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Mein Beziehungs-Missverständnis

*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Mein Beziehungs-Missverständnis
Hallo Allerseits,

ich möchte heute mit euch teilen, was ich, zum Thema "Liebe auf Augenhöhe", am Wochenende ganz klar erkennen durfte:

Bisher sah mein Beziehungsmodel so aus, dass ich es als zwei sich überschneidende Kreise, darstellte. Ein blauer und ein roter Kreis, Beide gleich groß, mit einer im Idealfall, lilanen Schnittmenge. Meine Theorie dazu war, zwei gesunde, glückliche und starke Ich's ergeben ein ebensolches Wir.

In der Realität aber dominierte mal das Blau und mal das Rot die Schnittmenge und oft wurde darum gerangelt.

Seit Samstag habe ich ein neues Model:
Ein eigenständiger blauer Kreis und ein ebensolcher roter Kreis, verbunden durch einen eigenen Kreis, den gemeinsam gestalteten Beziehungsgarten.

Der Unterschied, für mich:
Weder König, noch Königin müssen von ihrem Territorium abgeben oder um die Herrschaft der Schnittmenge konkurieren ... so sind sie nicht aneinander gebunden, sondern miteinander verbunden, in Freiheit.

Wie wirkt dieses Model auf euch?
Wie sieht euer persönliches Beziehungsmodel aus?

Ich bin sehr gespannt auf eure Beiträge.
********tige Frau
3.556 Beiträge
Liebe @*********in365

Dein Modell gefällt mir sehr gut.
In Freiheit verbunden.
****on Mann
16.231 Beiträge
Zitat von *********in365:
Weder König, noch Königin müssen von ihrem Territorium abgeben oder um die Herrschaft der Schnittmenge konkurieren ... so sind sie nicht aneinander gebunden, sondern miteinander verbunden, in Freiheit.

Wie wirkt dieses Model auf euch?
Wie sieht euer persönliches Beziehungsmodel aus?

Ein schönes Modell, das ich / wir auch leben.
*******tte Frau
1.067 Beiträge
Magst du uns erzählen, liebe @*********in365 , wie es zu dieser plötzlichen Veränderung kam und was nun anders werden wird?
Vom Prinzip her leuchtet mir das Bild für beides ein.
Wird es aber in der Realität nicht ähnlich sein, wie beim ersten Modell?
Werdet ihr, wenn ihr so veranlagt seid, nicht auch weiterhin darum ,, rangeln " , was im Garten angebaut wird , wie die Beete angelegt werden und wer was zu tun hat?
Wenn man beide Modelle im Bild nebeneinander stellt, scheint es mir, dass das neue Modell auf noch mehr Eigenständigkeit abzielt und weniger verbindet, als das erste.
Ist das so gewollt?
Also ein Rückzug aus mehr Gemeinsamkeit und Verantwortung, hin zu mehr Eigenständigkeit, Selbstbestimmung, vielleicht auch Egoismus (?) , + den gibt's ja auch in einer gesunden Form 😉👍).
Lässt du uns an deinen Gedanken teilhaben? 👍
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Ich habe ähnliche Gedanken wie @*******tte .

Der erste Gedankenblitz war: das klingt ja wunderbar! Beide bleiben ganz selbst und entwerfen und gestalten gemeinsam ein neues Wir, welches dem Ich keinerlei Raum weg nimmt.

Doch dann dachte ich darüber nach, was das noch bedeuten kann, so ganz praxisnah. Und dann kamen Zweifel auf, ob es wirklich gut für eine Partnerschaft sein kann, wenn eine Schnittmenge nicht auch bedeutet, dass beide etwas von ihrem "Kreis" mit dem anderen teilen.

Wenn beide Ichs so bleiben wie als Single, gibt es ja beim Gestalten des neuen, verbindenden Kreises keine Kompromisse? Kein Abgeben, kein Schenken, kein Zurücktreten oder nenne es meinetwegen auch Abtreten? Ich mag für mich (!), glaube ich, keine Partnerschaft starten, welche so sehr auf die jeweiligen Ichs schaut.
****on Mann
16.231 Beiträge
Zitat von *******tte:
scheint es mir, dass das neue Modell auf noch mehr Eigenständigkeit abzielt und weniger verbindet, als das erste.

Eigenständigkeit verbindet in meinem Erleben mehr als Kompromisse, Abgeben, Schenken, Zurücktreten, Abtreten. Weniger Verstrickung schenkt mehr tatsächliche Nähe (mein eigenes Erleben).
********_360 Mann
110 Beiträge
Hallo,
ich finde solche Modelle bei Zweierbeziehungen, gut und auch schwierig dem Partner zu vermitteln. Denn für den einen kann diese Assoziation zutreffen sein, er/sie sich dort wieder finden, und für den Andren ist darunter was anderes gemeint.
Z.b. Der eine meint der Garten muss gepflegt und somit bewahrt werden und es darf nicht aber auch gar nichts neues kommen was es auch nur im Ansatz diese Oase gefährden würde. Der Andere meint es muss Vielfalt rein und stopft das ständig neues rein. Beides zusammen ist auf lange Sicht nicht gut für den Garten.

Ich finde Ansätze wie: Ich bin OK, du bist OK, als tiefer Glaubenssatz irgendwie einfacher/verständlicher/anwenderfreundlicher.

Liebe Grüße
Alex
*******tte Frau
1.067 Beiträge
@*********in365

Warum nennst du es eigentlich Beziehungs ,, Missverständnis " ?

Ich finde es eine tolle Sache, die auch meinem Verständnis von einer Freundschaft Plus sehr entspricht.

In was für einer Art ,, Verbindung" lebst zu zu genanntem Partner ?
Es wäre vielleicht gut, etwas darüber zu wissen, denn ansonsten könnte in den Überlegungen auch der Gedanke kommen, man trifft sich nur noch zum Sex oder nach Vereinbarung.
Also ein wenig in Richtung fuck - to - go.

Aber ich glaube, das soll bei euch nicht so gemeint sein, denn immerhin sprichst du ja von einer Beziehung.
Es scheint wohl doch mehr dabei zu sein.

Oft sind es die genaueren Hintergründe, die die eine Beziehungsform von der anderen unterscheiden. 👍
**********hitze Frau
171 Beiträge
Interessantes Thema - erstmal herzlichen Dank dafür! *blumenschenk*

Da ich mich im engen Kontakt mit Menschen immer nahezu komplett "berührt" (und oft auch durchmischt) fühle, wäre mein Bild von Beziehung eher das von zwei gleich großen Rechtecken, die, auf ihrer schmalen Seite stehend, sich gegenüberstehen und - je näher der Kontakt ist - um so mehr ihre Farben über die ganze lange Fläche ihrer selbst mal mehr, mal weniger tief miteinander vermischen... und auch der Zwischenraum, der zwischen ihnen verbleibt, wie von farbigem Licht efüllt ist... wobei nicht unbedingt überall in ihnen und zwischen ihnen die gleiche, neue Farbe entsteht, sondern auch die individuellen Farben in ihrer reinen Form durchaus Einlass im Gegenüber finden. Ich sehe das vor meinem inneren Auge auch nicht als starre Farben, sondern eher so ein lebendiges Gewaber wie in Lavalampen... und wenn diese beiden Rechtecke ihre Flächen ganz, ganz, gaaaaanz nah aneinanderschieben, ergibt sich - für ein paar überirdische Momente ein lebendiges Quadrat... oder in 3 D ein bunter, schillernder Würfel.

Aber dennoch behalten die beiden Rechtecke ihre ursprüngliche Form und ihre Grenzen... sie können zusammen eine neue Form bilden, aber können auch jederzeit wieder ein Stückchen mehr Zwischenraum bilden und als zwei Rechtecke sichtbar werden. Je größer der Zwischenraum zwischen ihnen ist, um so weniger vermischen sich ihre Farben und um so mehr verblassen die Farben in ihrem Zwischenraum. Man könnte statt "Farbe" auch Energie sagen, aber das ist vielleicht nicht so gut vorstellbar...

*regenbogen*
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Zitat von ****on:
Eigenständigkeit verbindet in meinem Erleben mehr als Kompromisse, Abgeben, Schenken, Zurücktreten, Abtreten. Weniger Verstrickung schenkt mehr tatsächliche Nähe (mein eigenes Erleben).

Nun, für mich ist diese Verstrickung etwas Positives, welches mich mit meiner Liebsten verbindet. Ich fühle mich beim Abgeben, beim Schenken und auch beim stellenweisen Zurücktreten bzw. Abtreten nicht schlecht. Ich empfinde dabei keinen Verlust, auch nicht den Verlust meiner Freiheit.

Vielleicht rufen diese Begriffe bei dir negative Gefühle hervor, ist das möglich? Das würde deine Ablehnung für mich nachvollziehbar machen.

Ich denke und fühle da aber anders als du. Für mich sind das alles Kompromisse, die ich sehr gerne eingehe. Ich bekomme ja auch etwas im Ausgleich von ihr zurück. Das ist dieses gegenseitige Schenken, welches wir aus Freude darüber nur zu gerne tun, den anderen bei uns zu wissen und ihn auch glücklich zu wissen.
********nung Mann
69 Beiträge
Mein Beziehungsmodel namens Heil-Tandem (gegenseitig heilende Beziehung) ist wohl auch eher ein realitätsfernes, mentales Konstrukt. Jetzt muss ich neu denken...
*******tte Frau
1.067 Beiträge
@********nung

Würdest du es kurz erläutern?

Warum soll es plötzlich verkehrt sein?

Jeder ist doch ein individuelles Wesen und empfindet anders.

Und so, wie @*********in365 gerade beschreibt, ändert sich jeder Mensch auch selbst immer wieder, was zu immer neuen Konstellationen führen kann
****am Paar
35 Beiträge
Das ist ein wunderbares Bild. Ein gemeinsamer Kreis als Verbindung. Allerdings sollte diese Verbindung nicht starr sein. Das heisst die Schnittmenge jedes der beiden Partner mit dem Kreis sollte variieren dürfen. Und eine Leichtigkeit in der Änderung der Anordnung sollte möglich sein.Und da ist dann wieder ganz viel Kommunikation notwendig. Aber die brauchts in jeder guten Beziehung ja sowieso.
So stellt für mich das Modell das Ideal einer entwicklungsfähigen Beziehung dar. Liebe Grüße Christiane
****on Mann
16.231 Beiträge
Zitat von **********berer:

Zitat von Trigon:
Eigenständigkeit verbindet in meinem Erleben mehr als Kompromisse, Abgeben, Schenken, Zurücktreten, Abtreten. Weniger Verstrickung schenkt mehr tatsächliche Nähe (mein eigenes Erleben).

Nun, für mich ist diese Verstrickung etwas Positives, welches mich mit meiner Liebsten verbindet. Ich fühle mich beim Abgeben, beim Schenken und auch beim stellenweisen Zurücktreten bzw. Abtreten nicht schlecht. Ich empfinde dabei keinen Verlust, auch nicht den Verlust meiner Freiheit.

Vielleicht rufen diese Begriffe bei dir negative Gefühle hervor, ist das möglich? Das würde deine Ablehnung für mich nachvollziehbar machen.

Mich verbindet die innere Verbindung mit einem Menschen. Mein Anteil daran ist allein in mir. Ich brauche keine häufigen Treffen dafür, meine Verbindung ist unzerstörbar.

Ich sehe es so: Wenn Menschen einander brauchen und deshalb in eine Beziehung miteinander gehen, ist Vorsicht angebracht, denn Menschen, die einander nicht brauchen, haben in der Tendenz einen eigenen Halt, der Beziehung erst stabil, nah und freudvoll werden lässt. Darum ist dieses ganze Schenken, Beschenktwerden, Erwarten, Erfüllung, Erlösung zwar der Stoff, aus dem wundervoll dramatische Liebesromane entstehen, aber in meinen Augen ein Rezept für ein unglückliches Ende.

Ich selbst lebe meine Beziehungen frei, gehe in die tiefste nur vorstellbare Nähe, gerade weil mich nichts davon ablenkt. Und so ist es auch mit meinen Beziehungsgegenübern. Verstrickung ist bekanntlich Gift für Nähe und Freiheit (welche praktisch Synonyme sind, jedenfalls für mich).
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Heute empfinde ich das Model der Schnittmenge als symbiotisch, was dann auch das Gefühl des Mangels, nach einer Trennung erklärt ...
Meine letzte Trennung liegt gerade 6 Wochen zurück, ich fühlte mich unvollständig, nicht liebenswert ...

Das neue Model bewahrt Beiden ihre Vollständigkeit, ihre Eigenverantwortlichkeit, ihre Rechte etc.

Es stimmt, im Beziehungsgarten wird weiter verhandelt werden, aber es ist ein zusätzlicher Raum, die Ich-Räume müssen dadurch weder beschnitten, noch angepasst werden.

Ich bin und bleibe ich ... Du bist und bleibst Du ...
und wenn wir Beide Lust dazu haben, begegnen wir uns freiwillig auf neutralem Boden und gestalten gemeinsam etwas Neues. Ohne uns emotional füreinander verantwortlich zu fühlen, denn das ist Jeder für sich selbst.

Da schwingt Mut zu Nähe und Distanz mit ... Angst oder Abhängigkeit, als Motiv wird überflüssig.
****on Mann
16.231 Beiträge
@*********in365 , treffender ist es wohl kaum formulierbar. *sonne*
****54 Mann
3.846 Beiträge
Ich habe eine Schwierigkeit mit deiner Darstellung, die vielleicht weniger theoretisch ist, als sie sich zunächst anhört:
Du zeichnest drei Elemente: den Partner, dich und die Beziehung.

Was aber ist die Beziehung?
Ein eigenständiges Subjekt doch sicher nicht, das hielte ich für ein großes Missverständnis. Wenn "die Beziehung handelt" (im Unterschied zu einer Person aus dem Paar) dann kann das doch nur sinnbildlich durch einen von euch oder beide und jedenfalls im Konsens erfolgen.
Dafür finde ich das ursprüngliche Bild der zwei sich zum Teil überschneidenden Kreise eigentlich die passendere Form. Die Beziehung führt doch kein Eigenleben. Für Ihre Dynamik mit der Rückwirkung auf die beiden Individuenj gefiele mir das "lebendige Gewaber" von @**********hitze sehr gut, das den Überschneidungsbereich mit einer schillernden Unschärfe versieht.

Es wirkt auf jede beteiligte Person zurück, was im Überschneidungsbereich geschieht und das empfinde ich auch nicht per se als Selbstaufgabe oder Verlust von Autentizität, wohl aber als Bereitschaft, meinen Autonomie in den Teilen aufzugeben. Man kann zusammen nur an ein Ziel in den Urlaub fahren. Schade, aber die Gemeinsamkeit ist es mir wert. Ich akzeptiere die große Rolle, die die Beziehung in meinem Leben spielt. Auch wenn sie mich gelegentlich daran hindert, mich ganz auszuleben (Beispiel: Rücksicht auf Eifersucht)

Du gewinnst grade deine eigene, unabhängige Form zurück nach der Trennung, @*********in365. Das versinnbildlicht deine Darstellung. Aber das wird nicht deinen nächste Beziehung sein können, vermute ich. Lass die Zukunft mal aus dich zukommen.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Um greifbarer zu machen, weshalb mich das neu gewonnene Model lockt:

Als ich vor zwei Jahren mit meinem ehemaligen Partner zusammenzog, zog ich zu ihm, in seine Eigentumswohnung, die gleichzeitig seine Altersvorsorge ist. Ich habe Einiges in die Wohnung investiert, damit wir es schön haben, weil ich diesen Part besser leisten konnte ... aus dem gleichen Grund richte ich mich jetzt fast komplett neu ein ...
Ihm fiel es schwer, das Anzunehmen, mir entsprechend Raum und Sicherheit zu geben etc.
Dazu kam, dass er einkaufte und kochte, was einerseits schön war, andererseits machte ich Abstriche und aß nicht mehr, was mir gut tat, sondern was er kochte.

Am Ende fand ich mich kaum mehr wieder in der Schnittmenge, dennoch hatte er das Gefühl, auch viel ab- bzw aufgegeben zu haben.

Wir haben Beide einen Grundkonflikt zwischen Autonomie und Bindung.

Aus heutiger Sicht war es daher der Anfang, vom Ende, dass ich zu ihm zog.

Ein weiterer Fehler war, dass wir gemeinsam heilen wollten, aber wir haben uns dabei immer wieder verstrickt und aus falsch verstandenem "Helfen wollen" auch Grenzen überschritten.

Ein Ertrinkender kann aber einen Anderen nicht retten, maximal sich selbst.
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Zitat von ****54:
Dafür finde ich das ursprüngliche Bild der zwei sich zum Teil überschneidenden Kreise eigentlich die passendere Form. Die Beziehung führt doch kein Eigenleben. Für Ihre Dynamik mit der Rückwirkung auf die beiden Individuenj gefiele mir das "lebendige Gewaber" von @**********hitze sehr gut, das den Überschneidungsbereich mit einer schillernden Unschärfe versieht.

Es wirkt auf jede beteiligte Person zurück, was im Überschneidungsbereich geschieht und das empfinde ich auch nicht per se als Selbstaufgabe oder Verlust von Autentizität, wohl aber als Bereitschaft, meinen Autonomie in den Teilen aufzugeben. Man kann zusammen nur an ein Ziel in den Urlaub fahren. Schade, aber die Gemeinsamkeit ist es mir wert. Ich akzeptiere die große Rolle, die die Beziehung in meinem Leben spielt. Auch wenn sie mich gelegentlich daran hindert, mich ganz auszuleben...

Danke, so ähnlich denke ich auch. Die Antwort von @****on ist mir da viel zu scharf, fast fühle ich mich schon missverstanden und an den virtuellen Pranger gestellt (fast!), weil es sich für mich so liest, als würde ich mich meiner Partnerin zuliebe aufgeben, nur weil ich sie brauche.

Nein, das tue ich nicht, und sie auch nicht. Wir sind weiterhin selbst mit uns glücklich, wir fühlen uns mit uns wohl und wir sorgen auch ohne den anderen dafür, dass das so bleiben möge. Dennoch, ja: Zu einem gewissen Teil brauchen wir uns, sonst wären wir ja in keiner festen Partnerschaft. *zwinker*

Das heißt aber nicht, dass das für uns beide nun irgendwie ungesund wäre, nein. Aber ich brauche ihre Nähe dann und wann, ich brauche ihre Zärtlichkeiten, ich brauche das Schmachten und Lieben, das gebe ich offen zu. Deswegen bin ich aber weder Klammeräffchen noch toxisch, wenn du, Trigon, schon solche Ausdrücke wie Gift ins Spiel bringst - auch das finde ich übrigens sehr scharf formuliert.

Ich finde auch, dass eine Partnerschaft bedeutet, etwas miteinander zu teilen und ja, füreinander auch etwas aufzugeben, weil das eben notwendig oder vielleicht sogar gewollt ist! Wenn ich sie z.B. lange nicht gesehen habe und sie mir ein Treffen vorschlägt, ich da aber eigentlich zocken wollte... Nun, ich muss nicht lange darüber nachdenken, ob ich meine Lust aufs Zocken zurückstecke und sie lieber wiedersehe! Wenn ich sie morgens mit dem Kaffee am Bett wecke, könnte ich auch auf dem Balkon sitzen und lesen, aber nein... Ihr zuliebe verzichte ich darauf. Das sind die Kompromisse, von denen ich sprach, das Zurückstecken und Abtreten (von Zeit für mich in diesen Beispielen). Ich sehe da weder etwas, was mich auf Dauer unglücklich und von ihr weg treiben wird, noch etwas, was für unsere Partnerschaft giftig sein könnte.
********nung Mann
69 Beiträge
Zitat von *******tte:
@********nung

Würdest du es kurz erläutern?

Warum soll es plötzlich verkehrt sein?


Naja...ich habe dieses Beziehungsmodell auf Level3-Ebene nie praktisch gelebt. Die Frauen in der EM-Community waren bzw. sind davon nicht wirklich begeistert. Level 2 war immerhin zwei Mal möglich, aber auch schon einige Zeit her.

EM steht für Ehrliches Mitteilen nach Gopal Norbert Klein.
Ein kurzes Video zu dem angesprochenen Level-Konzept findet man über diese Joyclub-Seite:
Homepage "Heil-Tandem" von Herzoeffnung
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Themenersteller 
Lasst uns bitte versuchen, Jedem sein eigenes Beziehungsmodel zuzugestehen ... wir alle sind Individuen und es ist nur natürlich, dass was den einen glücklich macht, für den Anderen ein Albtraum wäre und umgekehrt.
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Ihm fiel es schwer, das Anzunehmen, mir entsprechend Raum und Sicherheit zu geben etc.
Dazu kam, dass er einkaufte und kochte, was einerseits schön war, andererseits machte ich Abstriche und aß nicht mehr, was mir gut tat, sondern was er kochte.

Am Ende fand ich mich kaum mehr wieder in der Schnittmenge, dennoch hatte er das Gefühl, auch viel ab- bzw aufgegeben zu haben.

ich glaube, das passiert recht oft, und oft merkt man es vielleicht gar nicht und wundert sich, dass man sich irgendwie auseinander gelebt hat.

Denkst du, es ist gut, dass du das greifen kannst und weißt, dass das wohl ein wichtiger Schritt dahin war, nicht mehr zusammen sein zu können oder zu wollen?

Hast du schon "Strategien" entwickelt, wie du das in Zukunft verhindern kannst? Wenn das nicht viel zu früh und meine Frage zu persönlich ist (dann dickes Entschuldigung!)?

Edit: Irgendwie ging mir das Zitat kaputt.
*******erz Frau
84 Beiträge
Ich überlege gerade, wie es bei dem Modell mit den 3 Kreisen zu einer Berührung kommen soll. Wenn es darum geht seine Freiheit zu bewahren, warum wünscht man sich dann eine Beziehung?

Im Gegenzug: Wenn man mit 2 Kreisen eine Schnittmenge bildet, heißt das ja nicht, dass der Teil von mir, der sich mit der anderen Person überlappt, für mich verloren ist. Ich wollte auch keine Beziehung in der beide Kreise zu einer Einheitssuppe verkocht werden, aber ... das Beziehungsgarten-Modell ist mir irgendwie zu abstrakt bzw. zu künstlich konstruiert.
********_360 Mann
110 Beiträge
Zitat von *********in365:
Lasst uns bitte versuchen, Jedem sein eigenes Beziehungsmodel zuzugestehen ... wir alle sind Individuen und es ist nur natürlich

Oh, ja! Jedem sein Beziehungsmodel. Und mit einem Partner der das Beziehungsmodell in großen Stücken teilt... da sind wir wieder bei der Schnittmenge (das ist Tatsächlich Ironie)

Ich bleibe irgendwie bei der grundlegenden Haltung: Ich bin OK, du bist OK. Darauf lässt sich etwas aufbauen.

Ach ja, ich wünsche jedem, dass sein Beziehungsmodell aufgeht und erblüht.

Meines mit der klassischen Rollen-Trennung ist definitiv gescheitert.

Ehrlich gesagt: Für mich sind solche Modelle einfacher, solange kein zweiter dabei ist. Sobald jemand dazu kommt, wird's hoffentlich individuell.

Liebe Grüße
Morpheus
****ody Mann
13.203 Beiträge
Mein Modell greift auf das Gartenbild zurück. Zwei Leute mit ihren Sologärten kommen zusammen und begründen einen neuen, gemeinsamen Garten. Sie verbringen viel Zeit damit, sich zu besprechen, ihn zu bepflanzen, zu pflegen und zu wässern. Ihre eigenen Gärten geben sie nicht auf, pflegen sie weiter.

Im gemeinsamen Garten verbringen sie viel der gemeinsamen Zeit und dort bauen sie sich ein Gartenhaus, das so angelegt ist, dass auch noch etwas Größeres daraus werden könnte.

Jetzt mit fortgeschrittenem Alter kann ich mir auch das 1-Garten-Modell vorstellen, der zu einem gemeinsamem Heim wird. Das Leben spielt drinnen und draußen.
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