Ich bezweifle, dass es eine Wahl zwischen Herz und Verstand gibt. Das Herz (Emotion) entstammt dem ältesten Teil des Gehirns, reagiert blitzschnell und ist "ehrlich", kann also nicht verborgen werden. Der Verstand kommt aus erworbenem Wissen, kann abstrahieren, kann nach außen was anderes liefern (sagen), was wirklich darin vorgeht.
Beides ist in allen Menschen angelegt. Daher ist es eher eine Frage, wieviel Zeit ich dem Verstand lasse, um Entscheidungen zu treffen. Des Weiteren ist die Frage wichtig, wie ehrlich ich mit mir selbst umgehe. Bin ich in der Lage integer zu sein oder ist mir Loyalität wichtiger?
In der Phase des Verliebtseins sorgen die Hormone dafür, weniger kritisch zu sein, mehr nachzugeben, ja vielleicht sogar Macken liebenswert zu finden, die einem später auf den Geist gehen.
Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass das Gegenüber Saiten zum schwingen bringt, die wir in der Kindheit gehört haben. Die Projektion der Empfindung landet dann nicht bei einem Elternteil, sondern einem (potenziellen) Partner.
Das klingt jetzt vielleicht etwas hochgestochen, basiert jedoch auf physiologischen Vorgängen.