„Für mich eine neue Erfahrung, da ich in meinen früheren Partnerschaften einen Austausch auf Augenhöhe über Sexthemen, Wünsche, Vorlieben und Abneigungen eher selbstverständlich hatte. Es war Teil der vertrauensvollen Beziehungskommunikation.
Wie sehen Eure Erfahrungen aus? Fällt es Euch vielleicht auch schwer über sexuelle Themen zu sprechen bzw. habt ihr das Gefühl, dass ihr bei Eurem Partner/Eurer Partnerin mit Fingerspitzengefühl an die "heißen" Themen rangehen müßt?
Zitat von *********hmidt:
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Ganz nüchtern betrachtet steckt ihr zwei da in einer (wohl schon etwas länger andauernden) Verhandlung darüber, wie ihr gemeinsam mit dem Themenfeld "Sinnlichkeit, Sexualität und erotische Lust" umgehen wollt..
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In derartigen Verhandlungen gibt es meiner Erfahrung nach wahlweise nur Gewinner:innen oder nur Verlierer:innen... Ich persönlich bin, was das angeht, ja ein echt großer Fan von Variante 1....
Mich würde mal Interessieren, "WIE" Ihr das Besprecht.
Volker nutzt das Wort "Verhandlung".
Stelle ich mir einmal vor, ich würde mit meiner Freundin ein Gespräch über Vorlieben, was man gern mehr hätte und was man nicht so mag in der Art und Weise führen, wie ich einem Autohändler erläutere, was ich von meinem nächsten Wagern erwarte, dann kann ich der Partnerin von @****orr nur zustimmen:
„Sie reagiert(e) mit Vorwürfen, dass ich unsere Sexualität kaputt mache, weil ich die Dinge so offen anspreche.
Ich genieße es geradezu, beim Kuscheln oder gar beim Kuschelsex, am liebesten dann in eine Löffelchenstellung ihr ins Ohr zu flüstern, was sie sich einmal vorstellen möge, und dann erzähle ich ihr eben eine Geschichte. Die Grundzüge dafür habe ich quasi vorbereitet, bin dann aber im Verlauf offen.
In der Löffelchenstellung hat man die Möglichkeit, den Körper und die Atmung genau zu beobachten, zu spüren. Was erregt, was turnd ab. Entsprechend wird die Geschichte dann ausgeschmückt oder abgeändert. Meine Vorlieben finden Berücksichtung, und ihre Reaktion auf die Geschichte verschafft mir auch ein gewisses Bild. Und natürlich kann man die Frage, was ihr besonder gefallen hat, sehr gut anschließen.
Ja, manchmal muss man "Verhandeln", dazu gehört auch: das und as gefällt mir abslolut nicht, hör bitte damit auf, mach das nach Möglichkeit nicht.
Aber ich habe festgestellt, dass man über seine eigenen Wünsche und Fantasien nur wirklich gut reden kann, wenn man wirklich weiß, was man mag, was einem Gefällt. Wie beim Essen. Solange ich etwas nicht probiert habe, vielleicht nicht einmal weiß, dass es das gibt, kann ich nur selten sagen, ob ich es mag. Es gibt Dinge, da weiß man, dass man es nicht mag (bei vielen, bezogen auf Essen, z.B: zu scharfes Essen).
Die von mir geschilderte Herangehensweise hat kein oder wenig "Fordern", sie zwingt nicht, verbal Farbe zu bekennen (wenn sie sich in meinen Armen völlig verspannt, weiß ich, was Sache ist), es hat etwas von einem menschlichen Lügendetektor, etwas übertrieben gesagt. Die Atmung ist so verräterisch, das streichen über die Brust...
Am runden Tisch die nächste sexuelle Zusammenkunft als Choreographie durchzuplanen, das wäre nicht meins.
Insofern, meine Frage als Ergänzung zu der Eingangsfrage, "und wie sprecht ihr über diese Themen"?