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Bedürfnisse und Bedürftigkeit (allgemein)

*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Danke lieber Volker ! *knuddel*

Deine Worte haben mich berührt und sind das klarste und offenste, das ich von Dir bisher gelesen habe! Danke für Deinen Mut, Dich so zu zeigen .
Vieles davon würde ich auch für mich unterschreiben.

Dazu passt auch sehr gut der Film Alles steht Kopf 2 , in dem ich am Samstag gewesen bin. Die Jugendliche in diesem animierten Film setzt sich mit dem Glaubenssatz "Ich bin nicht gut genug " auseinander . Sie macht Fehler. Sie bereut sie und entschuldigt sich. Sie hat einen Kern, der fair und wohlwollend ist und viel Lebensfreude.

Bedürftigkeit kenne ich von mir auch als Ergebnis von ich bin nicht gut genug. Und dem Wunsch vom Außen das Gegenteil bestätigt zu bekommen. Seit ich mich um mich selber und meine Bedürfnisse besser kümmere, bietet mir das Außen genau das an: was ich mir früher sehr wünschte. Aber heute "brauche" ich es kaum noch und kann daher sehr bewusst ja oder nein sagen...
Manchmal staune ich über die Veränderung.

Angeregt durch den o.g. Film schaue ich mir an wie der Glaubenssatz ich sei nicht gut genug einst entstanden und gewachsen ist im Lauf der Jahre. Er hat mich Lebensfreude gekostet.

Ich schaue auf mein pubertäres Ich und bin in letzter Zeit diesem Ich sehr dankbar und voller Mitgefühl und Liebe. Ich ehre und schätze meinen Weg bis hier und kürzlich nahm ich von einem Seminar die Anregung mit, alles , was ich tue und besonders auch den Alltag als etwas Heiliges zu ehren, das ich tue.
Ganz in dem Bewusstsein, dass ich nur einmal jetzt in den Fluss steigen kann und niemals wieder zum gleichen Zeitpunkt an derselben Stelle. Er kommt nie wieder ( frei nach Andro ).
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*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ****54:
Zitat von *********hmidt:
Entdeckt hinter eurer Bedürftigkeit eure eigenen Kern-Bedürfnisse, und erkennt, wie wichtig diese wirklich dafür sind, dass ihr in eurem Leben, in einer Partnerschaft oder einer sexuellen Begegnung wirklich aufblüht und euer Potenzial berührt [...] und lasst fortan nicht zu, dass andere Menschen euch schlecht behandeln

'Andere Menschen' sind im akuten Fall ja der/die Partner*in in der bestehenden Partnerschaft.
Ist die Empfehlung dann, die hinzuschmeißen und unter besseren Voraussetzunge neu anzufangen und meinen Bedürfnissen den Platz einzuräumen, den sie verdienen?
Oder kann ich, können bzw. müssten wir auch Wege finden, in der partiell festgefahrenen Partnerschaft wieder in den Status zurückzukommen, dass die Bedürfnisse gegenseitig zumindest gesehen und anerkannt werden? Das dürfte wohl nicht weniger schmerzhaft als eine Trennung sein.

Der Anfang dürfte bei beiden Strategien der gleiche sein: Ich mache mir bewusst, was ich wirklich brauche und knalle meine(r/m) Lieben das vor den Latz als meine Bedingung für den mittelfristigen Fortbestand der Partnerschaft oder jedenfalls des betroffenen Teilaspekts der Partnerscht (also zb. Eltern wird man bleiben aber emotionale Nähe gibts anderswo)
Entweder geht die Beziehung dann auseinander oder sie ändert sich, man kommt gegenseitig mehr aufeinander zu - weil ich's mir wert bin.

Was sind die Voraussetzungen, dass auch eine langjährig eingefahrene Beziehung auf den von dir, @*********hmidt , so glühend beschriebenen Kurs einschwenken kann?
Sich auf Ehrlichkeit einlassen, auch sich selbst gegenüber. 'n ganz schöner Hammer nach all den Jahren. Wie oft hat das schon funktioniert?


Hey, mein lieber @****54...

Die Antworten auf deine Fragen sind in meinen Augen im Grunde ganz einfach... Sie sind allerdings vielleicht nicht für jede/n leicht zu verdauen...

Meinen bisherigen Erfahrungen zu Folge ist die Sache so:

Es braucht zwei Menschen, die beide dazu bereit und gewillt sind, sich ihren eigenen Gefühlen, Sehnsüchten, Prägungen, alten Wunden und inneren Blockaden ebenso zu stellen wie denen ihres Gegenübers, selbst wenn dies hin und wieder weh tut...

Es braucht zwei Menschen, die beide dazu bereit und gewillt sind, miteinander ebenso wie mit sich selbst bedingungslos aufrichtig, mitfühlend und wohlwollend umzugehen, selbst wenn dies hin du wieder Angst macht...

Es braucht zwei Menschen, die beide den tiefen Wunsch verspüren, einander gegenseitig zu schützen, zu stärken, zu halten und immer wieder glücklich zu machen...

Wenn diese Bereitschaft auf beiden Seiten felsenfest und unbeirrbar da ist, dann wird das, wovon ich hier immer wieder spreche, zuerst möglich und dann, mit ein wenig Übung, von Tag zu Tag immer wirklicher...

Ich habe oft erlebt, dass diese Bereitschaft und dieser Wille nur bei einer Person von zweien da war... Dass es eine Person gab, die wirklich gewillt war, sich mit sich selbst, der eigenen Vergangenheit und den eigenen Prägungen auseinanderzusetzen und sich den eigenen Umgang mit Gefühlen, Konflikten, dem Thema "Sexualität" etc. sehr bewusst anzuschauen, während ihr Beziehungspartner einfach bewegungslos in den eigenen Mustern und Gewohnheiten verharrte...

Dies sind in aller Regel unfassbar traurige Geschichten, in denen ein Mensch sich abrackert und abmüht, immer wieder sein oder ihr Bestes gibt, ohne dass sich jemals irgendetwas substanziell verändert... Am Ende bleibt dann leider in aller Regel irgendwann als Ausflucht nur noch die Resignation...

Wie diese Geschichte weitergeht, hängt dann von verschiedenen Umstanden ab... Nicht zuletzt vom Alter... Schließlich ist es etwas sehr Unterschiedliches, ob ich mit Anfang Dreißig erkenne, dass dieser aktuelle Versuch einer Liebesbeziehung mich voraussichtlich niemals wirklich nähren und erfüllen wird, oder ob ich zum Zeitpunkt dieser Erkenntnis bereits in meinen Sechzigern oder Siebzigern bin...

Ich wünschte von Herzen, ich hätte eine leichtere Antwort für dich, @****54...

Ich wünschte mir von Herzen, es gäbe einen Zaubersatz, mit dem es mal eben möglich wäre, einen Menschen instantan davon zu überzeugen, dass es sich zutiefst lohnt, sich all diesen teils furchtbar schmerzhaften Gefühlen zu stellen, um eben dadurch mit einander, an einander und durch einander zu wachsen...

Diesen Zaubersatz habe ich leider nicht...

Was ich habe, ist die Einsicht:

Es braucht zwei...!

(Eine/r ist hierfür leider nicht genug...)

💜💙💚💛🧡*herz*
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*********hmidt
1.679 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zu diesem Thema übrigens gibt es in unserer SexEducation-Mediathek auch bereits einen kleinen Talk von mir...

Er heißt: "AUGENHÖHE - Die Kunst des Verhandelns in der Liebe"

Auch in diesem ist der wiederkehrende Refrain:

"Es braucht zwei...!"

Hier findet ihr diesen Talk von mir: *pfeil* Mediathek: Augenhöhe – Die Kunst des Verhandelns in der Liebe

💜💙💚💛🧡*herz*
******una Frau
7.576 Beiträge
Tatsächlich ist das wirklich traurige die Resignation, die sich irgendwann einstellt.

Das ganze " gelebte Leben" auf den Müll zu werfen? Wofür?

Das Alter spielt ganz klar eine Rolle. Einerseits und andererseits: finde ich dann einen " anderen Partner"? Einen der versteht, gleich denkt, in der Lage ist, diesen "schweren Berg der Beziehung " gemeinsam zu besteigen?

Denn wer würde behaupten, dass es einfach sei.
*******olf Mann
487 Beiträge
Danke Volker, für deine Worte zur Bedürftigkeit.

Bedürftigkeit wird nicht als männlich angesehen, die Folgen wurden genannt.

Bedürftigkeit würde ich so beschreiben: "Wenn man ohne fremde Hilfe nicht mehr aus der Situation kommt."

LG Bunterwolf
****aEs Frau
672 Beiträge
@******una Einen anderen Partner zu finden, der nochmals richtig passt, wird wohl schwierig. Aber deswegen in einer Partnerschaft zu verharren, die einem nicht gut tut, wo die Bedürfnisse nicht gesehen werden, trotz Gesprächsversuche etc. Vorschlag zur Paartherapie… das kam nicht in Frage. Dann hatte doch der andere schon irgendwie abgeschlossen. Ein neuer Freund ist nice to have, ich finde mein neues Leben auch so schön.
*******olf Mann
487 Beiträge
Ich finde mein neues Leben toll, vieles habe ich schon über Bord geworfen. Danke an alle die mich unterstützt haben und unterstützen.
Meine Bedürftigkeit möchte ich noch in Liebe gehen lassen, Reflektierter werden, einfach Liebe sein!
*****lie Frau
1.116 Beiträge
Ohne alles gelesen zu haben....

Ich reagiere nach folgender Abwägung wenn Wünsche/Forderungen gestellt werden.
Es kommt darauf an wie sich ein/e "Bedürftiger/Bedürfige" sich mir gegenüber verhält. Sprich wie Aufdringlich und damit lästig die Person ist und wie wichtig mir das Bedürfnis erscheint, welches ich erfüllen soll.

Ein Wunsch wird eher erfüllt als eine aggressive Forderung.

"Wie es in den Wald hineinruft...." oder " Wer fi... will muss freundlich sein"

Meiner Meinung nach neigt ein Mann immer noch eher dazu fordernder / aufdringlicher / agressiver aufzutreten als eine Frau in unserer Gesellschaft, was ihn dadurch sichtbarer in unserer Wahrnehmung macht.
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