Sexualität als Luxusgut?
Ich habe heute dieses Zitat von Klaus Heer gesehen und musste mich sehr wundern.Klar, es ist hier aus dem Zusammenhang gerissen, aber wollte es doch hier zur Diskussion stellen.
Das Ganze Interview ist hier zu finden: https://www.nzz.ch/feuilleton/klaus-heer-wird-80-der-paartherapeut-ueber-liebe-beziehung-sex-ld.1755716
Zum einen finde ich spannend, wie ungenau Klaus Heer mit den Begriffen umgeht.
(Ganz anders als ich das bei @*********hmidt erlebe).
Zum Beispiel verwechselt er "Sexualität" mit "Sex haben". Wie kann ein Teil von uns (Sexualität) etwas sein, dass man nicht braucht?
Auch verwendet er das Wort "Untreue" etwas zu lasch.
Jedenfalls finde ich das Zitat wenig hilfreich. Angenommen, man würde das Wort "Sexualität" durch "Gespräche" ersetzen - es würde wohl niemand mehr dahinter stehen wollen.
Spannend finde ich allerdings, wie ich dadurch getriggert werde, ich fühle mich richtiggehend angegriffen - da ist mir schon klar, dass ich an mir arbeiten muss.
Ich gehe schon mit der Grundaussage des Interviews mit - klar ist es nicht OK, wenn Sich Frauen genötigt fühlen, den Männern Sex "zu geben". Und ich bin mir selbst leider auch schmerzlich bewusst, dass ich in der Vergangenheit solchen Druck aufgebaut habe.
Wir kriegen das aber meiner Meinung nach nicht dadurch weg, wenn wir so tun, als ob Sexualität (und ich definiere dies offenbar etwas weiter als Herr Heer - dazu gehört meiner Meinung nach auch Küssen, Streicheln und nicht zu vergessen Selbstbefriedigung) unwichtig wäre.
Was löst diese Aussage (und ggf. das Interview) bei Euch aus?
Danke für Eure Gedanken!