In den frühen Zwanzigern, nicht mehr ganz unerfahren und bereits erlebt, dass es auch Mädchen gab, die ihre eigene Lust leben wollten, die nicht nur rumzickten und offenbar meinten, dass ihre Reize eine Gegenleistung wert seine - ja, das war späte Oswald-Kolle-Zeit 15 Jahre nach
@*********id39 's Erwachen. Die Frauen, für die ich mich interessierte, waren in der Großstadt allesamt in der einen oder anderen Frauengruppe mit ihresgleichen im Gespräch, auch über Sex, und uns Männern damit Jahrzehnte an Bewußtheit über ihren Körper und ihre Wünsche voraus.
Also beste Voraussetzungen - und dann kam sie - wir waren beide hin und weg und dauernd im Bett, waren uns so nah, wurden uns so vertraut ... das konnte nur so weiter gehen ...
Falsch gedacht:
Unsere Beziehung war nach 4 Jahren so vertraut, so verlässlich - so vorhersehbar und so ... langweilig im Bett
Ich hätte nie gedacht, dass mir Sex so wenig bedeuten könnte, wenn wir uns in der Beziehung sonst doch so nah waren. Hätte sich das synchron entwickelt, wir wären wohl als ein irgendwie ausreichend zufriedenes, fast sexloses Paar geendet. Zum Glück hatten wir uns, mit Simone de Beauvoir auf dem Nachttisch, nie die Treue geschworen und andere Menschen sind in unser Leben getreten und dort geblieben. Aber um die gemeinsame Zukunft ist es schade.
Wann hab ich's gemerkt?
Dass es genau dieser Prozess der Gewöhnung in der wohlig eingerichteten Beziehung war, der die Lebendigkeit und die sexuelle Ekstase killt, ist mir erst klar geworden, als sich das Gleiche in der folgenden Langzeitbeziehung wieder einspielte. Mit Kindern verharrt man länger in Untätigkeit. Aber Beschäftigungstherapie ist keine Lösung. An der arbeiten wir noch ... und hoffentlich immerfort.