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"Gut katholisch"

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*******eben
538 Beiträge
Themenersteller 
"Gut katholisch"
Häufig begegnen mir Aussagen über Prägungen aus der Kindheit, nein denen Religion eine Rolle spielt. Zölibat und eine rigide Haltung zur (sexuelken) Vielfalt sind nur zwei Merkmale, die die katholische Kirche noch mehr in den Fokus rücken.
Ich selbst bin "gut katholisch" aufgewachsen und hatte lange Mühe mich zu emanzipieren. Und beileibe ist nicht alles negativ, was von den Kirchen kommt

Wie steht ihr dazu? Gibt es Erlebnisse in die eine oder andere Richtung? Gibt es Trigger? Beeinflusst es Sexualität und / oder Partnerschaft?
*****_68 Mann
8.653 Beiträge
Mich hat es zum Glück kein bisschen beeinflusst ...
aber es ist wirklich erschreckend, welch negativen Einfluss die Kirche haben kann ...
wenn die Person es mit dem Glauben, der Angst vor dem was kommen könnte und allgemein dem übertreibt - was die Kirche gerne - ihren allzu gläubigen Schäfchen gegenüber - als Machtmittel so einsetzt.
Da ein Teil meiner Familie aus den USA stammt und nicht alle, nach Sicht einzelner, den richtigen Glauben besaßen - durfte ich einen kleinen Einblick in das gewinnen ... was da so alles kommen kann.
Dazu sage ich ganz klar - NEIN danke.

Al
**********liste Mann
5.124 Beiträge
Also, ich muss ja zugeben, das ich nie gedacht hätte, hier im Joy einen Thread zu entdecken, in dem die Kirche einen wichtigen Anteil beinhaltet. Aber gleich wohl haben bestimmt sehr viele, besonders der älteren Semester, eine deutliche Auswirkung in ihrer sexuellen Prägungszeit davon zu spüren bekommen.
Davon bin ich selber nicht berührt worden, da meine Eltern nur in der Kirche waren, weil es aus ihrer Sicht von der Gesellschaft so erwartet wurde.
********er62 Mann
2.462 Beiträge
Religion spielte in meinem Leben erst dann eine Rolle, als ich meine Ex kennenlernte.
Meine Schwiegermutter erzählt mir einmal davon, dass sie seitens ihrer Mutter gefragt wurde, ob ER - ihr neuer Freund - denn "gut katholisch" sei. Meine Schwiegermutter verneinte die Frage. Ob diese Beziehung nur deshalb von kurzer Dauer war, ich weiß es nicht. Sie hat dann später doch einen "gut katholischen" Mann geheiratet, der sich dann aber später - nach drei gemeinsamen Kindern - von ihr trennte, nachdem er sie mit einer anderen Frau "betrogen" hatte.

Wie das Leben so spielte. Ich fand es allerdings ziemlich unverschämt und dreist, dass er sich bemühte, die kirchliche Trauung zu annullieren, damit er seine neue Frau kirchlich heiraten konnte. Wie erbärmlich.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Mal 'ne andere Sicht: Ich bin evangelisch ohne Bezug zur Kirche groß geworden. Kindergottesdienst am Sonntag um 10:00 Uhr aus dem Spielen gerissen war ätzend. Den Religionsunterricht fand ich aber gut, weil er die einzige auch philosophisch eingefärbte Beschäftigung mit verschiedenen und auch mit gesellschaftspolitischen Themen war.

Generation 54 wurde zum "mündigen Bürger" erzogen, zum Selberdenken. Das galt damals auch im ev. Religionsunterricht. In der Folge habe ich schon bei der Konfirmation nicht am Abendmahl teilgenommen, weil ich das Gaubensbekenntnis nicht mittragen konnte, das katholische schon gar nicht.

Und dann habe ich die Pfadfinder und das Jugendheim der teiloffenen Tür (ToT) in der katholischen Nachbargemeinde entdeckt. Damals waren die (katholischen) Pfadfinder einer der ersten Jugendverbände, die "coedukativ", also geschlechtsgemischen Gruppen hatten. Dass dennoch wenige Mädchen auch mit in Zeltlager durften, lag an den Eltern, nicht an der Institution.

Richtig politisiert hat mich die Diskussion um die Dritte Welt, ebenfalls getragen von kirchlichen Gruppen, damals sogar ökumenisch. Denn Gerechtigkeit war ein wichtiger, von den Kirchen getragener Wert.

Ich fühlte mich auch nicht moralisch gegängelt. Es war eine richtig gute Zeit. Allerdings durften wir keinen Jugendgottesdienst mehr ausrichten, nachdem wir der Abstumpfung der medialen Gewalt zu Zeiten des Vietnamkriegs begegnet sind, indem wir auf dem Taufbecken live ein Huhn geschlachtet haben. Das war dem Gemeinderat dann doch zuviel. *xd*
*********in365 Frau
1.494 Beiträge
Das Thema bewegt mich emotional in zwei Richtungen:

Einerseits gab es eine Phase in meinem Leben in der ich im Glauben und der katholischen Gemeinschaft Halt fand.

Andererseits gab es aber auch Erlebnisse, welche mich mehr und mehr befremdeten:
Zunächst erlebte ich den Konflikt, den meine streng katholische Mutter mit sich austrug, als es um die Verhütung einer weiteren Schwangerschaft ging ... meine Mutter war psychisch labil und meine Schwester und ich waren ihr zeitweise schon zuviel.
Dann fand ich es ungerecht, dass ich als Ministrantin, nur die Kollekte machen sollte, während die Jungs den Altardienst machen durften.
Die Ablehnung von Verhütung, wie auch die Diskreminierung von Frauen in kirchlichen Ämtern störten mich immer wieder, ebenso wie die Sache mit dem Zöllibat und der Beichte.
So konvertierte ich, nach Familiengründung zur evangelischen Kirche.
Spätestens mit der Scheidung von meinem alkoholkranken Mann, versündigte ich mich dann auch noch und als ich einige Jahre später mitbekam, wie unmenschlich die Personal-Politik sogar bei kirchlichen Institutionen sein kann, habe ich mich endgültig abgewandt.

Meine eigene Sexualität blieb jedoch stets verschont von katholischen Glaubenssätzen ... vielleicht, weil dies ein Bereich war, den ich vor Einflüssen von Außen schützte ... meine Intimsphäre.
Profilbild
*******eben
538 Beiträge
Themenersteller 
Gerade die Generation, welche in den ersten Nachkriegsjahren geboren wurde erlebte eher die Drohbotschaft als die Frohbotschaft. Gehorsam wurde in der Familie, in der Schule und eben auch in der Kirche verlangt. Heute sehe ich die Doublebinds vom "Lieben Gott" der die sündigen Menschen bestraft als biografische Altlast. Und sündigen wurde der Mensch ja immer. Unkeusches gedacht oder angeschaut, nicht gehorsam gewesen, in der Fastenzeit ein Bonbon genascht...
Ich habe mich intensiv damit beschäftigt, warum und wie es zu diversen Glaubenssätzen kam. Heute stehe ich auf folgendem Standpunkt:
Der Mensch hat Gott erschaffen oder zumindest ihn angeführt als Urheben für rechtes Leben. Wo Menschen Zusammenleben bedarf es eben gewisser Spielregeln was ja auch in unserem Staat in Form von Gesetzen sehr differenziert realisiert ist. Regeln durchsetzen lassen sich besser, wenn ein höheres Wesen diese erlassen hat. Recht aktuell hat diesen Mechanismus die Glaubenskongregation in Rom bemüht, als sie behauptete, gleichgeschlechtliche Paare sollten keinen kirchlichen Segen bekommen, weil es nicht Gottes Wille ist. Neben Normen des Zusammenlebens flossen auch Regelungen ein, die dem Fortbestand der Sippe diente. Der Verzehr leicht verderblichen Schweinefleischs gefährdete ebenso die Gesundheit wie Entzündungen an der Eichel, wenn im trockenen Klima die Intimhygiene erschwert war. Daher wurde Schweinefleisch verboten und die Vorhaut prophylaktisch abgeschnitten. Kinder mit Elternpaar hatten bessere Chancen als Kinder von Alleinerziehenden (ist leider auch heute noch so, wenngleich auf etwas andere Art). Daher musste der jüngere lediglich Bruder die Schwägerin heiraten, wenn deren Ehemann verstorben war (der arme Onan wollte das nicht und ließ deshalb "seinen Samen auf die Erde fallen" womit die Herkunft der Onanie auch geklärt ist.)
Ich sehe das Verbot von vor- und außerehelichem Sex auch dort begründet. Uneheliche Kinder sollte es nicht geben. Damit sind wir bei Jesus, dem unehelichen Kind einer jungen Frau (wohl nicht Jungfrau).

Die für mich wichtigste Botschaft von Jesus ist die Korrektur des Gottesbildes vom strafenden Gott zum liebenden, bedingungslos annehmenden Vater (wieso nicht Mutter?). Die christlichen Kirchen legen m.E. zu wenig Wert auf die Botschaft von diesem Jesus und pflegen zu viel das judäische Gottesbild.

Danke, wenn du bis hierher gelesen hast.
*********rgara Frau
7.487 Beiträge
Ich bin kürzlich aus der Kirche ausgetreten.

Ich war evangelisch. Mit der Kirche hatte ich keine direkten Probleme. Aber mit der Kreuzigung, bei der ein anderer für mich bestraft worden sein sollte.

Und ich lege Wert auf Eigenverantwortung. Ich habe das Schulddenken verabschiedet. Ich möchte keiner Vereinigung mehr angehören, die mich in Unselbständigkeit hinein argumentiert und Sexualität so negativ sieht. Ich möchte an meinem Grab nicht, dass jemand erzählt Jesus sei für meine Sünden gestorben.

Ich wünsche mir stattdessen den Song von Avatar 2, der zur Beerdigung gesungen wurde. Die ganze Haltung von Verbundenheit und Wertschätzung von Natur und Leben und der berühmte Satz ich sehe Dich. Das entspricht meiner inneren Haltung. Und das sehe ich in den Kirchen leider nicht .

Auf die katholische Kirche war ich auch wütend , als ich Lourdes besuchte. Ein wunderbarer Ort. Nur dass alle ständig mit Maria ein Frauenidol verherrlichen, das keinen Sex gehabt haben soll. Denn die lustvolle Frau in ihrer sexuellen Kraft ist ja etwas Schlimmes.
Maria, die von Sex bereinigte Frau. Eine kastrierte Frau, eine dauernde Gehirnwäsche zur Unterdrückung der lustvollen Frau.

Da hat so viel Prägung durch die Kirchen in unserer Gesellschaft stattgefunden. Das zu erkennen hat mich schockiert...
**********berer Mann
7.309 Beiträge
Meine Eltern sind/waren evangelisch, aber nicht besonders gläubig. Und bei mir ist es genauso gewesen, lange Zeit, bis ich vor inzwischen wohl um die 15 Jahren aus der Kirche austrat. Mich verbindet mit der Kirche nichts. Ich finde es gut, dass es sie gibt, für Menschen, die diesen Glauben als Halt in ihrem Leben einfach möchten und/oder brauchen, und wegen doch einiger sozialer Aktionen für die Menschen - ja, ich weiß, dass es auch viele Aktionen gab und gibt, die eher kritisch zu betrachten sind.

Ich glaube nicht an Gott, die Kirche wird mich als Gläubigen wohl nicht mehr erleben, aber Kirchenhäuser schaue ich mir wegen ihrer Architektur und der Atmosphäre trotzdem gerne an. *zwinker*
******ara Frau
9.278 Beiträge
Ich war im Kirchenchor und in der Kirchenjugend.

Es gab einen jungen Priester der sich wirklich aufopferungsvoll mit uns befasste und Freizeiten für uns organisierte oder irgendwelchen kleinen Events. Wir bekamen einen neuen Pfarrrer der ihn als Konkurrenz sah. Er wurde in ein Schweigekloster verbannt. Jahre später sahen wir ihn wieder. Er war ein gebrochener Mann.

In meiner Kommunionzeit hatten wir einen Priester der sich höllisch daran ergötzte und Angst zu machen weil wir angeblich nicht gottesfürchtig wären.

In meiner Schulzeit fing ich eine Ohrfeige vom Pfarrer im Religionsunterricht ein weil ich angeblich nicht aufpasste. Es endete vorm Kultusministerium. Meine Mutter hatte Arsch in der Hose und sorgte dafür dass der Mensch nicht mehr in der Schule unterrichten durfte.

Als ich meinen Mann heiraten wollte (ich wurde die zweite Frau) wurde ich vom Pfarrer, der den jungen Priester in meiner Jugend ins Schweigekloster gesteckt hatte, als ketzerisch bezeichnet. Ich habe in der Kirche nichts zu suchen weil das Sakrament der Ehe ja heilig sei.
Der gleiche Mann wollte mir zum Tod meiner Mutter in ihrer Wohnung kondolieren. Ich habe ihn mit Schimpf und Schande rausgeworfen.

Als zeitgleich dann der Polenpapst in Afrika den zweiten Petersdom einweihte und sich lauthals gegen Verhütung aussprach während in den Straßen die Kinder verhungerten beschlossen mein verst. Mann und ich aus der Kirche auszutreten.

Ich bin seit ewigen Zeiten Buddhist. Ich bin ausgeglichen, zufrieden und mit mir im reinen. Das konnte mir die kath. Kirche mit ihrer Bigotterie nie bieten. Der Laden gehört ausgeräuchert.

Es gibt auf netflix div. Dokus. Eine lautet: "Manuela Orlandi - Verschwunden aus dem Vatikan"

Die empfehle ich jedem der noch Zweifel hat wie kriminell dieses Konstrukt ist.
*********in365 Frau
1.494 Beiträge
Zitat von *******eben:
Ich sehe das Verbot von vor- und außerehelichem Sex auch dort begründet. Uneheliche Kinder sollte es nicht geben.

Man möge bedenken, wieviele uneheliche Kinder die Kirche durch das Zölibat geschaffen hat, welches ich für absolut unmenschlich halte.
*********in365 Frau
1.494 Beiträge
Aber auch ich differenziere heute, ich glaube an eine höhere Macht, am ehesten verkörpert durch Jesus, an den strafenden Gott wollte ich nie Glauben und an die Kirche oder die Unfehlbarkeit des Pabstes, schon gar nicht.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Zitat von *********in365:
Aber auch ich differenziere heute, ich glaube an eine höhere Macht
Ja, aber ...
... die verkörpere ich nicht im Außen sondern in der Gemeinschaft solidarischer und verantwortungsvoller Menschen.
Das hat eine Voraussetzung im Menschenbild, die ich wohl nicht mit der kath. Kirche teile. Ich empfehle (wie auch der Spiegel) das Buch "Im Grunde gut - Eine neue Geschichte der Menschheit" von Rutger Bregman.

Und da gibt es dann wieder eine Gemeinsamkeit mit der 'Gemeinschaft der Gläubigen', getragen nicht von der Institution sondern von den Individuen. Die fehlt mir inzwischen, die Gemeinschaft von sich lokal für die Gestaltung des eigenen Lebens verantwortlich verhaltender Individuen. Weil sie nicht mehr da ist.

Würde ich auf dem Land leben, wer weiß, vielleicht würde ich sie doch in der Kirche suchen. Wo sonst?
****lia Frau
1.053 Beiträge
Die Verantwortung für das eigene Leben, sollte man in sich selbst suchen. Nur dort ist sie zu finden. Ich lebe auf dem Land und käme nie auf die Idee, in der Kirche nach dee Gestaltung meines Lebens zu suchen.

Welche psychischen Schranken die Kirche in den Köpfen der Menschen errichtet hat, kann man im Joyclub sehr gut erkennen. Ich habe hier schon unzählige Leidensgeschichten gelesen von verklemmter, prüder Sexualität, besonders wenn ein Partner sehr religiös aufgewachsen ist und der andere nicht.

Als Kind der DDR bin ich glücklicherweise ohne Religion aufgewachsen und konnte mir im Erwachsenenalter meine eigene Meinung bilden. Mittlerweile habe auch ich meinen Weg zum Buddhismus gefunden und bin mit dieser offenen und toleranten Lebens- und Sichtweise sehr zufrieden.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Aber als Kind der DDR weist du, dass Kirche auch ein Hort des Widerstandes sein könnte, brav aber eben doch ein bisschen subversiv.
**********berer Mann
7.309 Beiträge
Ich war mal mit einer aktiven Buddhistin zusammen. War schon sehr spannend und viele Ansichten und Einsichten total schön! *top*

Positive Auswirkungen auf den Sex hatte das aus Gründen aber nicht. Sind Buddhisten da vielleicht fürsorglicher, was meint ihr? Ist "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" den Christen weniger wert als "Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen und sich im rechten Umgang mit den Sinnen üben" den Buddhisten? *nachdenk*
******ara Frau
9.278 Beiträge
Buddhisten versuchen niemanden "bewusst" weh zu tun.
Sarkasmus ist ihnen nicht fremd. Sie würden nie offen sagen "Du bist ein Arsch". Sie verpacken es anders.

Wir versuchen niemanden zu verletzen - auch keine andere Lebewesen. Wir nehmen und selbst nicht so wichtig weil wir wissen, dass wir nur ein kleines Rädchen im Getriebe des Universums sind.

Wir versuchen im Einklang mit allen Menschen zu leben. Egal ob derjenige uns gut oder böse gesinnt ist.
Und wir stehen auch über vielem was für andere diskussionswürdig ist. Manche Dinge sind keiner Reaktion wert weil sie uns aus unserem inneren Gleichgewicht werfen würden.
Also überlegen wir ob es Sinn macht sich darauf einzulassen.

Alles was unseren inneren Frieden stört legen wir nach Möglichkeit ab.
*********vers Paar
847 Beiträge
Da ich 'wüschtgläubig' bin, also evangelisch, war das nie Thema.
Bis ich einen Katholiken geheiratet habe.. Der war nie in der Kirche aber furchtbar katholisch.
Schrecklich.

Sie schrieb
Profilbild. Credits: https://www.joyclub.de/profile/4908607.fototirol.html
**********leben
96 Beiträge
Aus dem Buch "Female Choice" von Meike Stoverock sind mir als (sinngemäße) Zitate hängengeblieben:

"Spiritualität ist die Frage, Religion ist die Antwort" – auf das Bedürfnis in uns, dem Leben und der Welt, die uns umgibt, einen Sinn zu geben.

"Monotheistische Religionen sind inhärent intolerant." Denn der Anspruch, es gebe nur einen Gott, impliziert automatisch, dass alle anderen Götter falsch sind.

"Über Werte wie Nächstenliebe, Toleranz, Gerechtigkeit definiert sich die Kirche heute, weil sie (nach dem enormen Machtverlust durch Aufklärung und Protestantismus) MUSS – nicht, weil das von vornherein vorherrschend gewesen wäre." Als politisches Gebilde mit unglaublichen Vermögenswerten, das alten weißen Männern Macht verleiht und die Menschen auf infame Art beherrscht: über frauen- und sexfeindliche Überzeugungen, die ihnen von frühester Kindheit an eingepflanzt werden, sodass man sie als Teil seiner selbst empfindet.

Ich bin unkirchlich und ohne Bekenntnis aufgewachsen und war immer froh, mich von der Kirche gar nicht erst emanzipieren zu müssen. Ich anerkenne, was einige kirchliche Organisationen Gutes tun, aber ich würde es noch schöner finden, wenn dieses Gute nicht unter demselben Deckmantel geschehen müsste, der für so viel Unheil (nicht nur in der Geschichte, sondern immer noch!) verantwortlich ist. *nixweiss*
*****021 Frau
36 Beiträge
Ich finde es erschreckend wie körperfeindlich und lustverteufelnd Religion sein kann. Mich hat es nicht geprägt.
Wenn man aber in diesen Kategorien denkt und die entsprechenden Begriffe verwenden möchte:
Ist Lustempfinden und Körperwahrnehmung nicht auch "göttliche Gaben"?
Warum müssen sie so rigide bekämpft und unterdrückt werden?
Geht es hier nicht um Macht und Gehorsam viel mehr als um Glaube und Werte?
Dass Sexualität ein urmenschnschliches, natürliches Bedürfnis ist zeigt sich überall, wo versucht wird, sie zu unterdrücken. Als erstes fällt mir dazu (nanu) wieder die katholische Kirche ein, die unbeirrbar das Zölibat von "Geistlichen" fordert, die aber (oh wunder) auch körperliche und sexuelle Bedürfnisse haben.... dass dies nicht selten in Straftaten wie Missbrach gipfelt sehe ich nicht unbedingt als Folge daraus (Pädophile sind es nicht aus erzwungener Enthaltsamkeit). Ich sehe es eher als Beweis... dass Sexualität gelebt werden will.... trotz Verboten und Sanktionen. Sie sucht und findet Wege.
Warum kann das nicht akzeptiert und anerkannt werden? Offenbar handelt es sich ebenso um ein Grundbedürfnis wie Nahrung und Schlaf.
******una Frau
7.570 Beiträge
Die Erkenntnis, wie tief diese " moralischen Werte" in unserem Leben wirken, ist unglaublich.

Auch wenn wir denken, es würde unser eigenes Leben nicht ( mehr) beeinflussen, so sollte uns klar sein, dass quasi alle moralischen Grundsätze darauf beruhen.

Das Bild der Frau.." von ihr geht jede Sünde aus".. sie sei dem Manne untertan.. und sehr viel anderer " Blödsinn", den wir gar nicht mehr realisieren, da er in unserem " Reptiliengehirn" sitzt.
Profilbild
*******eben
538 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****021:
I..... Als erstes fällt mir dazu (nanu) wieder die katholische Kirche ein, die unbeirrbar das Zölibat von "Geistlichen" fordert, die aber (oh wunder) auch körperliche und sexuelle Bedürfnisse haben.... dass dies nicht selten in Straftaten wie Missbrach gipfelt sehe ich nicht unbedingt als Folge daraus (Pädophile sind es nicht aus erzwungener Enthaltsamkeit). Ich sehe es eher als Beweis... dass Sexualität gelebt werden will.... trotz Verboten und Sanktionen....

Ich sehe Pädophile nicht als Wirkung eines zölibatären Lebens. Kann es vielleicht auch sein, dass ein Mann meint, dass er eher davor gefeit ist, wenn er ein sexloses Leben führen muss?
****54 Mann
3.846 Beiträge
Zitat von *******eben:
Ich sehe Pädophile nicht als Wirkung eines zölibatären Lebens. Kann es vielleicht auch sein, dass ein Mann meint, dass er eher davor gefeit ist, wenn er ein sexloses Leben führen muss?

Und wenn die Orientierung auf Kinder nicht in dem Machtgefälle begründet ist sondern einfach vergleichbar zu hero- oder homoerotischer Attraktion, dann ist einen Hilfe zu einen sexlosen Leben vielleicht genau das, was sie brauchen - wenn's denn funktionieren würde.
Der Job gibt aber auch denen Futter, die auf Ausnutzung eines Machtgefälles, Hirte und Schäfchen in Augenhöhe? , ausgerichtet sind.
*****021 Frau
36 Beiträge
Zitat von *******eben:
Zitat von *****021:
I..... Als erstes fällt mir dazu (nanu) wieder die katholische Kirche ein, die unbeirrbar das Zölibat von "Geistlichen" fordert, die aber (oh wunder) auch körperliche und sexuelle Bedürfnisse haben.... dass dies nicht selten in Straftaten wie Missbrach gipfelt sehe ich nicht unbedingt als Folge daraus (Pädophile sind es nicht aus erzwungener Enthaltsamkeit). Ich sehe es eher als Beweis... dass Sexualität gelebt werden will.... trotz Verboten und Sanktionen....

Ich sehe Pädophile nicht als Wirkung eines zölibatären Lebens. Kann es vielleicht auch sein, dass ein Mann meint, dass er eher davor gefeit ist, wenn er ein sexloses Leben führen muss?

Genau so sehe ich es auch!
**********hen84 Frau
171 Beiträge
Mich von einer streng religösen Erziehung zu lösen, hat den Umzug in ein anderes Bundesland und im Kopf zusätzlich viele Jahre gekostet.
Nachdem ich zunächst alles im Zusammenhang mit Kirche strikt abgelehnt habe, kam nach und nach die Erkenntnis, dass Vieles nur in meinem Kopf ist.
Zwischenzeitlich arbeite ich an der großen Traurigkeit, die unter einer dicken Schicht Wut zurückgeblieben ist. Meine sexuelle Befreiung hatte daran einen erheblichen Beitrag.

Der aktuelle Stand ist: Ich glaube an die Göttlichkeit in mir.

Trigger waren (und sind): "Du darfst nicht..." "Das macht man nicht."
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