Puh. In BDSM Foren wird z.B. das Thema selbstverletzendes Verhalten und BDSM weitaus offener diskutiert als hier in diesem Thread.
Dass körperliche und seelische „Gewalt“ im Spiel sind wird dort offen thematisiert.
Es wird offen darüber gesprochen, dass Demütigung, Bestrafung und z.B. Spanking dabei helfen innere emotionale Taubheit, Leere zu bewältigen und den Kopf frei zu bekommen. Ähnlich wie beim Ritzen.
Unser Körper ist beim Sex auch der Erfüllungsgehilfe unserer Seele. Nicht nur bei BDSM.
Dass BDSM eine sehr starke psychische Komponente hat ist offensichtlich.
Solange sich das in einem spielerischen Gleichgewicht befindet, ist alles gut.
Kippt dieses Gleichgewicht, verändert sich das Empfinden, die Wahrnehmung und das Verhalten.
Und manchmal kommen da Themen hoch, die mit der konkreten Situation nichts zu tun haben. Es kann sein, dass man etwas, das man eben noch hemmungslos genossen hat, im nächsten Moment bedrohlich erscheint, obwohl man an sich genau weiß, dass es nicht bedrohlich ist.
An den eigenen Gefühlen kommen wir nicht vorbei.
Es kann sein, dass das, was uns eben noch Entspannung bedeutet hat, plötzlich die innere Anspannung verstärkt. Es kann sein, dass Sex nicht mehr ausreicht, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Zum Eingangsthema habe ich mich - Vorsicht, es folgen rhetorische Fragen - gefragt was die Patientin dem/der Therapeutin über ihre Beziehung geschildert hat, dass er/sie fragt, ob „dieser Mann“ für die Tochter gefährlich sein könne.
Empfindet sie selbst ihren Partner als bedrohlich?
Von welcher Situation benötigt sie eine Auszeit?
Zieht sie sich heraus, weil sie in der Aufgabe ihrer eigenen Grenzen in der Beziehung zu weit gegangen ist und nun Unterstützung durch Dritte sucht, einen Schutzraum, in dem erst mal jemand anders ihr hilft Grenzen zu setzen, damit sie wieder mehr zu sich selbst finden kann?
Das Spiel mit Kontrolle und Selbstaufgabe hat so seine Tücken.
Vor allem, wenn man eine 24/7 BDSM Beziehung zu leben versucht.