Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM frech&frei
662 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

BDSM = selbstverletzendes Verhalten 🙄

*********id39 Frau
3.370 Beiträge
Zitat von ********aika:
Da fällt mir grad was ein, was ich kürzlich gelesen habe. Es ging darum, dass alles in uns gespeichert wird, in den Zellen, in den Haaren (Haaranalyse). Also nicht nur Materielles, sondern auch jede Emotion. Positive wie negative. Bei den Haaranalysen aus dem konkreten Fall wurde nachgewiesen, dass Emotionen, die während BDSM-Sessions entstanden sind, und die Personen als positiv empfunden hatten, trotzdem als negative Emotion gespeichert war. Und zwar deshalb, weil z.B. Schläge, Schmerzen, Demütigungen, Erniedrigungen etc. pp. von Natur aus negativ und somit purer Stress sind für Körper und Seele.

Mir ist schon klar, dass sowas keiner hören will. Aber wenn schon ständig darauf hingewiesen wird, dass man über seinen Tellerrand schauen soll, dann gilt das für jeden, und dann gehören solche medizinischen Erkenntnisse wohl auch dazu, auch wenn sie einem so überhaupt nicht in den Kram passen...

Glaubst, du deswegen einer davon abläßt??
******una Frau
7.586 Beiträge
Wird denn generell " Sexualität " als "schädlich" abgelehnt?
**********ige76 Frau
447 Beiträge
Zitat von *******m79:
Es steht mir nicht zu hier irgendwas über Diagnosen etc. Zu schreiben. Es ging mir wie geschrieben vor allem um die Einstufung von BdSM allgemein als selbstverletzendes Verhalten was ich nicht verstehe. Wobei in dieser Einrichtung wohl auch untersagt ist sich in der Zeit tätowieren zu lassen, mit der gleichen Begründung.

Ja, BDSM kann sehr selbstverletzend sein und vor allen Dingen im Kontext einer Therapie.
Ich habe den Eindruck, dass Du Selbstverletzung ausschließlich als physische Selbstverletzung einstufst.
Die psychische Komponente stufe ich persönlich als viel gefährlicher ein, vor allen Dingen z.B. bei einem manipulativen Partner in einer DS Beziehung. Nur mal so als Beispiel....
******una Frau
7.586 Beiträge
Für einen " manipulativen Partner" braucht es kein D/s!

Aus meiner Sicht werden hier Klischees über BDSM "genutzt", die es in die Ecke des krankhaften rücken.

Da kann es für meine Begriffe auch keine " gesunde" Therapie geben, wenn eine sexuelle Präferenz derartig diskriminiert wird.

Genauso könnte dann die Therapie für einen homosexuellen Menschen abgelehnt werden!

Das ist für mich " voriges Jahrhundert"!
*********rgara Frau
7.497 Beiträge
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Hinzukommen weiterer Prozesse durch BDSM ausgeschlossen werden soll.
Ebenso die Flucht in emotionale Kicks vor dem, was sich durch die Therapie bewegt.

Die pauschale Fomulierung als selbstverletzend lässt aber auf Vorurteile oder schlechte Erfahrungen damit schließen. Wenn sie denn so gefallen ist.
**********ige76 Frau
447 Beiträge
Zitat von ******una:
Für einen " manipulativen Partner" braucht es kein D/s!

Aus meiner Sicht werden hier Klischees über BDSM "genutzt", die es in die Ecke des krankhaften rücken.

Da kann es für meine Begriffe auch keine " gesunde" Therapie geben, wenn eine sexuelle Präferenz derartig diskriminiert wird.

Genauso könnte dann die Therapie für einen homosexuellen Menschen abgelehnt werden!

Das ist für mich " voriges Jahrhundert"!

Es war nur ein Beispiel, wie eine BDSM Beziehung im Kontext einer Therapie selbstverletzend sein kann. Natürlich können andere Arten von ungesunden Beziehungen genauso ein Problem während einer Therapie darstellen.

Aber nachdem es hier explizit um BDSM & das Thema Selbstverletzung ging, war es eben wie schon erwähnt nur ein Beispiel dazu.
****ody Mann
13.254 Beiträge
Wenn jemand selbstverletzendes Verhalten an den Tag legt, das verschiedene mentale und physische Ausprägungen haben kann, und während masochistischer Phasen darauf verzichten kann, darf zumindest über Zusammenhänge nachgedacht werden. Ich weiß, dass einige Therapeuten den Masochismus teilweise unter SVV einsortieren. Ich weiß, dass einige Masochist/innen das selbst auch tun.
*********id39 Frau
3.370 Beiträge
Zitat von ******una:
Wird denn generell " Sexualität " als "schädlich" abgelehnt?

Ich fürchte @******una , genau das ist gemeint
* Wir sind alle schwer krank, unser Spaß ist behandlingsbedürftig!* *heul2*
( was nicht heißt, daß das für einzelne von uns zutreffen mag,
aber das ist bei ganz normalen Menschen nicht anders!)

Wer Hilfe braucht, soll sie voll umfänglich bekommen!
Aber wir sind erwachsene Menschen,
und wir werden umsichtig und verantwortungsvoll mit unseren Kindern umgehen, wie jeder Vater, jede Mutter!

Wir hatten zwei Söhne!
Mein Liebster war TV und devot!
Ein wundervoller Mann und ein Vater, wie ich ihn mir, = für mich = gewünscht hätte!
Sie sind erwachsene liebevolle, umsichtige Männer geworden, die ihre Frauen und Kinder umworben und verwöhnen!
Beide haben einen tollen Beruf!
*****tta Frau
1.134 Beiträge
Die Freundin des TE is behandlungsbedürftig mit einer eigenen Diagnose und Ursachen.

Wer sich hier jetzt selbstgeisselt und/oder verachtet fühlt, hat... einen eigenen Thread verdient... *knicks*
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Zitat von **********ellow:
...
Fakt ist, dass wir nur das wissen, was der TE uns mitgeteilt hat. Nichts aber über die Patientin, die Art der Erkrankung, die Diagnose, die Regularien der Institution und vor Allem über die Inhalte der Vorgespräche.
...
Das ist auch gut so und geht uns meiner Meinung nach nichts an. Das müsste wenn überhaupt schon die Betreffende selbst hier diskutieren wollen.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Zitat von *******m79:
... Es ging mir wie geschrieben vor allem um die Einstufung von BdSM allgemein als selbstverletzendes Verhalten was ich nicht verstehe. Wobei in dieser Einrichtung wohl auch untersagt ist sich in der Zeit tätowieren zu lassen, mit der gleichen Begründung.
Lies bitte wirklich mal die Definitionen in den Links, die ich gepostet habe.

Ich würde mal vermuten, dass die Erwähnung von BDSM in der Klinik schon die Alarmglocken läuten lässt. Denn sexuelles BDSM wird so lange als "medizinisch unproblematisch" betrachtet, so lange kein Leidensdruck vorhanden ist... und das ist auch erst seit sehr wenigen Jahren so.

Nun ist es aber so, dass bei Patienten in Kliniken üblicherweise irgendwas nicht so ganz in Ordnung ist. Deshalb sind sie dann ja dort und deshalb werden - wie du ja beispielhaft ergänzt hast - alle möglichen Wirkfaktoren ausgeschlossen um eine möglichst effektive Therapie zu ermöglichen.

Im Gegenzug gibt es inzwischen Studien, dass Menschen, die BDSM ausleben, ausgeglichener und gesünder sind, als diejenigen, die ihre Sexualität nicht ausleben.

Licht und Schatten...

Und ja, Vorurteile (und vermutlich diese nicht zu knapp) sind immer noch sehr weit verbreitet.
Andersherum ist es aber auch so, dass nicht alle, die sich im BDSM tummeln, sich und anderen gut tun.

Von daher vermutlich eine spannende Erfahrung, dass etwas für einen selbst normales von anderen Menschen plötzlich in einen gänzlich anderen Kontext gesetzt wird.
Müsst ihr vermutlich beide durch *zwinker*
Profilbild
********arts Frau
18 Beiträge
@*******m79 ich empfinde die Haltung des Therapeuten nicht als richtig.
Ich habe eine Traumatherapie gemacht in der gleichen Zeit BDSM mit einem Switcher begonnen.Ich würde mir von niemandem sagen lassen, wie und wann ich meine Sexualität ausleben kann oder darf.Denn dann würde ich Teile von mir unterdrücken.

Sexualität ist so individuell und bedeutet für mich Freiheit.Tatsächlich hat es so auch das ein oder andere Ereignis hochgezogen aus meiner Geschichte und mein BDSM-Partner ist damit auch immer auf Augenhöhe umgegangen.Ich könnte dadurch sogar vieles integrieren was meine Therapeutin/die Therapie nicht geschafft hat.ich habe durch dieses >Frei sein< sehr viel aus neuen Blickwinkeln betrachten können und dadurch integrieren können.

BDSM kann sehr viel sein und nichts und ist auch erstmal nur ein allgemeiner Überbegriff.Jeder lebt es anders aus.
Ich habe meine damalige Therapeutin damit in den Sitzungen auch thematisch einbezogen.ihre anfängliche Reaktion war Schockhaltung, Ablehnung.Irgendwann war sie neugierig und hat dann einfach gefragt, was da passiert, und was es mit mir macht.wie es mir damit geht.
Sie kam sichtbar ins grübeln und teilte mir mit der Zeit mit, das sie das nach einigen Erzählungen nachvollziehen kann auch wenn es ihr fremd ist.Und sie auch bemerkt, das es mir gut tut.

Die Therapie ist seit einem Jahr beendet.
Ich brauche, möchte und genieße BDSM auch heute noch.Mit meinem Partner und ich bin da der Part, der es ins Spiel bringt.Dazwischen habe ich lange Phasen, wo ich diesen Wunsch nicht verspüre.

BDSM kann schief gehen.Destabilisieren.auch da sind mir Fälle bekannt, die bis hin zum Klinikaufenthalt geführt haben.und den mir bekannten Fällen waren das "Umgangsprobleme" untereinander, zwischenmenschlich, rücksichtslos davor, währenddessen und danach.Reduzierung.

Ich kann mir vorstellen, das BDSM schnell mit bloßer Gewalt assoziiert wird.

Nicht der Patient ist an die Therapie anzupassen, sondern die Therapie an den Patienten...
****_73 Frau
384 Beiträge
Ich denke, dem TE ging es hauptsächlich darum, die Frage zu klären, ob BDSM als selbstverletzendes Verhalten eingestuft werden darf/soll/kann...nicht explizit um die Therapie seiner Bekannten.
Ich denke, da es in den entsprechenden Kliniken darum geht, sich selbst einigermaßen klar und reflektiert zu sehen und die verdrängten Gefühle und deren Gründe zu verstehen und zu erkennen, ist jegliche Form von "Verzerrung" durch Alkohol, Sex und ja, auch BDSM Praktiken nicht förderlich und daher wird davon abgeraten.
Ich selbst weiß, wie schwer und schmerzhaft es ist in seine eigenen Gefühle abzutauchen und diese für sich zu erkennen . Anfangs wehrt man sich heftig und sucht nach Ausreden oder Ablenkung, doch irgendwann muss man sich dem stellen, wenn man heilen will und zur Ruhe kommen möchte.

Und ja, auch BDSM fordert einem einiges ab, was man vielleicht vordergründig nicht so bemerkt, aber unterschwellig lösen bestimmte Situationen schon Trigger aus, die verarbeitet werden sollten...geschieht das nicht, dann kann man durchaus auch in ein tiefes Loch fallen und nicht jeder hat die Kraft da eigenständig wieder herauszufinden.

Es gibt für alles eine Zeit und manchmal muss man sich auch von einigem verabschieden, zumindest eine Zeit lang, bis man wieder stark in sich selbst ist.
Daher finde ich den Ansatz dieser Klinik nicht unbedingt falsch.

Im Endeffekt ist es die betreffende Person selbst, die es in der Hand hat, welchen Weg sie geht...
Auch hier geht es um Vertrauen, Vertrauen zu den Menschen, die Hilfe anbieten...
****ody Mann
13.254 Beiträge
BDSM ist in meinem Fall eine Sexualpräferenz. Ich mache das, wenn es mir gutgeht. Geht es mir nicht gut und ist dieser Zustand behandlungswürdig, ist BDSM so ziemlich das Letzte, das ich mir antun würde. Man müsste mir auch keinen Alkohol verbieten, weil ich niemals trinke, damit es mir besser geht.

Somit verstehe ich die Irritation nicht.
******una Frau
7.586 Beiträge
@****ody welche " Irritation" verstehst du nicht?
****ody Mann
13.254 Beiträge
Die im EP über die Regeln der Klinik.
****52 Mann
4.124 Beiträge
Zitat von *******m79:
Es steht mir nicht zu hier irgendwas über Diagnosen etc. Zu schreiben. Es ging mir wie geschrieben vor allem um die Einstufung von BdSM allgemein als selbstverletzendes Verhalten was ich nicht verstehe. Wobei in dieser Einrichtung wohl auch untersagt ist sich in der Zeit tätowieren zu lassen, mit der gleichen Begründung.

Hier ist doch ganz entscheidend der Kontext Klinik und da bin ich völlig diskussionslos bei dieser.
"Messer, Gabel, Schere, Licht, etc., ist für die Zeit des Aufenthaltes nicht."

Die Einstufung von BdSM allgemein als selbstverletzendes Verhalten? Kommt doch darauf an.
Ja kann im Einzelfall sein, Ja ist im Einzelfall möglich.

BDSM mit allgemein in Verbindung zu bringen, sticht sich schon für mich.

Da wo Zweifel bestehen, gebieten Einzelfälle eine allemeine Zurückhaltung.
Im Fall einer Klinik ein Verbot, da gehe ich zu 100 % mit denen mit.

Ich habe ein Rasiermesser, verlange vom Dok. eine Einzelfallprüfung, weil ICH kann verantwortungsvoll damit umgehen. *ironie*

Jetzt müsste es doch auch klingeln. Stell dir vor jemand läuft mit Striemen und blauen Flecken oder "nur" Fesselspuren durch so eine Klinik.
*****tta Frau
1.134 Beiträge
Wie soll ein Dritter das Gesehene einordnen? Oder andere Patienten (#Triggerwarnung)?

Nur so als Zusatzgedanke.

Ich wünsche ihr gute Besserung. Und ein gegenseitiges Annähern der Weltsicht & Erlebniswelt zwischen ihr und dem/den Therapeuten.
********wise Frau
441 Beiträge
Ohne die Dagnose zu kennen, die zu dieser "Auszeit" führt, kann man Dir diese Fragen nicht sinnvoll beantworten.

Wenn ihrer Art von Sexualität etwas zugrunde liegt, was der Therapie bedarf, sich da etwas verknüpft hat, kompensiert wird im BDSM, dann macht es möglicherweise sehr viel Sinn was da gefragt wurde.
Dass man während einer Therapie keine Ablenkung von den nötigen Prozessen haben will undoder ggf. Süchte/Abhängigkeiten/Ausweichstrategien ausklammern will, ist völlig richtig und nötig.
*******tte Frau
1.070 Beiträge
Lieber Seraphim,

du schilderst hier etwas mit deinen Worten, was deine Freundin dir erzählt hat und von einer dritten Person ausgesprochen wurde.
Ich denke, du kannst die Sache so nicht einfach zur Diskussion stellen, denn es ist bekannt, dass Dinge anders widergegeben oder auch verstanden werden , als sie der Sender gemeint hat.
Du hast auch nur Satzausschnitte präsentiert und nicht den DIREKTEN Kontext und Wortlaut verwendet.
Letztendlich hat dir deine Freundin vielleicht auch nicht so viele Details zu ihrer Situation erzählt, wie der Therapeutin.
Ob du persönlich sprachlos bist oder nicht, ist an sich auch nicht der Punkt, sondern ob deine Freundin der Therapeutin vertraut und wie sie es empfindet.
Vielleicht muss sie ja tatsächlich erst ,,zu sich selbst " finden, denn du kennst ( und sie vielleicht eben auch nicht) die Ursprünge für ihre Neigung.
Es gibt definitiv Frauen, die zb. aufgrund einer Vergewaltigung in jungen Jahren, die sie sogar weg drücken können, SM Praktiken durchführen - in diesem Fall dann als Masochistin - weil sie glauben, sie hätten es nicht anders verdient.
Das wird Vergewaltigungsopfern nämlich oft zusätzlich mitgegeben.

Dann wäre da noch die Frage, in welcher Ausprägung sie Bdsm praktiziert, denn, wie in hitzigen Diskussionen oft festgestellt wird, ist für manche schon Bdsm, wenn man Plüschhandschellen benutzt und mal Hände oder Füße festbindet.
Sobald aber Auspeitschen oder ähnliche Praktiken ins Spiel kommen, steht definitiv Verletzung im Raum.
In diesem Fall erwünschte Verletzung durch eine andere Person, meist stellvertretend für sich selbst.

Insofern halte ich die Therapeutin für sehr verantwortungsbewusst.
Letztlich ist auch die Frage, WARUM , wofür oder von was braucht sie eine Auszeit.

Psychische Probleme sind wesentlich vielschichtiger, als Laien sich das vorstellen.

Die Frage nach dem Mann ist wohl auch insofern gerechtfertigt ( falls Du nicht dieser Mann bist und die Hand für dich ins Feuer legst, was wir auch nicht erfahren ) , als dass tatsächlich sehr viele Vergewaltigungen ( mit oder ohne das Wissen der Mutter ) im häuslichen Umfeld geschehen und deshalb unerkannt bleiben und zu weiteren Leid führen.

Mit den Fakten, die du uns offen gelegt hast, würde ich über die Therapeutin sagen : alles richtig gemacht.

Und manche Dinge muss man auch ,,von Dienst wegen " tun, weil sie einfach Vorschrift sind.
Man sollte also auch so etwas hinterfragen, ehe man zu Felde zieht.
*****_54 Frau
11.800 Beiträge
Zitat von *******ette:
Insofern halte ich die Therapeutin für sehr verantwortungsbewusst.
Letztlich ist auch die Frage, WARUM , wofür oder von was braucht sie eine Auszeit.

Ich schließe mich dieser Meinung voll an und bin schon etwas erstaunt, wie hier aufgrund minimaler Eckdaten von einigen sofort eine Psychologen-Bashing einsetzt. Wir wissen überhaupt nichts über die Diagnose, auch nicht, welche Art der Behandlungs die Tagesklinik und das immerhin approbierte medizinische Fachpersonal vorhat.
Eine psychologische Therapie ist doch keine Wellnessbehandlung, die man nach Wunsch beliebig modifizieren kann.
******una Frau
7.586 Beiträge
Ausgehen und reagieren ist nur möglich auf die " in den Raum gestellte Frage".

Darauf und nur darauf zB bezogen sich meine Antworten.

Mir ist klar geworden, dass diese Frage NICHT in einem BDSM Forum gestellt wurde.

Wenn in einer Therapie die "maximale Reizreduzierung" angestrebt wird, wo beginnt das ( Kaffee trinken) endet das ( Sex)? Das ist ein weites Feld.
******ane Frau
758 Beiträge
Zitat von *****tta:
Zur Messbarkeit denke ich...

SM spielt mit Schmerz, der den Körper dazu veranlasst, durch den Stress verschiedene Hormone auszuschütten, um das Nervensystem (inkl. Gehirn) wieder auf einen gut funktionierenden Werkszustand zu bringen. Cortisol und Adrenalin geben sich da die Hand, vermutlich noch mehr.

Was ansonsten noch durch die Neigung in ein positives Erleben
(Reiz / Auslöser + sexuelle Stimulation = Trigger bzw. Verstärker für sexuelle Erregung) umprogrammiert wurde, das ist längere Prägung.
Auch das ist ursprünglich eine Schutzfunktion, um in normalerweise widrigen Umständen "gesund" zu bleiben. Ich finde es faszinierend, was das Nervensystem so drauf hat...

Deshalb isses mE trotzdem messbar.

Emotional negative Erlebnisse werden auch so im Körper gespeichert, und über Trauma-/Körpertherapie (oder auch Sex/Tantra) hervorgeholt. Und bestenfalls geheilt... ein entkoppeln der og Verbindung.

Soweit ich das weiß

Das finde ich einen sehr spannenden Gedanken...Ich finde es logisch, dass BDSM Stresshormone ausschüttet. Trotzdem und obwohl ich ein Mensch bin, der durchaus mit Schmerzen und mit Trauma in der Vergangenheit zu tun hatte, kommt mir bdsm für mich persönlich gesund vor. Ich kann dadurch mit dem richtigen Partner Druck abbauen, Hormone runterfahren (hinterher...), Bindung spüren. Es fühlt sich heilsam an. Wie das alles zusammen hängt, würde mich sehr interessieren. Es wäre toll, wenn Jemand dazu mehr sagen könnte.

Danke für das spannende Thema

Masakhane
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
Eine psychologische Therapie ist doch keine Wellnessbehandlung, die man nach Wunsch beliebig modifizieren kann.

In einer modernen Sichtweise von Therapie ist es durchaus so, dass der Ratsuchende eben kein Patient im Sinne fast schon eines Objekts ist, der von außen behandelt wird. Sondern ein aktiv handelnder und eigenverantwortlicher Mensch, der von anderen Menschen Impulse und Begleitung erhält, aber einen guten Teil des Weges selbst geht und auch den Prozess in vielen Dingen mitbestimmen kann.
Es ist natürlich möglich, dass dies nicht bei jeder Diagnose, jedem Menschen und jedem Prozessstadium gleich gut geeignet ist, aber allein schon diese Erfahrung der angeleiteten Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit kann für viele heilend sein.

Im Sinne dieser Sichtweise hätte ich es für besser gehalten, die betreffende Person aktiv in die Entscheidung miteinzubeziehen, was ihrem Umgang mit BDSM im Allgemeinen und auch im Speziellen während der Therapie betrifft.
Der Therapeut hätte wertneutrale Fragen stellen können, wie:
Welche Funktion(en) erfüllt BDSM für dich?
Welche Gefühle tauchen beim Thema BDSM auf?
Welche Gefühle tauchen ohne BDSM auf?
Er hätte auch (danach) erklären können, weshalb er es für eine gute Idee hält, vorübergehend zu verzichten. Und dann schauen, ob er bei der Person auf Verständnis und Einsicht trifft.

Welchen Sinn hat denn eine von oben aufdiktierte Entscheidung? Es gibt genügend spurenarme Praktiken, die Dame könnte also problemlos am Therapeuten vorbei agieren. Das belastet natürlich das Vertrauensverhältnis, aber das hat er dann durch seine einseitige Entscheidung selbst verursacht.

Es sei denn natürlich, der Therapeut und die Dame hätten im Konsens eine derart autoritäre und bevormundende Art der Therapie vorab vereinbart, weil dies ausnahmsweise so nötig oder sinnvoll wäre.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Zitat von *********lerin:
Eine psychologische Therapie ist doch keine Wellnessbehandlung, die man nach Wunsch beliebig modifizieren kann.

In einer modernen Sichtweise von Therapie ist es durchaus so, dass der Ratsuchende eben kein Patient im Sinne fast schon eines Objekts ist, der von außen behandelt wird. Sondern ein aktiv handelnder und eigenverantwortlicher Mensch, der von anderen Menschen Impulse und Begleitung erhält, aber einen guten Teil des Weges selbst geht und auch den Prozess in vielen Dingen mitbestimmen kann.
...
Das was du da beschreibst ist aus meiner Sicht unbedingt notwendig so eine Therapie Erfolg haben soll.
Jemand, der sich verweigert, wird vermutlich wenig bis keinen Therapieerfolg erzielen können.

Allerdings stand im EP auch was von "Tagesklinik" zu lesen. Die haben (soweit mir bekannt) feste Regeln, an die sich alle (!) Patienten gleichermassen zu halten haben. Wäre auch merkwürdig, wenn ein Patient etwas darf, was einem anderen Patienten aus der selben Gruppe nicht gestattet werden würde.

Und wie hier schon anklang: über die tatsächliche Art der Kommunikation können wir hier nur spekulieren, da schon der EP-Schreiber lediglich aus Drittperspektive berichten kann, da er auch nicht dabei war.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.