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Mein Beziehungs-Missverständnis

******one Mann
1.156 Beiträge
Ein interessantes Modell. Ich würde sagen, daß unsere Beziehung in über 30 Jahren beide der von Dir beschriebenen Kreisüberschneidungen durchlaufen hat. Anfangs das erste Bild und seit einigen Jahren das zweite. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

AC
**********silon
6.667 Beiträge
@*********in365

dein erstes modell zeugt von brauchen. jeder braucht den anderen. das macht aber abhängig und abhängigkeiten führen auch zu rangeleien. wer braucht wen jetzt am meisten? wer ist grad bedürftiger?

oder so ähnlich.

hab grad nicht so die muse und zeit, näher drauf einzugehen. aber dein zweites modell gefällt mir deutlich besser.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
@**********berer
Denkst du, es ist gut, dass du das greifen kannst und weißt, dass das wohl ein wichtiger Schritt dahin war, nicht mehr zusammen sein zu können oder zu wollen?

Hast du schon "Strategien" entwickelt, wie du das in Zukunft verhindern kannst? Wenn das nicht viel zu früh und meine Frage zu persönlich ist (dann dickes Entschuldigung!)?

Ich denke es ist sehr gut für mich zu begreifen, warum das Model der gemeinsamen Schnittmenge für mich/uns nicht funktionierte, denn ich habe wenig Lust, meine Fehler zu wiederholen.

Es mag gut sein, dass es mehr an unseren unterschiedlichen Persönlichkeiten und weniger am Model scheiterte ...
Ich wusste, von Anfang an, dass er dominant ist und Willkür liebt, während ich schlecht darin bin, meine Grenzen zu verteidigen und Sicherheit brauche.

Meine Strategie ist erstmal alleine für mich und mit mir glücklich zu werden, mir mein Königinnenreich so zu gestalten, dass ich mich wohl darin fühle und es, nach Möglichkeit, nicht mehr aufzugeben oder dauerhaft zu teilen. Wenn dann mal ein König kommen sollte, der mein neues Beziehungsmodel, auch für sich passend empfindet, wird sowohl mein Reich, wie auch seines Bereicherung und Zuwachs erfahren ... wenn nicht, bleibt meines wenigstens komplett und bietet mir genug Raum, Sicherheit und Entscheidungsfreiheit.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte künftig weder brauchen, noch gebraucht werden und will lieber das Sahnehäubchen, als der Kuchen sein.
**********silon
6.667 Beiträge
dein 2. modell braucht kein brauchen. *zwinker*
**********silon
6.667 Beiträge
das bedingt aber auch, dass du deine vergangenheit auch emotional gut aufgearbeitest hast. (der verstand ist zwar auch wichtig, das wissen, aber die emotion ist dabei viel entscheidender.) vor allem wenn es dabei um alte traumata geht.

gerade heute erst habe ich das wieder erleben "dürfen" bei mir auf arbeit. und ich stand dem im moment des augenblickes einigermaßen machtlos gegenüber. skillen ging nicht gut.
****e69 Mann
1.251 Beiträge
Gruppen-Mod 
...und so @*********in365 wird dann möglicherweise auch ein neuer 'König' (oder Märchenprinz) zu deinem Sahnehäubchen.

*hutab*
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
So hoffe ich es ... eines schönen Tages ...
*******Sun Frau
1.190 Beiträge
Ich bin seit knapp zwei Jahren aus einer Beziehung raus, in der ich zwei überlappende Kreise präferierte und meinen Partner einen großen, sein Kreis komplett über meinem. 🤪

Ging natürlich nicht auf Dauer gut, da ich Freiraum benötige.

Aktuell freigeschwommen überdenke ich die Modelle und würde erstmal vorsichtig das 3-Kreis-Modell mit einem gemeinsamen Garten und zwei getrennten wählen. Wobei ich mir wünsche, dass die großen Kreise irgendwann miteinander verschmelzen. Vielleicht bis zu einem Drittel. Mehr kann ich mir im Moment nicht vorstellen.

Gute Visualisierung. Danke dafür!
*******o_F Mann
3.258 Beiträge
Ich würde das Bild nicht als starr beschreiben, es fehlt eine Komponente: Die Bewegung.

Die Beziehung zu meiner Frau sehe ich seit Jahren schon als Schnittmenge. Diese besteht aus dem Teil, den wir tatsächlich gemeinsam haben. Außerhalb der gemeinsamen Schnittmenge hat jeder von uns beiden sein eigenes Leben.

Allerdings ist die Schnittmenge nicht jeden Tag und jeden Moment gleich groß. Unsere Kreise sind ständig auf der x- und y-Achse in Bewegung. Mal haben wir 50% Überschneidung, mal 35% und ein andermal 75%. Das empfinde ich als ziemlich gesund.

Wir sind seit beinahe 30 Jahren nun zusammen und zum Glück bewegen sich die Kreise nicht kontinuierlich in gegensetzliche Richtungen. In einer auseinandergehenden Beziehung, würde die Schnittmenge immer kleiner werden.


Von daher finde ich das erste Bild von @*********in365 ziemlich passend.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Zitat von *********in365:
Ich möchte künftig weder brauchen, noch gebraucht werden und will lieber das Sahnehäubchen, als der Kuchen sein.

Das würde ich als eine der Rollen in der F+ oder einer Affäre beschreiben, eine Liebesgemeinschaft aber keine Lebensgemeinschaft wie ich sie verstehe. Die angestrebten Dauer ist da weniger der Punkt.

Wie wäre es denn, wenn du etwas mehr Ellenbogen in der Verteidigung deiner Interessen im gemeinsamen Garten anstreben könntest? Dann bräuchtest du nicht beim Samen- und Pflanzentausch über den Gartenzaun hinweg halt machen was die Gemeinsamkeiten angeht.

Ich will dir kein Modell einreden, nur die Entwicklungsoptionen aufzeigen, die dir selbst offen stehen. Zugewinn ist Zugewinn, du darfst auch darauf bestehen, was von dir eingebracht wurde, und für den nächsten, vermutlich wieder dominanten Partner üben, der vermutlich in der Durchsetzung seiner Interessen schon einen Vorsprung hat.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Auch ich habe für mich erkannt, wie wichtig es ist, dass ich besser lerne, meine Grenzen zu spüren, zu kommunizieren und zu wahren.
Ja, da liegt einer meiner Anteile ... nur dadurch wurde die Vereinnahmung möglich.
Und bevor ich mich hierin nicht weiter entwickelt habe, lasse ich die Finger von fester Partnerschaft.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Ich bezweifle allerdings, dass ich mich in einer Partnerschaft erneut auf einen dominanten Mann einlassen will und werde.
****ZH Frau
4.067 Beiträge
Zitat von *********in365:
Ich bezweifle allerdings, dass ich mich in einer Partnerschaft erneut auf einen dominanten Mann einlassen will und werde.

Das kommt ja auch immer darauf an, wie und wo sich die Dominanz zeigt.
Mein Liebster ist dort dominant, wo ich es nicht sein möchte. Da ergänzen wir uns 🥰
********nung Mann
69 Beiträge
Zitat von *********in365:

Ein weiterer Fehler war, dass wir gemeinsam heilen wollten, aber wir haben uns dabei immer wieder verstrickt und aus falsch verstandenem "Helfen wollen" auch Grenzen überschritten.

Ein Ertrinkender kann aber einen Anderen nicht retten, maximal sich selbst.

Schade, dass dieser Gemeinsam-Heilen-Ansatz nicht funktioniert hat. Aber du hast ja auch schon einen Grund genannt...
***si Frau
2.483 Beiträge
Liebe @*********in365 ,

ich habe jetzt lange über dein Thema nachgedacht und mal ganz tief in mich hineingespürt.

Vorweg: das zweite Modell macht mir richtig dolles Bauchweh. So kann ich keine Beziehung leben, auch nicht, obwohl ich mit Modell 1 auch schon gegen die Wand gefahren bin.

Eine gemeinsame Schnittmenge bedeutet in meiner Welt keine Einschränkung des eigenen Territoriums. Es bleiben -um bei deinem Bild zu bleiben- dennoch zwei eigenständige Kreise, die sich nur überlappen. Diese Überlappung ist zu meinem Ich die zusätzliche Bereicherung. Dieser Zugewinn kommt on top auf mein Ich, mir wird nichts weggenommen sondern ergänzt mich. Umgekehrt im besten Falle natürlich genauso.
Diese Ergänzung hat im Gegensatz zu deiner Sicht zur Folge, dass ich in meiner Beziehung nicht in und um diese Schnittmenge rangel. Sie ist ein Geben und ein Nehmen. Mal ist der Eine stark, mal der Andere.
Mal entscheidet er, mal ich. Mal ist seine Kompetenz gefragt, mal meine. Ja..und manchmal ist es eben auch so, dass sich Einer von Beiden mit seinem Willen durchsetzt und der Andere diesen Weg mitgeht. Deswegen fühle ich mich nicht dominiert, sondern erfülle ihm seinen Wunsch, weil ich weiß, er ist ihm wichtig. An anderer Stelle ist es dann mal wieder umgekehrt. Damit gebe ich mich nicht auf und noch weniger gebe ich ihm damit die Macht. Für mich gehört zu einer gesunden Beziehung Nähe (die Konflikte beinhalten kann), die ich in deinem zweiten Modell nicht für mich finde.
Ich gebe zu, so ganz kann ich den dritten Kreis als Beziehungsgarten auch nicht verstehen. Auch dieser Kreis wird von zwei Menschen gestaltet, auch da sind Konflikte nicht ausgeschlossen. Der Eine möchte den Urwald, der Andere rupft jeden Stängel Unkraut sofort raus. Gelbe oder weiße Pflanzen, hohe oder niedrige Sträucher, einjährig oder winterhart? Fragen, die gemeinsam geklärt werden müssen und die Konfliktpotential beinhalten. Genauso wie in einer Schnittmenge von Modell 1.

Was ich jedoch verstehe, ist dein Grenzen-Thema. Da finde ich es sogar super wichtig, dir jetzt erstmal klar zu werden, wie du für dich deine Grenzen erkennst und diese auch setzen lernst. So gesehen, finde ich den eigenen Kreis nur für dich in Modell 2 gut und richtig.
Nur: wozu braucht es dann noch die anderen beiden Kreise? Es geht doch erstmal nur um dich, nicht um eine neue Beziehung?

Die gemeinsame Schnittmenge bedeutet für mich nicht, sich aufgeben und unterordnen zu müssen, aber sie erfordert in meiner Welt die Bereitschaft, sich auch mal zurückzunehmen, ohne sich schlecht zu fühlen. Einfach, weil ich etwas gerne für meinen Partner mache und ich mich freue, wenn er sich darüber freut. Vom sexuellen Kontext einmal abgesehen, lasse ich mich im Alltag niemals von einem Partner dominieren im Sinne von Grenzüberschreitungen, verbalen Abkanzelungen, Gaslightning oder mich klein zu machen. Das hat für mich auch so gar nichts mit Dominanz zu tun.
Mein Verständnis von Dominanz ist eine ruhige und sehr gelassene Souveränität, sich Themen wertschätzend zu widmen und die mir das Gefühl gibt, von ihm auch oder gerade wegen unterschiedlicher Meinungen jederzeit willkommen in seinem Leben zu sein. Gleichzeitig bedeutet meine Schnittmenge keine Einschränkung für mich. Ich muss nicht um die Erfüllung meiner Wünsche betteln, sondern werde wie eine Königin behandelt und behandel ihn wie (m)einen König. Wir beide müssen nicht unsere Grenzen verteidigen, denn jeder von uns achtet die des Anderen. Als HSP benötige ich sehr viel Zeit für mich alleine. Das ist für einen Nicht-HSP oftmals nicht gut nachvollziehbar. Aber ich habe das immer wieder angesprochen und heute ist das kein Thema mehr bei uns. Ich sage, dass ich heute mal ein paar Stunden alleine für mich brauche und gut ist. Dann bin ich auch wieder viel entspannter, wenn wir uns wiedersehen. Er fährt mit Freunden auf Motorrad-Tour? Prima, ich freue mich für ihn. Mein Kreis, sein Kreis..und die Schnittmenge ist dann das Interesse an dem Anderen, wie es ihm mit seinen Freunden ging oder wie ich den Tag mit mir allein verbracht habe.

In meiner Schnittmenge stehen daher drei Worte: Kommunikation, Interesse, Freude.
Hier ist kein Platz für Freiheitsentzug oder eines sich-gegenseitig-Beraubens. Hier ist Platz für Gemeinsamkeiten, für Entdecken, für Transparenz, für Mitgefühl, für Kompromisse, für Aufrichtigkeit, Wachstum und Authentizität. Platz für leben, lieben, lachen. Aber auch Platz für Konflikte, Tränen, Mitgefühl und Lösungen.
Gäbe es diese Schnittmenge nicht, bräuchte ich keine Beziehung führen.

Du möchtest von einem dominanten Partner zukünftig Abstand nehmen.
Ich glaube nicht, dass du das musst. Vielleicht solltest du lieber für dich genau definieren, was einen dominanten Mann für dich ausmacht?
Ich habe das tatsächlich für mich getan und das, was dabei herausgekommen ist, ist alles Andere als ein Mann, der mich klein macht, übergriffig wird oder laut seinen Willen durchsetzt. Dominanz ist leise....

Ein paar letzte Worte noch zu König und Königin. Warum sollten sie um ihr Territorium kämpfen? Geht es wirklich um Macht oder sollten sich die Zwei nicht einfach nur gut tun? Ohne große Story? Ohne Gerangel um die besten Thronplätze?
Ich behandel meinen Liebsten so, wie ich behandelt werden möchte. Somit kommt niemand von uns weder in die Bettlerrolle noch in die Machtposition. Gleichwertig, gleichberechtigt. An dieser Stelle ein Zitat, welches ich einfach nur passend finde:

"Es ist ein Unterschied, ob sich zwei Bettler treffen, die einander etwas brauchen, oder zwei Könige, die etwas zu geben haben."

Es ist länger geworden, weil mich das Thema berührt und weil ich mich wieder mal mit mir auseinandersetzen darf. Danke.
*****_54 Frau
11.775 Beiträge
Zitat von *****ody:
Mein Modell greift auf das Gartenbild zurück. Zwei Leute mit ihren Sologärten kommen zusammen und begründen einen neuen, gemeinsamen Garten.

Das ist das Bild, das mir und meinen Beziehungen am meisten entspricht.
So hat es für mich immer funktioniert.

Und von den vorgeschlagenen Modellen würde ich das mit den sich überschneidenden Kreisen stimmiger finden, als das mit dem dritten Kreis.

Bei mir selbst zu bleiben, ist für mich keine Frage des Beziehungsmodells, ist auch unabhängig, ob der Partner sexuelle dominant ist, sondern hängt in erster Linie von meiner eigenen inneren Haltung zu Nähe und Distanz ab.

Ob man zusammen wohnt oder das sog. LAT- Modell (Living Apart Together) gewählt hat, spielt für mich keine Rolle. Ich konnte mich auf beides einlassen und bei beiden sowohl tiefe Verbundenheit als auch klar definierte Freiräume genießen.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Ich preferiere die erste Variante.
Nach meinem Verständnis wird der Wirraum zu je 50% beider Partner gestaltet. Im Einzelnen ist jeder eigenständig, im Team halt ein Team.
Wenn die Partnerschaft ein separater "Kreis " ist, der gefüllt werden mag, dann könnte das zu unterschiedlichen Invests führen.

Die Schnittmenge ergibt sich aus beeinflussenden vollständigen Kreisen...
****ZH Frau
4.067 Beiträge
Ich glaube, das ist wichtig und wird vielmals Missverstanden:
Die Schnittmenge ergibt sich aus beeinflussenden vollständigen Kreisen...

Die vollständigen Kreise.
In meinen vorangegangenen Beziehungen habe ich die unbewusst geöffnet. Zumindest anfangs. Es brauchte dann viel Kraft, diesen meinen Kreis wieder zu schliessen und die Anteile des Gegenübers wieder dahin zurück zu schicken.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke, wenn beide ihre Grenzen bewusst habben und Geben und Nehmen ausgewogen erscheinen, kann die Schnittmenge funktionieren.
Ich hatte nur zuletzt das Gefühl, dass mein Raum immer kleiner und sein Raum immer größer wurde ... so suche ich nach Lösungsansätzen, um Beziehung wieder vorstell- und lebbar werden zu lassen ...
Derzeit wäre für mich maximal LAT vorstellbar, lebbar aber noch nicht, dazu müssen erst die Verletzungen heilen.
**********hen70 Frau
14.411 Beiträge
Vllt. lese oder interpretiere ich das mit den Kreisen anders oder falsch.
Gedanklich wäre ich bei der neuen Variante. Gerne erläutere ich auch warum.

In der Vergangenheit waren für mich die überschneidenden Kreise das "normale" und praktizierte Modell. Ich habe aber festgestellt, dass es nicht nur eine Symbiose gab, sondern ich mich auch ein Stück weit verloren habe. Nicht geteilte Interessen rückten über die Jahre in den Hintergrund. Und nach Trennung hat es eine ganze Weile gedauert wieder zu mir selbst zu finden.

Künftig würde ich gerne mehr bei mir bleiben und in Beziehungen ich selbst sein ohne mich zu verbiegen. Nur so meine Gedanken dazu.
****ka2 Frau
539 Beiträge
Der Unterschied, für mich:
Weder König, noch Königin müssen von ihrem Territorium abgeben oder um die Herrschaft der Schnittmenge konkurieren ... so sind sie nicht aneinander gebunden, sondern miteinander verbunden, in Freiheit.

Wenn König und oder Königin beginnen um eine Herrschaft zu konkurieren, werden sie das in einer gemeinsamen Schnittmenge, genauso aber auch in einem gemeinsamen separaten Kreis tun. In meiner Vorstellung sind sie dann nicht mehr König und Königin, wenn das passiert. Dann agieren andere Instanzen, dann werden aus König und Königin mehr oder weniger große Despoten.
Du verwendest im Zusammenhang mit deinem ehemaligen Partner den Begriff "Willkür". Menschen, die ihre Entscheidungen willkürlich treffen und sich entsprechend verhalten, erlebe ich als zutiefst verletzend. Ich erlebe sie nicht als königlich.
König und Königin sind nicht unfehlbar, sind nicht vollkommen aber es sind die Instanzen, die neben dem eigenen Wohl das gemeinsame Ganze im Auge haben, denen das Wohl des Anderen vergleichbar wichtig ist, wie das eigene.
In meiner Vorstellung werden König und Königin, so sie sich als solche begegnen, eine gemeinsame Schnittmenge genauso bewusst und achtsam gestalten, wie einen separaten Beziehungsgartenkreis. Treffen tatsächlich Königin und König aufeinander, ist in meiner Vorstellung ganz viel möglich und der gedanke an ein bevorzugtes Beziehungsmodell eher nebensächlich.

Ich erlebe dein neues Modell bewusst meist in der Anfangsphase eines neuen Kontaktes. Ziemlich schnell suche ich dann selbst aber nach der gemeinsamen Schnittmenge und strebe nach dem Modell zwei sich überlappender Kreise.
Vielleicht habe ich noch nicht verstanden, was für dich @*********in365 diese Schnittmenge bedeutet, vielleicht habe ich eine grundlegend andere Auffassung von dieser Schnittmenge. Für mich beinhaltet sie die nicht verhandelbaren Basics, die Dinge, Einstellungen, Haltungen, die übereinstimmen müssen, wenn ich eine Lebenspartnerschaft gestalten möchte. Das sind für mich z.B. das Thema "Nähe und Distanz", Verbundenheit, gemeinsame Zeit.
Ich verbinde mit Schnittmenge nicht die Aufgabe von persönlicher Selbstbestimmung oder Verlust an Freiheit.
Eine herzliche Umärmelung liebe @*********in365 *blumenschenk*
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Ich gebe zu, einige eurer Beiträge trugen dazu bei, mich erneut zu verunsichern, weshalb ich mich jetzt nochmal mit Bindungs-Stilen und den Säulen gesunder und glücklicher Beziehungen auseinandergesetzt habe.

Was die Bindungstypen anbelangt, würde ich erwarten, dass die Ängstlichen das Modell mit der Schnittmenge präferieren, die Vermeidenden eher das ohne und die Sicheren mit beiden Modellen klar kommen.
Das scheint mir aber, rein statistisch betrachtet, nicht zu euren Beiträgen zu passen, was mir wenig Klarheit schenkt.

Wenn ich aber nach den Grundlagen gesunder und glücklicher Beziehungen schaue und mich auf meine Erfahrungen beziehe, braucht es keine Symbiose oder Schnittmenge ... nirgends wird geschrieben oder gesagt, dass eine gute Beziehung das Zusammenleben oder Verschmelzen braucht.

Kommunikation und Verabredungen, Wertschätzung und Respekt, gemeinsame Werte und Ziele, Authentizität, Autonomie, Begehren ... meiner Meinung nach, ist all das, auch mit meinem neuen Modell vereinbar.

Da aber all das sehr individuell ist, möchte ich mich, zumindest für mich persönlich, auf Grundlage all meiner Beziehungserfahrungen, für das neue Modell entscheiden.

Das Schnittmengen-Modell habe ich mehr als 3 Jahrzehnte gelebt und es hat mich auf Dauer nicht glücklich gemacht ... für mich ist es Zeit, Neues zu wagen und auszuprobieren.
**********berer Mann
7.310 Beiträge
@*********in365 Sicher wollte ich dich nicht verunsichern und die anderen wohl auch nicht, das tut mir leid.

Aber nun, nach deinem Beitrag, frage ich mich: braucht es unbedingt eine strikte Einordnung in eines der zwei Modelle? Kann es nicht Variationen geben, Aufweichungen von (auch weiteren) Modellen, die man heranziehen kann?

Ich fühle mich immer unwohl, wenn ich irgendwo irgendwie rein gedrückt werden muss, und sei es in so ein Modell - so wie ein Würfel bei diesem Spiel für Kleinkinder eben nicht in eine runde Öffnung passen mag, höchstens mit Gewalt oder wenn der Würfel viel kleiner als die Öffnung ist. Nur dürfte sich der Würfel mit diesem Kleinsein doch gar nicht so wohl fühlen, oder? *zwinker*

Wie du hier ja siehst, haben wir doch alle unsere Variationen von Modellen, die wir aus schlechten Erfahrungen heraus nicht mehr möchten oder die so hundertprozentig zu uns passen, dass wir diese dann gemeinsam mit Partnern gestalten - ganz, wie es gefällt. Wie du schon schreibst, das ist doch alles so individuell, dass ich mich, wäre ich du, zwar damit beschäftigen würde, aber mich nicht so festlegen würde: "Das Modell ABC passte nicht, jetzt muss ich aber unbedingt mal Modell XYZ ausprobieren." Ich würde mich nicht jetzt schon entscheiden, wenn doch gar keine Partnerschaft am Horizont droht. Ich würde mir nur vage(!) Überlegungen anstellen darüber, was mir wichtig ist und wie ich das (mich) zukünftig so einbringen kann, dass ich sein darf und gesehen werde und trotzdem mitgestalten kann. Ganz egal, wie viele Kreise dann wo sind. *zwinker*

Ich bin halt manchmal sehr verkopft und manchmal auch wieder gar nicht. Auch nicht gerade leicht. *lach*
*******o_F Mann
3.258 Beiträge
Grundsätzlich kann jede/ r sein eigenes Schnittmengenmuster entwerfen. Es dient ja lediglich einer Beschreibung.
Mein in einem früheren Post beschrieben Muster möchte ich noch etwas mehr beschreiben.

In der Schnittmenge mit meiner Frau liegen Themen wie Sexualität, Werte, Ernährung, Freizeitverhalten,….
Allerdings nicht zu gleichen Anteilen. Jedes Thema kann ich auch separat betrachten, d.h. die Schnittmenge in punkto Sexualität liegt beispielsweise bei 25%, die Ernährung bei 75%.

Es kann ein dritter Ring hinzukommen, meine Geliebte. Mit ihr habe ich andere Schnittmengen, z.B. bei der Sexualität 80%, Ernährung 55%.

Und alle Ringe bleiben in Bewegung und ändern die Größe der Schnittmenge.
Manchmal nimmt im Laufe eines Lebens die eine Schnittmenge ab, die andere zu.

Für mich hat diese grafische Darstellung nichts mit einem Beziehungsmodell zu tun. Es ist ja n ur eine Veranschaulichung und kann jede Form der Beziehung beschreiben.

Möchte ich maximal selbstständig bleiben und mich nur bei wenigen Themen auf Gemeinsamkeiten einlassen, stellen auch das die kreise dar. Stellt sich mein Partner diese Distanz auch vor, haben wir hier eine große Schnittmenge (= sehr ähnliche Einstellung zueinander)

Die Schnittmengen zeigen ja nur die Kompatibilität auf, nicht was, wie lange und oft gemeinsam getan oder gedacht wird.

Wünscht sich ein Teil Distanz, der andere Nähe, ist die Schnittmenge (= gemeinsame Vorstellung bei diesem Thema) gering. Die Schnittmenge beschreibt nicht die gemeinsam verbrachte Zeit.
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