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Nicht-Kommunikation über Sex

*********id39 Frau
3.367 Beiträge
Zitat von *******olf:
@*********id39 ich wollte nichts unterstellen.
Eher die Idee bei Zeiten, Vorsorge zu treffen, fand ich gut!

Habe ich bei nicht wirklich unterstellt!
Obwohl es eben anklang!

Aber damals wurde mir vieles unterstellt!

Und hier ergab sich de Gelegenheit,
noch einmal etwas dazu, ganz realistisch gesehen,
zu sagen!
L. Ingrid
****ody Mann
13.215 Beiträge
Zitat von *******eben:
In der Diskussion wird ein Dilemma deutlich:
Integrität vs. Loyalität
Das beschäftigt mich schon sehr lange.
Stehe ich zu meinen Wünschen und möchte sie realisiert haben kann das auf Ablehnung beim Partner / Partnerin stoßen. Nehme ich mich zurück um ihn / sie nicht zu belasten werde ich mir selbst untreu.

Ich habe sehr stark den Fokus auf Sexualität als Zweiererlebnis. In einer Beziehung gehe ich immer davon aus, dass etwas Neues entsteht und niemals rechne ich damit, dass alle meine Gelüste erfüllbar sind. Muss auch gar nicht, die BDSM-Erlebenswelt ist unermesslich groß. Ich bin mir insofern treu.
******tle Mann
47 Beiträge
Moin zusammen,
zum Thema Kommunikation:
Es sollte doch normal sein, darüber zu reden. Wenigstens in groben Zügen sollte man seine Vorlieben äußern können. Am Anfang einer Beziehung "checked" man sich doch gegenseitig ab bzw. man tastet sich langsam hinein in das gemeinsame Sexleben. Man achtet einander, ist aufmerksam und gewinnt so ein Recht gutes Bild, auch wenn man nicht viel über Sex geredet hat.

Wenn man sich am Anfang der Beziehung zurückhält und es einfach genießt, ist es auch gut. Man sollte aber authentisch bleiben.

Aber warum nicht irgendwann miteinander reden ? Wenn es dann zu Problemen führt, wie es bei dir der Fall ist, dann läuft sowieso was in der Beziehung nicht... Warum wird das auf einmal zur einer Belastung ?
Ich denke, hier geht es nicht nur um den Sex, oder um deinen Handlungsbedarf zur Offenlegung der sexuellen Vorlieben.

Vielleicht hättest du lieber direkt handeln sollen, als zu reden,
vielleicht hättest du eher reden sollen, vielleicht das Thema vorsichtiger ansprechen sollen
oder du hättest nicht so ein Fass aufmachen sollen.

Es scheint mir so, als wenn du das schon lange mit dir rumgetragen hast und jetzt musste es aus dir raus. Und dann muss das halt von deiner Seite ausdiskutiert werden. Wenn ich das so schreibe, wird mir selber ja unwohl dabei. Nur ein Denkanstoß.

Zum Thema Beziehungen:
In einer Beziehung kommen zwei Menschen zusammen, die normalerweise exklusiv füreinander da sind. Haben auch einige schon gesagt, dass man hier Kompromisse finden sollte. (Offene, alternative Beziehungsmodelle Poly, etc. ist ein anderes Thema)

Menschen verändern sich auch und manchmal ist es einfach falsch am Partner festzuhalten. Man sollte Wünsche äußern können und diese auch respektieren. Ob man zusammen bleibt ist eine andere Geschichte.

Eine Affäre kann man hier mit einer Beziehung natürlich nicht Gleichsetzen. Einige hatten mitgeteilt, dass sie mir der Affäre sehr gut reden können etc. Naja, mit einer Affäre läuft es oder eben nicht. Dann beendet man die Affäre. Dies kann man halt bei einem Partner nicht so einfach.
Man will es ja auch gar nicht, weil zu einer Partnerschaft viel mehr gehört als Sex.

Helfen tut dir das nicht. Ich kann dir nur sagen, wurde hier auch schon geschrieben, halte Abstand vom Thema und sei geduldig. Konzentriere dich auf die andern Pfeiler der Beziehung.
Wenn deine Partnerin aber nun auch hier alles in Frage stellt, dann ....
(...ich hab es oben schon geschrieben...)

Alles gute
*******olf Mann
487 Beiträge
Es gibt leider Menschen die können oder wollen nicht darüber reden, Zitat: Du musst doch wissen was mir beim Sex gefällt!
Aber wehe es gefällt dann nicht!
Da soll man nicht die Lust verlieren...
*******o_F Mann
3.266 Beiträge
Es gibt auch Menschen, denen Sex nicht viel bedeutet. Andere hatten vielleicht eine strenge, kirchliche Erziehung hinter sich. Es gibt tiefe Gründe für einseitiges Interesse an Sex und dem entsprechendem Gesprächsbedarf.

Die Diskussion sollte ohne Wertung geführt werden.

Eine Beziehung als nicht funktional zu bezeichnen, weil die Kommunikation beim Thema „Sex“ nicht funktioniert, halte ich daher für zu kurz gesprungen.
*****_54 Frau
11.782 Beiträge
Zitat von *******o_F:
Eine Beziehung als nicht funktional zu bezeichnen, weil die Kommunikation beim Thema „Sex“ nicht funktioniert, halte ich daher für zu kurz gesprungen.

Wenn die gemeinsame Erotik - egal, wie viel Sex und in welcher Form - für beide befriedigend ist, stimmt das. Wozu über etwas reden, das als gut empfunden wird?

Problematisch wird es nur, wenn Sex für den einen sehr viel wichtiger ist als für den anderen und dieser andere ignoriert das hartnäckig, verweigert ein Gespräch darüber und verhindert damit eine mögliche Lösung.
*******o_F Mann
3.266 Beiträge
@*****_54

Da muss ich dir doch beipflichten.
******one Mann
1.164 Beiträge
Zitat von *****_54:
Problematisch wird es nur, wenn Sex für den einen sehr viel wichtiger ist als für den anderen und dieser andere ignoriert das hartnäckig, verweigert ein Gespräch darüber und verhindert damit eine mögliche Lösung.

Genau solch eine Phase hatten wir mal.

LG
*****_54 Frau
11.782 Beiträge
Zitat von ******one:
Zitat von *****_54:
Problematisch wird es nur, wenn Sex für den einen sehr viel wichtiger ist als für den anderen und dieser andere ignoriert das hartnäckig, verweigert ein Gespräch darüber und verhindert damit eine mögliche Lösung.

Genau solch eine Phase hatten wir mal.

LG

Wie lange war die und wie seid ihr da raus gekommen?
Profilbild
*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hey, lieber @****orr...!

Ich bin in dieser Sache, wie du sicher ahnst, recht unromantisch und pragmatisch...

Ganz nüchtern betrachtet steckt ihr zwei da in einer (wohl schon etwas länger andauernden) Verhandlung darüber, wie ihr gemeinsam mit dem Themenfeld "Sinnlichkeit, Sexualität und erotische Lust" umgehen wollt... Meiner Erfahrung nach ist das ein Thema, das uns alle zutiefst berührt... Unabhängig davon, ob wir dies anderen oder uns selbst gegenüber zugeben mögen...

In derartigen Verhandlungen gibt es meiner Erfahrung nach wahlweise nur Gewinner:innen oder nur Verlierer:innen... Ich persönlich bin, was das angeht, ja ein echt großer Fan von Variante 1....

Schau dir oder schaut euch gemeinsam daher sehr gerne mal meinen Talk über "die Kunst des Verhandelns in der Liebe" an... Spoiler-Warnung vorab: Der wiederkehrende Refrain dieses Talks lautet: "Es braucht zwei...!"

-> Mediathek: Augenhöhe – Die Kunst des Verhandelns in der Liebe

Ansonsten kann ich, was derartige Verhandlungen angeht, nur von ganzem Herzen davor warnen, den 6 nicht ohne Grund so genannten "apokalyptischen Reitern der Liebe" zwischen euch beiden auch nur einen Fußbreit Raum zu geben...

Wenn ihr beide die Bereitschaft dazu habt, einander bedingungslos aufrichtig, mitfühlend und wohlwollend zu begegnen und ihr darüber hinaus diesen 6 Verhaltensstrategien keinen Platz zwischen euch beiden gebt, dann, da habe ich keinen Zweifel, werdet ihr in dieser Frage miteinander zu einem für beide Seiten guten Ergebnis kommen...

Wenn allerdings auch nur eine oder einer von euch nicht dazu bereit ist, sich an die einen drei zu halten und/oder von den anderen sechs zu lassen, wird diese Verhandlung zwischen euch beiden sich höchstwahrscheinlich eher zu dem entwickeln, was ich schukterzuckend einen "Auffahrunfall in Zeitlupe" nenne...

Wenn ich deine Geschichte richtig lese, dann lautet die Gretchenfrage an dieser Stelle daher in meinen Augen:

Habt ihr in dieser Sache beide (!) den tiefen, inneren Wunsch, dass ihr beide (!) euch zutiefst genährt, erfüllt und glücklich fühlt...? Oder verfolgt auch nur eine/r von euch andere Ziele...?

💜💙💚💛🧡*herz*
******one Mann
1.164 Beiträge
Zitat von *****_54:
Wie lange war die und wie seid ihr da raus gekommen?
Das war ein hartes Ringen. Würde hier in Einzelheiten zu weit führen. Wenn es Dich interessiert, per PM.

LG
AC
******tle Mann
47 Beiträge
Sehr gut Volker.
Man sollte sich zusammen setzen und erstmal erfragen, ob beide an einer Lösung des Konfliktes interessiert sind. Wenn es von allen Seiten gewollt ist, kann es weiter gehen.
Schließlich sind dann beide bereit, eine Lösung zu finden.

Leider sind viele Beziehungen aber schon so festgefahren, es ist viel passiert, es gibt Vorurteile, Schuldzuweisungen, .... Schlechte Gedanken,
...da ist es manchmal schwer, offen zu reden, seine Ängste mitzuteilen, Respekt zu zeigen.
Man ist manchmal nicht in der Lage, sich zurück zu nehmen und die Gehenheiten neu zu betrachten, zu verstehen.

Trotzdem,...
Ich hoffe es ist einen Versuch wert.
******_73 Mann
2.516 Beiträge
Zitat von ****orr:
Für mich eine neue Erfahrung, da ich in meinen früheren Partnerschaften einen Austausch auf Augenhöhe über Sexthemen, Wünsche, Vorlieben und Abneigungen eher selbstverständlich hatte. Es war Teil der vertrauensvollen Beziehungskommunikation.

Wie sehen Eure Erfahrungen aus? Fällt es Euch vielleicht auch schwer über sexuelle Themen zu sprechen bzw. habt ihr das Gefühl, dass ihr bei Eurem Partner/Eurer Partnerin mit Fingerspitzengefühl an die "heißen" Themen rangehen müßt?

Zitat von *********hmidt:

Ganz nüchtern betrachtet steckt ihr zwei da in einer (wohl schon etwas länger andauernden) Verhandlung darüber, wie ihr gemeinsam mit dem Themenfeld "Sinnlichkeit, Sexualität und erotische Lust" umgehen wollt..
.
.
.
In derartigen Verhandlungen gibt es meiner Erfahrung nach wahlweise nur Gewinner:innen oder nur Verlierer:innen... Ich persönlich bin, was das angeht, ja ein echt großer Fan von Variante 1....

Mich würde mal Interessieren, "WIE" Ihr das Besprecht.
Volker nutzt das Wort "Verhandlung".

Stelle ich mir einmal vor, ich würde mit meiner Freundin ein Gespräch über Vorlieben, was man gern mehr hätte und was man nicht so mag in der Art und Weise führen, wie ich einem Autohändler erläutere, was ich von meinem nächsten Wagern erwarte, dann kann ich der Partnerin von @****orr nur zustimmen:
Zitat von ****orr:
Sie reagiert(e) mit Vorwürfen, dass ich unsere Sexualität kaputt mache, weil ich die Dinge so offen anspreche.

Ich genieße es geradezu, beim Kuscheln oder gar beim Kuschelsex, am liebesten dann in eine Löffelchenstellung ihr ins Ohr zu flüstern, was sie sich einmal vorstellen möge, und dann erzähle ich ihr eben eine Geschichte. Die Grundzüge dafür habe ich quasi vorbereitet, bin dann aber im Verlauf offen.
In der Löffelchenstellung hat man die Möglichkeit, den Körper und die Atmung genau zu beobachten, zu spüren. Was erregt, was turnd ab. Entsprechend wird die Geschichte dann ausgeschmückt oder abgeändert. Meine Vorlieben finden Berücksichtung, und ihre Reaktion auf die Geschichte verschafft mir auch ein gewisses Bild. Und natürlich kann man die Frage, was ihr besonder gefallen hat, sehr gut anschließen.

Ja, manchmal muss man "Verhandeln", dazu gehört auch: das und as gefällt mir abslolut nicht, hör bitte damit auf, mach das nach Möglichkeit nicht.
Aber ich habe festgestellt, dass man über seine eigenen Wünsche und Fantasien nur wirklich gut reden kann, wenn man wirklich weiß, was man mag, was einem Gefällt. Wie beim Essen. Solange ich etwas nicht probiert habe, vielleicht nicht einmal weiß, dass es das gibt, kann ich nur selten sagen, ob ich es mag. Es gibt Dinge, da weiß man, dass man es nicht mag (bei vielen, bezogen auf Essen, z.B: zu scharfes Essen).
Die von mir geschilderte Herangehensweise hat kein oder wenig "Fordern", sie zwingt nicht, verbal Farbe zu bekennen (wenn sie sich in meinen Armen völlig verspannt, weiß ich, was Sache ist), es hat etwas von einem menschlichen Lügendetektor, etwas übertrieben gesagt. Die Atmung ist so verräterisch, das streichen über die Brust...

Am runden Tisch die nächste sexuelle Zusammenkunft als Choreographie durchzuplanen, das wäre nicht meins.

Insofern, meine Frage als Ergänzung zu der Eingangsfrage, "und wie sprecht ihr über diese Themen"?
*******ngo Frau
322 Beiträge
Zitat von ******_73:


Mich würde mal Interessieren, "WIE" Ihr das Besprecht.

Insofern, meine Frage als Ergänzung zu der Eingangsfrage, "und wie sprecht ihr über diese Themen"?

Ich liebe das "Non Escalator Relationship Menu" bzw. das "Smorgasbord" (beides unter den Stichworten im Internet zu finden) aus der Beziehungsanarchie: Checklisten, wie ich eine Beziehung mit einem Menschen führen möchte. Da sind auch Stichworte zur Sexualität dabei, allerdings sehr allgemein. An Hand dessen kann man sich gegenseitig sagen, was man mag und was nicht. Ich frage mein Gegenüber konkret, ob er Lust hat, mit mir diese Liste durchzugehen, um zu schauen, ob unsere Wünsche und Vorstellungen an eine Beziehung zueinander passen. Zu einem Zeitpunkt, wo es sich für mich stimmig anfühlt.

Es gibt auch wunderbar intime Fragekarten, z.B. die von Susan Campbell "The Truth in Dating", die ans "sexuell Eingemachte" gehen.

Egal welches "Hilfsmittel" - man "muss" Lust drauf haben (und das habe ich und wünsche mir das von einem Gegenüber), radikal ehrlich in Sachen Sexualität zu sein. Und dann braucht man eigentlich keine Hilfsmittel dafür. Bzw. wenn man es nicht kann, kann man sich dafür professionelle Hilfe gönnen.

Wirklich seeeehr ausführlich sind die 423 Fragen in dem Buch "Sex-Pass - Sexuelle Passgenauigkeit" von Dagmar Cassiers. Das Buch gibt die Möglichkeit, das eigene Sexual-Profil zu konkretisieren, mit dem Partner abzugleichen und zu schauen, ob man sexuell zueinander passt. Ich geh die Fragen gerade Stück für Stück mit meinem Freund durch, es sind echt viele. Da braucht man Zeit und Geduld und ist ehr etwas "trocken". Schön sind die Gespräche, die sich dann daraus ergeben, und das spätere "in die Tat umsetzen" *zwinker*
*******ngo Frau
322 Beiträge
Zitat von ******_73:
Zitat von ****orr:
Für mich eine neue Erfahrung, da ich in meinen früheren Partnerschaften einen Austausch auf Augenhöhe über Sexthemen, Wünsche, Vorlieben und Abneigungen eher selbstverständlich hatte. Es war Teil der vertrauensvollen Beziehungskommunikation.

Wie sehen Eure Erfahrungen aus? Fällt es Euch vielleicht auch schwer über sexuelle Themen zu sprechen bzw. habt ihr das Gefühl, dass ihr bei Eurem Partner/Eurer Partnerin mit Fingerspitzengefühl an die "heißen" Themen rangehen müßt?


Mich würde mal Interessieren, "WIE" Ihr das Besprecht.
Volker nutzt das Wort "Verhandlung".

Stelle ich mir einmal vor, ich würde mit meiner Freundin ein Gespräch über Vorlieben, was man gern mehr hätte und was man nicht so mag in der Art und Weise führen, wie ich einem Autohändler erläutere, was ich von meinem nächsten Wagern erwarte, dann kann ich der Partnerin von @****orr nur zustimmen:
Zitat von ****orr:
Sie reagiert(e) mit Vorwürfen, dass ich unsere Sexualität kaputt mache, weil ich die Dinge so offen anspreche.


Ja, manchmal muss man "Verhandeln", dazu gehört auch: das und as gefällt mir abslolut nicht, hör bitte damit auf, mach das nach Möglichkeit nicht.
Aber ich habe festgestellt, dass man über seine eigenen Wünsche und Fantasien nur wirklich gut reden kann, wenn man wirklich weiß, was man mag, was einem Gefällt. Wie beim Essen. Solange ich etwas nicht probiert habe, vielleicht nicht einmal weiß, dass es das gibt, kann ich nur selten sagen, ob ich es mag. Es gibt Dinge, da weiß man, dass man es nicht mag (bei vielen, bezogen auf Essen, z.B: zu scharfes Essen).


Am runden Tisch die nächste sexuelle Zusammenkunft als Choreographie durchzuplanen, das wäre nicht meins.

Insofern, meine Frage als Ergänzung zu der Eingangsfrage, "und wie sprecht ihr über diese Themen"?

Ergänzend zu meinem vorigen Kommentar:

Ich kann das nicht nachvollziehen, inwiefern man Sex durch offen darüber sprechen "kaputt machen" kann. Bzw. würde ich demjenigen, der so etwas äußert, gerne ein paar Fragen stellen, was hinter dieser Aussage steckt. Ich vermute alte hinderliche Prägungen (Glaubenssätze), die einem offenen ehrlichen Gespräch im Wege stehen.

Wenn Mensch nicht weiß, was er/sie mag, und was nicht, gibt es das wunderbare 3 Min Spiel von Betty Martin, wo man in der Praxis durch Ausprobieren und Erfahren / Erleben genau das herausfinden kann. Wer keinen guten Zugang zu seinem Körper und Spüren desselben hat, muss das erst wieder lernen. Das braucht Zeit, Geduld und den Willen dazu.

Anleitung für das 3 Min Spiel: https://bettymartin.org/wp-content/uploads/2016/08/3-MG-German.pdf
Konsensrad als theoretischer Hintergrund: https://bettymartin.org/wp-content/uploads/2020/10/German.pdf
Video-Anleitung: https://bettymartin.org/how-to-play-the-3-minute-game/

Diese Berührungs-Übung bietet immer wieder neue Erkenntnisse und Möglichkeiten der Entdeckung, das kann man gar nicht zu oft machen. Geht sowohl mit Freunden als auch in Bezug auf Sexialität.

Viel Freude beim Ausprobieren! *g* Ich liebe es, das immer mal wieder mit meinem Freund zu machen - wir denken uns immer wieder neue Regeln aus, um es abzuwandeln. Eine Goldgrube an Berührungs-Erfahrung.
Profilbild
*******eben
538 Beiträge
@******_73 , ich habe ein Paaraet vorbereitet mit rund 160 Begriffen und Themen rund um Partnerschaft und Sexualität mit kurzer Definition, Kategorien (Beziehung, BDSM, Fetisch, Location..) sowie QR-codes bzw. Links für weiterführende Informationen.
Wir haben das als Paar durchgearbeitet und jeden Begriff bewertet mit 1 (grausam, völlige Ablehnung) bis 10 (himmlisch). Bei Werten unter 5 kommt das in die Tonne. Bei 5 kann ggf. eine Modifikation zu einem höheren Wert führen.
Dadurch, dass das Set im Vorfeld weder ihre noch meine Präferenzen berücksichtigt konnten wir ohne Verletzungen darüber reden.
Es ist leider noch nicht ganz marktreif. Ich muss mich mal wieder dransetzen.
*****_54 Frau
11.782 Beiträge
Zitat von ******_73:
Am runden Tisch die nächste sexuelle Zusammenkunft als Choreographie durchzuplanen, das wäre nicht meins.
Insofern, meine Frage als Ergänzung zu der Eingangsfrage, "und wie sprecht ihr über diese Themen"?

Keinesfalls am runden (oder eckigen) Tisch. Das wäre mir viel zu "prosaisch" und "technisch".
In einer entspannten, engen und vertrauten Situation, eher als Frage nach erotischen Wünschen oder als spielerische Erzählung von Realträumen, die man mal hatte oder immer noch hat ... so bisschen vor sich hinspinnen ...
******one Mann
1.164 Beiträge
Der Gedanke, erotische Wünsche in eine Erzählung von (Real-)Träumen zu verpacken, klingt sehr pragmatisch, insbesondere wenn man einen Partner hat, von dem man weiss, dass er nicht gern über das Thema gemeinsame Sexualität spricht.

Fürchte aber, das verfängt kaum, wenn der andere das Verbalisieren des Themas Sex an sich schon so nervig findet, dass er den Trick sofort entlarvt.

Ich hatte vor vielen Jahren einmal den Versuch gemacht, bei meiner Frau die Erinnerung an unsere heissesten Sex-Erlebnisse zu wecken, die stattfanden als wir noch frisch verliebt waren. Diese lagen zu dem Zeitpunkt etwa 15 Jahre zurück. Mein Kalkül war natürlich, an frühere gemeinsame Glanzzeiten anzuknüpfen, in der Hoffnung es könne eine Art Wiederholung geben. Doch meine Rechnung ging nicht auf, zumindest nicht von heute auf morgen. Sie behauptete einfach, sie könne sich daran nicht erinnern und beim zweiten Versuch meinerseits bestritt sie sogar, mit mir jemals diese Dinge getan zu haben.

Damit war das Thema ganz schnell und sehr unromantisch wieder abgeblockt.

AC
******_73 Mann
2.516 Beiträge
Ich kam besonders zu dieser Art des "Mindfuck", weil ich eine Partnerin hatte, die wunderbar Geschichten erzählen konnte, aber im sexuellen Bereich in keiner Weise ihre Wünsche äußern konnte. Und so konnte ich austesten, was ich mit ihr vielleicht mal ausprobieren könnte.

Das durchgehen einer Checkliste verlangt, dass sich beide darauf einlassen. Ich halte es in einer gewissen Weise für gefährlich. Ich hatte einige Beziehungen, in denen BDSM im sexuellen Bereich eine Rolle spielte. Teilweise waren ich und meine Partnerin völlig unerfahren. Wir haben Bereiche gemeinsam erforscht und für uns entdeckt. Dieses gemeinsam Endecken geht natürlich für alles nur einmal, danach ist es bekannt.
Aber, was Checklisten angeht, wir wußten gar nicht, was uns gefällt. Viele sind erstaunt, was sie letztlich doch triggert, obwohl sie es sich so gar nicht vorstellen konnten. Dieses "Hineinwachsen" in bestimmte Dinge und feststellen, dass es doch beiden gefällt, ist auch etwas sehr schönes. Aber, es ist eben nicht planbar. Eigentlich müsste man diese Checklisten in gewissen Abständen wiederholen.

Zitat von *******ngo:
Ich kann das nicht nachvollziehen, inwiefern man Sex durch offen darüber sprechen "kaputt machen" kann.
Das betrifft die Frage, ob der Zauber verschwindet, wenn man versteht, wie es funktioniert?

Nein, vielfach ist das dann, wenn jemand Wünsche als Kritik und zukünftigen Auftrag versteht.
Diese Frage, inwiefern etwas vorgeplant und durchstrukturiert sein muss, kommt da mit rein. Muss ich etwas in das Liebesspiel einbauen, obwohl ich gerade keine Lust dazu habe? Natürlich nicht, aber wenn sich jemand mit der Frage befasst, oder das gar als "Aufgabe" versteht, dann nimmt das den Spaß.
Einige können aus sich heraus kommen. Andere sind stille, aber eher passive Genießer. Sag so einem mal, dass Du Dir wünschen würdest, dass er mal das Heft des Handelns übernimmt, dass er sagen soll, wozu er Lust hat, dass er also mal den aktiven Part übernehmen soll. Da kann passieren, dass jemand dann sagt, dass er das nicht könne, und fühlt sich gleich unter Druck gesetzt.
Profilbild
*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hier ist ein recht übersichtlicher Link mit den Ressourcen, die @*******ngo genannt hat...

Allerdings nur auf Englisch...

*pfeil* https://bluecloud.academy/mod/resource/view.php?id=540

💜💙💚💛🧡*herz*
Profilbild
*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Und hier sind ein paar in dieser Sache ebenfalls potenziell hilfreiche Ressourcen in meinem Blog:

100 indiskrete Fragen für ein neues Level an Tiefgang, Aufrichtigkeit und Vertrauen…

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/100-indiskrete-fragen/

24 indiskrete Fragen für nichtmonogame Liebespaare

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/indiskrete-fragen-nichtmonogam/

24 indiskrete Fragen für monogame Liebespaare

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/indiskrete-fragen-monogam/

💜💙💚💛🧡*herz*

Einzel- und Paarfragebogen:
Sexuelle Vorlieben, Phantasien und Gelüste


*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/fragebogen-sex/

Denen von euch, die Lust haben auf dieses Level an Offenheit und Tiefgang in der Liebe, wünsche ich von Herzen erbauliche Lektüre...!
*******lin Mann
41 Beiträge
Themenersteller 
Hallo,

besten Dank noch einmal für Eure neuen Kommentare. Stimmungsmäßig trifft @******one das ziemlich gut. Wie geschrieben, ist das für mich selber eine neue Erfahrung, dass ich in einer Beziehung, weder Anspielungen zum Thema Sex machen kann, noch ernsthaft Themen ansprechen kann, etwas zu fragen, was ihre sexuellen Vorlieben sind oder meine zu thematisieren. @*******ngo spricht mir aus dem Herzen: "Ich kann das nicht nachvollziehen, inwiefern man Sex durch offen darüber sprechen "kaputt machen" kann. Bzw. würde ich demjenigen, der so etwas äußert, gerne ein paar Fragen stellen". Zu @******tle. Am Anfang waren wir auf gleicher Wellenlänge, genau wie Du es andeutest, da wurde gemacht und nicht geredet. "Direkt Handeln" geht heute, bis zu einem gewissen Punkt, der aber schon jenseits von Verklemmtheit liegt. Kurzum, Trauma kann ziemlich sicher ausgeschlossen werden, strenge religiöse Erziehung gab es. Es liegt nahe zu sagen, der Gentleman schweigt und genießt, aber in einer langen Beziehung fühlt es sich für mich nicht rund an, wenn es nicht möglich ist, gemeinsam Wünsche zu erkunden und nicht über Sex zu sprechen. Auf jeden Fall ist es hilfreich, sich hier auszutauschen. In meinen vorherigen Beziehungen war das üblich und normal, da wären die Tipps von @******_73 und @*******ngo sofort Teil des Spiels geworden.
*******ngo Frau
322 Beiträge
@****orr

Inwiefern kann "Trauma ziemlich sicher ausgeschlossen werden"? Trauma ist oft unbewusst - insbesondere bei dem betroffenen selber. Aus meiner Sicht sind wir alle - mehr oder weniger - traumatisiert. Damit meine ich insbesondere die weniger offensichtlichen und weniger greifbaren Entwicklungstraumata (im Gegensatz zu den Schocktraumata) durch Erziehung, Schule, Gesellschaft. Gerade im Bereich Sexualität gibt es soviel Potential für Traumata. Ich kenne niemanden, der in dem Bereich keine entsprechenden Themen / Traumata hat. Da kommts dann eher auf die Definition an, wo 'Trauma' anfängt.

Ich vermute traumatischen Hintergrund bei dem was du beschreibst. Noch dazu ist Sexualität für viele ein Tabuthema, "über das man nicht spricht".
****975 Frau
37 Beiträge
Das muss eine sehr belastende Situation für euch beide sein!

Ich vermute, dass bei ihr alte Glaubenssätze getriggert wurden, die sie nun zweifeln oder dicht machen lassen.
Vielleicht hat sie nie wirklich gelernt zu reden, wie laufen Gespräche in anderen Bereichen? Vielleicht war in ihrer Kindheit Sexualität auch ein Tabuthema...

Allerdings werdet ihr Zwei nicht glücklich werden, wenn ihr nicht in die Kommunikation kommt.
Vielleicht kannst du das Gespräch anders anfangen und sie fragen, was genau bei diesen Themen unangenehm für sie ist. Was das Thema Sex für Gefühle in ihr auslöst.

Ich fand es früher auch unangenehm Wünsche zu äußern und über Sexualität zu reden. Irgendwann wird es dann völlig normal, wenn man merkt, dass das Gegenüber frei und ohne Ablehnung reagiert.
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