anderen Person. Jede andere Frau wird mit Sicherheit längere Beine haben als ich dafür deutlich weniger Haare auf dem Kopf. Das ist unwichtig und löst bei mir keine unschönen Bilder aus. Mir geht es wirklich um den direkten 1:1:1 Abgleich. Wer möchte was, wer hat welche Wünsche, Bedürfnisse, Pläne? Gibt es Übereinstimmungen zu bestimmten Werten wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit? Wie kann der Kontakt gestaltet werden, dass alle nicht nur irgendwie und zähneknirschend damit zurecht kommen, sondern tatsächlich alle ihr Glück in diesem Lebensmodell finden und es dem jeweils anderen auch von Herzen gönnen können. Diese Aufgabe in die Hände eines einzelnen Beteiligten zu legen, darauf zu vertrauen, dass in meinem Falle "er" das im Sinne aller Beteiligten gut managen wird, scheint mir heute kein guter Plan mehr.
******y22 Paar
366 Beiträge
Zitat von ****ka2:
Wer möchte was, wer hat welche Wünsche, Bedürfnisse, Pläne? Gibt es Übereinstimmungen zu bestimmten Werten wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit? Wie kann der Kontakt gestaltet werden, dass alle nicht nur irgendwie und zähneknirschend damit zurecht kommen, sondern tatsächlich alle ihr Glück in diesem Lebensmodell finden und es dem jeweils anderen auch von Herzen gönnen können. Diese Aufgabe in die Hände eines einzelnen Beteiligten zu legen, darauf zu vertrauen, dass in meinem Falle "er" das im Sinne aller Beteiligten gut managen wird, scheint mir heute kein guter Plan mehr.
Ja (das muss zu dritt gelöst werden), aber: Das erfordert gute Kommunikationsskills. Ist nur einer im Konstrukt, der -aus welchen Gründen auch immer- nicht gut kommunizieren und reflektieren kann (oder gar will!), wird es Sand im Getriebe geben.
****ka2 Frau
539 Beiträge
@******y22

......das ist meine Befürchtung, dass das so sein könnte. Und selbst wenn alle vielleicht noch wirklich wollen, ein jeder Einzelne in diesem Konstrukt ist unvollkommen und fehlbar, inclusive meiner selbst.
Kommunikation ist das A und O, das ist sie aber auch in jeder Monobeziehung und auch dafür gibt es, wenn alle dann wirklich wollen Hilfe und Unterstützung.
Was ist wichtig? Was ist möglich? Was bleibt unerreichbare Vision?
Ohne einen Versuch nach meiner aktuellen Denke, wenn es sich denn überhaupt ergibt, wird es wenig Antworten auf meine Fragen und eher beschränktes persönliches Wachstum zu diesem Thema geben.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ******y22:
Ist nur einer im Konstrukt, der -aus welchen Gründen auch immer- nicht gut kommunizieren und reflektieren kann (oder gar will!)
...ist das Drama vorprogrammiert.
******y22 Paar
366 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Zitat von ******y22:
Ist nur einer im Konstrukt, der -aus welchen Gründen auch immer- nicht gut kommunizieren und reflektieren kann (oder gar will!)
...ist das Drama vorprogrammiert.
Zumindest ist der Lernweg schmerzhafter.
Allein beim nicht-wollen, da wird das schnell nachhaltig und unlösbar sehr schmerzhaft werden, aber letztlich kann beim "nicht können" der Wille allein schon viel bewegen. Und dann ist lernen möglich und aus dem "nicht können" wird sukzessive das "nicht" immer kleiner, bis es hoffentlich irgendwann ganz verschwinden darf.
******y22 Paar
366 Beiträge
Zitat von ****ka2:
Und selbst wenn alle vielleicht noch wirklich wollen, ein jeder Einzelne in diesem Konstrukt ist unvollkommen und fehlbar, inclusive meiner selbst.
Wenn die Kommunkation passt und alle "wollen", dann gibt es einen gemeinsamen Weg. Und dann kann man über diese Dinge sprechen und sie lösen.
Dass es Probleme gibt ist unvermeidlich, der Umgang damit entscheidet allein über den Ausgang.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ****ka2:
Diese Aufgabe in die Hände eines einzelnen Beteiligten zu legen, darauf zu vertrauen, dass in meinem Falle "er" das im Sinne aller Beteiligten gut managen wird, scheint mir heute kein guter Plan mehr.
Oder anders gesagt, ist es gar kein Plan. Wenn Verantwortung sich nicht getragen anfühlt. Es ist so: Etwas das meine Angelegenheit ist lege ich in die Hände von jemandem, dessen Angelegenheit das nur etwas periphär, so ein bisschen am Rande ist. So wird kein Schuh draus. Und ich nicht erwachsen.
****ka2 Frau
539 Beiträge
@******Fox ....so wird absolut kein Schuh draus! Verantwortung abgeben ist gar kein Plan, die schlechteste Lösung aller, die ich für mich allerdings vor dem Hintergrund der völligen Unerfahrenheit auf diesem Terrain gut integrieren kann. Es gehört nicht zu meinem dauerhaften Repertoire Verantwortung abzugeben, deshalb verzeihe ich mir, dass ich halt zu diesem speziellen Thema etwas später erwachsen werde.
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