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Bedürfnisse und Bedürftigkeit

**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Bedürfnisse und Bedürftigkeit
So, ich hoffe das ist okay, wenn ich das Thema hier neu starte?
Schade, dass damit einige Beiträge verloren gehen, aber vielleicht mögt ihr sie nochmal neu einstellen?
Ich beginne mit meinem Anfang aus dem gekaperten Thread (sorry nochmal *zwinker* ):
Ich möchte an meiner Beziehung festhalten, ich möchte aber nicht mich selbst aufgeben und nicht einfach immer weiter leiden. (Wie) ist beides möglich?

Was ich vielleicht ergänzend sagen kann, ich versuche oft (paradoxerweise gerade wenn es mir nicht gut geht) meine Bedürfnisse zurückzunehmen, zuerst für Andere zu schauen und bin dann enttäuscht, wenn ich in meiner Bedürftigkeit nicht gesehen werde. Es staut sich dann an und entlädt sich dann manchmal darin, dass ich plötzlich ganz viel einfordere und sehr bedürftig werde, was verständlicherweise dann einem Partner zu viel wird.
Verrückterweise "bestätigt" sich damit dann meine Weltsicht, dass für meine Bedürfnisse kein Platz ist und ich ziehe mich dann erneut zurück und denke, dass ich meine Bedürfnisse besser gar nicht geäussert hätte.
Mir ist schon bewusst, dass ich selber Platz für meine Bedürfnisse schaffen muss. Aber wenn es so einfach wäre das umzusetzen, würde ich nicht hier schreiben.
*******olf Mann
487 Beiträge
Wow ja kommt mir leider auch bekannt vor.

Ich halte mich auch immer noch viel zu oft zurück und bin dann enttäuscht, wenn für mich nichts übrig bleibt. Die Bedürftigkeit steht uns nicht auf der Stirn geschrieben aber was tun, wenn man gerade nicht alles einfordern will ...

Leider sehen die meisten Mitmenschen nicht, wenn jemand bedürftig ist...
Oder es kommt: Stelle dich nicht so an...
******una Frau
7.543 Beiträge
Mir scheint, der erste Schritt ist mit der klaren Erkenntnis schon gemacht!

Sozusagen der Faden ins Labyrinth schon in deiner Hand. *blume*
*******att Frau
17.776 Beiträge
Was sind denn deine Bedürfnisse?
Mal so allgemein gefragt
Die können ja vielfältig sein.

An deiner Beziehung festhalten ist das eine . Aber wenn du , so wie es momentan ist , darunter leidest und dich selber dabei aufgibst, dann ist das eine ganz andere Sache. Die so nicht sein sollte.
Leider zu wenig Info`s darüber. Was /Wie und Warum und was dein Partner /Beziehung dazu beiträgt /weiss etc.
Deswegen kann ich dazu noch nicht viel sagen.
Für mich klingt das nach "Ich muss massiv was ändern, was mich unglücklich macht" .
Profilbild
*******eben
535 Beiträge
@**********nit_A , du schreibst selbst, dass du nicht gesehen wirst mit deinen Bedürfnissen.
Ein weit verbreitetes Phänomen: ich benenne meine Bedürfnissen nicht bzw. sage nicht klar, was ich brauche und bin enttäuscht, wenn der andere nicht selbst drauf kommt, was mir gut täte.
Einfaches Gegenmittel: sag was du brauchst.
********er66 Mann
220 Beiträge
Bedürfnisse ganz klar und eindeutig zu benennen, wäre schon mal ein Anfang. 👍🏻
******ber Frau
136 Beiträge
Das kommt mir sehr bekannt vor. In meinem Fall (und scheinbar ist das häufig), liegt es an der notwendigen Überanpassung in der Kindheit. Wenn Eltern nicht die Kapazitäten haben, auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen, vermitteln sie, dass diese Bedürfnisse nicht wichtig sind. Das verinnerlicht das Kind und hat auch als Erwachserener noch Angst, eigene Bedürfnisse zu äußern und damit in der Beziehung auf Ablehnung zu stoßen. Es steckt also auch der Wunsch drin, die Bindung zu schützen, und das ist ja was schönes.

Aber als Erwachsene ist es eben notwendig, auf sich aufmerksam zu machen, wenn man etwas braucht. Ich kann den Wunsch, mit seiner Bedürftigkeit gesehen zu werden, so unfassbar sehr nachvollziehen. Ich habe mir kaum ewas in meinem Leben mehr gewünscht. Aber geholfen hat nur, mir selbst zu helfen bzw Hilfe zu suchen. Menschen behandeln dich, wie du dich selbst behandelst. Nimmst du deine Bedürfnisse ernst, tun es auch andere.
Ich finde es schwer, sie zu äußern. Übe mich aber ganz bewusst darin- zu sagen wie es mir geht und was ich brauche. Fang klein an- willst du heute wirklich ausgehen oder willst du nur nicht absagen, um nicht zu enttäuschen? Fehlt die Zuwendung? Sprich es aus. Du willst in ein anderes Restaurant als die Freundin vorschlägt? Sag es. Nett.

Mit der Zeit spürt man früher, wenn eigene Grenzen erreicht sind und eigene Bedürfnisse unerfüllt und kann sie äußern, bevor sich Unmut anstaut. Denn mach dir bewusst: du tust auch anderen keinen Gefallen. Unbewusst machst du sie für die Nicht-Erfüllung deiner Bedürfnisse verantwortlich und damit zum "Täter". Das belastet die Beziehung.

Und zu guter letzt: ja, es fühlt sich bedürftig an, alles anzusprechen, was man braucht. Gerade Frauen wird ja gern vermittelt, Mann müsse ihnen "jeden Wunsch von den Augen ablesen". Es liegt auf der Hand, dass das Unsinn ist. Trotzdem fühlt es sich unromantisch an, ich weiß. Aber ohne sich mitzuteilen, haben andere keine Chance, an der Bedürfniserfüllung mitzuwirken.
**********berer Mann
7.254 Beiträge
Zitat von *******eben:
Ein weit verbreitetes Phänomen: ich benenne meine Bedürfnissen nicht bzw. sage nicht klar, was ich brauche und bin enttäuscht, wenn der andere nicht selbst drauf kommt, was mir gut täte.
Einfaches Gegenmittel: sag was du brauchst.

Ja, das sehe ich auch so, ohne hier Details zu kennen - was vielleicht auch gar nicht notwendig ist. Eigentlich gefällt mir der Gedanke richtig gut, zur Abwechslung mal im Trüben zu fischen, weil so vielleicht ganz ungeahnte Gedankenexperimente, Wegweiser und Anekdoten möglich sind, die sonst ausgeklammert würden.

Ich denke, sich wirklich so zu offenbaren und damit in eine kleine Art der Abhängigkeit zu geraten, muss gelernt sein. Abhängig vom Willen des Partners, meine Bedürfnisse, mein Ich, zu sehen und annehmen zu wollen, und seine Bedürfnisse ein Stückweit zurückzustellen, zeitlich gesehen in diesem Fall, denke ich, damit zusammen meine Bedürfnisse erfüllt werden können. Da schwingt vielleicht die Sorge mit, der Partner könnte meinen Bedürfnissen nicht die Wichtigkeit einräumen, die diese aber nunmal für mich haben.

Dennoch: Gedankenlesen kann niemand, und manchmal ist es wichtig, dieses Wagnis, sich dermaßen sichtbar und eventuell auch verletzbar zu machen, einzugehen. Auch daran kann ein Miteinander wachsen. Nur Mut!
****Wo Paar
2.784 Beiträge
Ich halte es für sinnvoll mal über Bedürfnisse nachzudenken. Häufig sprechen wir von Strategien, die sich irgendwie gut anfühlen. Was dahinter steckt ist uns häufig nicht klar.
Auf Volkers HP findet man dazu nach meinem Eindruck eine sehr hilfreiche Heranführung.
Unser Autopilot braucht etwas Kalibrierung im Hier und Jetzt, damit wir nicht Strategien nutzen, die unter anderen Voraussetzungen in vergangenen Zeiten notwendig waren....
(Er)
Oh ... @**********nit_A ... du sprichst mir so sehr aus der Seele. Besser hätte ich es können nicht ausdrücken. Ausser einen "herzlichen Dank" hab ich dem nichts hinzuzufügen *blumenschenk*
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******att:
Was sind denn deine Bedürfnisse?
Mal so allgemein gefragt
Die können ja vielfältig sein.
Im Moment würde ich mir insbesondere folgende Dinge wünschen:
• Wertschätzung für das was ich zur Beziehung/ Familie beitrage
• Mich geliebt fühlen (auch mehr körperliche Nähe)
• Commitment seinerseits
• über Gefühle sprechen können (beidseitig)

Von den letzten beiden Punkten sagt er, dass er sie zurzeit nicht erfüllen kann/will.
****ni Frau
14 Beiträge
Liebe TE!

Du hast eine für dich wichitge Frage gestellt und deine Wünsche formuliert, vielleicht können dir meine Gedanken dazu weiterhelfen:

Zum Erkennen und Benennen der eigenen Bedürfnisse eignet sich die Auseinandersetzung mit der Gewaltfreien Kommunikation nach M.Rosenberg ganz wunderbar. Ich lerne immer noch dazu. Es lohnt sich.

WichtigeS Helferchen bei dem Thema ist für mich noch die Frage :

Mit wessen Angelegnheit beschäftige ich mich gerade?

Es gibt nämlich:
1. Meine Angelegenheiten (darunter zähle ich die Erfüllung meiner Bedürfnisse)
2. Seine/ihre ... Angelegenheiten, eben die der anderen.
3. "Gottes" Angelegenheiten, also alles, was ich sowieso nicht beeinflussen kann (Wetter, wo Krieg ist, ob mein Körper altert...).

LG MaMani *zwinker*
*******att Frau
17.776 Beiträge
Zitat von **********nit_A:
Zitat von *******att:
Was sind denn deine Bedürfnisse?
Mal so allgemein gefragt
Die können ja vielfältig sein.
Im Moment würde ich mir insbesondere folgende Dinge wünschen:
• Wertschätzung für das was ich zur Beziehung/ Familie beitrage
• Mich geliebt fühlen (auch mehr körperliche Nähe)
• Commitment seinerseits
• über Gefühle sprechen können (beidseitig)

Von den letzten beiden Punkten sagt er, dass er sie zurzeit nicht erfüllen kann/will.

Und welcher ist dir zur Zeit wichtig?
*******olf Mann
487 Beiträge
Über Gefühle zu sprechen, kann man lernen.

Letztlich hatte ich endlich die Gelegenheit ein Seminar für Gewaltfreie Kommunikation zu besuchen und siehe da, es ging hauptsächlich um Gefühle und Bedürfnisse.
Vielleicht solltet ihr gemeinsam ein solches Seminar besuchen, etwa die Hälfte der Teilnehmer waren Paare, die ihre Kommunikation miteinander und zu ihrem Kindern verbessern wollten.
*******att Frau
17.776 Beiträge
Zitat von **********nit_A:
Zitat von *******att:
Was sind denn deine Bedürfnisse?
Mal so allgemein gefragt
Die können ja vielfältig sein.
Im Moment würde ich mir insbesondere folgende Dinge wünschen:
• Wertschätzung für das was ich zur Beziehung/ Familie beitrage
• Mich geliebt fühlen (auch mehr körperliche Nähe)
• Commitment seinerseits
• über Gefühle sprechen können (beidseitig)

Von den letzten beiden Punkten sagt er, dass er sie zurzeit nicht erfüllen kann/will.
Zwischen dem nicht erfüllen können und wollen liegen Welten. Hat er erwähnt warum es gerade nicht geht? Denn das wäre sehr wichtig für die nächsten Schritte.
Will er nicht oder kann er nicht? Würde ihn darauf festnageln! Denn das ist die nächste Straße die du gehst! Mit ihm oder halb ohne ihn oder gänzlich ohne ihn!
********uale Paar
166 Beiträge
Vielleicht hilft es, deine Bedürftigkeit mal deinem Partner gegenüber klar und schonungslos ehrlich zu kommunizieren. Wenn das Thema klar auf dem Tisch liegt, könnten sich bisher nicht gekannte Lösungen ergeben.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******att:

Zwischen dem nicht erfüllen können und wollen liegen Welten. Hat er erwähnt warum es gerade nicht geht? Denn das wäre sehr wichtig für die nächsten Schritte.
Will er nicht oder kann er nicht? Würde ihn darauf festnageln! Denn das ist die nächste Straße die du gehst! Mit ihm oder halb ohne ihn oder gänzlich ohne ihn!

Über das Comittment meinte er, dass wir am Wochenende darüber sprechen könnten. Zu den Gefühlen sagt er, dass es ihm zu viel wird andauernd darüber zu sprechen und dass er das deshalb im Moment gar nicht möchte. Ich vermute, dass er im Moment Angst davor hat sich zu öffnen, wobei er an entspannteren Tagen durchaus dann wieder von seinen Gefühlen erzählt.


Zitat von *******att:

Zwischen dem nicht erfüllen können und wollen liegen Welten. Hat er erwähnt warum es gerade nicht geht? Denn das wäre sehr wichtig für die nächsten Schritte.
Will er nicht oder kann er nicht? Würde ihn darauf festnageln! Denn das ist die nächste Straße die du gehst! Mit ihm oder halb ohne ihn oder gänzlich ohne ihn!

Zum Commitment hat er zugesagt am Wochenende darüber zu sprechen, was aber nicht heisst, dass ich dann weiss, woran ich bin. Solange es für mich aushaltbar ist würde ich ihn nicht festnageln wollen. Wenn es für mich gar nicht mehr geht, werde ich ihm dies einfach mitteilen. Dann kann er entscheiden, was er damit macht. Gehen kann ich immernoch, aber das ist im Moment nicht mein Weg.

Zitat von ********uale:
Vielleicht hilft es, deine Bedürftigkeit mal deinem Partner gegenüber klar und schonungslos ehrlich zu kommunizieren. Wenn das Thema klar auf dem Tisch liegt, könnten sich bisher nicht gekannte Lösungen ergeben.

Das habe ich tatsächlich gemacht. Es war entwürdigend aus meiner Sicht, hat aber gleichzeitig auch geholfen, es mal aussprechen zu können. Er war relativ überrascht, dass ich das Gefühl habe um seine Liebe und Aufmerksamkeit kämpfen zu müssen.
*******att Frau
17.776 Beiträge
Ich finde es ist sehr wichtig ihm deine Wünsche Gefühle mitteilen zu können.
Auch wenn er damit im Moment vielleicht damit nicht umgehen kann.
Aber es ist für dich und deinen Weg unabdingbar.
Aber er hat Info und Stoff zum Nachdenken.
Und kann überlegen, was genau er möchte.
*******_HH Frau
412 Beiträge
@******ber
"Menschen behandeln dich, wie du dich selbst behandelst. Nimmst du deine Bedürfnisse ernst, tun es auch andere. "

Danke hierfür!
Hat noch nie jemand so direkt mit ggü gesagt und wo ich es lese fallen hier gerade einige Erkenntnisse an ihren Platz.

Auch wenn ich meine Bedürfnisse heutzutage anderen ggü deutlich kommuniziere. Mir ggü tue ich das glaube ich noch nicht. Ich versuch das ab jetzt mal.
****ra Frau
39 Beiträge
“Im Moment würde ich mir insbesondere folgende Dinge wünschen:
• Wertschätzung für das was ich zur Beziehung/ Familie beitrage
• Mich geliebt fühlen (auch mehr körperliche Nähe)
• Commitment seinerseits
• über Gefühle sprechen können (beidseitig)

Von den letzten beiden Punkten sagt er, dass er sie zurzeit nicht erfüllen kann/will.”


Schön, dass du deine Bedürfnisse kennst und benennen kannst.

Vielleicht magst du noch konkreter werden bzgl. deiner Wünsche. Wertschätzung bedeutet für jeden etwas anderes. Für manche sind es Worte, für andere Geschenke,… Kennst du deine und seine Liebessprache? (Die 5 Sprachen der Liebe)

Was genau soll passieren, damit du dich geliebt fühlst? Was bedeutet körperliche Nähe für dich und wie oft möchtest du sie?

Wenn er die beiden letzten Punkte nicht wie von dir gewünscht erfüllen kann/will, dann frag ihn doch, was ein erster kleiner Schritt in diese Richtung sein könnte, den er heute schon gehen kann/will.

Wünsche euch viele liebevolle und konstruktive Gespräche 🥰
*******lfin Frau
43 Beiträge
@**********nit_A

Ich glaube, Du sprichst aus vielen Herzen ...
⚘⚘⚘

Es ist ein verdamnt schmaler Grad...

Dieses Pendeln... zwischen erlerntem Anpassungsverhalten ("Zuerst die anderen") und einem gesundem Selbstwert, der sich da offensichtlich bei dir ent-wickeln möchte
("Ich stehe für mich/meine Bedürfnisse ein")

Diese neue Entwicklung geht etwas zögerlich vonstatten... noch ungeübt... unbekanntes Terrain... mit Unsicherheit behaftet, weil man nicht einschätzen kann, wie der Partner reagieren wird....ob man von ihm gehört wird...

Gleichzeitig ist der innere Handlungs- und Leidensdruck aber sehr hoch, weil das Schweigen über lange, lange Zeit zu laut war...

Am Anfang ist es vielleicht eine echte Überwindung und braucht in gewisser Weise auch Mut. Denn...sich bedürftig zu zeigen... macht auch verletzbar...

Im Versuch, sich dem anderen im Gespräch mitzuteilen.. schießt man dann vielleicht auch "über's Ziel hinaus" ...wegen der inneren Anspannung...der Traurigkeit...der Hilflosigkeit... dem Weinen...und der versteckten Angst, mit den eigenen Bedürfnissen abgelehnt zu werden...

Der Gegenüber kann darauf möglicherweise nicht so spontan und offen reagieren... distanziert sich erstmal...verschiebt auf später oder irgendwann ...

Vielleicht ist die Erwartung, die Du an ihn hast und die Verantwortung, die Du ihm damit überträgst... aber auch zu groß und er zieht sich instinktiv zurück? ...im Wissen und aus Angst, dem und Dir nicht gerecht werden zu können...Du könntest ihn ja ablehnen...

Manches mag wie Ausweichen, Vermeiden wirken ...und sich wie Ablehnung deiner Bedürfnisse und Zurückweisung deiner Person anfühlen....Das ist es nicht.

Doch dein Partner braucht Zeit und Gelegenheit, um mit dir GEMEINSAM zu pendeln... sich einzupendeln..auf einen gemeinsamen Prozess.

Im Moment scheint es ja eher "nur" dein Prozess zu sein.

..aber je öfter Du dich und deine Bedürfnisse benennst- mutig, wohlwollend und konstruktiv- umso eher kommst du in Deine Balance und ihr habt die Chance, miteinander eine Lösung zu finden. (Sofern auch dein Partner sich öffnen kann und dies will.)

Wie auch immer die Lösung dann heißen wird...

Trau Dich und trau Dir.

Liebe Gedanken und Grüße an dich ⚘
Carmen
Zitat von **********nit_A:
Bedürfnisse und Bedürftigkeit
So, ich hoffe das ist okay, wenn ich das Thema hier neu starte?
Schade, dass damit einige Beiträge verloren gehen, aber vielleicht mögt ihr sie nochmal neu einstellen?
Ich beginne mit meinem Anfang aus dem gekaperten Thread (sorry nochmal *zwinker* ):
Ich möchte an meiner Beziehung festhalten, ich möchte aber nicht mich selbst aufgeben und nicht einfach immer weiter leiden. (Wie) ist beides möglich?

Was ich vielleicht ergänzend sagen kann, ich versuche oft (paradoxerweise gerade wenn es mir nicht gut geht) meine Bedürfnisse zurückzunehmen, zuerst für Andere zu schauen und bin dann enttäuscht, wenn ich in meiner Bedürftigkeit nicht gesehen werde. Es staut sich dann an und entlädt sich dann manchmal darin, dass ich plötzlich ganz viel einfordere und sehr bedürftig werde, was verständlicherweise dann einem Partner zu viel wird.
Verrückterweise "bestätigt" sich damit dann meine Weltsicht, dass für meine Bedürfnisse kein Platz ist und ich ziehe mich dann erneut zurück und denke, dass ich meine Bedürfnisse besser gar nicht geäussert hätte.
Mir ist schon bewusst, dass ich selber Platz für meine Bedürfnisse schaffen muss. Aber wenn es so einfach wäre das umzusetzen, würde ich nicht hier schreiben.

Hi,
danke für deinen Beitrag.
Ich (ER) möchte gerne kurz meine Gedanken dazu mit dir / euch teilen.
Ich würde hier Bedürfnisse und Bedürftigkeit unterscheiden.
Bedürfnisse sind etwas ganz natürliches (siehe z. B. auch die Bedürfnispyramide) und es ist dein Recht, für deine Bedürfnisse einzustehen und sie dir zu erfüllen (sollte natürlich keine anderen Menschen schaden).
Die Bedürftigkeit entsteht, wenn du die Erwartung an deinen Partner / in - bewusst oder unbewusst - richtest, dass er / sie deine Bedürfnisse erfüllt und sie dann - warum auch immer - nicht erfüllt werden und du dann evtl. im worst case anfängst, darum zu "betteln", dass du mit deinen Bedürfnissen gesehen und erhört wirst. Dabei kann oder will dein Gegenüber deine Bedürfnisse vielleicht gar nicht erfüllen und ihr steckt somit beide in einer Erwartungsschleife fest.
Was meiner bzw. unserer Erfahrung nach hilft, ist klare und offene Kommunikation und die Bereitschaft, den anderen verstehen zu wollen, warum er / sie dieses Bedürfnis hat und warum der / die andere dieses Bedürfnis nicht erfüllen möchte / kann.

Letztendlich ist jeder selbst für die Erfüllung seiner Bedürfnisse verantwortlich und darf den anderen aus dieser "Mach-mich-glücklich-Verantwortung" entlassen.

Natürlich hat es je nach Bedürfnis mehr oder weniger Konsequenzen zur Folge.

Darüber hinaus helfen auch klare Absprachen.

Und ja, es ist nicht immer einfach für seine Bedürfnisse einzustehen und sie auch umzusetzen.
Doch erst wenn - gerade in einer Beziehung - jeder für sich für seine Bedürfnisse einsteht, sie klar kommuniziert und sich jeder selbst gut und liebevoll um sich kümmert und den anderen aus der Verantwortung entlässt, kann wiederum etwas großartiges gemeinsames entstehen.

Das war ein kurzer Ausflug in "meine Welt".

Liebe Grüße
******ron Mann
4.551 Beiträge
Zitat von **********nit_A:
Zu den Gefühlen sagt er, dass es ihm zu viel wird andauernd darüber zu sprechen und dass er das deshalb im Moment gar nicht möchte. Ich vermute, dass er im Moment Angst davor hat sich zu öffnen, wobei er an entspannteren Tagen durchaus dann wieder von seinen Gefühlen erzählt.

Vielleicht braucht er auch einfach Mal etwas Ruhe um sich über seine Gefühle, evtl Deine Gefühle und der Situation klar zu werden.
Ich kann mir gut vorstellen dass es gerade auch für ihn schwierig und anstrengend ist.

Wichtig ist, dass Du dir die kleinen Erfolge vor Augen hälst. Du hast doch schon viel erreicht. Bedürfnisse erkannt, sie ausformuliert und zum Teil ist Dein Partner auch darauf eingegangen und (das könnte ich bisher nicht herauslesen nehme es aber an) hat sie etwas stillen können.

Bitte erwarte nicht dass er im gleichen Tempo mit Dir Schritt hält.
Oft kommt man langsam eher ans Ziel.
*********in365 Frau
1.483 Beiträge
Ein Punkt scheint mir, beim bisher Gelesenen besonders wichtig:
Es macht verletzlich, die eigenen Bedürfnisse zu offenbaren.
Somit braucht es erstmal Mut und Selbstsicherheit, dieses Risiko einzugehen.
Es ist nämlich etwas völlig anderes, ob mein Gegenüber meine Bedürfnisse nicht erkennt und ich glauben kann, er würde sie mir ja vielleicht gerne erfüllen, wenn er sie denn sähe, oder ob ich es als persönliche Ablehnung empfinden muß, weil ich mein Bedürfnis klar formulierte, mein Gegenüber, es aber dennoch nicht erfüllen kann oder will.

Wir versuchen uns also zu schützen:
Vor der Erkenntnis, dass der Andere womöglich nicht der ist, den ich mir wünsche.
Vor der Gefahr, dass unser Bedürfnis abgewertet, ignoriert oder für unangemessen gehalten wird.

Es kann uns Sicherheit geben, wenn wir nicht darauf angewiesen sind, dass uns Jemand dieses Bedürfnis erfüllt, besonders, wenn wir in der Lage sind, es uns selbst zu erfüllen.
Ebenso verunsichert es zutiefst, wenn die Erfüllung unseres Bedürfnisses einzig von Person X abhängt, denn dann sind wir abhängig von seinem/ihrem Gutwill.

Je wichtiger diese Bedürfnis ist, umso existentieller fühlt sich die Nichterfüllung an.

Auch wenn kein Mensch dazu verpflichtet ist, mir meine Bedürfnisse zu erfüllen, halte ich es für unabdingbar, zumindest soviel Verantwortung für mich zu übernehmen, dass ich mein Bedürfnis so konkret wie möglich benenne, denn heimlische Wünsche werden unheimlich selten erfüllt ... wir sind schließlich selbst keine Hellseher und dürfen diese Fähigkeit auch von anderen nicht erwarten.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ra:


Vielleicht magst du noch konkreter werden bzgl. deiner Wünsche. Wertschätzung bedeutet für jeden etwas anderes. Für manche sind es Worte, für andere Geschenke,… Kennst du deine und seine Liebessprache? (Die 5 Sprachen der Liebe)

Was genau soll passieren, damit du dich geliebt fühlst? Was bedeutet körperliche Nähe für dich und wie oft möchtest du sie?

Die 5 Sprachen der Liebe kenne ich gut. Aktuell ist mein Partner leider nicht sehr offen für Bücher dieser Art. Aber ich könnte es für mich mal wieder in die Hand nehmen.
Ich glaube, damit ich mich wieder geliebt fühle, braucht es gar nicht so viel. Z.b. fest umarmt und gehalten werden oder einfach, dass er seine Freude zeigt mich zu sehen. Oder ein interessiertes Nachfragen, was ich heute konkret gemacht habe oder warum mich etwas begeistert oder auch ein gegenseitiges sich Anlächeln, weil man gerade das Selbe gedacht hat.

Zitat von *******lfin:

Vielleicht ist die Erwartung, die Du an ihn hast und die Verantwortung, die Du ihm damit überträgst... aber auch zu groß und er zieht sich instinktiv zurück? ...im Wissen und aus Angst, dem und Dir nicht gerecht werden zu können...Du könntest ihn ja ablehnen...

Ja, ich denke, das trifft es sehr gut. Er fühlst sich tatsächlich oft überfordert und denkt, dass das was er macht, nicht reicht oder nie genug ist, wie er es ausdrückt. Ein Schritt ist sicher, die Verantwortung an mich zurück zu nehmen, meine Gefühle selber zu regulieren und mir selber viel Wärme geben (Selbstliebe). Wenn er dann merkt, dass ich die Verantwortung wieder selber trage, fällt es ihm sicher auch leichter wieder Schritte auf mich zu zu machen.

Tatsächlich ist es nicht nur mein Thema, sondern auch seines. Er hat zu Beginn unserer Beziehung sehr oft Ja gesagt, ich habe dann gemerkt, dass er vielleicht etwas zu oft Ja sagt und tatsächlich hat er mir erzählt, dass er immer wieder seine Bedürfnisse hinten anstellt. Er hat dann an sich gearbeitet, hat zunehmend mehr auf seine Bedürfnisse geachtet, was mich sehr gefreut hat. Er hat zeitweise nur noch gemacht, was für ihn gestimmt hat, wir haben dann ziemlich viel getrennt von einander gemacht und er hat mich dann auch immer wieder vor den Kopf gestossen (hat das aber auch so kommuniziert, dass er es zur Zeit nicht besser kann als auf diese etwas ruppige Weise). Und irgendwo in seinem und meinem Thema haben wir uns wohl etwas verloren, bzw. es ist sehr viel Distanz entstanden.

Zitat von **********ngdom:


Und ja, es ist nicht immer einfach für seine Bedürfnisse einzustehen und sie auch umzusetzen.
Doch erst wenn - gerade in einer Beziehung - jeder für sich für seine Bedürfnisse einsteht, sie klar kommuniziert und sich jeder selbst gut und liebevoll um sich kümmert und den anderen aus der Verantwortung entlässt, kann wiederum etwas großartiges gemeinsames entstehen.

Das war ein kurzer Ausflug in "meine Welt".

Liebe Grüße


Vielen Dank für den Blick in deine Welt, das war sehr erhellend.
Ich glaube für die eigenen Bedürfnisse einstehen, fällt uns beiden sehr schwer. Tatsächlich ist er sehr frustriert, wenn er meine Wünsche nicht erfüllen kann (oder will). Das versuche ich ihm immer wieder vorsichtig zu sagen, dass es okay ist wenn er das nicht kann oder will, dass ich damit klar komme, auch wenn es mich traurig macht. Für ihn ist das glaube ich enorm schwer zu verstehen, ich merke manchmal wie ihn das fast zerreisst.
Zitat von *********_Typ:


Vielleicht braucht er auch einfach Mal etwas Ruhe um sich über seine Gefühle, evtl Deine Gefühle und der Situation klar zu werden.
Ich kann mir gut vorstellen dass es gerade auch für ihn schwierig und anstrengend ist.

Wichtig ist, dass Du dir die kleinen Erfolge vor Augen hälst. Du hast doch schon viel erreicht. Bedürfnisse erkannt, sie ausformuliert und zum Teil ist Dein Partner auch darauf eingegangen und (das könnte ich bisher nicht herauslesen nehme es aber an) hat sie etwas stillen können.

Bitte erwarte nicht dass er im gleichen Tempo mit Dir Schritt hält.
Oft kommt man langsam eher ans Ziel.

Ja, Ruhe braucht er ganz dringend, das sagt er auch so. Dass es für ihn sehr anspruchsvoll und schwierig ist, weiss ich sogar. Vielleicht ja auch mit ein Grund, warum er sich überlegt, die Beziehung aufzugeben. Da kommt nicht nur viel von mir, da kommt auch immer wieder etwas aus seiner Vergangenheit hoch. (Manchmal kann er das auch erkennen und spricht es aus, deswegen weiss ich das überhaupt.)
Irgendwo habe ich gehört, dass in so sehr emotionalen Situationen, wenn man auf ganz früh erlernte (destruktive) Verhaltensmuster zurückfällt, eigentlich gar nicht mehr zwei Erwachsenen sondern zwei (innere) Kinder miteinander streiten. Das fand ich sehr passend. Das mit dem Langsam ans Ziel kommen ist ein guter Hinweis, ich möchte am liebsten immer alles sofort oder so schnell wie möglich lösen... Das ist aber nicht immer möglich und auch nicht immer der beste Weg. Danke für diesen Input!

Zitat von *********in365:

Es ist nämlich etwas völlig anderes, ob mein Gegenüber meine Bedürfnisse nicht erkennt und ich glauben kann, er würde sie mir ja vielleicht gerne erfüllen, wenn er sie denn sähe, oder ob ich es als persönliche Ablehnung empfinden muß, weil ich mein Bedürfnis klar formulierte, mein Gegenüber, es aber dennoch nicht erfüllen kann oder will.

Oh, da klingeln bei mir sämtliche Glocken! Ich fürchte, das hat tatsächlich etwas fundamental Wahres. Wenn ich meine Bedürfnisse nur indirekt äussere, kann ich mir immer noch sagen, dass es der Andere vielleicht nicht gut genug verstanden hat. Wenn ich es klar äussere ist die (empfundene) Ablehnung deutlich grösser (auch gefährlicher).
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