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"Liebes-Partnerschaft" - Anspruch und Wirklichkeit

****54 Mann
3.849 Beiträge
Themenersteller 
Danke für deinen traurigen Bericht, @****ody .

Glaubst du, mit weniger Offenheit wäre, was euch außeinander brachte hat, sowieso irgendwann zu Sprengstoff geworden?
Oder habt ihr euch bei der Aufarbeitung retraumatisiert und keine hilfreiche professionelle Unterstützung bekommen?
...dark
****ody Mann
13.323 Beiträge
Nein, ich halte Offenheit für alternativlos. Und dass "altes Leid" an der behutsamen Offenlegung vorbei sehr dynamisch Wirkung zeigte, lag womöglich am Gefühl der Sicherheit und des Gesehenwerdens, das wir miteinander hatten.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Themenersteller 
Das wäre dann meine 2. Alternative: Retraumatisierung ohne fachlich kompetente Unterstützung, die nicht in der Beziehung aufgefangen werden konnte. Denn da hat man andere Rollen. Ich verstehe dich so, dass die Offenheit richtig war für die Beziehung und auch die individuelle Aufarbeitung angestoßen hat, die aber in diesem Rahmen nicht aufgelöst werden konnte?
*********in365 Frau
1.509 Beiträge
Am Ende meiner letzten Beziehung spielte Retraumatisierung auch eine große Rolle ... wir waren uns zu nah gekommen, indem wir unseren Eigenschutz reduziert hatten ... das große Problem war, dass wir, durch unsere Prägung, konträre Überlebensstrategien entwickelt hatten ... was dem Einen gut tat, verletzte den Anderen und umgekehrt.
Eigentlich konnten wir nur auf Distanz gehen, damit wir uns wenigstens wieder selbst schützen konnten, ohne den Anderen zu verletzen.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Ich habe erst gestern Abend wieder davon gehört, dass Therapeuten auf keinen Fall die eigene Familie und nahestehendene beraten sollen, da sie zu nahe stehen.
Es fehlt dann an der professionellen Distanz. Und es kann auch zu Interessenkonflikten kommen.

Ich sehe es deshalb sehr kritisch, dass manche im Bereich BDSM aus einer Ds Beziehung eine Art Coaching machen. Dass man ja viel und offen reden und deshalb vieles aufarbeiten könne.

Da sollte man trennen können und sich nicht anmaßen ohne psychologische Ausbildung mit Traumata der Liebsten ohne Betreuung von Außen umgehen zu können. Das Risiko jemanden zu retraumatisieren oder psychisch stark aus dem Gleichgewicht zu bringen besteht definitiv und dazu liest man auch viel von betroffenen Subs.

Ich bin auch der Meinung, dass die Grenzerfahrungen und vor allem das Übertreten von Grenzen jederzeit ungeahntes hervorbringen kann und das allgemein unterschätzt wird. Ich habe das selber erlebt. Deshalb schreibe ich oft kritisch, wenn einseitig von BDSM geschwärmt wird und bin ein wenig die Spielverderberin , wenn es um BDSM Romantik geht.

Es funktioniert für einzelne , aber die sollte man weder als Maßstab nehmen noch davon ausgehen, dass man selber auch so leben kann, nur weil es einen wahnsinnig reizt. Gerade Anfänger sollten es deshalb lieber langsam angehen.
...dark
****ody Mann
13.323 Beiträge
@****54 Ich war der Richtige zur richtigen Zeit, nur die Hilfe von außen kam und kam nicht. Die Beziehung war ein sicherer Ort und hat definitiv viel aufgefangen. Sie ist nur nach vielen Monaten ohne fachliche Unterstützung und trotz Liebe daran zerbrochen.
...dark
****ody Mann
13.323 Beiträge
@*********rgara BDSM war das erste, das wir einvernehmlich abstellten.
*********in365 Frau
1.509 Beiträge
@*********rgara
Was mich betrifft, schrieb ich von Liebesbeziehung, nicht von DS, Sub oder Herr.
Und die Retraumatisierung geschah auch nicht durch rumpsychologisieren, sondern aus der Verzweiflung und aus Verletzung heraus, im Versuch sich selbst abzugrenzen und zu schützen.
Im Gegensatz zu @****ody 's Partnerin hatten wir Beide externe Unterstützung durch Therapeuten.
Das Erste was ich dadurch lernte, war, wieder mehr auf meine Bedürfnisse zu achten und mich abzugrenzen, wo es nötig war ... was aber, wenn dies genau das ist, was deinen Partner triggert und er es daher nicht zulassen kann?
******ron Mann
4.664 Beiträge
Zitat von ****ody:
Nein, ich halte Offenheit für alternativlos. Und dass "altes Leid" an der behutsamen Offenlegung vorbei sehr dynamisch Wirkung zeigte, lag womöglich am Gefühl der Sicherheit und des Gesehenwerdens, das wir miteinander hatten.

Es nützt nichts, wenn Zweifel entstehen und wachsen.
Offenheit kann nur Bestand haben, wenn sie in ihrer Wahrhaftigkeit angenommen wird.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
@****ody Dir ist auch Beziehung grundsätzlich wichtiger als BDSM...

Es gibt Fälle wie von mir beschrieben, aber die sind soweit ich weiß nur wenig in dieser Gruppe. Hier erlebe ich eigentlich nur Menschen, die sich ihrer Selbstverantwortung stellen wollen.

Aber auch absolute Offenheit und Ehrlichkeit miteinander und die Nähe im BDSM können offensichtlich nicht verhindern, dass in bestimmten extrem gelagerten Fällen keine Lösung gefunden werden kann selbst wenn beide psychologisch beraten werden.
***si Frau
2.488 Beiträge
Zitat von *********rgara:


Aber auch absolute Offenheit und Ehrlichkeit miteinander und die Nähe im BDSM können offensichtlich nicht verhindern, dass in bestimmten extrem gelagerten Fällen keine Lösung gefunden werden kann selbst wenn beide psychologisch beraten werden.

Stellvertretend für die vergangenen Posts nehme ich deinen letzten Absatz, denn dem stimme ich so zu, fühlte ich es ebenso.

Du hoffst, du kämpfst. Du weißt um die Problematik, kennst die Trigger.
Aus einem "Wir gegen den Rest der Welt" wird ein stummes und machtloses "Warum".

Offenheit vertraut und lässt mich sicher und geborgen fühlen. Gleichzeitig setzt sie Trigger frei und kann verletzen.

@****ody schreibt es sehr schön: "Wir haben alles richtig gemacht".

Ohne diese Offenheit wäre die Beziehung vielleicht schon eher zerbrochen, wären versteckte und belastende Trigger nie ans Licht gekommen, die jedoch unterschwellig immer gärten.

Ich bin mir sicher, hier gibt es kein Richtig oder Falsch.
Manchmal passieren einfach Dinge, bei denen man nur noch machtlos und still daneben stehen kann.

Tatsächlich glaube ich, dass nicht die Offenheit das Problem ist sondern in den allermeisten Fällen der Faktor Zeit.

Der Trigger, die Baustelle, das Problem liegt frei und nun muss die Lösung her. Wie, wenn beide nicht wissen, wie sie hier ansetzen sollen? Wie, wenn professionelle Hilfe von außen nicht in Sicht ist?

Es geht ja nicht um das Nicht-Wollen sondern um das Nicht-Können. Da macht sich Verzweiflung breit, Resignation, Hilflosigkeit. Für mich sind das die Gründe, warum alle Liebe und Aufrichtigkeit nicht immer Berge versetzen können.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Ich habe mal mit BDSM angefangen, weil es mich reizte meine Grenzen auszuprobieren und in Frage zu stellen.
Viele ließen sich verändern.

Die Tatsache, dass manche Grenzen hartnäckig ( noch ) wiederstehen, hat mich tatsächlich Demut gelehrt und anzunehmen was ist, wenn ich es nicht ändern kann.

Ich habe geliebt und liebe noch Menschen, mit denen ich keine Beziehung führen kann. Zum Teil auch wegen ihrer Traumata oder sozialer Grenzen. Ich liebe sie dennoch. Nicht weil ich mit ihnen etwas leben kann, sondern einfach nur so.

Das ist für mich auch eine Art Hingabe. An die Liebe und an das Leben.
********lust Mann
34 Beiträge
Eines muss ich abseits von allem Inhaltlichen mal loswerden: Ich finde es echt schön, wie hier reihenweise total persönliche Dinge geteilt werden und wie es dabei durchaus konträre Sichtweisen und Diskussion gibt, aber wie trotzdem alles in Wertschätzung passiert. Das ist für mich echt die Magie der "Liebe auf Augenhöhe"-Gruppe *herz*
*********llon Frau
411 Beiträge
Zitat von ****54:
Dagegen steht unser bisheriges Beziehungsgeflecht, dass auf Vertrauen basiert, nach vielen Jahren vielfach bestätigt, aber irgendwie doch immer auf Vorschuss. Und dann muss ich eben nicht Alles von der Partnerin wissen (und auch nicht vor mir selbst nicht das, was vielleicht schmerzen könnte?)
Ich empfand das bisher immer als ein echtes Pfund, als wichtige Stütze und hilfreiche Grundhaltung. Wir konnen vertrauen.
Dieser sichere Rückhalt spart viel Energie. Aber leider schläft so auch die erotische Spannung ein.

Ich habe deinen Thread noch nicht weiter verfolgen können, leider den Vortrag nicht gesehen.

Wir sind auch über 40 Jahre zusammen. Mit „gnadenloser Offenheit“ muss man erstmal umgehen können. Nach meiner Erfahrung, meiner Meinung spielen Ängste eine große Rolle. Die Altlasten, teilweise noch aus der Kindheit, lassen immer wieder mal Dämonen frei. Seh ich die, erkenne ich sie -trau ich mich da hin?- bin ich evt gemeinsam in der Lage gegen sie anzugehen? Im besten Fall sie zu Kuscheltieren mutieren zu lassen (bis sie wieder aufbegehren).

Weshalb bist du der Meinung Vertrauen könnte (sollte?) gnadenlose Offenheit ersetzen?
Ich denke alles Wichtige muss gesagt werden. Auch, wenn es potenzielles Verletzungsrisiko birgt. Ich sollte in der Beziehung das Gefühl haben alles mitteilen zu können.

In meiner Beziehung sehe ich immer wieder, dass Ängste auftauchen, da sind, trotzdem. Bei ihm und bei mir. Mit dem Gefühl, mit der unbeantworteten Frage „was noch braucht es, damit du mir (auch in diesem Punkt) vertrauen kannst?“

Und ja, ich wünsche mir Vertrauen. Eine Art Sicherheit, die vermittelt „ich weiß, du wirst unsere Beziehung nicht gefährden.“ „Ich fühle, dass dies uns nichts wegnimmt, sondern ein zusätzlich für dich bedeutet, es dir gut tut und -im Zweifel- du positive Gefühle mit zu uns zurück bringst.“
Je mehr an dem Beziehungs-Rahmen gerüttelt wird, Grenzen verschoben werden wollen, umso wichtiger. Und umso Angst machender. Doch ohne Offenheit und allen Ängsten aus dem Weg gehen, keine Änderung des Status Quo. Umgekehrt: mit mitfühlender Offenheit Chancen, wenn auch keine Garantien.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********llon:
Nach meiner Erfahrung, meiner Meinung spielen Ängste eine große Rolle. Die Altlasten, teilweise noch aus der Kindheit, lassen immer wieder mal Dämonen frei. Seh ich die, erkenne ich sie -trau ich mich da hin?
Ich weiß nicht, ob eine Jahrzehnte bestehende Beziehung ein Garant dafür ist, dass zerstörerische Dämonen nicht aufwachen. Macht das einen Unterschied, zu einer jungen Beziehung, in der sich Kennenletnwn Programm ist? Ist man sich überhaupt bewusst, dass/ob da ein Konflikt lauert? Stolpere ich zufällig darauf? Oder bewege ich mich nicht, weil ich ihn erahne?

Zitat von *********llon:
Je mehr an dem Beziehungs-Rahmen gerüttelt wird, Grenzen verschoben werden wollen, umso wichtiger. Und umso Angst machender. Doch ohne Offenheit und allen Ängsten aus dem Weg gehen, keine Änderung des Status Quo. Umgekehrt: mit mitfühlender Offenheit Chancen, wenn auch keine Garantien.
Das sehe ich auch so. Aber es gibt keinen Automatismus, dass sich meine Partnerperson öffnet, wenn ich das tue, nur die Hoffnung. Und Zeit muss ich dem auch einräumen. Wenn ich auf Ängste stoße kann ich als Partner doch nur akzeptieren, dass sie da sind und kann die betroffene Person in dem Vertrauen auffangen, dass ich die Ängste nicht einfach übergehe. Davon sind sie aber nicht weg.

Damit muss schon die betroffene Person selbst umgehen. Hier waren schwere Traumata angesprochen. Aber schon Verlustangst kann die Bewegung blockieren. Als Partner sehe ich da wenige Handungsoptionen. Ich kann nur meinen Wunsch einer gemeinsamen Entwicklung wiederholen, immer und immer wieder.
*********llon Frau
411 Beiträge
Zitat von ****54:
Ich weiß nicht, ob eine Jahrzehnte bestehende Beziehung ein Garant dafür ist, dass zerstörerische Dämonen nicht aufwachen. Macht das einen Unterschied, zu einer jungen Beziehung, in der sich Kennenletnwn Programm ist? Ist man sich überhaupt bewusst, dass/ob da ein Konflikt lauert? Stolpere ich zufällig darauf? Oder bewege ich mich nicht, weil ich ihn erahne?

Je unsicherer, desto eher haben Dämonen leichtes Spiel. Aus meiner Sicht ist jahrzehntelang keine Garantie für irgendwas. Konflikte lauern in jungen Beziehungen ebenso wie in alten. Die Tatsache -sofern es eine ist- dass etwas "lauert" bedeutet doch, dass man sich dessen nicht bewusst ist ist, oder? Nach vielen Jahren kommt sowas vielleicht seltener vor und wenn, dann aus anderen Ecken.
Nicht bewegen um einen Konflikt zu vermeiden? Klingt nicht gut. Klingt nach einem Fass mit dem Potenzial irgendwann zu explodieren.
*********llon Frau
411 Beiträge
Zitat von ****54:

Zitat von *********llon:
Je mehr an dem Beziehungs-Rahmen gerüttelt wird, Grenzen verschoben werden wollen, umso wichtiger. Und umso Angst machender. Doch ohne Offenheit und allen Ängsten aus dem Weg gehen, keine Änderung des Status Quo. Umgekehrt: mit mitfühlender Offenheit Chancen, wenn auch keine Garantien.
Das sehe ich auch so. Aber es gibt keinen Automatismus, dass sich meine Partnerperson öffnet, wenn ich das tue, nur die Hoffnung. Und Zeit muss ich dem auch einräumen. Wenn ich auf Ängste stoße kann ich als Partner doch nur akzeptieren, dass sie da sind und kann die betroffene Person in dem Vertrauen auffangen, dass ich die Ängste nicht einfach übergehe. Davon sind sie aber nicht weg.

Damit muss schon die betroffene Person selbst umgehen. Hier waren schwere Traumata angesprochen. Aber schon Verlustangst kann die Bewegung blockieren. Als Partner sehe ich da wenige Handungsoptionen. Ich kann nur meinen Wunsch einer gemeinsamen Entwicklung wiederholen, immer und immer wieder.

Das stimmt schon. Genau wie du sagst. Doch muss es auch so viel Offenheit möglich sein, das immer wieder anzusprechen. Und darzulegen, was das alles für dich und eure Beziehung bedeutet. Empathisch, vertrauensvoll und mit einer Offenheit, die auch weh tun kann, weh tun wird. Wie du dich damit fühlst ist auch wichtig. Sie ist ja nicht alleine, ihr seid ein Paar.
Du kannst für sie zusätzlicher Grund sein sich zu bewegen. Vielleicht irgendwann genau der Stubs, den sie braucht. Wünsch ich dir.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Themenersteller 
*hutab* *danke*
*******erz Frau
89 Beiträge
@****54 ... Ich stolpere gerade frisch in das Thema hinein, und ohne alles gelesen zu haben, vor allem über den folgenden Satz deiner Fragestellung:

Habt ihr die Hoffnung, dem in euren Beziehungen in einem Maße gerecht zu werden, wie es dem professionell und durch Lebenserfahrung geschulten und brutal offenen miteinander umgehenden Liebespaar entfernt nahe kommt?

Ich sehe die Möglichkeit des Austausches hier bei Joy nicht so, dass ich einer gestellten Anforderung gerecht werden muss. Es gibt die Möglichkeit zu schauen, wie andere ihr Leben leben, ihre Probleme lösen. Und ich darf dabei trotzdem ganz ICH bleiben. Ich muss mir keine Schuhe anziehen, die mir jemand hinstellt. Ich MUSS überhaupt nichts. Ich darf entscheiden, wie ich gerade sein möchte. Was ich mir aus dem Außen einverleiben oder ausprobieren möchte. Vor allem mache ich mir keinen Kopf, ob ich etwas falsch mache, indem ich bin wie ICH bin. Das Angebot hier sehe ich als wundervolle Möglichkeit durch viele Schlüssellöcher zu schauen und mir daraufhin zu überlegen, ob ich von irgendeiner Idee vielleicht mehr sehen und erleben möchte. Aber sich zu vergleichen ist völlig fehl am Platze (etwas, dass ich auch noch besser lernen darf!), denn jeder Mensch hat doch völlig unterschiedliche Voraussetzungen. Keine zwei Menschen sind identisch. Wie soll bei mir etwas genau gleich laufen, wie bei XY? Wir sollten vielmehr lernen dem Leben zu vertrauen und vor allem auch uns selbst!

Ich hoffe, dass ich mit diesem Einschub nicht völlig fehl am Platze bin.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Themenersteller 
Dein Einschub trifft eigentlich sehr gut, @*******erz.
Mir liegt auch nicht am Vergleich, am Ranking auf dem Weg zum Heiligen der Beziehung. Unserem Impulsgebendes Paar vielleicht auch nicht.

Aber sie zeigen nachvollziehbar den Weg zur Vertiefung der Beziehung durch Transparenz auf mit der Verheißung, dass das auch zu erfüllenderem Sex verhilft. Wer wollte das nicht? Ich sehe da für mich jedenfalls Potenzial, das genutzt werden möchte.

Zitat von *******erz:
Wir sollten vielmehr lernen dem Leben zu vertrauen und vor allem auch uns selbst!

Könnte von mir stammen. Ich kenne mich aber genug um zu wissen, dass ich z.B. zwar polygam und vermutlich auch polyamor fühle, meine zeitlichen und emotionalen Kapazitäten aber nicht ausreichen, um dem gerecht zu werden. Also lasse ich es. Schade.

Und mit der Transparenz in der Beziehung und der Aufarbeitung und Verändering von Mustern verhält es sich ähnlich. Im geschilderten Ausmaß überfordert mich bzw. uns das.

Bleibt alsu NUR so'ne "Irgendwie-Beziehung" !?
Wenn's wichtig ist, dann muss man, müssen beide sich die Zeit eben nehmen! Ja, danke für den Tipp.

Mit dieser Wertung, dieser Abwertung meines Lebens, bin ich nicht einverstanden. Darum der Thread.
***si Frau
2.488 Beiträge
@****54
Stichwort Überforderung:
Was genau überfordert dich?

Überforderung drückt doch erstmal nur einen momentanen Zustand von Hilflosigkeit aus. Physisch oder psychisch.

Mit einem Gipsbein den Haushalt wie gewohnt zu schmeißen, ist kaum möglich und bringt mich an meine Grenzen. Ich weiß, es wird besser und ein paar Wochen später bin ich genesen. Also ein temporärer Zustand, dem ich mich stellen muss.

Im zwischenmenschlichen Bereich ist das ungleich schwerer. Beide müssen sich zwangsläufig auch der Vergangenheit und den Triggern des jeweils Anderen stellen, schmerzhaft, unangenehm und überfordernd auf beiden Seiten.
Ich kenne es, dass das Thema dann schnell ad acta gelegt wird, weil Schmerz und Hilflosigkeit zu groß sind. Deckel drauf ..und die Suppe köchelt langsam weiter bis zum nächsten Mal.

In mir schlummerte immer dieser unbedingte und penetrante Wille, sowas aufzulösen. Fragen, bohren...immer und immer wieder...
Mit dem Wissen von heute sicher nicht immer die richtige Methode, zu oft war der Holzhammer dabei. Letztendlich hat es mich jedoch bestätigt, dass es sich lohnt, am Thema dran zu bleiben. Je presenter, umso mehr verliert es den Schrecken. Es wird immer da sein, aber an Kraft verlieren.
"Sich den Dämonen stellen". Klingt erstmal hart, sorgt bei mir mittlerweile für sehr viel Leichtigkeit.
*******erz Frau
89 Beiträge
@****54 ... Ich habe nirgendwo etwas von Zeit nehmen müssen gesagt! Kann es sein, dass DICH dieses Wort "müssen" quält? Fühlst du dich zu etwas gezwungen, dass du nicht wirklich willst?

Du solltest vielleicht mal ganz in Ruhe FÜHLEN wie viele "ja schade, geht nicht" du findest und wo überall ein "muss ich" steht. Und dann schau, wie dein Leben aussehen könnte, wenn du daran etwas ändern könntest/würdest.

Vielleicht hilft dir das ja ein wenig weiter?! Wir alle können zu jedem Zeitpunkt eine andere Richtung einschlagen. Aber wir können das immer nur für uns selbst entscheiden ... dafür, wie wir uns unser Leben wünschen. Und das ist mehr als legitim! Du darfst!!!
*******erz Frau
89 Beiträge
P.S.: Egal für was du dich entscheidest, wichtig ist, dass du mit deiner Wahl, die du für DICH triffst, entspannt und glücklich bist! Wenn du dich dafür entscheidest eine Situation erst einmal auszuhalten, dann sei fein damit und stelle das Grübeln ab. Und auch wenn es andere Entscheidungen sind, genieße, die Erfahrungen und stelle sie nicht in Frage. Du hast einen Fehler gemacht? ... und davon kann ich jede Menge aufweisen ... aber egal, wir lernen daraus und machen sie im besten Falle nur einmal. Aber wir dürfen nicht unser Leben auf Eis legen, damit wir auch ja alles richtig machen, so funktioniert Leben nicht! Und wenn das Leben stagniert, dann fühlen wir uns unglücklich. Lso trau dich und bringe wieder Leben in dein Leben!
****54 Mann
3.849 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******erz:
@****54 ... Ich habe nirgendwo etwas von Zeit nehmen müssen gesagt! Kann es sein, dass DICH dieses Wort "müssen" quält?

Ich habe damit und mit dem Begriff "Irgendwie-Beziehung" Kommentare von Volker hoffentlich sinngemäß aufgegriffen. Das waren nicht meine Worte, sondern ich reibe mich daran.

Ja, das "müssen" quält. Aber nicht als Zwang von außen, sondern als Rand-Bedingung, mein Ziel in widersprüchlicher Situation zu erreichen, weil ich mir selbst dabei im Weg stehe und mir 'nur' die Zeit und Lebenskraft nehmen 'müsse, um diesen Challenge anzunehmen. Ich hätte gerne eine Stufe auf halbem Wege, die uns erreichbar ist.

Und dabei hoffe ich auf die Anerkennung von Vertrauen als ein hilfreiches Substitut für unerreichte Transparenz.

Ich muss mir die Aufzeichnung nochmal anhören und nachspühren.
*******erz Frau
89 Beiträge
Dann mach dir doch eine Stufe auf halbem Wege! Du brauchst doch kein vorgefertigtes Gerüst, bastel dir was! Das Zauberwort heißt "Leichtigkeit"! ... Ich habe mich mit meinen ersten Worten gerade eben übrigens selbst überzeugt ein paar Regeln, die ich selbst aufgestellt hatte, aus meinem Leben zu kicken. Vielleicht fall ich ja auf die Nase - egal!!! Denn ich kann auch mehr Freude im Leben gebrauchen. Also, ich springe hinein ...

Das erinnert mich an ein wundervolles Gedicht von Guillome Apollonaire:

„Kommt an den Rand der Tiefe.“
„Nein wir können nicht. Wir fürchten uns.»
„Kommt an den Rand.“
„Wir können nicht. Wir werden fallen.»
«Kommt an den Rand.»
Und sie kamen.
Unter er stieß sie.
Und sie flogen .
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