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#couplegoals und die Suche nach Perfektion

**********berer Mann
7.312 Beiträge
Themenersteller 
#couplegoals und die Suche nach Perfektion
Ich habe gerade ein für mich interessantes Video gesehen (der fantastische Rezo reagiert auf ein Video, Link ganz unten). Es geht darin um couplegoals. Bei "mydays" heißt es dazu:

Der Begriff Couple Goals kommt aus dem Englischen und bedeutet frei übersetzt „Beziehungsziele“. Es geht also um besondere Meilensteine in Eurer Beziehung. Das können größere oder kleinere gemeinsame Ziele sein. Der Begriff stammt ursprünglich aus den Sozialen Medien, ist aber mittlerweile im alltäglichen Sprachgebrauch angekommen. Auf Instagram gibt es tausende Beiträge zum Hashtag Couple Goals. Meist siehst Du dort Bilder von glücklich strahlenden Pärchen, die gerade etwas Tolles erleben, eine Familie gründen oder den nächsten Schritt wagen.
Quelle: https://magazin.mydays.de/erlebnisse/couple-goals-bedeutung-ideen/

In den sozialen Medien werden dann Paare gezeigt, deren Beziehung zueinander perfekt scheint. Oft an Traumstränden, in Luxushotels, beim Wellness oder mit dem Camper in fernen, aufregenden Landen unterwegs (siehe auch Beispiele im Video), strotzen diese ausnahmslos jungen, sehr gutaussehenden und scheinbar auch finanziell sehr gut aufgestellten Paare mit Lebens- und Liebeslust. Innige Küsse, leidenschaftliche Umarmungen... ein Leben wie in 1001 Nacht. In einer heilen Welt. Es fehlt an Nichts, und wirklich Alles scheint sich nur um diese Paare und ihre unendliche Liebe zueinander zu drehen.

Und das sind natürlich Vorbilder für junge Menschen. Sie sehen diese Paare und glauben: "So muss eine Partnerschaft aussehen, damit ich glücklich sein kann! Das möchte ich auch, genau so und nicht anders!"

Sie sehen aber keinen Alltagsstress, der für Müdigkeit und Gereiztheit und damit vielelicht auch dann und wann für Langeweile sorgt. Keine langen Arbeitszeiten mit Schichtdiensten, wo nur wenig Zeit für Zweisamkeit bleibt. Sie sehen keine Haushaltsarbeiten und keine Krankheiten, die das Zusammenleben beeinflussen. Sie sehen keine Schlechte-Laune-Phasen, keine Erdbeertage-Probleme und auch nicht eventuelle Streitigkeiten, Launen und Meinungsverschiedenheiten. Sie sehen nicht die "Arbeit", die eine Partnerschaft erfordert, damit sie Bestand haben kann. Sie sehen nicht die Kompromissbereitschaft, das viele Kommunizieren, das Aufeinander-Einspielen, welches notwendig ist.

Ich frage mich, ob das Konsequenzen hat, die wir alle langsam zu spüren bekommen. Dazu möchte ich zwei Fragen zur Diskussion stellen:

1. Ist es denkbar, dass diese vorgetäuschte perfekte Welt dazu führt, dass viele Menschen zu früh in einer Partnerschaft, die so perfekt eben nicht ist, das Handtuch werfen? Dass sie nicht wissen, dass eine Partnerschaft nicht so perfekt sein wird, wenn die rosarote Brille erstmal abgesetzt wird, und die dann auf die Suche nach der neuen Partnerschaft gehen, die dann aber hoffentlich perfekt sein und bleiben wird, weil... das gibt es doch! Hat man doch gesehen, unter "hashtag couplegoals"!

2. Ist es denkbar, dass die gefühlte Wahllosigkeit, die Einige an den Tag legen, wenn es um Intimität und Sexualität geht, auch eine Randerscheinung oder ein Ergebnis dieser "couplegoals" ist? Dass man den perfekten Partner sucht, weil der eigene eben nicht so perfekt ist, wie man das ja immer in den sozialen Medien vorgesetzt bekommt? Ist es denkbar, dass frau den Gentleman sucht, der sie in das Luxushotel einlädt, dort Cocktails servieren lässt, und wenn die Sonne über dem Meer untergeht, seinen Sportlerkörper entblößt und zum himmlischen Liebhaber wird? Sucht man also immer wieder eben diese Perfektion, die dort vorgelebt wird, und wenn man sie nicht sofort findet, sucht man eben schnell mal an anderer Stelle weiter?

Hier das Video:


Wie steht ihr zu solchen Phänomenen in den sozialen Medien, die etwas vorgaukeln, was gar nicht den Tatsachen entspricht? Seht ihr das kritisch, weil dieses Ziel kaum erreichbar sein wird, zumindest nicht dauerhaft, oder auch als Chance, an sich und seiner Partnerschaft zu arbeiten, damit sie eben sich diesem perfekten Bild zumindest annähert?
********er62 Mann
2.463 Beiträge
Der Begriff Couple Goals ist mir zwar neu, das Phänomen an sich aber nicht.
Im Grunde ist es ja eine Wiederholung der Vision der RZB (romantische Zweierbeziehung) mit all den üblichen Hollywood-Klischees vom/von der RICHTIGEN, des Wartens auf den Ritter auf dem weißen Pferd und jetzt eben mal mit einem neuen englischen Begriff.

Ich denke da an die Marketing-Strategien von Mode- und Kosmetik-Konzernen, der Tätigkeit des neuen "Berufs" als InfluenzerIn (ich habe lange gar nicht verstanden, worin der eigentliche Sinn dieses "Berufs" besteht), ich denke, wie mit DSDS und GNTM Vorbilder geschaffen werden, um Absatz zu kreieren.
*******elle Frau
298 Beiträge
jaaa.... dieses Phänomen gab es ja schon immer, allerdings sehe ich das heutzutage auch eher mit Sorge.... denn durch die ganze ständige Erreichbarkeit und die sozialen Medien - diese ganze Überflutung... puuuhhhh...... ich finde das auch sehr bedenklich und denke, das es unsere Gesellschaft in einer Art & Weise verändert, die - klar, es ist nicht alles schlecht !!!! - die ich als nicht gut empfinde.
mmhh.... ich habe weder Facebook, noch Insta ... ich will nicht in dieser Welt leben.
mir ist das eher unheimlich.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntagggggg ...
bei Regen lassen sich Dinge tun, zu denen ich sonst nicht komme !!! *lach*
**********berer Mann
7.312 Beiträge
Themenersteller 
Das kommt ja dann noch dazu, richtig: die schnelle Verfügbarkeit von potentiell perfekteren Partnern.
*******elle Frau
298 Beiträge
mir ist das wirklich alles echt zuviel !!! Mir tut die junge Generation auch ein wenig leid, da es natürlich für Sie schwierig ist, sich in diesem ganzen Dschungel zurecht - und Ihren guten Weg, damit umzugehen - zu finden .
Klar, letztendlich sind es immer die Eltern als Vorbilder, den jungen Küken das beizubringen....
aber da passiert oft aus lauter "es ist alles zuviel" .. dann zuwenig. Erziehung ist Arbeit ... und das 24/7 .. ich kann wirklich verstehen, daß da viele kapitulieren.
Trotzdem verstehe ich immer nicht, das sooooviele mit Ihren Handy`s in der Hand am irgendwas machen sind und Sie dabei den Kinderwagen schieben... was soll das Kleinkind dann auch anderes denken. ... mmhh, das finde ich die Wurzel, da fängt das Ganze ja an.
Und es fängt eben da an, den Kids den gesunden Menschenverstand beizubringen. Den Umgang mit den ganzen Medien. Vor allem, was ist das für eine augenscheinlich "perfekte" Welt, die gilt es doch mehr denn je, den jungen Menschen beizubringen, daß das nicht die wirkliche Welt ist.
*********in365 Frau
1.500 Beiträge
Ohja, ich sehe das ähnlich kritisch.

Es beginnt aber schon bei den Märchen, zunächst gibt es einige Hindernisse zu überwinden und dann "lebten sie glücklich, bis ans Ende ihrer Tage"

Jede vernünftige Romanze, endet in Film und Fernsehen, genau an diesem Punkt.

Und das Gute siegt immer.

Zumindest was die Märchen angeht, wurden schon Generationen davon geprägt.

Was also macht es heute nochmal anderst?

Ich denke, dieses Schema wird uns immer mehr als Realität präsentiert ... bisher war den Menschen sehr klar, was Fiktion ist und was echt.

Tatsache ist, dass auch ich mich, im Laufe meines Lebens und meiner Beziehungen von Illusionen befreien mußte, die Realität war schlicht überzeugender.

Ob es gut gewesen wäre, schon desillussioniert in mein Erwachsenen-Leben zu starten, vermag ich nicht zu sagen.

Wäre es womöglich der Tod der Schmetterlinge und der Verlust der Verliebtheit, wohnte uns nicht der Glaube an die ewige Liebe inne?

Das wäre sicher auch schade.
**********berer Mann
7.312 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube ja fest daran, dass die anfängliche Verliebtheit und die Schmetterlinge sehr wichtig sind. Nur, wenn diese langsam weniger heftig mit den Flügeln schlagen, sollte bewusst werden, dass das Glück nicht vom Himmel fällt.

Wenn das beiden in der Partnerschaft (oder mehreren bei Poly-Menschen) bewusst ist und sie entsprechend handeln, ist doch alles gut, oder? Aber fehlt diese Bereitschaft nicht oft? Und wird das schlimmer, u.a. durch die hier im Thread beschriebenen Trends?
*********lerin Frau
2.272 Beiträge
Ich glaube, das Problem beginnt viel früher: So viele Menschen sind entfremdet von sich selbst, ihren Gefühlen, ihrem Leben, ihrem Umfeld.
Und orientieren sich dann ersatzweise an dem, was "alle anderen" auch machen. Geld verdienen, Geld ausgeben, Dinge kaufen, Statussymbole zulegen, Makeup auflegen, Körper operieren, Gefühle darstellen anstatt sie zu haben - und das ganze dann stolz im Internet vorführen. Und sich so dann mit allen "verbunden" fühlen, die ebenso (nicht)leben.
Das Problem ist nicht, was wie im Internet dargestellt wird. Das Problem ist, dass Menschen im Internet leben statt im Leben.
*********in365 Frau
1.500 Beiträge
Was es schlimmer macht ist der Glaube daran, selbst in Ordnung zu sein und dem Partner die Schuld am Scheitern zuzuweisen.
Dieser Glaube gaukelt uns vor, mit dem nächsten Partner würde Alles anderst ...
Dieser Glaube verhindert, uns selbst kritisch zu hinterfragen ...
Dieser Glaube macht uns zu Opfern und raubt uns unsere Selbstwirksamkeit ... so vergessen wir, dass wir selbst es sind, die unser Leben gestalten.
*********lerin Frau
2.272 Beiträge
Das andere Thema ist, dass es immer noch kaum echte positive Vorbilder gibt.
Wo bekommt man denn in seinem echten Leben mal vorgelebt, wie Beziehung funktioniert? Wer hat Freunde, Eltern, Verwandte, Kollegen, die etwas über aktive und bewusste Beziehungsgestaltung wissen?
Die einen sind Dauersingle und Ewigsuchende, die anderen sind formal zusammen, aber innerlich alleine.

Ich glaube aber, dass die öffentliche Darstellung von unglücklichen ("realistischen") Beziehungen niemandem hilft.

Ich würde stattdessen gerne mehr von den wenigen Leuten lesen und hören, die unter realen Bedingungen gute Beziehungen führen können. Von denen man etwas lernen kann.
****_71 Frau
1.627 Beiträge
Dopamin spielt in dem Zusammenhang eine riesige Rolle.
Da wird der Hormonrausch schnell mit echten Gefühlen verwechselt. In einer längeren Beziehung verschwindet das Dopamin und wird durch Oxytocin (Bindungshormon) ersetzt.
Das ist dann als ob man Ecstasy mit Radler vergleicht. Radler knallt nicht so. Gottseidank. Ein Dauerfeuer an kurzfristigem Dopamin tut uns nicht wirklich gut. Brennt einen aus und senkt den ansonsten wichtigen Dopaminspiegel der für Motivation und Antrieb wichtig ist.

Wenn man sich diese Zusammenhänge bewusst macht und akzeptiert, dass das Leben und der Partner auch mal nicht so toll ist, wird man die positiven Zeiten anders wertschätzen und die negativen nicht so überbewerten. Dankbarkeit *herz*
*****ena Frau
3.559 Beiträge
Ich denke nicht, dass dieses, nicht handeln, nicht an der Beziehung arbeiten, schlimmer wird.
Viele leben einfach den Ist-Zustand des Verliebseins weiter und merken zu spät, dass der Alltag eingekehrt ist.

Dann empfindet man die kleinen "Macken" am Partner, die man in der Phase der Verliebtheit noch süß fand, plötzlich als störend und der Stress beginnt.

Oder es kommt plötzlich eine Krankheit beim Partner/der Partnerin dazu, mit der man sich arrangieren können muss. Das ist eine Herausforderung, an der viele Beziehungen scheitern, unabhängig vom Alter.

Was für die jungen Leute eher das Problem an den Couplegoals ist, ist meiner Meinung nach, auch der finanzielle Aspekt. Nicht wenige verschulden sich um mit dem Standard des Internets mithalten zu können und das zieht dann wiederum Probleme in der Beziehung nach sich, bis hin zum Scheitern.
*****rau Frau
44 Beiträge
Das ist ein ziemlich großes und komplexes Thema. Und ich denke, dass es dadrauf gar keine pauschale Antwort geben kann.

Natürlich ist es problematisch, wenn Menschen (egal welchen Alters) glauben, dass es dieses reine Friede-Freude-Eierkuchen-Leben gibt, und sie nur den richtigen Partner finden müssen, und dann alles perfekt ist und bleibt - bis an ihr Lebensende, ohne das es etwas dazu zu tun gibt. Der Glaube das Glück kommt geschenkt mit dem Richtigen Partner(n) - und das für immer... ja, natürlich kann das dazu führen, bei Imperfektionen im (gemeinsamen) Glück direkt hinzuschmeißen.

Sind daran nur die Sozialen Medien Schuld? Nein. Wie schon bei den anderen hier zu lesen ist das ein viel älteres Phänomen. Märchen sind da ein schönes Beispiel. Es wird getrennt in "gut" und "böse". Wenn jemand oder etwas momentan nicht dem eigenen Bild von "gut" entspricht, na dann muss er wohl "böse" sein.. also weg mit dem Menschen aus dem eigenen Leben, um sich vom "bösen" zu befreien.. *umpf*

Ich sehe es auch so, dass reale Beziehungen, in denen gemeinsam gelebt und geliebt wird und aktiv am individuellen und gemeinsamen Glück gearbeitet wird hilfreiche Vorbilder wären... aber auch hier sollte keiner die Erwartung haben, dass es perfekt ist.
Es kann niemand rund um die Uhr an Verbesserungen arbeiten - und das würde auch jeden Genuss vermeiden. Meiner Ansicht nach, braucht es immer ein Gleichgewicht aus den Zustand genießen und sich weiter entwickeln - sowohl individuell als auch gemeinsam *g*

Kurz gefasst:
  • Individuelle und gemeinsame Ziele halte ich für wichtig.
  • Zielerreichungen zu feiern halte ich für wichtig.
  • Das mit anderen zu teilen kann schön sein, halte ich aber nicht für notwendig.
  • Sich Vorbilder zu suchen, die ihre Ziele erreichen kann motivierend sein.
  • Sich unrealistische Vorbilder/ Ziele zu suchen kann frustrierend sein.
  • Frustration kann dafür sorgen aufzugeben - sich selbst, eine Beziehung, einen Menschen,...
  • Beziehungnsziele machen aus meiner Sicht nur Sinn, wenn sie erreichbar sind und von beiden angestrebt werden.
  • Beziehungsziele zu setzen, die Imperfektionen des/ der anderen "ausschalten" sollen sind beziehungsschädlich.


Ich finde solche "Vorbilder" weder nur gut noch nur schlecht deswegen (soweit ich das als nicht-facebook- und nicht-Instagram-Nutzer einschätzen kann).
Die Fragen sind für mich immer:
• Gibt es ein Bewusstsein dafür, dass die Darstellung nur ein kleiner Ausschnitt der Realität ist?
• Können die Ziele als Inspiration dienen eigene, individuelle Ziele zu finden?
• Ist die Beschäftigung mit den "Vorbildern" motivierend oder demotivierend an sich/ der Beziehung zu arbeiten?
Jenachdem wie die Antworten ausfallen, kann es für den einen förderlich sein, persönlich und in Beziheungen, für den anderen hinderlich *nachdenk* *nixweiss*
*********in365 Frau
1.500 Beiträge
Ich jatte auch keine guten Vorbilder vor Augen, aber dafür wenigstens Menschen welche mir vermittelten, was ich keineswegs will und brauche.

Früher fand ich das bedauerleich, aber erstens kann mann auch aus Negativ-Beispielen sehr viel lernen und zweitens, macht es auch ein Stück weit frei, kein Idealbild zu haben, dem man folgt und an dem man sich misst ... so kann ich unbeeinflußt meine eigenen Wege finden und gehen.
****13 Mann
1.454 Beiträge
Bei Ann Marlene Henning gelesen:

Der Teufel und die Romantik
Der Plan des Teufels: Wie man Menschen unglücklich macht

BEZIEHUNGEN!

Die Teufelslüge Nr. 1 über Beziehungen
Die Liebe, die ich suche, ist außerhalb von mir

Die Teufelslüge Nr. 2 über Beziehungen
Die Liebe, die ich suche, hängt von einer anderen Person ab.

Die Teufelslüge Nr. 3 über Beziehungen
Ich kann die Liebe, die ich suche, nur mit einer besonderen Person erleben.

Die Teufelslüge Nr. 4 über Beziehungen
Es ist nur wahre Liebe, wenn die Beziehung für immer andauert.
https://lesen.amazon.de/sample/B01835AUY4?f=2&l=en_GB&r=e7b95184&rid=AHJXJK50K9ARH0D40BN9&sid=260-7226065-0315626&ref_=litb_m
Leseprobe eBook weit durchblättern!
Oder
von Tim Ray
(Für kompletten Text bitte google :
" Are Relationships The Work of The Devil? " Written by Tim Ray )
********wise Frau
441 Beiträge
Die Epoche der Romantik und ihre fiktiven Werke, die vielen Romancebüchles der heutigen Zeit, Hollywood und Co., Ken und Barbie, etc.
Eigentlich braucht man ja aber nur wenig selber Nachdenkensvermögen, um das als Fiktion zu verstehen.
Pornos bilden ja auch keine reale Sexualität ab.

Ich finde daher die Frage am spannendsten, warum Menschen sich so schwer tun, Fiktion von Realität unterscheiden zu wollen. Ist das der Ära virtuelle Welt von klein auf geschuldet?
******_65 Frau
18.110 Beiträge
Wenn man die Frage nach der Perfektion am Anfang einer Beziehung nicht stellt.... Wonach schaut man dann?
Nach dem Trottel der Nation?
Nach der Ollen von Gestern?

Wir sind empfänglich für das "Ideale"
Was das genau ist, entscheidet jede*r für sich.

Da haben die nachfolgenden Generationen die selben Hürden wie unsere Vorfahren.

Immer schon gab es Glanz und Gloria,
Arm und Reich, Dick und Doof, Groß und Klein.

Nur weil sozial Media die bunte Bilder der "Hochglanz" Zeitung wie der "Praline" übernommen hat, ist es nicht dramatischer..... in Sachen "Liebe"

*wolke7*
Syl
Profilbild
*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hey, lieber @**********berer...!

Um das mal loszuwerden: Ich war bislang wirklich beeindruckt von ein paar Dingen, die Rezo gemacht hat... Dies hier aber finde ich derart flach, dass ich s nach der Hälfte (bzw. bei der 5. Werbeunterbrechung...) abgebrochen habe...

Ich frage mich im Rückblick, ob es Rezo emotional und finanziell eigentlich gut geht gerade... Aber das ist hier ja gar nicht Thema...

Tatsächlich möchte ich Rezo (und auch der Dame in dem Video, das er schaut) tendenziell eher widersprechen als zustimmen...

Ja, ganz bestimmt haben diese medialen Zurschaustellungen ein gewisse Effekte bei gewissen Menschen... Ich glaube aber doch, dass die allermeisten Menschen jenseits der 30 und mit zumindest grundlegender Lebenserfahrung diese Shows aufwandslos als genau das entlarven, was sie sind: Shows, die damit spielen, so zu tun, als wären sie real...

Wer also nicht gerade Teenager oder Menschen mit Vormund datet, hat in meinen Augen mit genau diesem Phänomen höchstwahrscheinlich eher selten zu tun...

Es bietet sich halt an als einfaches Erklärungsmuster dafür, warum Beziehungen immer wieder schon bei den ersten Schritten furchtbar scheitern... Und einfache Erklärungsmuster, die haben wir ja alle gern...

Ich persönlich glaube, die Ursachen dafür, dass aus den allermeisten Beziehungsstartversuchen mittelfristig doch nichts wird, ist in mehreren Phänomenen zu suchen, die wechselseitig aufeinander einwirken, und von denen ich hier auch nur einige kurz anreißen kann:

Da sind unzählige emotionale Wunden, nicht nur aus der Kindheit, sondern auch aus unseren Beziehungserfahrungen als Erwachsene... Diese unverheilten Wunden führen zu erhöhter Angst vor emotionalen Risiken bei gleichzeitiger Sehnsucht nach Heilung... Und damit zu dem immer wieder neu verzwiefelten Versuch, die Liebe eines anderen Menschen spüren zu können, ohne sich selbst überhaupt dafür zu öffnen...

Außerdem gibt es immer mehr Menschen, die nach verschiedentlichen allzumeist schmerzhaften Beziehungserfahrungen damit begonnen haben, ihr eigenes Gefühls- und Liebesleben zu reflektieren und aus dieser Selbsterfahrung heraus heute an das Thema "verbindliche Verbindungen" mit sehr klaren Bedingungen oder Ansprüchen herangehen... Als Therapeut finde ich diesen Schritt hin zu erwachsener Selbstfürsorge immer wieder feiernswert...

Darüber hinaus treffen viele von uns beim Daten auf Menschen, die gerade erst eine langjährige und emotional intensive "Liebes"-Beziehung hinter sich haben - und noch gar nicht wirklich damit begonnen haben, die Erfahrungen aus dieser zu reflektieren und zu integrieren... Diese Menschen sind oft derart unstrukturiert auf der Suche nach sich selbst, dass sie gar nicht im Stande sind, sich bereits auf eine Partnerschaft von echter Tiefe mit einem anderen Menschen einzulassen...

Versteht mich nicht falsch: Ich finde diese Art von medialer Zurschaustellung würdelos und durchaus toxisch für gewisse Menschen - insbesondere Kinder, Teenager und andere leichtgläubige Wesen...

Jenseits dieser relativ eng umrissenen Gruppe allerdings halte ich andere Phänomene und Faktoren für um Dimensionen einflussreicher als diese für die meisten von uns dann doch nur allzu leicht durchschaubaren Medienzirkusnummern...

💜💙💚💛🧡❤️
**********berer Mann
7.312 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********hmidt:
Um das mal loszuwerden: Ich war bislang wirklich beeindruckt von ein paar Dingen, die Rezo gemacht hat... Dies hier aber finde ich derart flach, dass ich s nach der Hälfte (bzw. bei der 5. Werbeunterbrechung...) abgebrochen habe...

Nun, das sind Reaction-Videos, du kennst dich vermutlich aus, andere Mitlesende vielleicht nicht, daher eine kleine Aufklärung meinerseits: es gibt die Bienchen und die... Nein. *lach*

Bei Reaction-Videos filmt ein Youtuber sich selbst, wie er ein anderes Video anschaut, stoppt es dann und wann und gibt seine persönliche Meinung zum Gezeigten zum Besten. Rezo schaut ein Video der Youtuberin Sashka und reagiert darauf. Der eigentliche Content stammt also nur bedingt von ihm, sondern vielmehr von dieser jungen Frau. Ob ein Reaction-Video also "flach" ist, ist Ansichtssache. Ich bin an sich bei dir, aber ein Reaction-Video geht auch meist nicht in die Tiefe, weil darin eben nicht diskutiert oder philosophiert wird (zumindest nicht hauptsächlich), sondern nur "reagiert". Die Tiefe kommt hier durch das Video von Sashka. Und auch ob das tief ist, ist Ansichtssache. Aber mir geht es ja auch gar nicht um die Tiefe in diesen Videos, sondern um das Thema an sich: das Vorgaukeln scheinbar perfekter Beziehungen als Normalität.

Zitat von *********hmidt:
Ich frage mich im Rückblick, ob es Rezo emotional und finanziell eigentlich gut geht gerade... Aber das ist hier ja gar nicht Thema...

Ich kann mir nicht vorstellen, was die finanzielle oder gesundheitliche Lage von Rezo mit dem Thema zu tun hat. Das spielt hier absolut keine Rolle. Aber ich kann dich beruhigen, laut OMR scheint Rezo immer noch sehr erfolgreich und "finanziell gesund" zu sein:
https://omr.com/de/daily/rezo-omr-podcast/

Zitat von *********hmidt:
Ja, ganz bestimmt haben diese medialen Zurschaustellungen ein gewisse Effekte bei gewissen Menschen... Ich glaube aber doch, dass die allermeisten Menschen jenseits der 30 und mit zumindest grundlegender Lebenserfahrung diese Shows aufwandslos als genau das entlarven, was sie sind: Shows, die damit spielen, so zu tun, als wären sie real...

Wer also nicht gerade Teenager oder Menschen mit Vormund datet, hat in meinen Augen mit genau diesem Phänomen höchstwahrscheinlich eher selten zu tun...

Nur wachsen die Teenager, die das nun sehen und für bare Münze nehmen, eben auch zu Erwachsenen heran. Und wie die dann wohl so drauf sind, wenn sie jetzt "lernen", dass so eine perfekte Paar-Zukunft ausschaut?

Zitat von *********hmidt:
Ich persönlich glaube, die Ursachen dafür, dass aus den allermeisten Beziehungsstartversuchen mittelfristig doch nichts wird, ist in mehreren Phänomenen zu suchen, die wechselseitig aufeinander einwirken, und von denen ich hier auch nur einige kurz anreißen kann:

Da sind unzählige emotionale Wunden, nicht nur aus der Kindheit, sondern auch aus unseren Beziehungserfahrungen als Erwachsene... Diese unverheilten Wunden führen zu erhöhter Angst vor emotionalen Risiken bei gleichzeitiger Sehnsucht nach Heilung... Und damit zu dem immer wieder neu verzwiefelten Versuch, die Liebe eines anderen Menschen spüren zu können, ohne sich selbst überhaupt dafür zu öffnen...

Außerdem gibt es immer mehr Menschen, die nach verschiedentlichen allzumeist schmerzhaften Beziehungserfahrungen damit begonnen haben, ihr eigenes Gefühls- und Liebesleben zu reflektieren und aus dieser Selbsterfahrung heraus heute an das Thema "verbindliche Verbindungen" mit sehr klaren Bedingungen oder Ansprüchen herangehen... Als Therapeut finde ich diesen Schritt hin zu erwachsener Selbstfürsorge immer wieder feiernswert...

Darüber hinaus treffen viele von uns beim Daten auf Menschen, die gerade erst eine langjährige und emotional intensive "Liebes"-Beziehung hinter sich haben - und noch gar nicht wirklich damit begonnen haben, die Erfahrungen aus dieser zu reflektieren und zu integrieren... Diese Menschen sind oft derart unstrukturiert auf der Suche nach sich selbst, dass sie gar nicht im Stande sind, sich bereits auf eine Partnerschaft von echter Tiefe mit einem anderen Menschen einzulassen...

Ich verstehe deine Argumentation, aber diese greift meiner Ansicht nach eben nur bei Erwachsenen, zum Beispiel jenseits der 30-40, die eben diese Erfahrungen schon machen konnten, aber eben nicht bei der Zielgruppe dieser Paare, die sich derart vermarkten. Denn deren Zielgruppe sind nicht die mittelalten und alten, die Lebenserfahrung haben und ihre Rucksäcke mit sich herum tragen (die finden sich auch eher weniger bei solchen Youtube-Kanälen, Tiktokern und Instagramern), sondern Menschen zwischen... sagen wir 15 und 30? Und denen fehlt vielleicht doch die Lebenserfahrung, zu wissen, dass das Gezeigte in der Regel Schmarrn ist, der kaum dauerhaft zu erreichen ist.

Zitat von *********hmidt:
Versteht mich nicht falsch: Ich finde diese Art von medialer Zurschaustellung würdelos und durchaus toxisch für gewisse Menschen - insbesondere Kinder, Teenager und andere leichtgläubige Wesen...

So sehe ich das auch! Aber glaubst du wirklich, z.B. 25jährige Männer oder Frauen orientieren sich nicht auch noch an diesen Beispielen?

Zitat von *********hmidt:
Jenseits dieser relativ eng umrissenen Gruppe allerdings halte ich andere Phänomene und Faktoren für um Dimensionen einflussreicher als diese für die meisten von uns dann doch nur allzu leicht durchschaubaren Medienzirkusnummern...

In Kommentaren wurde auf die möglichen Gründe für meine zwei zur Frage gestellten Punkte näher eingegangen, ja. Da waren einige deiner Ansicht. Andere tun solche Phänomene nicht als "Medienzirkusnummern" ab, die man nur allzu leicht durchschauen kann, sondern sehen da gesellschaftlich einen Punkt, der vielleicht Einfluss haben kann, wie die heranwachsende Generation zum Thema Partnerschaft so denkt.

Kannst du denn die Phänomene benennen, von welchen du sprichst? Ich hätte nichts gegen diesen kurzen Nebenweg. *zwinker*
Profilbild
*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
@**********berer

Habe ich...

*zwinker*
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*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die 4 Liebeslügen des Teufels...
Hey, lieber @****13...!

Vielen, vielen Dank für den Hinweis auf die 4 Liebeslügen des Teufels...!

Es war nicht ganz leicht, den Text zu finden, aber ich war erfolgreich... Und fand den Text dann SO gut, dass ich mich mit dem Autor Tim Ray in Verbindung gesetzt habe...

Ein paar eMails später hatte ich tatsächlich seinen Segen dazu, diesen Text ins Deutsche zu transkribieren und euch auf meiner Website zur Verfügung zu stellen...

Hier ist der Link dorthin:

*pfeil* https://www.joyclub.de/link/?url=https%3A%2F%2Fliebe-auf-augenhoehe.de%2F4-liebesluegen-des-teufels-tim-ray%2F&hash=15f816d30c

Ohne dich, @****13, würde es diesen neuen Text in meinem Blog nicht geben...

Ganz dolle herzlichen Dank nochmal also für diese wundervolle Inspiration, Mann...!

💜💙💚💛🧡❤️
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*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Um diesen Thread nicht zu sprengen, habe ich einige Beiträge, die sich auf meinen in Antwort auf @****13 geposteten Link bezogen, in einen hierfür eigenen Thread verschoben...

Kommen wir gerne wieder zurück zu @**********berer's Thema "couple goals und mediale Scheinwelten" zurück...

Für wie bedeutsam und relevant erlebt ihr dieserlei Dinge in eurem ganz eigenen Liebesleben...?
*********in365 Frau
1.500 Beiträge
Mit 54 glaube ich nicht mehr an den perfekten Partner oder ein Leben ohne Probleme, aber das tat ich schon bei meiner Hochzeit, mit 25 nicht.
Allerdings hatte ich damals noch die Illusion Dinge oder Menschen verändern zu können, welche womöglich ein Überbleibsel kindlicher Allmachts-Phantasie war.
Ja, Menschen können sich ändern, aber eben nur, wenn sie selbst den Wunsch dazu haben.
Ja, gemeinsam kann man viele Herausforderungen bewältigen.
Insofern zeichnet sich der perfekte Partner heute, für mich, durch Selbstreflektiertheit, Entwicklungsbereitschaft und Teamfähigkeit aus.

Wann immer das Zusammenspiel gelingt, wird es auch Erfolge geben, auf die man gemeinsam stolz sein kann und die dann durchaus auch gefeiert werden dürfen.
Mancher Erfolg ist leicht zu erringen, Mancher kostet Zeit, Nerven, Energie und Umwege, die nahestehende Menschen mitbekommen, während Fremde womöglich nur das Hochglanzfoto der Siegespose sehen und womöglich beneidenswert finden.
Dem Model in der Cosmopolitan siehst du die 320 Diät- und Trainings-Tage auch nicht an ...

Und mancher Sieg, den ein Paar feiert, mag für Außenstehende auch eher einer Niederlage gleich kommen und umgekehrt.

Wichtig ist am Ende nur, ob ich, er, wir, zufrieden sind, mit dem was wir sind und haben.
Weniger denken, vergleichen und werten ... einfach machen ...
***si Frau
2.483 Beiträge
@*********in365

Schöner Beitrag.

Ich möchte deine letzten Zeilen noch ergänzen durch sich Zeit geben und Dinge anzunehmen, die gerade da und momentan nicht veränderbar sind.
Dem Gegenüber Zeit und Raum verschaffen, sich zu öffnen und nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen.
Seine Lebensgeschichte als genauso prägend für ihn zu akzeptieren wie meine für mich. Gegenseitige Akzeptanz für das, wenn gerade niemand aus seiner Haut kann, aber der Wille da ist, gemeinsam auch diese Herausforderung anzunehmen. Weil beide an sich und an das Wir glauben.
*********in365 Frau
1.500 Beiträge
Herzlichen Dank für deine wertvolle Ergänzung.

Daran sieht man sehr gut, was gemeinsam entstehen kann, wenn die Schwingung passt *zwinker*
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