„Diese negativen Konsequenzen haben doch nichts mit einem wohlwollenden Segen zu tun? Das ist genau der Punkt, den ich nicht verstehe.
Ich habe den Segen so verstanden, dass es wertschätzend als "Ja, ich bin sehr einverstanden" gemeint ist.
Segen bedeutet für mich nicht: "Mach, was du willst, ich kann es nicht verbieten und du siehst, was du davon mit mir hast."
(Neues Thema aufmachen für bessere Diskussion?)
Ich versuch mal meine Sichtweise etwas besser zu erläutern, denn ja, so eine Haltung, wie du sie hier beschreibst, die hat mit "Du hast meinen Segen" nicht viel gemeinsam.
Wenn ich mich heute auf einen Menschen einlasse, von dem ich weiß, dass dieser Mensch mir nicht exclusiv begegnet sondern das es da noch 1;2;3;4....Viele gibt, dann ist das eine bewusste Entscheidung, mit der ich dieses (sein) Lebensmodell als gesetzt akzeptiere.
Teilt mir dieser Mensch nun mit, dass er sich am kommenden Wochenende mit XY treffen wird, dann gibt das meinerseits ein: Ok, danke für die Info. Sachlich, nüchtern aber nicht unfreundlich oder grollend! Ob ich da dann noch ein wohlwollendes "Dann wünsche ich dir eine schöne Zeit" hinten dran hänge, das ist dann schon davon abhängig, ob ich vielleicht genau für dieses Wochenende eine geniale, noch nicht kommunizierte Idee im Hinterkopf hatte, für eine eigene gemeinsame Aktivität, etc.
Mein Preis entsteht in diesen Fällen dann erst durch das "Danach". Gibt es ein Gespräch danach? Kann ich meine Gefühle dazu mitteilen oder bleibe ich mit meinen Gefühlen dazu alleine? Was berichtet Derjenige mir von alleine, erzählt er überhaupt darüber oder werde ich im worst case (für mich) mit einem "Du hast gewusst, dass ich so lebe und du nicht die Einzige bist" abgespiesen?
Mein Preis wie oben beschrieben: Distanz und Verlust an Tiefgang und Intensität, der ensteht nicht wegen des Ereignisses per se, sondern wegen der Art und Weise der Nachbearbeitung, wie mir dann begegnet wird. Ich bin offen und neugierig für das Thema Nichtmonogamie aber es ist FÜR MICH! (bis heute) nicht selbstverständlich parallel mit mehreren Menschen Liebesbeziehungen inclusive Sex zu führen.
Stimmt für mich das danach nicht, dann werde ich unweigerlich auf Distanz gehen, werde mich nicht mehr selbst so offenbahren und zeigen, wie ich es mir selbst in einer qualitativ guten Beziehung wünsche.