Wir sind so gut geworden im
Verlassen von Menschen. Wir sind
so schnell beim Finden von
Ausflüchten und bevorzugen
den stillen Abschied. Wir
haben gelernt, wie man
Menschen ersetzen kann. Wir
haben gelernt, wie man
weggeht, nicht
wie man bleibt. Wir
haben gelernt, die Menschen
gehen zu lassen, anstatt
zu versuchen
sie noch länger
in unserem Leben zu halten. Wir
sind so verwirrt, so
verloren, wir sind uns
nicht mehr sicher, ob wir uns
von der Liebe
fernhalten wollen oder ob wir
uns eingestehen sollten, das wir sie
im Leben brauchen,
die Liebe....
Aber
ich bin auch müde geworden
von Menschen, die
nicht bleiben. Ich bin müde
von den Menschen geworden, die nicht noch ein wenig länger
warten können. Ich bin
müde geworden von Menschen, die
Jemandes verliebtes Herz auf
die leichte Schulter nehmen. Ich bin
müde geworden von Menschen, die
keinerlei Menschlichkeit
mehr in sich tragen....
Wir sind so süchtig geworden nach
der Jagd. Der Jagd
nach dem nächsten "besten" Ding, dem größeren Haus, dem
teureren Auto, der
nächsten Stufe auf
der Karriereleiter, dem
nächsten großen Einkauf von
irgendwas, das wir
eigentlich nicht brauchen und
dabei vergessen wir
immer, das davor,
das Haus das wir
vor dem größeren hatten, das
Auto das wir
vor dem teuren hatten, wir
vergessen den Menschen, mit dem wir
mal eine Zukunft wollten...
Wir haben vergessen, wenn
wir nachts
im Bett liegen, was wir
wirklich brauchen, nämlich
jemanden, der uns
ein bisschen fester hält und
uns sagt, dass die Welt
nicht so grausam ist, dass
alles wieder gut wird, jemand
der uns sagt, dass
unsere kleine Welt
friedlich bleibt. Jemand, der uns
emotionale Sicherheit schenkt.
Jemand, auf den wir,
über Jahre zählen können, egal
Wo wir sind.
Wir haben vergessen, dass wir,
wenn wir krank sind und
nicht aus dem Bett kommen,
jemanden brauchen, der
sich um uns kümmert, mit
Liebe und Fürsorge, dass wir
jemanden brauchen der
uns das Gefühl gibt, das wir
irgendwann nicht
alleine Sterben müssen. Jemand
der bei uns ist, wenn
wir am schwächsten sind und jemand
der für uns spricht, wenn
unsere Stimme
nicht mehr will und
kann.
Wir haben vergessen das wir
manchmal
ein wenig warten sollten, dass wir
toleranter sein sollten
im Umgang mit Menschen, die
wir im Leben
behalten wollen, aber
vor allem haben wir
vergessen,
geduldiger zu sein...
Wir haben vergessen, wie man
die Samen pflanzt, nein, wir
wollen alle gleich
den ganzen Garten.
Wir haben vergessen an
einer Verbindung zu arbeiten, nein
wir wollen nur
Erfolge ernten.
Wir bleiben nicht mehr, wir
gehen weiter
zum Nächsten,
in der Hoffnung,
etwas zu finden, dass
es Wert ist
zu bleiben,
immer wieder....
Aber manchmal
wirst du niemals finden, was
du suchst, wenn du
nicht stehenbleibst
auf deiner Jagd, und
anfängst zu sehen - sodass du
die verborgenen Teile siehst, die
dunklen Seiten
eines Charakters und
die Narben, die tief
im Innern verwurzelt sind. Denn
nur so siehst du den rohen ungeschliffenen Kern
eines Menschen, die
wahre Schönheit.
So erkennst du
Jemandes Seele, und nur so.
Das ist es, wie man sich wirklich
verliebt, aber zu aller erst
musst du bleiben können, nicht
weiterjagen nach
dem vermeintlich "Besseren"...
Bleib noch,
eine weitere Stunde,
noch ein Tag,
eine Woche...
Für immer...♡..
Lyrics ~ Der Poet; Anika Eichenbrot gelesen bei Monika Gundinger Beratung & Coaching - mit Herz