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BDSM = selbstverletzendes Verhalten 🙄

*******m79 Mann
256 Beiträge
Themenersteller 
BDSM = selbstverletzendes Verhalten 🙄
Eine gute Freundin von mir braucht mal eine Auszeit und hat sich um einen Platz in einer Tagesklinik beworben. Im Vorgespräch geht es ja auch um Sexualität etc. und ihr wurde von der Klinik verboten während des Aufenthalts BDSM zu praktizieren. Das sei „selbstverletzendes Verhalten“ und führe zum Abbruch. Auch wurde sie gefragt ob ihre Tochter sicher sei „vor dem Mann“.
Ich bin vollkommen sprachlos über solche Ansichten in einem therapeutischen Kontext.
Habt ihr aus eurem Umfeld auch schon mal solche Erfahrungen gemacht und wie geht man am besten damit um? Das ganze auszuklammern heißt ja irgendwie einen Teil von sich und seinem Lieben und Leben nicht mit in die Therapie zu nehmen. Das kann ja nicht der Sinn sein.
*******lut Frau
72 Beiträge
Vielen Dank für dieses Thema. Ich lese mit. Bin selbst sehr zurückhaltend bezüglich meiner Sexualität (BDSM). Da ich selbst auch einen professionellen, psychiatrischen Hintergrund habe, kenne ich die Art, Dinge / Gegebenheiten / Ansichten oder auch Werte, zu pathologisieren, wenn es ins Muster passt. Ich werde schweigen darüber. Würde mich diesbezüglich nur öffnen, wenn ich explizit eine therapeutische Fachperson vor mir hätte, die aktiv kommuniziert, dass sis eine sexpositive Haltung hat und BDSM oder anderes nicht per se pathologisiert.
******una Frau
7.589 Beiträge
Im Grunde müsste " die Person" diesen Ort so schnell wie möglich verlassen.

Vielleicht werden dort noch Hexen verbrannt?! *fiesgrins*
******one Mann
1.173 Beiträge
Ein krebskranker Alkoholiker, der nach erfolgreicher Operation nachbehandelt wird, müsste doch auch von seinen Ärzten eine Entziehungskur nahegelegt bekommen. Sonst ist doch alle weitere Nachsorge zwecklos.

AC
****e69 Mann
1.283 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gerade in konservativen Bereichen die in der Medizin leider nicht selten sind ist es ja leider weitverbreitet nicht über den Tellerand dessen zu schauen, was eben altbekannt und scheinbar 'bewährt' ist. Also ist es nicht wirklich verwunderlich. Entweder diese Frau kann das gut abseits stehen lassen und sich wieder auf später freuen, oder es ist gerade so wichtig für ihr Leben und die Dinge die es zu verarbeiten gilt und deshalb hat sie (vlt.auch) BDSM in ihr Leben geholt, oder gelassen, dann sollte sie sich fragen ob es wirklich der Ort ist der ihr helfen kann... Oder ob es vlt. nur um eine 'Auszeit' geht...

*hutab*
**********ellow Mann
645 Beiträge
Ich komme ebenfalls aus dem psychologischen Umfeld, halte auch nichts vom ewigen Pathologisieren, empfinde das "Verbot" aber als richtig. Warum? Weil während einer Therapie alles ausgeschlossen werden sollte, das deren Verlauf beeinflussen könnte.

Die Begründung "selbstverletzendes Verhalten" ist allerdings dümmlich und zeugt von Unwissenheit. Schlimmer noch die Warnung "vor dem Mann". Ein klarer Übergriff!
*********id39 Frau
3.381 Beiträge
Ich habe 2014 eine Therapie gesucht,
weil ich mich am Beginn depressiven Verhaltens befand!

Mir war klar, daß es genau das Fehlen von SM,
• nach dem Tod meines Mannes und sechs Jahre später meines SM Freundes * war, was mich in dieses unerträglich schwarze Loch fallen ließ!
Meine Hausärztin sah das genauso und legte das auch nahe!

Mein Therapeut hatte bis dahin == 2014 == noch niemals eine Klientin/ Klienten gehabt, der sich geöffnet und geoutet hattei!

Als ich dann um zog und das letzte Mal zu ihm kam,
bedankte er sich und meinte,
ich hoffe sehr, ich konnte ihnen ein wenig helfen,
denn offenbar hatten sie nicht einmal mehr jemanden mit dem sie reden konnten,
aber:

Ich möchte mich bei ihnen bedanken,
sie haben mir geholfen,
bisher hatte ich nur von solchen Neigungen gelesen,
nie von jemanden gehört, der es lebte!
Ich habe sehr sehr viel von ihnen gelernt und dafür sage ich danke!

Wenn mir damals von einem Therapeuten derartiges gesagt worden wäre,
hätte ich mit dem kein Wort mehr geredet!
Der hat einfach seinen Beruf verfehlt!!
Ist meine Meinung! L. Ingrid
*****tta Frau
1.134 Beiträge
Hmmm. Sicherheit des Kindes abzufragen is mE immer wichtig. Der Therapeut is da sehr umsichtig, auch wenn es sie empört. Jeder Sadismus is anders, jeder Mensch is anders und hat auch sonst Feingefühl für Grenzen oder auch nicht.

Das mit der Selbstverletzung gibt es (pathologisches Wording) iVm einer Borderline-Erkrankung zB.

Wenn die masochistischen Reize zur Kompensation von psychischen Belastungen dienen (können), ist das tatsächliche Ausmaß derselben zu schnell weggewischt oder unklar/schwankend im Erleben oder der Schilderung gegenüber dem Therapeuten bzw. für den dann hinderlich bei der sinnvollen Wahl und Anwendung der Methode. Gleiches geschieht ja auch bei Drogenkonsum... auch da "Therapieabbruch".

Denn der Hormoncocktail von Schmerzreizen kann im Falle einer zu hohen psychischen Reiz-/Traumabelastung später ja wieder zur Ablenkung iFv Skills genutzt werden. Aber halt dann erst.
Wissenschaftlicher Ansatz, auch im Sinne der Krankenkasse eine Maßnahme, da bewusste Unschärfen im Therapie/Heilungsprozess auszuschließen.

Was würde für sie eine Auszeit bedeuten, wenn "normaler" Sex ohne SM (psychisch, physisch) während der Therapie stattfindet?
********aika Frau
1.691 Beiträge
Da fällt mir grad was ein, was ich kürzlich gelesen habe. Es ging darum, dass alles in uns gespeichert wird, in den Zellen, in den Haaren (Haaranalyse). Also nicht nur Materielles, sondern auch jede Emotion. Positive wie negative. Bei den Haaranalysen aus dem konkreten Fall wurde nachgewiesen, dass Emotionen, die während BDSM-Sessions entstanden sind, und die Personen als positiv empfunden hatten, trotzdem als negative Emotion gespeichert war. Und zwar deshalb, weil z.B. Schläge, Schmerzen, Demütigungen, Erniedrigungen etc. pp. von Natur aus negativ und somit purer Stress sind für Körper und Seele.

Mir ist schon klar, dass sowas keiner hören will. Aber wenn schon ständig darauf hingewiesen wird, dass man über seinen Tellerrand schauen soll, dann gilt das für jeden, und dann gehören solche medizinischen Erkenntnisse wohl auch dazu, auch wenn sie einem so überhaupt nicht in den Kram passen...
******_69 Mann
65 Beiträge
Zitat von ********aika:
Da fällt mir grad was ein, was ich kürzlich gelesen habe. Es ging darum, dass alles in uns gespeichert wird, in den Zellen, in den Haaren (Haaranalyse). Also nicht nur Materielles, sondern auch jede Emotion. Positive wie negative. Bei den Haaranalysen aus dem konkreten Fall wurde nachgewiesen, dass Emotionen, die während BDSM-Sessions entstanden sind, und die Personen als positiv empfunden hatten, trotzdem als negative Emotion gespeichert war. Und zwar deshalb, weil z.B. Schläge, Schmerzen, Demütigungen, Erniedrigungen etc. pp. von Natur aus negativ und somit purer Stress sind für Körper und Seele.

Mir ist schon klar, dass sowas keiner hören will. Aber wenn schon ständig darauf hingewiesen wird, dass man über seinen Tellerrand schauen soll, dann gilt das für jeden, und dann gehören solche medizinischen Erkenntnisse wohl auch dazu, auch wenn sie einem so überhaupt nicht in den Kram passen...

Liebe @********aika, mich würde interessieren wo Du das gelesen hast.
**********ige76 Frau
447 Beiträge
Also ich wollte mal zu bedenken geben, dass man nicht einfach nur so für eine "Auszeit" einen Platz in einer Tagklinik bekommt. Das liest sich für mich nach einem psychosomatischen Aufenthalt. Die Wartelisten sind normalerweise ziemlich lang und deshalb bedarf es auch der entsprechenden Diagnosen bzw. eines Krankheitsbildes um sich einen Platz zu ergattern.

Und das BDSM mit einer psychischen Selbstverletzung einhergehen kann, ja natürlich gibt es das.

Wenn die Schutzbefohlene in ihrer Funktion ausfällt, ist es für mich auch nachvollziehbar, dass der Therapeut sich nach dem Kind erkundigt um ggf. weitere Schritte zum Schutze des Kindes einzuleiten.

Wer sich in eine Tagklinik begibt, hat zumeist eine sehr schwere psychische Zeit und ist oft auch medikamentös eingestellt. Ich wäre sehr vorsichtig, aus der Ferne eine Wertung abzugeben ob das Sinn macht, weil niemand den Zustand der Patientin einschätzen kann. Und was ich auch noch mit in die Waagschale werfen möchte wäre die Möglichkeit, dass Deine Freundin vielleicht aktuell eine sehr selektive Wahrnehmung/Tunnelblick hat bzw. ggf. mit neuen Medikamenten die Wahrheit für sie eine ganz eigene Welt gerade ist.

Ich würde Dich gerne dafür sensibilisieren, dass man als Außenstehender und womöglich noch ohne jeglichen psychologischen Hintergrund und/oder eigener Therapieerfahrung nur geringe Möglichkeiten hat, hinter die Prozesse zu schauen bzw. wirklich zu verstehen um welche Themen es sich in der Behandlung wirklich dreht. Und das ist auch gut so.

Auch ein Glas Bier würde vermutlich zu einem Therapieabbruch führen, nur mal so am Rande.

Das bedeutet aber alles nicht, dass man die Familie außen vorlässt bei einer Therapie. Wenn es hilfreich zum Prozess des Patienten ist, dann werden auch Familienmitglieder mit einbezogen in die Therapie. Aber das ist wirklich sehr individuell und immer vom Patienten abhängig.

Es wird Patienten geben, für diese es essentiell ist dass das Thema BDSM in der Therapie besprochen wird. Aber ich vermute, dass das für die wenigsten in der BDSM Szene im Kontext mit Therapie und Tagklinik der Fall sein wird. Wenn es um Ursachenforschung geht, wird es rar sein dass BDSM die Ursache für psychische Krankheiten ist, sondern wenn dann nur eine Folge und deshalb auch nicht unbedingt Bestandteil der Therapie.

Sorry für den vielen Text, aber ich hoffe er kann etwas Licht ins Dunkle bringen.

Liebe Grüße und von Herzen alles Gute für Deine Freundin. *blume*
ScharfSinnige76
*******att Frau
18.022 Beiträge
Bin sprachlos über diese wertende Meinung der / des Therapeuten/in ....
Da wäre mein Vertrauen schon dahin. Könnte da nichts aufbauen wollen und können.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Es gibt tatsächlich Fälle, in denen BDSM und selbstverletzendes Verhalten ineinander übergehen können. Mir haben schon Doms davon erzählt, dass sie das Gefühl hatten, von einer Borderlinerin als Erfüllungsgehilfe für ihre destruktiven Momente instrumentalisiert zu werden. Hier also automatisch jeden Bezug zu psychischen Erkrankungen für komplett an den Haaren herbeigezogen wahrzunehmen ist auch falsch. Die Frage ist ja auch, wie die erkrankte Person es den Behandelnden gegenüber kommuniziert hat?

Ich habe mit meiner Therapeutin tatsächlich auch mal vorsichtig über das Thema gesprochen. Sie hat mir nahegelegt, dass ich da sehr vorsichtig sein muss, da ich insgesamt mitunter noch zu wenig Sicherheit in meinen Grenzen habe. Da dann an einen Mann zu geraten, der (zu) dominant ist, kann sehr schädlich für den Heilungsprozess sein. Und wenn ich in diesem Spannungsfeld dann unsicher werde, schneller und höher spreche, flacher atme, dann wird sie mir natürlich dazu raten, alles abzublasen, was irgendwie damit zu tun hat, um erst mal für mich selbst genug Sicherheit zu schaffen und sie aus mir selbst zu ziehen und nicht aus einem Partner.

Dort habe ich es aber auch erlebt, dass durchaus akzeptiert wird, wenn ich darüber spreche, dass ich wohl wirklich eine gewisse Vorliebe dafür habe, wenn Männer dominant mir gegenüber auftreten, dass ich darauf körperlich und emotional reagiere. Wenn ich das ruhig und sachlich und ein wenig suchend kommuniziere, werde ich dabei ernstgenommen und mir wird geholfen, die Balance zwischen "Augenhöhe und Respekt, das andere nur als Rollenspiel und selbstbestimmt" und "zu viel von sich selbst aufgeben" zu suchen.

Deswegen bin ich bei dieser aus zweiter Hand erzählten Geschichte vorsichtig. Klar kann es sein, dass die Behandelnden hier ewiggestrig mit einer Patientin umgegangen sind. Es kann aber auch sein, dass die Patientin beim Erzählen davon Stresssymptome gezeigt hat, die ihr selbst gar nicht klar waren. In letzterem Fall wäre m. E. schon normal und richtig, hier erst mal fürs restliche Leben Stabilisierung und Stressreduzierung und Sicherheit zu schaffen.

Die Frage ist, wie das kommuniziert wurde. Aber die Frage ist eben auch, wie es dann aus zweiter Hand weiterkommuniziert wurde.

*

Zur Ausgangsfrage: Ja, tatsächlich schon erlebt, nicht als "selbstverletzendes Verhalten" betitelt, aber als "ungesund für Sie". Bei der gleichen Therapeutin, die später, als ich mit der Therapie viel weiter war, durchaus wohlwollend damit umging und umgeht, dass ich "Dominanz" bei Männern anziehend finde und mich dabei unterstützt, herauszufinden, was ich da brauche, um geschützt und sicher zu sein, jederzeit abbrechen zu können, Augenhöhe zu haben und das Spiel mit der Dominanz nur als "Rollenspiel" zu erleben und mir meines Wertes als Mensch jederzeit und permanent sicher sein zu dürfen.

Und trotzdem warnt sie mich energisch vor einer bestimmten Klientel "dominanter Männer", die über ihre Dominanz irgendwelche seltsamen Dinge zu begründen versuchen und vor denen ich mich doppelt und dreifach schützen muss, gerade weil ich auf sie reagiere.
*******att Frau
18.022 Beiträge
Die Frage die ich mir gerade stelle ist , ob die Therapie denn einen BDSM Bezug hat oder nicht? Hat die selbstverletzendes Verhalten oder nicht? Denn wenn sie in dieser Schiene stabil ist , dann hat das keine Relevanz.
*******att Frau
18.022 Beiträge
Alles andere ist in meinen Augen Spekulation.
********aika Frau
1.691 Beiträge
Zitat von **********femme:
Liebe AnelaMalaika, mich würde interessieren wo Du das gelesen hast.

Das weiss ich leider nicht mehr. Der Artikel war für mich nicht so relevant, dass ich mir das gemerkt oder ihn gespeichert hätte.
*******m79 Mann
256 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******att:
Die Frage die ich mir gerade stelle ist , ob die Therapie denn einen BDSM Bezug hat oder nicht? Hat die selbstverletzendes Verhalten oder nicht? Denn wenn sie in dieser Schiene stabil ist , dann hat das keine Relevanz.

Genau das war der Hintergrund meiner Frage. Natürlich geht es um Therapie und mehr als eine Auszeit. Aber es gibt keinerlei Gefahr das der dominante Mann das Kind anfassen würde und auch keinerlei selbstverletzendes Verhalten bei der Mutter. Außer wenn man Masochismus als solches bezeichnen möchte Kein Ritzen oder so. Und wenn BDSM nun mal Teil einer erfüllten Sexualität ist verstehe ich nicht warum Menschen die gerade sehr wenig Freude spüren können, das wegnehmen sollte. Es gibt nunmal Menschen die mit Vanilla nix anfangen können. Und wenn man dies seit früher Jugend weiß, dann kommt so ein verbot quasi einem Sexverbot gleich.
*****tta Frau
1.134 Beiträge
Zur Messbarkeit denke ich...

SM spielt mit Schmerz, der den Körper dazu veranlasst, durch den Stress verschiedene Hormone auszuschütten, um das Nervensystem (inkl. Gehirn) wieder auf einen gut funktionierenden Werkszustand zu bringen. Cortisol und Adrenalin geben sich da die Hand, vermutlich noch mehr.

Was ansonsten noch durch die Neigung in ein positives Erleben
(Reiz / Auslöser + sexuelle Stimulation = Trigger bzw. Verstärker für sexuelle Erregung) umprogrammiert wurde, das ist längere Prägung.
Auch das ist ursprünglich eine Schutzfunktion, um in normalerweise widrigen Umständen "gesund" zu bleiben. Ich finde es faszinierend, was das Nervensystem so drauf hat...

Deshalb isses mE trotzdem messbar.

Emotional negative Erlebnisse werden auch so im Körper gespeichert, und über Trauma-/Körpertherapie (oder auch Sex/Tantra) hervorgeholt. Und bestenfalls geheilt... ein entkoppeln der og Verbindung.

Soweit ich das weiß
******una Frau
7.589 Beiträge
Klar ist natürlich, dass die Eingangsfrage eine Art: stille Post ist.

Wurde es tatsächlich genau so formuliert, sind beide Aussagen FÜR MICH No-Go!

Zunächst wird eine sexuelle Präferenz negiert, zum zweiten zumindestens Zweifel angestoßen, die ganz sicher einem Heilungsprozess nicht dienen können.

Vorausgesetzt, es wurde genau so ausgedrückt. !!!
**********hen70 Frau
14.430 Beiträge
https://gesund.bund.de/icd-code-suche/f65-5

https://link.springer.com/article/10.1007/s11757-020-00647-4

https://www.bdp-klinische-psychologie.de/service/r2022/ws-gensch-icd11kap6.pdf

...Medizinische Einordnung und Diagnostik

Die medizinisch-psychologische Einordnung folgt den grundlegenden Diagnosekriterien, die ICD-10-GM (GM: German Modification) und dem häufig zitierten Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, das diagnostische und statistische Handbuch psychischer Störungen (DSM-IV), welches in den Vereinigten Staaten von der American Psychiatric Association (Amerikanische Psychiatrische Vereinigung) herausgegeben wird.[9] Einvernehmlich gelebte oder auch heimliche sexuelle Vorlieben für sadomasochistische Praktiken erfüllen in aller Regel die Kriterien für die Diagnosestellung des Sadomasochismus im heutigen medizinischen Sinne nicht und sind eine soziologisch andersartige, aber nicht seltene Ausprägung der individuellen Sexualität. Die Übergänge zwischen individuell ausgeprägter Sexualität und Störung der Sexualpräferenz können jedoch nicht in allen Fällen sicher definiert werden. Eine Überlagerung von sexuellen Präferenzstörungen durch die Ausübung von sadomasochistischen Praktiken kommt jedoch vor.

Je nach Auffassung des zugrunde liegenden Diagnoseschlüssels wird Sadomasochismus als Ganzes oder in seinen Teilaspekten betrachtet. Durch die sich unterscheidenden Definitionen und die vertikale beziehungsweise horizontale Anordnung der Diagnosekriterien kann es aber insbesondere bei statistischen Werten und beschreibenden Publikationen aus verschiedenen Ländern zu abweichenden Ergebnissen kommen.
ICD-10-GM F65.5

Nach ICD-10 F65.5 wird Sadomasochismus als einheitliche „Störung der Sexualpräferenz“ betrachtet, wobei eine gesonderte Kennzeichnung erfolgen kann, um eine der beiden Ausprägungen zu beschreiben.

Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betreffende Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.[10]

Die weiteren Diagnosekriterien für den Behandlungsbedarf umfassen unübliche sexuelle Fantasien oder dranghafte Verhaltensweisen, die über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten anhalten, sowie das subjektive Leiden des Betroffenen unter diesen Fantasien und Verhaltensweisen und die Einschränkung in mehreren Funktionsbereichen, beispielsweise in der sozialen Kontaktaufnahme oder der Erwerbstätigkeit. Nimmt eine andere Person dabei Schaden, wird verletzt oder misshandelt, ist bereits dies für die Diagnosestellung ausreichend.

Kritik am ICD-10-GM F65.5
Innerhalb der subkulturellen BDSM-Szene wenden sich verschiedene Organisationen, beispielsweise die deutsche Bundesvereinigung Sadomasochismus und die internationale ReviseF65, gegen die Klassifizierung des erotischen und einvernehmlichen Sadomasochismus im ICD als Paraphilie und fordern eine Revidierung dieser. Ihrer Ansicht nach wird diesen Praktiken und Lebensformen dadurch eine ungesunde beziehungsweise krankhafte Störung zugeschrieben, die Vorurteile und Diskriminierung gegenüber den Sadomasochisten befördert. Aufgrund dieser Bemühungen wurde in Dänemark bereits eine entsprechende Änderung des landeseigenen ICD durchgesetzt,[11] in Schweden wurde eine entsprechende Regelung zum 1. Januar 2009 umgesetzt.[12]
ICD-11

In der ICD-11, die am 1. Januar 2022 in Kraft trat, wurde die Sektion grundsätzlich überarbeitet. Die Diagnose „Sadomasochismus“ entfällt und für einvernehmliche Handlungen ist kein besonderer Diagnoseschlüssel mehr vorgesehen. Gleichzeitig wird eine neue Diagnose „Sexuell sadistische Störung unter Ausübung von Zwang (Coercive Sadism Disorder)“ eingeführt. Für diese Diagnose muss sich die sexuelle Erregung auf nicht einvernehmliche sadistische Phantasien bzw. Handlungen beziehen.[13]
DSM 5

Die American Psychiatric Association hat mit dem Erscheinen des DSM-5 im Jahr 2013 die Diagnosekriterien nochmals überarbeitet. Grundsätzlich wird Paraphilien nur noch dann Krankheitswert zugeschrieben, wenn ein Leidensdruck besteht oder diese nicht sozialverträglich sind.

Entsprechend kann eine Masochistische Störung (DSM-5 302.83) diagnostiziert werden, wenn die entsprechenden Phantasien zu einem relevanten Leidensdruck oder Einschränkungen in wichtigen Lebensbereichen führen. Darüber hinaus liegt eine Sadistische Störung (DSM-5 302.84) zusätzlich auch dann vor, wenn die Person die Phantasien an anderen Menschen ohne deren Zustimmung auslebt.[14] ...
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sadomasochismus

Erst der ICD-11 hat eine neue Definition dazu. Und auch wenn der Anfang 2022 eingeführt wurde, so heißt das noch lange nicht, dass alle medizinischen/klinischen/therapeutischen Weisungen/Handlungen zum gleichen Datum angepasst wurden. In einem Podcast sprach jemand aus dem Metiere darüber, dass diese Anpassung vermutlich in den nächsten 8-10 Jahren frühestens (!) passieren wird.

Wie es hier schon teils anklang, macht es im Therapiesetting durchaus Sinn eine Therapie nicht mit anderem zu konterkarieren. Da deine Partnerin vermutlich am Beginn der Therapie steht, wird es für die die Therapie begleitenden Personen unmöglich sein, bereits einzuschätzen was die Probleme und Ursachen für den Klinikaufenthalt sind. Die gehen erstmal davon aus, dass auch sowas wie BDSM Aktivitäten "verantwortlich" für Probleme sein könnte. Auch Fürsorge für das Kind finde ich gerechtfertigt.

Allerdings finde ich die Art der Kommunikation wenig wertschätzend und so wie es hier vorgetragen wird misslungen.

Aber klar gibt es über auch Menschen mit Vorurteilen gegen BDSM. Auch das ist eine zusätzliche Option.

Und ja, aus dem BDSM-Umfeld habe ich schon öfter gehört, dass Betroffene die Aussage zu kein BDSM während der Therapie bekommen haben. So ungewähnlich erscheint mir das daher nicht.
**********ellow Mann
645 Beiträge
Nach Studium der Beiträge:

Der BDSM'ler ist entrüstet, der Psycholge wundert sich *zwinker*

Fakt ist, dass wir nur das wissen, was der TE uns mitgeteilt hat. Nichts aber über die Patientin, die Art der Erkrankung, die Diagnose, die Regularien der Institution und vor Allem über die Inhalte der Vorgespräche.

Insofern gibt es viele theoretische Szenarien, deren Darstellung hier aber den Rahmen sprengen würde. Was auch meinen ersten Beitrag betrifft.

WÜRDEN die Psychologen eine Devotion ohne Vorwissen und grundsätzlich als "selbstverletzendes Verhalten" bewerten, WÄRE das fahrlässig. Und WÜRDEN sie einen dominanten Mann generell als Gefahr für seine Umgebung (in diesem Fall das Kind) betrachten, WÄRE das eine Vorverurteilung, die einem Übergriff sehr nah KÄME.

Da wir aber... wie gesagt... nichts Konkretes wissen: ZU VIEL KONJUNKTIV!

Daher sollten wir uns bei der Beurteilung vielleicht ein wenig zurück nehmen.
****52 Mann
4.146 Beiträge
Kliniken würfeln ihre Regeln nicht, haben jahrelange Erfahrung, auch wenn regelmäßig Böcke kommen und Gärtner werden wollen.
*******att Frau
18.022 Beiträge
Fakt ist, nicht jeder BDSM' ler leidet unter Selbsverletung oder Gefährdet andere .
Oder versucht BDSM als Therapie zu nutzen. Das ist nur ein mimimaler Prozentsatz .
*******m79 Mann
256 Beiträge
Themenersteller 
Es steht mir nicht zu hier irgendwas über Diagnosen etc. Zu schreiben. Es ging mir wie geschrieben vor allem um die Einstufung von BdSM allgemein als selbstverletzendes Verhalten was ich nicht verstehe. Wobei in dieser Einrichtung wohl auch untersagt ist sich in der Zeit tätowieren zu lassen, mit der gleichen Begründung.
**********ellow Mann
645 Beiträge
Zitat von *******m79:
Es steht mir nicht zu hier irgendwas über Diagnosen etc. Zu schreiben. Es ging mir wie geschrieben vor allem um die Einstufung von BdSM allgemein als selbstverletzendes Verhalten was ich nicht verstehe. Wobei in dieser Einrichtung wohl auch untersagt ist sich in der Zeit tätowieren zu lassen, mit der gleichen Begründung.

Ich vermute mal, dass jede Form des "bewussten zufügens (oder zufügen lassens)" von Schmerzen generell in einen Topf geworfen wird. Was auch das Verbot von Tätowierungen erklärt. Zu solchen Regeln gehört u.A. auch, dass während der Therapie kein Alkohol erlaubt ist. Aber wie schon erwähnt... solche Regeln sind notwendig, um den bestmöglichen Erfolg einer Therapie zu gewährleisten. Dass dabei einzelne "Vorlieben" gesondert beurteilt werden, dürfte aufgrund der vielen unterschiedlichen Ausprägungen unmöglich sein. Also bleibt es pauschal.
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