10 unbequeme Wahrheiten... - Deutschland (28.08.2023)

@**********in_66 ... @**********de_63
ein letztes Statement zu diesem Beitrag. Die Öffnung galt für beide Seiten, nur mit dem Unterschied, dass ich ihm diese tatsächlich wohlwollend gegönnt habe. Er war allerdings durch die Verlautbarung meiner Wünsche im sexuellen Kontext etwas überfordert und sah sich nicht in der Lage, mir diese zu erfüllen in unserer Beziehung, daher dieser Vorschlag von ihm.
Ich muss gestehen, ich war geschockt, als ich das hörte und habe natürlich sofort die Frage gestellt, was es bei ihm auslösen würde und was es mit unserer Beziehung macht. Ich wusste um die Schwierigkeiten, doch er konnte es mir nicht beantworten und meinte nur, das wird man sehen...und ich sah.
Heute sind wir getrennt und verstehen uns gut, aber auf einer vollkommen anderen Ebene.
Vielleicht musste es so kommen.

Und trotzdem war der Schmerz auf beiden Seiten groß. Ich würde es nicht noch einmal riskieren...

Das soll es erstmal von mir gewesen sein...

Mich beschäftigt ebenfalls die Frage..
Entwickelt sich eine offene Beziehung zwangsläufig zu einer polyamoren Beziehung... Siehe Punkt 1

Wie sind eure Gedanken dazu?

Ganz ehrlich: ihr habt ein gänzlich anderes Problem in eurer Beziehung. Und die emotionale Erpressung, die er dann anwendet, lässt mich denken, dass es da sehr im Argen ist...

Nein, nicht zwangsläufig. Aber es kann durchaus passieren, auch ohne, dass das so "geplant" war - wenn dann doch Gefühle im Spiel sind.

Wenn es bei den Gefühlen für einen Sexpartner bleibt, sich diese sogar noch entwickeln und es dabei aber nicht polyamor wird, ist das sehr wahrscheinlich das Ende für die Kernbeziehung. Oder sehe ich das falsch?

Nur wenn die erste Beziehung im Grunde schon nicht mehr richtig funktionierte und die neue besser passt. Dann wird die eine durch die andere ersetzt.

Meiner Erfahrung nach schützt davor auch Monoamorie nicht oder Monogamie. Wenn man sich beispielsweise auseinander entwickelt. Das passiert ganz langsam und schleichend unter Umständen und schaut man zurück , weiß man nicht wo der Punkt war...

Aber wenn es so ist und nicht mehr geändert werden kann und es begegnet einem jemand, der besser passt, es funkt, man verliebt sich, Hormonrausch usw. Völlig normal. Und gleichzeitig heißt das nicht, dass man deswegen plötzlich andere Menschen nicht mehr liebt. Wieso auch? Da geht doch kein Hebel runter , weil man nur Strom für eine Liebe hat?

Ich habe mich Anfang zwanzig das erste Mal zwischen zwei Männern gefunden emotional. Es war schlimm und ich fühlte mich zerrissen. Ich wollte mich entscheiden und konnte nicht. Damals hatte ich keine Ahnung von Polyamorie.

Heute weiß ich davon und habe auch mehrere Menschen parallel geliebt. In Beziehung war ich aber nicht richtig. Nicht nach der konventionellen Sicht.
Wobei Volker mal meinte es wären mehrere ...
Jedenfalls nimmt mich Verlieben niemand anderem Liebe weg. Aber durchaus Aufmerksamkeit.

Und da wird es interessant. Will ich meine Aufmerksamkeit und Zeit teilen und kann ich das und wie , damit alle Seiten zufrieden sind.
Wenn ich der gluckige Typ wäre , würde wäre das nichts für mich. Ich mag aber immer wieder meine Freiheit und in der Zeit gönne ich meinem Liebsten , dass er eine schöne Zeit mit anderen hat. Egal ob er mit ihnen sauniert, tanzen geht oder Sex hat. Es freut mich, wenn er schönes erlebt und glücklich ist.

@*********rgara Also können sich bei monoamoren Menschen beim Fremdsex Deiner Schlussfolgerung nach nur tiefere Gefühle entwickeln, wenn die Kernbeziehung schon einen Knacks hat? Wäre es dann nicht besser, an der Beziehung zu arbeiten oder sie zu beenden, statt die Sache mit weiteren Akteuren noch komplizierter zu machen?

@****ody

Ich unterscheiden da nicht zwischen Mono oder poly.

Es können sich nach meiner Erfahrung immer tiefere Gefühle entwickeln. Das liegt nicht daran, dass man etwas zu wenig hat, sondern dass man mit demjenigen eine tiefe Verbundenheit aufbauen kann und vielleicht auch Gemeinsamkeiten hat.

Nur wenn ich frisch verliebt bin, war ich das noch nie parallel. Da interessiert mich nur der eine. Wenn aber eine Beziehung schon ruhiger geworden ist, kann ich mich neu verlieben. Theoretisch. Praktisch hat man da meist einfach die Antennen nicht für offen oder hält es für unmöglich. Das ist dann eine Art selffulfilling prophecy.

Ich kenne aber Paare, bei denen unglückliche Umstände dann ohne ihr Wollen dazu geführt haben, dass sie sich anderweitig verliebt haben.
Da fühlen sich streng monoamore Menschen dann ganz schuldig und suchen die Schuld beim irgendwas , das fehlt. Dabei kann es durchaus auch sein, dass man nur etwas gefunden hat, dass das vorhandene ergänzt.
Kann. Manchmal fehlt auch wirklich etwas.

Ob man dann an der alten Beziehung arbeiten möchte oder nicht, ob man es überhaupt kann oder was der Andere möchte ist doch bei jedem Paar völlig individuell und damit unabhängig davon, ob es monoamor oder polyamor ist....
Da spielt eine Rolle, was man für Bedürfnisse und Grenzen hat. Wie man leben möchte. Und manchmal überrascht man sich selber . Ich habe das getan.
Ich war früher sicher monoamor und hetero zu sein .
Habe das wütend verteidigt. Ich hab mich geirrt...

@*********rgara Was ist denn "streng monoamor" und was wäre entsprechend "streng polyamor"?

Wenn ich mit einer Frau glücklich bin, habe ich zwar nicht alles, was es gibt, dafür aber alles, was ich brauche, um glücklich zu sein. Was gäbe es da noch zu toppen, das Überglück? Vielleicht bin ich aber auch nicht in der Lage, längere Zeit glücklich zu sein und suche immer weiter im Außen nach dem Glück für nach dem Glück.

@****ody
Warum in dem "Vielleicht-Fall" nach dem Glück außerhalb der Beziehung schon suchen? Wenn der Fokus durch die Kommunikation auf innen läge würde das Glück zumindest hergestellt bleiben, bis kommunikativ eine gesetzte und unüberwindbare Grenze sich zu erkennen gibt. Vielleicht gibt es diese ja vorerst oder überhaupt nicht. Natürlich, wenn sie dann beschrieben ist, läge sie vor und dann wäre es die Frage nach der Dimension des unerreichbaren Glückes ggü. bestehenden Glückes und die Frage nach einem Preis dafür.

@****ody

Es muss ja gar nicht sein das ein weiterer Partner die Ketnbeziehung noch Problematischer macht, man sieht sich weniger nervt sich weniger, führt weniger Dauergespräche in Endlosschleife ohne das was fruchtet und manchmal merkt man sogar das der andere nach absetzen der Rosaroten Brille auch so seine Macken hat.
Aber beide zusammen einem das geben was einem guttut.

Die einen werfen ihr Spielzeug weg andere sind Kreativ und basteln ein neues daraus.

Aber ich kann gut reden, ich wurde noch nie verarscht, liegt vielleicht auch daran das ich nie einen Menschen als Eigentum gesehen
habe sondern mich gleichermaßen freuen konnte wenn sie da waren oder wiederkamen.

@******oom … wenn mein Partner unser Miteinander als nervig erlebt und empfindet, dann ist es für mich an der Zeit mich aus dieser Beziehung zu verabschieden. Daran habe ich kein Interesse und das wäre für mich kein Wegwerfen eines Spielzeuges sondern vermutlich eine schmerzhafte Entscheidung. Natürlich nach vorherigen Klärungsversuchen!
Erlebst du deine Kernbeziehung tatsächlich so oder hast du gezielt in deiner Ausdrucksweise überzeichnet?

In meiner jetzigen nervt mich gar nichts

In der Vergangenheit gab es aber schon Beziehungen wo mich zb nur ein einziger Punkt genervt hat.
Und ja da habe ich die Beziehungen beendet.
Mit dem Wissen von Heute hätte ich einen anderen Weg gewählt.

Mehrere Menschen lieben zu können, sexuell, ist für mich eine Kunst, so wie multitasking. Ich werde es nicht mehr lernen, finde es für mich nicht erstrebenswert. Da ich aber das Alleinesein sehr genießen kann, ist die "serielle Monogamie" für mich die entspannteste Lebens- und Liebesform.

Also mir ist keiner bekannt dernur eins seiner Kinder lieben kann.

@******oom Sie hat ja auch geschrieben " sexuell" 🤷‍♀️

Oh

@***_T Ich kenne es, an Grenzen zu stoßen, auch an die eigenen. Mit zunehmendem Alter kann ich aber meine Öffnung mit immer weniger Ängsten und mit immer mehr Selbstreflexion in ungeahnte Weiten, Tiefen, was auch immer voranführen. Vor allen Dingen im Dialog, auch im kritischen, weil es die passende Frau dafür gibt. Wir sehen uns und geben uns viel Mühe und Zeit, einander zu begreifen.

Grenzen bei der Öffnung für eine Partnerin oder für mich, besonders frühe Grenzen, waren aus meiner Sicht absolute Gegenspieler von Intimität und Liebe.

Diesen Passus verstehe ich nicht. Kannst du das bitte nochmal ergänzen oder anders formulieren? Meinst du mit Gegenspieler eine reale Person?

Nein, keine Menschen, Faktoren, die eine tiefere Annäherung und Verbindung verhindern.

Streng monoamor = zutiefst überzeugt , konsequent
Streng polyamor würde ich nicht sagen.
Monoamor /polyamor aus strikter Überzeugung trifft es vielleicht besser.

Jeder Mensch ist doch anders.
Es gibt kein Rezept für alle. Jeden macht etwas anderes glücklich. Wenn ich in einer Beziehung glücklich bin , dann reicht das eben. Wenn ich aber mehr im Leben brauche, dann ist das eben auch so.

Es gibt doch da kein richtig oder falsch. Jeder sollte das leben, was ihn glücklich macht. Ich selber war lange monogam glücklich , und seit ich weiß, dass ich polyamor bin, hat sich das nicht geändert. Ich muss nicht mehrere Beziehungen leben. Ich kann. Aber ich weiß, dass ich mehr als einen Menschen lieben kann und kann das auch bei meinem Partner annehmen und mich für ihn freuen.

Ich werde niemand mehr sexuelle Treue versprechen. Aber ich kann Loyalität versprechen und auch Priorität. Intimität und Tiefe. Ich werde nie wieder vergessen, dass ich mehr als einen Menschen lieben kann, aber ich mache da kein System draus, das ich allen überstreife. Und ich entscheide mit meinen Partnern, ob und wie ich das lebe.

Glück .... Niemand ist immer glücklich. Wenn ich das ständig anstrebe und wenn dem nicht so ist glaube ich sei falsch oder wie ich lebe, mache ich mich mit Ansage unglücklich. Das Leben ist eine ständige Achterbahn. Mit Höhen und Tiefen. Wenn ich daran arbeite, werden Höhen und Tiefen flacher. Ich weiß im Tief, dass ich Strategien dafür habe und das hilft.
Aber ich werde immer Höhen und Tiefen haben.
Egal ob mono oder poly.

Für mich sind Monoamor und Polyamor keine Überzeugungen. Ich war bisher immer monoamor, hätte mich das Schicksal aber zur gleichen Zeit mit zwei Frauen zusammengebracht, die meine Sinne angesprochen hätten, wer weiß. Ist aber nie passiert.

Liebe kann man nicht suchen, auch zwei Lieben nicht. Das passiert einfach. Aus meiner Sicht, wäre ich nur und zeitweise polyamor, solange ich zwei Frauen liebe.