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10 unbequeme Wahrheiten... - Deutschland (28.08.2023)

****_73 Frau
387 Beiträge
Zitat von ********rauh:
Den Punkt den ich interessant finde:
Gleich offen starten oder später öffnen?
Welche Erfahrungen gibt es da aus der Joy-Community?
Ich hab da keinen festen Standpunkt.

Ich denke, das ist ganz unterschiedlich. Kommt sicherlich auch immer auf den Partner an. In einer bestehenden Beziehung empfinde ich es als sehr schwierig und bedarf viel Kommunikation und Selbstreflektion auf beiden Seiten. Es kommen Fragen auf, wieso jetzt, was habe ich /wir falsch gemacht, was macht es mit uns usw.
Ich habe dies erlebt und leider hat es nicht gut geendet.
Zwei Jahre lang wurde geredet und nachgefühlt...ist es wirklich richtig so, was wir tun? Riskieren wir damit unsere langjährige Beziehung, die auf mehr Ebenen fusst als nur auf der sexuellen?
Ist es das wert?
Allerdings hinterfragt man dann auch die eigenen Gefühle für den jeweils anderen und manchmal stellt man fest, dass die Jahre der Zweisamkeit mehr zur Gewohnheit geworden ist und man eigentlich einsam in Zweisam ist, dass ist dann eine Erkenntnis, die sehr weh tut, aber auch Möglichkeiten eröffnet.
Menschen verändern sich im Laufe ihres Lebens und das, was früher einmal galt, stimmt plötzlich nicht mehr...für uns war es ein Versuch etwas zu retten, was scheinbar nicht mehr zu retten war.
Dies muss aber nicht so laufen, wenn genügend Vertrauen zu dem Partner da ist und gleichwohl auch noch Gefühle, dann ist vieles möglich.
Und ja, es hat seinen Preis...auch darüber sollte man sich bewusst sein und sich selbst fragen, bin ich bereit diesen Preis zu zahlen?
In meinem Fall war es die Erkenntnis, dass es vorbei ist und ein Neuanfang sinnvoller als der Kampf um die bestehende Beziehung.
Heute würde ich von Beginn an meine Bedürfnisse, Wünsche und Ansichten offen artikulieren und sollte kein gemeinsamer Nenner gefunden werden können, dann würde ich diese Beziehung lassen.
Es ist möglich einen Menschen so innig zu lieben und trotzdem auf nichts zu verzichten, Voraussetzung ist dabei aber immer eine sehr tiefe Verbundenheit und Liebe und Kommunikaation in allen Fällen.
**********_life Frau
287 Beiträge
Zum Thema Beziehung offen starten...

Ich dachte auch immer dass es leichter ist weil man sich ja so kennengelernt hat..
Schwierig wird es, meiner Meinung nach, die Hauptbeziehung so emotional zu festigen, dass es überhaupt eine Beziehung wird.
****_73 Frau
387 Beiträge
Zitat von **********in_66:
Zum Thema Beziehung offen starten...

Ich dachte auch immer dass es leichter ist weil man sich ja so kennengelernt hat..
Schwierig wird es, meiner Meinung nach, die Hauptbeziehung so emotional zu festigen, dass es überhaupt eine Beziehung wird.

Nein, das ist es ganz sicher nicht. Gerade diese emotionale Festigung, das Fundament (wie Volker immer so schön sagt) ist dabei extrem wichtig. Ich glaube, wenn ich hier auf dieser Plattform jemanden für etwas Festeres kennenlernen würde, würde es vielleicht von der Einstellung zum Sex gut passen, aber es würde auch die Frage mitschwingen, ist es wirklich real und echt...kann es Liebe sein oder werden?
Bevor das nicht wirklich spürbar bzw. annehmbar für mich ist (unsicherer und chaotischer Bindungstyp) würde es schwer werden zu "teilen".

PS: das sind nur Gedanken, ich war noch nicht in dieser Lage und werde es wohl auch nicht sein.
*******d18 Frau
7.313 Beiträge
@***lo ,
Betreffend STI.

Es ist doch schon bezeichnend zu schreiben, dass man sich die „Blöße gibt“, jemanden zu informieren wegen STI. Wer diesen „Lifestyle“ pflegt, sollte auch bei möglichen Folgen Rückgrat und Selbstbewusstsein zeigen.
Eine STI ist für mich kein Makel. Und darf es für Menschen auch nicht sein. STI sind eben Krankheiten, die hauptsächlich durch irgendwelche sexuelle Kontakte übertragbar sind. Muss ja nicht mal Penetration sein, Schmierinfektion reicht aus.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, ich fange jetzt nicht an zu dozieren, ist eine Ansteckung immer möglich. Soviel Respekt vor dem/den anderen sollte man schon haben … es geht um Gesundheit. Es geht um mögliche Behandlungen.

Also, Arsch in der Hose! Natürlich wird es immer Menschen geben, die die Informationen nicht weiterreichen. Aber ein ganz klein wenig kann man dem Gegenüber schon hinter die Stirn schauen, bevor man sich mit ihm einlässt.

Ich war noch nicht in dieser Situation. Ich habe auch keine Kette zu informieren.
Aber ich werde ehrlich sein. Das bin ich dem MENSCHEN dann schuldig. Es sind keine F.ckm.schinen, mit denen ich mich einlasse.
******tto Paar
135 Beiträge
Zitat von ********rauh:
Den Punkt den ich interessant finde:
Gleich offen starten oder später öffnen?
Welche Erfahrungen gibt es da aus der Joy-Community?
Ich hab da keinen festen Standpunkt.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies so ist, wie die Frage: Wollen wir auf dem Land oder in der Stadt leben? Viele stellen sich diese Frage wohl gar nicht, wohl die meisten. Aber dann kommt das Leben, ein Partner mit entsprechenden Vorstellungen oder Erfahrungen oder das Leben (und Lieben) überrollt einen wie eine Lawine. Das ist wohl so individuell wie die Menschen.
Meist du, die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass du mit dem Wunsch nach einer offenen Beziehung dich in einen Menschen verliebst, der genauso denkt? Hier auf Joy ist dies wohl grösser, bei jüngeren Menschen vielleicht auch (wobei ich in Beratungen feststelle, dass dies oft entgegen dem Eindruck aus den Medien, gerade gegenteilig ist) und in städtischem Umfeld wohl auch. Aber dennoch dürfe es sich in freier Wildbahn die Minderheit sein.
**********_life Frau
287 Beiträge
@****_73

Kann deinen Gedankengang gut nachvollziehen
***lo Mann
826 Beiträge
@*******d18 .. meine Frage war/ist ob du selber auch schon in dieser Situation warst, deine diesbezügliche Informationspflicht wahrzunehmen. Wer nicht, bin ich der Meinung, kann einfach dabei nicht mitreden ob es für sich selbst eine Blösse darstellt die ganze Kette zu informieren.

Genau .. ich finde dass du es nicht tun musst und desshalb deine Moralpredigt auch einfach sein lassen könntest. Einfach weil du in dem Fall nicht mitreden kannst .. in der Praxis ist oft einiges anders als in der Theorie. Und Erfahrung lässt sich nun einmal nur selber machen, egal ob dies nötig ist oder nicht
**********_life Frau
287 Beiträge
... Oder wird daraus dann..
Ich lebe weiterhin nichtmonogam, aber du musst mir Exklusivität gewähren... *g* *nixweiss*
*******d18 Frau
7.313 Beiträge
@***lo,
Warum diese scharfe Entgegnung?
Ich habe deine Frage eindeutig beantwortet: Nein.

Ich habe es aber gewagt, meine Gedanken zu „die Blöße geben“ niederzuschreiben.
Ich denke, wir pflegen hier einen Gedanken“austausch“, kein Verhör.
**********_life Frau
287 Beiträge
Ich hardere gerade sehr mit Punkt 2 und 4..
*gruebel*

Es ist leichter eine offene Beziehung neu zustarten und es muss ein Beziehungsfundament vorhanden sein..

Schließen sich die beiden nicht eher gegenseitig aus?
Kann mir beim Verständnis behilflich sein?
***lo Mann
826 Beiträge
@*******d18 die Intention meines Tasks war in diesem Fall ein Erfahrungs- und kein Gedankenaustausch (hätte ich vielleicht spezifizieren müssen).

Unter Betroffenen wird die Moralpredigt rasch zum Verhör, ob gewollt oder nicht.

Aber nur zu .. die Gedanken sind frei ..
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von ******tto:
Zitat von ********rauh:
Den Punkt den ich interessant finde:
Gleich offen starten oder später öffnen?
Welche Erfahrungen gibt es da aus der Joy-Community?
Ich hab da keinen festen Standpunkt.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies so ist, wie die Frage: Wollen wir auf dem Land oder in der Stadt leben? Viele stellen sich diese Frage wohl gar nicht, wohl die meisten. Aber dann kommt das Leben, ein Partner mit entsprechenden Vorstellungen oder Erfahrungen oder das Leben (und Lieben) überrollt einen wie eine Lawine. Das ist wohl so individuell wie die Menschen.
Meist du, die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass du mit dem Wunsch nach einer offenen Beziehung dich in einen Menschen verliebst, der genauso denkt? Hier auf Joy ist dies wohl grösser, bei jüngeren Menschen vielleicht auch (wobei ich in Beratungen feststelle, dass dies oft entgegen dem Eindruck aus den Medien, gerade gegenteilig ist) und in städtischem Umfeld wohl auch. Aber dennoch dürfe es sich in freier Wildbahn die Minderheit sein.
Für mich persönlich ist das auch mir eine theoretisch Frage. Wenn es nach mir geht bleibt alles bei mir persönlich so, wie es ist.
Die theoretische Frage wäre: Wenn ich nochmal anfangen würde, wäre es monogam, erstmal monogam oder gleich offen?
Ich wüsste jetzt nicht spontan, wie ich es wollen würde, wie es "besser" wäre.
*******onne Frau
5.908 Beiträge
Ich glaube der Zeitpunkt wann man un eine offenen Beziehung eingeht ist sehr individuell. Wenn der andere Part (so eine wie ich ) damit so garnichts anfangen kann wird man ihr immer vor den Kopf stoßen.

Ich kenne beide Situationen: da wo es gleich zum Anfang zum Thema wurde , wo ich nur dachte zeig mir erstmal das ich diejenige bin die du zu 100% begehrst, liebst, immer da bist bevor du überlegst deine geringe Freizeit noch woanders rumzumachen. Demnach Thema gleich erledigt

Dann während einer Beziehung wo man(n) mir nicht erklären konnte ob was fehlt zwischen uns...auf ein "keine Ahnung " oder " ich will es einfach mal ausprobieren" denke ich ist eine Öffnung nicht optimal.

Segen geben..was ist der Preis dafür. Muss ich klar gestehen war mein Gedanke " Segen und Preis sind Umzugskartons" 😅 oder halt die paar Sachen die bei dem anderen zu packen.
Das spricht aber nur für mich und meine Lebensweise.
Es fiel der Satz " du entscheidest über dich , deinen Körper, was dich glücklich macht " und ja, dann gibt es den Punkt vielleicht bei einigen wo der andere dann unglücklich wird wenn der andere solche Ausritte brauch. Und so wie Nicht-monogame Menschen sich darum kümmern dürfen das es ihnen gut geht, darf es auch jeder monogame Mensch. Und da passen wir halt nicht zusammen.

Was ich immer schade finde ist wenn dann kommt das monogame Menschen nicht selbstsicher sind oder Verlustangst haben...nein, wir lieben nur anders..und das nicht besser oder schlechter.

Ich kenne viele Polybeziehungen und dem ist so das grade mal 2 der bestimmt 15 beide glücklich machen, wo keiner einen Kompromiss eingeht und für sich selber auf oben erwähnten " ich bin glücklich, ich entscheide über meinen Körper" zurückgreifen können .
Und anhand des Vortags gestern kann ich sagen das diverse Punkte genau da zuschlagen und poly auch unangenehm machen können.

Glücklich soll und darf jeder sein , erfüllt und ausgeglichen aber nicht auf Kosten anderer
Und da müssen alle Beteiligten sich an die Nase fassen ob dem so ist oder ja, manchmal ist es einfach besser zu gehen.
*******nzel Frau
1.067 Beiträge
Zitat von ********rauh:


Was hat Dich denn dazu bewogen, den Talk über offene Beziehungen anzuschauen?
Also was genau interessiert Dich persönlich an dem Thema?

@********rauh
Drei Gründe:
• Ich schaue mir gerne die Sex-Education an, ganz egal, um welches Thema es geht.
• Ich schaue mir speziell gerne Volkers Vorträge an
• Mein Mann möchte eine offene Beziehung, ich setze mich also damit auseinander
****e69 Mann
1.291 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ***lo:
@*******d18 die Intention meines Tasks war in diesem Fall ein Erfahrungs- und kein Gedankenaustausch (hätte ich vielleicht spezifizieren müssen).

Unter Betroffenen wird die Moralpredigt rasch zum Verhör, ob gewollt oder nicht.

Aber nur zu .. die Gedanken sind frei ..

Wir haben ein Safernet in unserem Polykül (es sind an die 20 Menschies darinnen) Dort gibt es immer mal wieder jemenschen der oder die sich angesteckt hat und es selbstverständlich und wertfrei ALLEN von uns über diesen dafür vorgesehenen Verteiler mitteilt (jährliche STI-Testung haben wir uns selbst auferlegt, manche machen es freiwillig öfter's und wenn es Vorfälle gab, half uns diese Transparenz sehr, sehr gut). Natürlich funktioniert das nur weil wir uns sehr gut kennen und uns gegenseitig dieses Vertrauen ausgesprochen haben UND UNS EBEN AUCH VERTRAUEN... Da wird niemand Angeklagt sondern wir sind total dankbar für den Mut und die Offenheit einesR jeden einzelnen... Ich denke nur so können wir uns sicher fühlen... und ja ich war auch schonmal betroffen... (dann heist es eben nur noch geschützt bis die Sicherheit wieder gegeben ist)...

*hutab*
...dark
****ody Mann
13.334 Beiträge
Wenn durch die Öffnung oder die Offenheit aus einer Liebesbeziehung eine hierarchisch strukturierte Versorgungsanatalt wird, will ich von diesem einseitigen Downgrade wissen. Wenn ich darin nur noch Player 1.1 oder sogar 1.2 bin, will ich das wissen. Um zu jeder Zeit entscheiden zu können, ob ich diese Beziehung noch will oder nicht, muss ich wissen, wo meine Partnerin steht. Transparenz! Ich will niemals wieder mir den Vorwurf anhören, jemanden nicht zu verstehen, der einfach nicht Klartext redet sondern verdeckt handelt und dazu schweigt. Von Anfang an kein Weg gehbar, der das gegenseitige Verstehen (und Empathie) möglich macht, was in einer nicht-monogamen Beziehung so wertvoll wäre.

In Gesprächen ist mir mehrfach das Narrativ der Offenen Beziehung ohne Eigenverantwortung und ohne Informationspflicht bei absoluter Priorität für die Selbstfürsorge vorgetragen worden. Wenn du dich schlecht fühlst wegen des Handelns einer Partnerin, liegt das ausschließlich in deiner Eigenverantwortung, die das zulässt. Wenn dich ihre Heimlichkeiten betrüben, ist das nur dein Problem, wie du damit umgehst, nicht ihres. Sie kann nicht für deine Gefühle, niemals.

Grundsätzlich glaube ich, dass die Paarkommunikation in den vergangenen Jahrzehnten nur wenig vorangekommen ist. Die Wünsche nach sexueller und amouröser Freiheit dagegen stürmen geradezu drauflos. Warum monogame Beziehungen gescheitert sind, warum sie immer wieder auch verbrannte Erde hinterlassen, wird nicht reflektiert. Mein Eindruck ist es, dass ein Teil der Menschen in nicht-monogamen Beziehungen glauben, anders als in monogamen Konzepten um Beziehungsarbeit herumzukommen. Ich glaube auch, dass eine Beziehung recht häufig nicht mehr wertgeschätzt wird.

Ich behaupte weiterhin, hab das auch schon mehrfach kundgetan, dass manche in einer Freundschaft Plus besser aufgehoben wären, weil diese ihrem Bindungsvermögen besser entspricht als eine echte Partnerschaft.

Danke an @***lo :
"wer nicht im Stande ist eine (1) glückliche Liebesbeziehung zu führen, wird nicht fähig sein eine weitere zu führen"

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
**********_life Frau
287 Beiträge
*******d18 Frau
7.313 Beiträge
Der Umkehrschluss darf bitte auch eindeutig formuliert werden:

Wer im Stande ist eine (1) glückliche Liebesbeziehung zu führen, ist bestens vorbereitet, eine weitere Beziehung zu führen. ( Es muss keine weitere Liebesbeziehung sein.)
********rauh Frau
1.027 Beiträge
@***dy
Zum Thema Beziehungsarbeit
Mein Eindruck ist da genau umgekehrt. Ich habe aus meinem Umfeld den Eindruck, dass sich Menschen in nicht-monogamen Beziehungen bereit sind mehr Beziehungsarbeit zu leisten und es bei einigen auch das Argument ist nicht offen leben. Eben genau aus Sorge mehr Beziehungsarbeit leisten zu müssen. Den meisten ist das nämlich schon klar, dass das wahrscheinlich so sein wird, selbst wenn sie noch keine persönlichen Erfahrungen gemacht haben. Ich kann sehr gut verstehen, wenn man das nicht möchte.
Und für mich persönlich kann das auch voll so unterschreiben.
Offen Lebem ist bei mir mit mehr Beziehungsarbeit verbunden, ABER es ist es mir wert und ich tue das wirklich gerne.
...dark
****ody Mann
13.334 Beiträge
@********rauh Tut mir leid, meine Erfahrungen sind so nicht. Dass in Offener Beziehung die Bereitschaft zu mehr Beziehungsarbeit vorliegt, kann ich nicht bestätigen. Ich habe in monogamer Beziehung ein Mal Untreue (Heimlichtuerei, Schweigen, Fremdgehen) erlebt und in nicht-monogamer Beziehung auch. In jeder nicht-monogamen Beziehung! Und Lügen ohne Ende. Das ist so unnötig, wenn man sich einfach mal zu ein bisschen Offenheit durchringt.

Nicht-monogame Beziehungen sind anspruchsvolle Projekte für sichere Bindungstypen oder für arbeitswillige Reflektierer. Das ist meine feste Überzeugung.

Ich war mal ein Verfechter der Offenen Beziehung. Mittlerweile ist der Wunsch danach bereits eine Red Flag für mich.
****_73 Frau
387 Beiträge
Zitat von ****ody:
@********rauh Tut mir leid, meine Erfahrungen sind so nicht. Dass in Offener Beziehung die Bereitschaft zu mehr Beziehungsarbeit vorliegt, kann ich nicht bestätigen. Ich habe in monogamer Beziehung ein Mal Untreue (Heimlichtuerei, Schweigen, Fremdgehen) erlebt und in nicht-monogamer Beziehung auch. In jeder nicht-monogamen Beziehung! Und Lügen ohne Ende. Das ist so unnötig, wenn man sich einfach mal zu ein bisschen Offenheit durchringt.

Nicht-monogame Beziehungen sind anspruchsvolle Projekte für sichere Bindungstypen oder für arbeitswillige Reflektierer. Das ist meine feste Überzeugung.

Ich war mal ein Verfechter der Offenen Beziehung. Mittlerweile ist der Wunsch danach bereits eine Red Flag für mich.

Irgendwie verständlich....
****_73 Frau
387 Beiträge
Zitat von ****ody:
Wenn durch die Öffnung oder die Offenheit aus einer Liebesbeziehung eine hierarchisch strukturierte Versorgungsanatalt wird, will ich von diesem einseitigen Downgrade wissen. Wenn ich darin nur noch Player 1.1 oder sogar 1.2 bin, will ich das wissen. Um zu jeder Zeit entscheiden zu können, ob ich diese Beziehung noch will oder nicht, muss ich wissen, wo meine Partnerin steht. Transparenz! Ich will niemals wieder mir den Vorwurf anhören, jemanden nicht zu verstehen, der einfach nicht Klartext redet sondern verdeckt handelt und dazu schweigt. Von Anfang an kein Weg gehbar, der das gegenseitige Verstehen (und Empathie) möglich macht, was in einer nicht-monogamen Beziehung so wertvoll wäre.

In Gesprächen ist mir mehrfach das Narrativ der Offenen Beziehung ohne Eigenverantwortung und ohne Informationspflicht bei absoluter Priorität für die Selbstfürsorge vorgetragen worden. Wenn du dich schlecht fühlst wegen des Handelns einer Partnerin, liegt das ausschließlich in deiner Eigenverantwortung, die das zulässt. Wenn dich ihre Heimlichkeiten betrüben, ist das nur dein Problem, wie du damit umgehst, nicht ihres. Sie kann nicht für deine Gefühle, niemals.

Grundsätzlich glaube ich, dass die Paarkommunikation in den vergangenen Jahrzehnten nur wenig vorangekommen ist. Die Wünsche nach sexueller und amouröser Freiheit dagegen stürmen geradezu drauflos. Warum monogame Beziehungen gescheitert sind, warum sie immer wieder auch verbrannte Erde hinterlassen, wird nicht reflektiert. Mein Eindruck ist es, dass ein Teil der Menschen in nicht-monogamen Beziehungen glauben, anders als in monogamen Konzepten um Beziehungsarbeit herumzukommen. Ich glaube auch, dass eine Beziehung recht häufig nicht mehr wertgeschätzt wird.

Ich behaupte weiterhin, hab das auch schon mehrfach kundgetan, dass manche in einer Freundschaft Plus besser aufgehoben wären, weil diese ihrem Bindungsvermögen besser entspricht als eine echte Partnerschaft.

Danke an @***lo :
"wer nicht im Stande ist eine (1) glückliche Liebesbeziehung zu führen, wird nicht fähig sein eine weitere zu führen"

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Deine Sichtweise bringt mich sehr zum Nachdenken und zum reflektieren meiner eigenen Geschichte.
Fakt ist doch, es gibt verschiedene Ebenen von Beziehungen. Ich stehe nach dem Scheitern einer 30 jährigen monogamen und größtenteils glücklichen Beziehung an einem Scheideweg bei der Betrachtung dieser Beziehungsform.
Wir haben kommuniziert, wir haben Lösungen gesucht, wir haben den jeweils anderen versucht zu verstehen...im Endeffekt fanden wir heraus, dass die Gefühle, die wir füreinander hatten nicht mehr präsent sind und sich beide in unterschiedliche Richtungen entwickelt hatten, was zu extremen Unsicherheiten im Umgang miteinander führte.
Jeder Versuch sich anzunähern scheiterte aus verletztem Stolz, den eigenen Bedürfnissen, die man nicht erfüllt sah und daraus resultierenden Mangel an Selbstwertgefühl.
Da war auch für ehrliche Kommunikation kein Platz mehr, das Vertrauen und die Akzeptanz für den jeweils anderen war aufgebraucht.
Die Öffnung der Beziehung war dann der Todesstoß...
Mein Fazit daraus, es ist äußerst wichtig in einer monogamen Beziehung offen und rechtzeitig zu kommunizieren auch auf die Gefahr hin, dass die Gefühle für den anderen Risse bekommen. Aber...all das funktioniert nur, wenn es auch beide wollen und der Weg in die gleiche Richtung geht.

Ich bin heute immer noch überzeugt davon, dass wenn der Richtige mein Herz tief berührt, ich dann nur für diesen Mann da sein werde.
Wenn ich vertrauen darf, dass ich der Kern der Beziehung bin und natürlich er umgekehrt für mich, dann sehe ich auch kein Problem dabei noch jemanden zuzulassen.
Doch nur, wenn die Primärbeziehung intensiv und stark genug dafür ist.

Ich habe eine zeitlang das Modell der Freundschaft + gelebt, weil ich meinte, dies reicht aus.
Doch nach und nach merkte ich, daß dies absolut nicht ausreicht.
Nichts geht über eine tiefe Verbindung zu einem Mann, der zu mir steht, so wie auch ich zu ihm stehe mit allen Höhen und Tiefen.
Es ist selten so etwas zu finden und dabei seine Freiheit nicht zu verlieren. Da greift dann definitiv immer das Thema Eifersucht...
Wobei ich auch da der Meinung bin, dass Eifersucht oft ein Mangel an Selbstsicherheit in der Beziehung ist.
Ich weiß, fühle ich mich sicher in einer Beziehung, dann kann ich auch loslassen, für ihn...für mich...für uns.
Und selbst eine Freundschaft+ macht Arbeit...Beziehungsarbeit findet auf vielen verschiedenen Ebenen statt.
Wir alle sind Menschen mit Gefühlen und wollen gesehen werden, mit all unseren Fehlern.

Die Frage ist, will ich mich darauf einlassen.. will ich tiefe Verbundenheit spüren, ohne in einen Besitzanspruch an den anderen abzudriften?

Ein Mensch an meiner Seite wäre wundervoll, doch er ist und bleibt ein eigenständiger Mensch, der für sich verantwortlich ist und mir nicht gehört.
Ich habe kein Recht vorzuschreiben, was ihm gut tun könnte und was nicht. Ich kann maximal kommunizieren, was bestimmte Situationen in mir auslösen, denn nur so kann er für sich reflektieren, ob man an der Situation etwas ändern könnte oder nicht...genauso natürlich im Umkehrfall.

Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken...dies ist ein Thema, was mich immer noch sehr berührt und an dem ich für mich noch einige Zeit zu knabbern habe.
Die Ansichten hier sind sehr interessant und lassen auch mich wieder einiges überdenken.

Eigentlich ist Liebe etwas so schönes und doch kann es so viel zerstören...
***XX Paar
478 Beiträge
Zur Frage "Beziehung offen starten oder besser später öffnen?" möchte ich mal kurz einwerfen, dass sich diese Frage ja gar nicht immer stellt...

Hier im Joyclub kennen die meisten Menschen vermutlich die verschiedenen Beziehungskonzepte.
Mein Mann und ich haben uns vor über 20 Jahren (da ging ich noch zur Schule) kennengelernt und wir hatten keine Ahnung, dass es so etwas wie eine "offene Beziehung" gibt (ja, naives Landei vielleicht... *zwinker*).
Das Einzige, was ich meinem Partner damals schon recht früh gesagt hatte (als klar war, dass das was Längeres wird): Falls er irgendwann das Gefühl hat, er bräuchte mal "fremde Haut", möge er das bitte ansprechen und wir finden dann eine Lösung. Der Vertrauensbruch eines Betrugs wäre viel schlimmer für mich.
Als "Öffnen der Beziehung" empfand ich das aber nicht. Es war nur die vorausschauende "Lösungsmöglichkeit" eines potentiell auftretenden Problems.
(Ja nu, am Ende war eher ich die treibende Kraft, aber das ist ein anderes Thema...)

Ich weiß auch nicht, ob ich die Öffnung in einer anderen Beziehung genauso "bräuchte" - wenn ich meine BDSM-Neigung mit meinem Partner ausleben könnte. Aber ob es da "für immer" passt, weiß man vorher auch nicht unbedingt - man entwickelt/verändert sich ja mit der Zeit.

Also in meinen Augen alles sehr individuell und kein "die eine Lösung ist besser als die andere".

LG *g* XX
*****ttt Mann
79 Beiträge
Dein letzter Satz hat mir sehr gefallen

" Eigentlich ist Liebe etwas so schönes und doch kann es so viel zerstören..."

Der beschreibt das Dilemma in dem so viele Monogamisten leben so perfekt und macht dann Angst davor sich seiner Partnerin zu öffnen und ihr die eigenen Wünsche und Bedürfnisse offen dar zu legen...
**********hen70 Frau
14.430 Beiträge
Zitat von ****ody:
... Ich war mal ein Verfechter der Offenen Beziehung. Mittlerweile ist der Wunsch danach bereits eine Red Flag für mich.
Ist bei mir genau anders herum weil
Zitat von ****ody:
... Ich habe in monogamer Beziehung ein Mal Untreue (Heimlichtuerei, Schweigen, Fremdgehen) erlebt...

Nicht-monogame Beziehungen sind anspruchsvolle Projekte für sichere Bindungstypen oder für arbeitswillige Reflektierer. Das ist meine feste Überzeugung.
...
Und tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es sehr wohl weh tun kann, aber auch bereichert einander Freiheiten einzuräumen und offen und ehrlich darüber miteinander zu reden.
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