Zitat von ******978:
„Unsere Situation ist folgende: Wir leben an 2 verschiedenen Orten (160 km Distanz). In einem Satz zusammen gefasst: Ich finde das beschi... Blöd und er findet es gut, dass er auch 4 Tage die Woche für sich hat.
Für mich wäre dies ein Grund zu sagen: Pass auf, bleib wie Du bist. Leb Dein Leben als ewiger Single. Aber meine Vorstellung von Beziehung und Familie ist das nicht. Dann gehen unsere Vorstellungen von Beziehung und Familie einfach zu weit auseinander. Und ich möchte (nicht wieder) in eine Situation kommen, in der ich in 10 Jahren feststelle wie sehr mich eine Beziehung kaputt gemacht hat und ich mich immer wieder frage, wie ich das solange Durchhalten konnte. So weit, so klar.
Für mich wäre dies ein Grund zu sagen: Pass auf, bleib wie Du bist. Leb Dein Leben als ewiger Single. Aber meine Vorstellung von Beziehung und Familie ist das nicht. Dann gehen unsere Vorstellungen von Beziehung und Familie einfach zu weit auseinander. Und ich möchte (nicht wieder) in eine Situation kommen, in der ich in 10 Jahren feststelle wie sehr mich eine Beziehung kaputt gemacht hat und ich mich immer wieder frage, wie ich das solange Durchhalten konnte. So weit, so klar.
Ich finde mich in einer recht ähnlichen Situation wieder, doch bei mir sind es weniger Kilometer, die uns wieder voneinander trennen... Ja, wieder. Es ist bei uns die knappe Zeit. Doch wir versuchen, auch an diesem Punkt einfach lockerer miteinander zu bleiben, um Vieles anders und leichter zu gestalten.
Ich bin mit meiner Ex-Partnerin nach ziemlich genau einem Jahr wieder zusammen gekommen, denn wir haben beide gemerkt, dass wir im Herzen des Anderen noch so präsent und gewollt sind, dass wir uns eine zweite Chance gegeben haben. Wer meine Threads und Beiträge zu dieser Partnerschaft verfolgte, weiß, dass das knappe Zeitmanagement und der wenige Raum, der mir und unserer gemeinsamen Zukunft angeboten wurde, der Knackpunkt und Auslöser für die Trennung war. Doch was ist nun bei uns anders, wieso versuchen wir es erneut miteinander?
Ich habe viel mit ihr darüber gesprochen, warum wir uns trennten, warum das damals für uns die einzige Lösung schien, und wir haben beide bei diesen Gesprächen festgestellt, dass ein kleiner Perspektivenwechsel vermutlich ausreichen würde, um nicht mehr in diese Falle zu laufen. Wir können vermutlich auf Dauer glücklich miteinander werden, wenn wir die gemeinsame quality time als solche genießen und uns weniger darum scheren, wie unsere Partnerschaft nach außen wirken möge.
Ich habe über mich in den zwölf Monaten ohne sie gelernt, dass sie mir viel wichtiger ist als eine gemeinsame Bleibe. Sie ist mir viel wichtiger als der gemeinsame stressige Alltag. An besonderen Tagen glücklich neben ihr aufzuwachen ist mir sehr viel wichtiger, als 24/7 um sie herum zu sein. Ich habe gelernt, dass ich das von meinen Eltern vorgelebte Familienbild nicht unbedingt auch so leben muss, um glücklich zu sein. Im Gegenteil, sie und ich, wir haben so unterschiedliche Einteilungen des Alltags, dass es für uns beide wohl wirklich passender scheint, diesen nicht miteinander zu teilen. Ich habe gelernt, dass ich kein "ich liebe dich" aus ihrem Munde brauche, wenn ihr diese Worte zu schwer und bedrückend erscheinen, weil Erwartungen an sie geknüpft scheinen, die sie nicht erfüllen kann. Es "reicht" mir, zu wissen, was sie für mich empfindet - für mich ist ihre Beschreibung doch genau diese Liebe, nach der ich mich sehne. Ich habe gelernt, dass wir nicht zusammenziehen müssen, um gemeinsame Zeit genießen zu können, wenn das Zusammenziehen bedeuten würde, dass wir beide zu viele Kompromisse eingehen müssten, die uns weh tun würden.
Nun lassen wir es langsam angehen und konzentrieren uns auf unsere Zeit miteinander. Wir gestalten sie uns schön, indem wir etwas Besonderes unternehmen, uns ganz viel Aufmerksamkeit schenken, und so sehnen wir uns immer schon nach dem nächsten gemeinsamen Wochenende. Wir haben beschlossen, uns nicht mal als Paar zu bezeichnen, doch siehe da: schneller als gedacht wollen wir mehr. Kann es sein, dass dies an der langen Leine liegt, die wir uns lassen, am fehlenden Erwartungsdruck?
Natürlich heißt das nicht, dass dieser Perspektivwechsel bei euch auch funktionieren könnte. Du schreibst, dass dir eine Zukunft unter einem gemeinsamen Dach extrem wichtig ist, ihm aber dabei Angst und Bange wird. Das klingt schon nach sehr unterschiedlichen Standpunkten, und auch wenn du jetzt schreibst, dass ihr euch da doch aufeinander zu bewegen wollt, bleibe ich etwas skeptisch, denn das klang zu Beginn dieses Threads doch sehr klar und in Stein gemeißelt. Zudem stand die Trennung im Raum, mehr als deutlich sogar.
Aber bitte, ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meine Worte Lügen straft.