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BDSM auf Augenhöhe: Wie ist das mit der Aufopferung?

Versuchung
*********enrot Frau
390 Beiträge
Ui ui ui, der Beitrag ist ja eine einzigste Ansammlung von Klischees. Und alles immer schon "der" Top... "die" Sub...
Hallo es gibt auch Weibliche Tops und nicht gerade wenige Männliche Subs und noch viel mehr die sich glücklich schätzen würde wenn die eine Top fänden der sie dann mit Freude den Schlüssel für ihren Peniskafig überreichen dürften...
Und ich kenne weibliche Subs welche mehrere dominante Spielpartner haben.

Ich habe es zum Spaß in einem anderen Beitrag mal so geschrieben...
Bei dem Ungleichgewicht was hier Zahlenmäßig herrscht kann man froh sein über jede Sub die einen oder Mehrere Doms beschäftigt...
Die, mit dem Zeitplan Problemen sind doch die Frauen hier... Lol
Nochmal zum EP

Liebe auf Augenhöhe

Was genau bedeutet das? Das sich zwei oder polyamor gedacht lieben.

Ist Liebe nicht immer gleichwertig bzw. auf Augenhöhe?

Das hat aber gar nichts mit einem gewollten Machtgefälle zu tun.
Ausser das hier Menschen ihre Neigung einvernehmlich ausleben .


Auch in normalen Beziehungen ist nicht immer alles auf Augenhöhe.
Der mit der grösseren Kompetenz in bestimmten Dingen bestimmt diese.
Sei es der Handwerker im Haus oder die leidenschaftliche Köchin wo der Partner 2 linke Hände für hat.
Oder die finanzielle Abhängigkeit der Frau welche sich um Haus und Kinder kümmert .
Es ist dennoch einvernehmlich gewollt.

Aber die Liebe bleibt- auf Augenhöhe
*****na3 Frau
3.307 Beiträge
@*********enrot
Dass BDSM immer eine sehr individuelle Note hat ist klar. Nachdenken über die vorherrschenden Muster und im Vergleich dazu die Ausnahmen bedürfen aber einer gewissen Abstraktion ... in der dann natürlich gewisse Klischees einziehen ...
Ich fühle mich im Undogmatischen zuhause. Ich könnte die Szene nicht verstehen, wenn ich sie nur aus meinem undogmatischen Blickwinkel betrachten würde. Verallgemeinerungen sind Hilfsmittel zum Erkennen und Verstehen der vorherrschenden Strukturen und Gepflogenheiten. Ausnahmen bestätigen die Regel. So sehr ich auch oft über die BDSM-Klischees lästere ... sie sind eine Art kollektiver Arbeit. Ein kollektiver Basisschatz.
*********kend Paar
14.120 Beiträge
Das hat aber gar nichts mit einem gewollten Machtgefälle zu tun.
Ausser das hier Menschen ihre Neigung einvernehmlich ausleben .


Wobei ein Machtgefälle auch sehr leicht übertrieben oder ausgenutzt werden kann und hierauf will @**********berer hinaus denke ich. Und wenn eine devote Neigung da ist und stark genug wird auch ganz viel möglich sein bis das Maß voll, der Krug am Brunnen gebrochen und das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Wie ist das mit Aufopferung... In den guten Beziehungen fühlt sich das nicht nach Aufopferung an. In den schlechten Beziehungen schon. Um eine Führungsrolle zu übernehmen sollte derjenige selbst Regeln kennen und ein leuchtendes Vorbild sein.

g/w
**********berer Mann
7.324 Beiträge
Themenersteller 
Danke @*********kend , genau das ist mein Punkt. Ich empfinde es nicht als Augenhöhe, wenn ein Part einer Partnerschaft deutlich mehr Kompromisse machen muss als der andere, und der andere dies sogar einfordert, weil... das ist im BDSM eben so. Eine Partnerschaft ist für mich nicht auf Augenhöhe, wenn Bottom aus Unsicherheit heraus oder wegen des emotionalen Drucks, den Top aufbaut, dieses Mehr an Kompromissen eingeht und deutlich zurücksteckt, während Top - weil er nunmal Top ist und sich das so gehört! - sich alle Freiheiten herausnimmt.

Natürlich weiß ich, dass im BDSM der Top (oder die Top, daran bitte nicht stören) durchaus Privilegien besitzt, die Bottom eben nicht besitzt - wäre das nicht so, wäre Top ja nicht dominant. Ich genieße es auch sehr, wenn ich im BDSM-Spiel mehr zu sagen habe und Bottom weniger.

Aber das findet eben innerhalb zuvor besprochener Rahmen statt und für mich(!) ist es extrem wichtig, zu wissen, dass Bottom darunter nicht leidet und auch nicht zurücksteckt.

Nur scheint es mir manchmal, dass diese Freiwilligkeit, dieses freiwillige Schenken durch Bottom, nicht gegeben ist. Und da frage ich mich: Wieso? Sollte nicht auch Top bereit sein, zu schenken? Und ebenso viel und tief, wie Bottom auch dazu bereit ist?

Wie sich das ganz praktisch gestaltet, kann ja gerne diskutiert werden. Aber die Voraussetzung für mich, mehr zu erwarten in meiner Rolle als Top ist, dass ich genauso mit Herz und Seele dabei sein muss wie Bottom auch. Und auch ich als Top bin bereit, irrsinnig viel zu investieren, genau wie Bottom hoffentlich auch. Dieses "Ach, nicht so schlimm, wenn sie mir nicht geben kann, was ich will - dann such ich mir eine weitere!" ist es, was mich irritiert.
Das hat nicht mal was mit BDSM zu tun
Solcher Art Missbrauch in Beziehungen gibt es ausserhalb BDSM zuhauf.
Hier muss ich sicher nicht die Kriminalstatistik der häuslichen Gewalt bemühen, welche ja nur die Spitze der Eskalationsstufe ist.

Es ist müssig dieses „scheinen „ der Schieflage von Top und Bottom zu betrachten.

Genauso wie der überwiegende Teil normaler Bezungen auf Augenhöhe funktioniert ist dies sicher mehrheitlich auch im BDSM der Fall.
*****_54 Frau
11.803 Beiträge
Zitat von **********berer:
Und da frage ich mich: Wieso? Sollte nicht auch Top bereit sein, zu schenken? Und ebenso viel und tief, wie Bottom auch dazu bereit ist?

Ich selbst kenne nur solche Tops. Andere würde ich mir nicht aussuchen.
Denn nicht nur Top sucht aus, Sub genauso.

Es geht um ein gemeinsames Erlebnis, das beiden Seiten Lust bereiten soll.
Wie diese Lust im Einzelnen aussieht, ist dann Angelegenheit der Beteiligten.

Wenn es zu einer Schieflage kommt und Sub fühlt sich dabei unglücklich, liegt es an ihr, das anzusprechen und notfalls das Verhältnis zu beenden. Dass das möglicherweise nicht alle fertig bringen, zeigt meist, dass es sich um keine gesunde Beziehung handelt.
Dafür sind wir ja auch da, um Betroffene, die es hier thematisieren, dabei zu unterstützen.
******ron Mann
4.648 Beiträge
Zitat von **********berer:

"Ich Top darf mehrere Bottom haben, weil eine alleine meine Bedürfnisse nicht erfüllt. Aber mein Bottom darf nur mich als Top haben, das reicht doch!"

Das ist im Endeffekt eine individuelle Veranlagung bzw Vorliebe. Ähnlich wie manche Frauen ausschließlich nur auf jüngere Männer stehen, oder manche Männer zwar aktiv Analsex lieben, sich aber nicht in den Arsch ficken wollen....

Solche Dinge sollten verhandelt werden und nicht einseitig beschlossen.
Ich weiss immer bevor ich mich auf einen Top einlasse ob er nur mich oder mehrere Subs mag. Im letzteren Fall wäre es nicht meins.
Auch wenn jemand polyamor lebt wäre es nichts für mich.

Drum prüfe BEVOR man sich einlässt.
Versuchung
*********enrot Frau
390 Beiträge
Zitat von *****na3:
@*********enrot
Dass BDSM immer eine sehr individuelle Note hat ist klar. Nachdenken über die vorherrschenden Muster und im Vergleich dazu die Ausnahmen bedürfen aber einer gewissen Abstraktion ... in der dann natürlich gewisse Klischees einziehen ...
Ich fühle mich im Undogmatischen zuhause. Ich könnte die Szene nicht verstehen, wenn ich sie nur aus meinem undogmatischen Blickwinkel betrachten würde. Verallgemeinerungen sind Hilfsmittel zum Erkennen und Verstehen der vorherrschenden Strukturen und Gepflogenheiten. Ausnahmen bestätigen die Regel. So sehr ich auch oft über die BDSM-Klischees lästere ... sie sind eine Art kollektiver Arbeit. Ein kollektiver Basisschatz.

Gewiss sind Worte und gerade so "geronnene" wie Sub und Dom notwendig um über bestimmte Sachen zu reden aber sie reproduzieren eben auch Forstellungen und Bilder...

Es ging insgesamt um Gleichgewicht

Erstens es gibt hier ein tatsächliches Ungleichgewicht der Geschlechter und eines von Vorlieben.
Die Patriarale Vorstellung von Frauen Haarem die durch die Sprache konstruiert wurde hat meiner Meinung nach nichts mit der Realität im Bdsm hier zu tun.
Auch Poliamore promiskuitive Netzwerke sind eher sie Ausnahme als die Regel den sie sind sozial und kommunikativ Voraussetzungreich.
Das Vorstellungen und FANTASIEN aber eben einen eigenen Reiz haben und deshalb auch hier erzählt werden ist auch irgendwie klar.
Und manchen Menschen scheint die Vorstellung jemand habe "alle" Macht über ihn derart an zu machen das es ihnen Lohn genug ist als Ausgleich auch wenn sie sich nur alle halbe Jahr nur einmal sehen...

Als jemand der im Bondage sehr aktiv und erfahrenen ist weiß ich, das sehr viel Aufmerksamkeit von Seiten des Aktiven Partes und auch eine gute Rückmeldung des passiven Partes braucht damit eine Section gelingt und für beide ein Flow entsehen kann.

Um sich das Wechselspiel der Kommunikation einmal im Detail klar zu machen empfehle ich das Konsens Rad als Hilfsmittel.
Ich kam als Akiver Part "Wunscherfueller" sein. Oder und die Erlaubnis haben etwas für mich zu nehmen... Als Passiver Part kann ich wünsche äußern wenn ich diesen Erfüllult bekomme von Dom dann war das ein Geschenk seinerseits bzw ihrerseits.

Klassiker in dem Zusammenhang ist für mich der Stapon Sex.
Wenn Frau nicht gerade Bock auf Fitness und Machgefuhl und den Anblick seines Hintern hat und ihr Liebster aber halt gern mal genommen werden möchte... (Und wir gehen davon aus das sie keinen Doppelstrapon besitzt der sie optimal mitstimuliert)... wird sie es vielleicht aus Liebe zu ihm tun... Oder das Paar einigt sich auf einen Energieausgleich auf andere Ebene.

Gleiche Situation mit umgekehrten Geschlechtern, da ist die Chance das beide es gleichbechtigt "geil" finden sehr viel wahrscheinlicher... Sollte er nichts in seinem Penis spüren wärend er sie fickt ist das wohl eher die Ausnahme als die Regel... Aber wer was wie empfindet ist sicher sehr individuell. Und wie stark uns Macht anmacht ist eben sehr unterschiedlich und wird vom jeweiligen Gegenüber nicht selten falsch eingeschätzt.

Es gibt bestimmt Doms die so damit beschäftigt sind es ihren Sub so schön zu machen das sie ihre eigene Lust darüber völlig vergessen... So einen guten Service Dom wissen viele Fraue durchaus zu schätzen... Aber das Gefühl von "benützt" oder noch lieber "gebraucht" werden stellt sich aber eben nur dann ein wenn ich das auch werde.
Wie gesagt Konsens Rad wer noch nicht verwirrt genug ist wer nun "gewinnt"...
Im Optimalen sind es eben beide.
*****kaa Frau
44 Beiträge
Zitat von **********berer:
Wie sich das ganz praktisch gestaltet, kann ja gerne diskutiert werden. Aber die Voraussetzung für mich, mehr zu erwarten in meiner Rolle als Top ist, dass ich genauso mit Herz und Seele dabei sein muss wie Bottom auch. Und auch ich als Top bin bereit, irrsinnig viel zu investieren, genau wie Bottom hoffentlich auch. Dieses "Ach, nicht so schlimm, wenn sie mir nicht geben kann, was ich will - dann such ich mir eine weitere!" ist es, was mich irritiert.

Es gibt genügend Bottoms auf dem Fleischmarkt, die genauso denken, nicht die Tops sind immer daran schuld. Keiner trägt Schuld. Auch Subs suchen gelegendlich in Tops etwas und ist dieser keine eierlegende Wollmilchsau und kann alle Bedürfnisse befriedigen, wird sich der nächste Top gesucht, oder mehrere Tops. Für mich zu oberflächlich und ohne Tiefe. Und auch Tops sind Menschen mit Bedürfnissen, Gefühlen und Emotionen. Je mehr Menschen in ein soziales Gefüge kommen, desto herausfordernder (Konfliktpotenzial) wird es, desto mehr Verantwortung hat jeder der Beteiligten und desto mehr bleibt Kommunikation unausweichlich.
****52 Mann
4.134 Beiträge
Des einen krass, ist des anderen normal.
Das irritiert mich solange nicht, bis ich davon persönlich betroffen bin und das ist nicht der Fall, da lasse ich doch andere machen wie sie es wollen.
*********lerin Frau
2.285 Beiträge
Und ich frage mich: ist das gewollt? Ist das durchaus normal? Was ist der Reiz für Bottom, mehr zu opfern als Top?

Was denkt ihr? Spielt mir mein Kopf einfach einen Streich oder ist da irgendwas dran, dass es irgendwie unfair ist, was sich da abspielt?

Menschen entwickeln Gewohnheiten. Das ist wichtig, denn ohne sie wären wir nicht lebens- und handlungsfähig, weil wir sonst jede Kleinigkeit in jeder Sekunde neu entscheiden und neu steuern müssten, und dadurch am Ende zu gar nichts mehr kämen. Gewohnheiten haben auf der anderen Seite den Nachteil, dass sie einer gewissen Trägheit unterliegen, sich verselbstständigen und sich oft nur schwer ändern lassen.

Auch die Art, wie wir Beziehungen führen, zu uns selbst und zu anderen, unterliegen diesen Gewohnheiten. Am häufigten und stärksten werden diese bekannterweise in der Kindheit geprägt, es ist aber auch später noch durch langanhaltende Lebensphasen oder Beziehungen möglich.

Die Ideen über Beziehungen zu anderen Menschen wie auch das Selbstbild, gesellschaftliche Erwartungen etc. werden oft über Generationen weitergegeben, also ist nicht mal das ungeborene Kind völlig frei davon. Einige BDSMler verzichten ja nichtmal in der Schwangerschaft komplett auf BDSM. Und Beziehungen verzichten natürlich nicht auf Streit, Konflikte, auf ein unfairen und problematischen Umgang miteinander. Kinder werden mitten in Beziehungskrisen hineingeboren, erleben diese oft noch viel intensiver als anwesende Erwachsenen, weil sie noch aufnahmefähiger wie auch natürlich besonders auf die Eltern geprägt sind. Immer noch sind klassischerweise oft die Mütter daheim, haben wenig Hilfe bei der Erziehung (eigentlich bräuchte es das vielzitierte "ganze Dorf"), müssen für die Familie zurückstecken, "sich opfern", auf viele Teile der Selbstverwirklichung verzichten. Um diesen Verzicht wenigstens zu rechtfertigen, soll das Kind dann zwanghaft glücklich sein, gut sein, etwas leisten.
Der Vater ist tendenziell real und emotional abwesend, beruflich gestresst. Zu Hause gibt es viel Streit oder Distanz oder beides. Das Kind ist in der Rolle, nicht noch mehr Stress oder Probleme verursachen zu wollen, es also sicherheitshalber allen recht zu machen. Ist entweder zu oft alleine oder wird von der Mutter erdrückt, als Ersatz für deren eigenes aufgegebenes Leben.
Das Kind entwickelt also bestimmte Persönlichkeitsmuster, sprich: Gewohnheiten. Später sagen die Leute dann: "so bin ich halt, das ist mein Wesen, ich bin naturdevot/naturdominant". Aber eigentlich wurde dieses Verhalten unter ungünstigen Lebensumständen als Überlebensstrategie erlernt.

Es gibt also starke Gewohnheiten (Persönlichkeitsstruktur), die einerseits die beschriebene Trägheit gegen Veränderung besitzen und andererseits nichtmal als Gewohnheit angesehen werden, sondern als naturgegeben.
Daher macht es weniger Mühe, sich einen Partner mit komplemetären Gewohnheiten zu suchen, der die eigenen Gewohnheiten vermeindlich ausgleicht und dadurch zu etwas Positivem erhebt, als seine Gewohnheiten zu überarbeiten, was oft nur in einer langwierigen und schmerzhaften Therapie gelingt.
Vermeindlich deshalb, weil Menschen nun mal nicht zu 100% in ihrer Prägung übereinstimmen können.
Deshalb gibt es auf der einen Seite BDSMler, die positiv zusammenwirken, sehr viel Beziehungsarbeit miteinander leisten, im besten Fall miteinander und aneinander wachsen, mit der Zeit ihre Muster aufdecken und ggfl. abschwächen können.
Und auf der anderen Seite gibt es BDSMler, die die jeweiligen Muster des anderen auf wirklich unglückliche Art verstärken und verschlimmern. Da hat Sub sich dann einen selbstherrlichen Dom gesucht, weil ihre Muster sie dahingeführt haben, weil diese Art der Beziehung sich für sie vertraut und weniger bedrohlich anfühlt. Dieser fühlt sich in seiner Selbstherrlichkeit, Selbstgerechtigkeit und Allmacht bestätigt und gefördert, möchte davon nichts wieder verlieren, sondern das eher noch weiter ausbauen und bestätigt zu diesem Zweck Sub in ihrer eh schon vorhandenen Prägung, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.

Die kurze (aber vielleicht weniger nachvollziehbare Antwort) wäre gewesen: Der Reiz für Bottom, in einer solchen Konstellation zu bleiben, besteht darin, nicht so intensiv an sich und ihren Mustern arbeiten zu müssen. Sie erlebt dafür zwar einigen Schmerz in ihrer Beziehung, aber auch dieser fühlt sich ja von früher vertraut an und der Schmerz einer Therapie wäre vielleicht noch größer. Mit einiger Wahrscheinlichkeit hält sich sich eben auch für "naturdevot" und glaubt nichtmal so richtig an die Möglichkeit, auch ein ganz anderer Mensch sein bzw. werden zu können.


PS: Ich möchte kein Nebenthema aufmachen und schon gar nicht wieder eine schon viel zu oft geführte Diskussion um dasselbe Thema anfangen. Dennoch ist es mir persönlich ein Anliegen, klarzustellen, dass auch in einer polyamoren Konstellation mit beispielsweise einem Mann und drei Frauen absolute Augenhöhe herrschen kann. Die Voraussetzung ist allerdings, dass alle Beteiligten sich bewusst und selbstreflektiert dazu entschieden haben und nicht aufgrund einer Neigung, Rolle oder sonstigen Gründen dazu gedrängt wurden.
******ron Mann
4.648 Beiträge
Zitat von **********berer:

Was denkt ihr? Spielt mir mein Kopf einfach einen Streich oder ist da irgendwas dran, dass es irgendwie unfair ist, was sich da abspielt?

Vielleicht geht es um die Akzeptanz der Kompatibilität.
Ich möchte das Näher erklären:
Wir alle kennen das Sprichwort: was du nicht willst was man dir antut, dass füg auch keinem anderen zu.
Mit anderen Worten, dass was ich mit dir bereit bin anzustellen, darfst und sollst du auch mit mir tun.
Ist im BDSM Kontext oft schwierig und in vielen Konstellationen nicht umsetzbar. Und unser Rollenverständnis scheint ungerecht.

Aber akzeptabel solange es sich auf das Play, die Session, sen Sex oder SM begnügt sind für uns solche "Ungerechtigkeiten" da füge ich nunmal voller Freude meinem Gegenüber Dinge an, die ich jedem anderen verbieten. Und meine Partnerin käme nie auf die Idee es für genussvoll zu halten, wenn sie all das macht was ich mit ihr so anstelle.

Dann wenn es um gesellschaftliche Rechte im Kontext der Gleichstellung sich erweitern fangen halt die Probleme an, da in deinem Beschrieben Fall es keine Gleichstellung gibt.
Gesellschaftlich ist dass dann ja auch grenzwertig bis verpönt.

Es ist schwierig das alles moralisch in Einklang zu bekommen und vor allem ist es eine Frage der persönlichen Individualität, ob man solche Beziehungsformen leben will und auch kann.

Ich verstehe dein Unverständnis solchen Beziehungskonzepten, aber ich möchte nicht darüber urteilen. Auch dann nicht wenn sich eine der Beteiligten unwohl für.
Gerade im Bereich Unten, den einige von uns bevorzugen ist Unwohlsein ein Teil ihrer Erlebniswelt, das unter Umständen wichtig ist um sich Wohlzufühlen.
Sozusagen Licht und Schatten.

Und das kann so sein muss es nicht.

Viele auf der einen oder anderen Seite sind sich ihren Bedürfnissen nicht sicher und versuchen einen Wunsch oder Traum zu realisieren in dem sie sich mehrere Subs halten und ihnen BDSM ode sexuellen oder romantischen Kontakt zu anderen Männer verbieten.
Aber da würde schon einiges zu gesagt und dem möchte ich nichts mehr hinzufügen...
Das Wort pfern impliziert eine Opferrolle.

Da es Beziehungen sind welche erstmal auf Augenhöhe am Anfang bewusst so eingegangen wurden kann es keine Opfer geben.

Auf beiden Seiten nicht 😊
*****na3 Frau
3.307 Beiträge
@*********enrot
Danke für deinen Beitrag.
Ich bin nun lese- und schreibmässig ziemlich ausgepowered.
Und ich denke, du weisst selbst, dass deine Beiträge nicht gerade flutschig zu lesen sind. Aber besonderen Dank für die Erwähnung des "Konsens Rad" - Wheel of Content.

Ich habe die Sex Education über "Wheel of Content" gesehen und finde es sehr hilfreich.
Was ein schöner Zufall, dass mir heute in einem anderen Thread die Erinnerung daran und der zugehörige Link vermittelt wurde. Zur Vertiefung empfehle ich nun die Beschäftigung mit dem von dir erwähnten Kommunikationsmodell. Es lohnt sich sehr, auch wenn es etwas Zeit braucht.
https://bettymartin.org/wp-content/uploads/2020/10/German.pdf
*******o_F Mann
3.293 Beiträge
Ich bitte meinen vielleicht unqualifizierten Beitrag zu entschuldigen, da ich selbst in der BDSM-Welt nicht zu Hause bin. Ich hatte vor Jahren lediglich mal ein Date mit einer Frau, die einen Top suchte. Wir unterhielten uns sehr angeregt und sie erzählte mir ähnliches, wie im Thema beschrieben.
Sie suchte einen Mann, der schlecht mit ihr umgehen würde. (Mit meinen Worten zusammengefasst)

In dem als Thema beschriebenem Fall - wie auch von mir gerade beschrieben - sehe ich die Suche nach Narzissten. Das kann nicht gut sein. Mit Narzissten wird es in 1000 Jahren keine Augenhöhe geben. Jede Absprache ist zwecklos.
*****ena Frau
3.560 Beiträge
Ich hab auf der zweiten Seite des Threads jetzt nicht mehr alles gelesen. Man möge mir verzeihen. Darum von meiner Seite nur noch ein kleiner Gedanke.

Um mich in einer Beziehung aufzuopfern brauche ich keinen BDSM Hintergrund. Das funktioniert auch wunderbar in einer Vanillebeziehung. Nämlich dann, wenn der Partner sich einfach nicht so in die Beziehung einbringen und wenig Beziehungsarbeit leistet. Wenn ich die Beziehung trotzdem am Leben erhalten will, dann bin ich bereit jedes nötige Opfer dafür zu bringen.
**********rrior Mann
59 Beiträge
Für mich ist es eine Frage des inneren und des äusseren Spiels. Im äusseren Spiel kniet meine Sub vor mir, darf sie auf Events mit niemanden ohne meine Erlaubnis reden (was ihrem Schutz dient), Siezt sie mich während ich sie Duze etc. Im inneren Spiel sind wir jeder Zeit auf Augenhöhe.
Ich kann nur bestätigen, was vorhin geschrieben wurde: Sie hat die eigentliche Macht und übergibt mir nur die Illusion von Macht. Ich nehme das als Dienst an und bekomme als Gegenleistung ihre Lust und Weiterentwicklung.

Ich schränke meine Sub nicht in der Wahl und Anzahl ihrer Meister ein. Sie meint nur es wäre schwer, solche zu finden, mit denen sie das Spiel erfüllt. 🙃
*****sin Mann
8.903 Beiträge
Ich mags lieber undogmatisch und auf Augenhöhe. Sowohl als aktiver, als auch als passiver Part. Alles andere hätte für mich keinen Wert.

Aufopfern tu ich mich für niemanden. Dazu hab ich gar nicht die Kapazität. Ich kann Zugeständnisse machen, erwarte diese aber auch.

Geben und Nehmen halt.
*********rgara Frau
7.506 Beiträge
Ich bevorzuge im Bereich BDSM die Hingabe beider Seiten. Nur in entgegensetzen Positionen.
Der eine folgt, der andere führt und gestaltet.
Beides kann man mit Hingabe tun.

Aufopfern sollte sich nach meiner Meinung keiner von beiden.

Augenhöhe bedeutet für mich , dass beide gleichwertig sind und sei es auch nur auf einer Metaebene. Und sich bewusst entschließen diese Augenhöhe zu verlassen, um durch ein Machtgefälle Erfahrungen zu machen.

Ich schätze beispielsweise die Möglichkeit ausgeliefert oder wehrlos zu sein , dabei auch an Grenzen zu gehen zusammen, denn dadurch wird die Hingabe besonders spürbar.
Schau, ich vertraue Dir so sehr und gebe mich so sehr hin, dass ich Dir immer noch folge....
Schau, ich bin immer noch da und begleite Dich an die Grenze , schaffe eine Grenzerfahrung für Dich und achte auf Dich und fange Dich auf...

Das macht aber nur Sinn für mich, wenn bei beiden Seiten keine Abhängigkeiten oder Sucht vorhanden sind. Und süchtig sein kann man im Bereich BDSM nach dem Kick des Hormoncocktails des Schmerzes genauso wie nach der Macht....

Ich pflege Macht über mich nur dem zu geben, der sie eigentlich nicht will. Und der sie nutzt, um in liebevoller Grundhaltung auf verantworliche Weise ein Erlebnis zu schaffen, das beiden etwas gibt und auf irgendeine Weise gut tut.

Allerdings tut nicht alles gut, das auch geil ist und geil ist für manche etwas, für das sie jegliche Vernunft über Bord werfen....
******ron Mann
4.648 Beiträge
Zitat von *******o_F:
Ich bitte meinen vielleicht unqualifizierten Beitrag zu entschuldigen, da ich selbst in der BDSM-Welt nicht zu Hause bin. Ich hatte vor Jahren lediglich mal ein Date mit einer Frau, die einen Top suchte. Wir unterhielten uns sehr angeregt und sie erzählte mir ähnliches, wie im Thema beschrieben.
Sie suchte einen Mann, der schlecht mit ihr umgehen würde. (Mit meinen Worten zusammengefasst)

In dem als Thema beschriebenem Fall - wie auch von mir gerade beschrieben - sehe ich die Suche nach Narzissten. Das kann nicht gut sein. Mit Narzissten wird es in 1000 Jahren keine Augenhöhe geben. Jede Absprache ist zwecklos.

Es fällt schwer deinen Beitrag zu entschuldigen, weil du dich im letzten Absatz herablassend äußert.
Was auch immer du auf den erst Blick siehst, bei solch komplexen Themen lohnt es sich immer sich Zeit für eine gründliche Analyse zu nehmen und auch nicht zu verallgemeinern.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hey, ihr Lieben...!

Mir schwirrt gerade viel um die Ohren, aber ich habe es doch geschafft, diesen Thread hier mal zu lesen...

Tatsächlich ist das Feld BDSM (wie alle anderen Felder auch) ja weit... Das heißt, es gibt immer solche, solche und sogar noch ganz andere...

Wenn ich dich recht verstehe, @**********berer, dann geht es dir insbesondere darum, bestimmte Beziehungsverständnisse bestimmter Subs einfach ein wenig verstehen zu können... Da, vermute ich, wärst du vielleicht mit dem Thema in einer deiner BDSM-Gruppen besser verortet...

Wobei ich eben auch (Das könnte deine Scheu hiervor erklären) durchaus ein gewisses Urteil herauslese darüber, was "in Ordnung" ist und was nicht...

Mir geht es da ja ganz ähnlich... Mein Verhältnis zum Begriff "Augenhöhe" ist bekanntermaßen ein recht enges...

Worauf ich gerade hinweisen möchte, ist dass so ein Urteil im Subtext nicht selten sehr klar herausgelesen wird... Vielleicht wäre es ja eine Idee, in einer themenspezifischen Gruppe dieselbe Frage ganz ohne Wertung sondern aus reiner Neugier heraus zu stellen...?

Ich könnte mir vorstellen, dass du darauf ganz wertvolle Antworten erhalten könntest...

💜💙💚💛🧡*herz*
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ganz davon ab auf der Grundsatzebene:

Ein Satz, den ich wahrscheinlich in ausnahmslos jedem meiner Führungs-Workshops beim Arbeitgeberverband sage, lautet:

Wer führt, das bestimmen die Folgenden...!

Tiefer gehe ich darauf in diesem Blog-Artikel ein:

*pfeil* https://www.puma-coaching.de/fuehrung-systemische-prinzipien-der-menschenfuehrung/

💜💙💚💛🧡*herz*
Wie ist das von zitierte nun auf das gewollte Machtgefälle im BDSM übertragbar?

Wäre mal ein Ansatz darüber nachzudenken.

😊♥️
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