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Mein Beziehungs-Missverständnis

*********in365 Frau
1.506 Beiträge
Themenersteller 
Lieber @*********hmidt,

tatsächlich würde ich mich auch freuen, wenn du deine Ansicht mit in den Pot werfen könntest.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hey, ihr Lieben...!

Da es sich gleich mehrere von euch so ausdrücklich wünschen, hinterlasse ich hier nun auch mal meine Sicht auf das Thema und die Fragestellung...

Tatsächlich halte ich das erste Bild, das du schilderst, @*********in365, in Beziehungsdingen für ziemlich alternativlos... Das meine ich gar nicht moralisch, sondern tatsächlich rein auf der Metaphern-Ebene: Zwei Menschen haben je ein eigenes Leben... Einen Teil dieses Lebens verbringen sie miteinander... Für mich ergibt sich daraus ziemlich logisch das Bild der zwei sich überlappenden Kreise...

Zwei Kreise (bzw. Menschen), die sich nicht berühren, berühren sich nicht... Wie sollten sie da je etwas Gemeinsames erschaffen...?

Aus deiner Geschichte wird mir deutlich, dass du in der Vergangenheit offenbar nicht besonders gut darin warst, auf deinen Kreis (dein Leben / deine Wünsche / deine Grenzen / deine Bedürfnisse / ...) aufzupassen... Möglicherweise hast du irgendwann einmal gelernt, dass du nur dann geliebt oder gemocht wirst, wenn du dich selbst so gut wie möglich verschwinden lässt... Sollte dies dein Muster gewesen sein, ist es nicht verwunderlich, wenn deine Wünsche, Grenzen oder Bedürfnisse in deinen bisherigen "Liebes"-Beziehungen bislang keine besondere Priorität hatten... Umso weniger, wenn du vielleicht sogar noch dazu ein Beuteschema hattest, das dich in diesem Muster bestärkte...

Die "Zwei Kreise, die sich nicht berühren"-Metapher klingt für mich stark nach einer Schutz-Strategie... Das meine ich gar nicht negativ... Vielleicht, so phantasiere ich, bist du gerade in einer Phase deines Lebens, in der es darum geht, dich selbst wirklich tief und intensiv kennenzulernen... Deine Gefühle und Gedanken, deine Triggger- oder Glimmer-Punkte, deine Sehnsüchte, deine Widerstände oder deine Grenzen... Vielleicht, so phantasiere ich, bist du jetzt gerade dabei, mit dir selbst zum ersten Mal in deinem Leben eine wirklich tiefe und stabile Freundschaft zu begründen...

Ich hatte es oben schon mal erwähnt: Für mich persönlich sind zwei Kreise, die sich nicht berühren, keine Basis für eine liebevolle oder glückliche Partnerschaft... Aus so etwas heraus wächst in meinen Augen kaum mehr als das, was man gerade "Situationship" nennt...

Vielleicht aber ist diese 2-Kreise-Metapher für dich, @*********in365, jetzt gerade, in dieser Lebensphase, dennoch genau das richtige Modell... Weil es eben darum geht, den eigenen "Kreis", das eigene Leben, die eigenen Bedürfnisse, Wünsche oder Grenzen, wirklich kennenzulernen... Um danach, irgendwann, nach einer (höchstwahrscheinlich teils schmerzhaften) Zeit der Selbstkonfrontation, Selbsterkenntnis und Selbstannahme, möglicherweise vielleicht einem Menschen zu begegnen, dessen Kreis derart verlockend ist, dass du den deinen über seinen legen möchtest... Wenn du die Zeit bis dahin gut genutzt haben wirst, ist dein eigener Kreis bis dahin so stabil, dass du dann im Stande bist, dich einem Menschen wirklich tief zu öffnen, ohne die Angst zu haben, dich dabei selbst zu verlieren oder zu verleugnen...

Wenn du neugierig bist auf meine Grundhaltungen und Herangehensweisen im Umgang mit der Liebe, wirf gerne mal einen Blick in diese Texte hier... Vielleicht steckt darin die eine oder andere Perspektive, die dir dabei helfen könnte, deinen eigenen Kreistanz der Liebe noch ein wenig bewusster und selbstbestimmter zu tanzen... Ich würde mich freuen darüber...!

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/beziehung-oder-partnerschaft/

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/was-ist-liebe-auf-augenhoehe/

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/10-fragen-fuer-verliebte/

Am Montag erzählen Britta und ich euch ganz konkret, wie wir die Sache mit unserem Beziehungsbeginn angegangen sind, und wohin uns das miteinander bis heute gebracht hat... Vielleicht wäre dieser Talk ja auch was für dich oder euch anderen hier...

In unserem Talk geht es auch hier oder dort um die eine oder andere Metapher... Insbesondere aber geht es um unsere ganz konkreten Haltungen und Handlungen im Umgang miteinander...

Schaut gerne mal rein:

*pfeil* CRUSHED - Verdammt, verliebt...! Was nun...?

Das wird ein spannender Talk... Und das bestenfalls für uns und euch gleichermaßen...

💜💙💚💛🧡*herz*
*********in365 Frau
1.506 Beiträge
Themenersteller 
Vieles, was du @*********hmidt schreibst, trifft auf mich zu:

Ich habe in vergangenen Beziehungen schlecht auf mich und meine Grenzen geachtet ... zu groß war die Angst des Verlustes.
Ein wenig glaubte ich auch daran, dass was ich gebe, auch zu mir zurückkommen wird.

Und ich bin tatsächlich gerade in einer Lebensphase, in der es für mich wichtig ist, mich selbst in den Mittelpunkt dessen zu stellen, was ich zu geben vermag. So habe ich die Sicherheit, das zu bekommen, was ich gebe.

Tatsächlich befreunde ich mich mit mir, aber darin liegt kein Schmerz, im Gegenteil.
Schmerzlich war die Phase, die eigenen Fehler zu erkennen und mich dafür zu verurteilen ... nur die Verantwortung zu übernehmen, aber kein Verzeihen zu erfahren ...

Dennoch glaube ich, mich auf wohtuende Nähe und Tiefe besser einlassen zu können, als jemals zuvor, weil ich nicht mehr davon abhängig bin, im Außen zu bekommen, was ich brauche, weil ich nicht mehr fürchte, verlassen zu werden, wenn ich nicht gebe, was gebraucht wird.

Aber ich spüre auch einen Schutzmechanismus in mir, was deinen Talk anbelangt, das Letzte was ich gerade brauche, ist, an die romantische Verklärung erinnert zu werden oder Sehnsucht danach zu entwickeln.

Erst möchte ich voll und ganz bei mir ankommen und lernen, meine Grenzen auch und gerade aufrecht zu erhalten, wenn ich liebe.

Ich möchte meinen ureigenen Weg zu tiefer Verbindung finden und gehen und zwar im Vertrauen auf mich und meine Gefühle, ohne mich beirren zu lassen.

Und ich habe schon gar nicht das Bedürfnis danach, einen vollständigen Kreis überlappen zu wollen.
*********_Herz Mann
79 Beiträge
Ich habe den Anfang des Gesprächsverlaufs vor einigen Tagen schon gelesen. Für mich war das Modell der drei Kreise, die unabhängig voneinander bestehen, nicht schlüssig. Dementsprechend fragte ich mich immer mal wieder, welche Anordnung der Kreise für mich besser passen würde.
Die Anzahl der drei Kreise fand ich eine gute Idee. Im Laufe der Zeit entstand dann das Bild, dass sich die beiden Kreise der Partner, mit dem dritten Kreis des sozialen Miteinanders, schneiden.
Es entsteht etwas Neues im dritten Kreis, veranlasst durch das Wirken der beiden anderen Kreise. Um die Thematik des Nähe und Distanz Verhältnisses aufzugreifen, jeder Mensch hat sowohl ein Bedürfnis nach Bindung als auch ein Bedürfnis nach Freiheit. Welche Komponente bei dem einzelnen in welchem Maß ausgeprägt ist, hängt ab von Lebenseinstellungen, früheren Bindungserfahrungen und der jeweiligen Lebenssituation. Dementsprechend können unterschiedliche Bedürfnisse an dieser Stelle vorhanden sein.
All dies trifft sich im dritten Kreis, wo die Partner aufeinander treffen. Dort sollte eine Unterhaltung in wertschätzender und wohlwollender Atmosphäre möglich sein.
Genau an dieser Stelle greifen die Partner zurück auf ihre Ausgangskreise, die in den dritten Kreis übergehen. Aber sie sind niemals weg.
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