Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4399 Mitglieder
zum Thema
Jegliches Vertrauen ist futsch146
Ja, bin gerade erst hier angemeldet. Nein, nicht verifiziert.
zum Thema
Sicherheit in der Partnerschaft - ein Lustkiller?283
Gerne möchte ich hier eine These von mir in die Diskussion geben.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

"Liebes-Partnerschaft" - Anspruch und Wirklichkeit

****54 Mann
3.846 Beiträge
Themenersteller 
Damit tust du dich alleine leichter. Als Paar braucht es die hohe Kunst der Verhandlung in der Liebe - um einen anderen, sehr guten Vortrag von Volker zu benennen. Da kann die Leichtigkeit schonmal ausgebremst werden, wenn Veränderungen ins Haus stehen, die an Ängste klopfen.

Ein Anlass für diesen Thread war ja die Frage, was von den Rezepten und Grundhaltungen der jungen, auf Trensparenz setzenden Liebe auf eine Verbesserung von Langzeitbeziehungen übertragbar sei - ohne Abriss und Neuanfang sondern in friedlicher Evolution.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***si:
Was genau überfordert dich?

Überforderung drückt doch erstmal nur einen momentanen Zustand von Hilflosigkeit aus. Physisch oder psychisch.
[ ... ]
Beide müssen sich zwangsläufig auch der Vergangenheit und den Triggern des jeweils Anderen stellen, schmerzhaft, unangenehm und überfordernd auf beiden Seiten.

Hilflos vor allem, wenn die Trigger noch nichteinmal benannt werden können, die eigenen und schon garnicht die der Partnerperson.
Hilflos auch bei der gesunden Dosierung des Insistierens auf den Veränderungsprozess.
****ody Mann
13.203 Beiträge
Etwas, das mir in Beziehungen mehrfach zum Stolperstein wurde, war die fehlende Fähigkeit, den anderen einfach mal als genug anzusehen und vertiefenden Stillstand zuzulassen. Immer ging es um Weiterentwicklung, immer sollte die Beziehung der Quell dafür sein. Das ganz profane füreinander Dasein, das sich Berühren, das öffnende Reden und Verstehen, die Stille und Wortlosigkeit intimer Momente, nichts davon war genug. Es gab immer das Streben nach äußerer Fülle und obwohl ganz viel Verbindendes da war, kam irgendwann die Angst, etwas zu verpassen. Es mangelte an Demut und der Fähigkeit, eine innere Entwicklung zum Füllen leerer Räume zu nutzen, sie überhaupt als Entwicklung und Wachstum anzusehen. Es mangelte an Leichtigkeit. Da, was da war, wurde immer weniger gesehen.
**********berer Mann
7.310 Beiträge
@****ody Vermutlich auch ein Ding der heutigen Gesellschaft. Alles im Überfluss greifbar, und die Influencer leben vor, was erstrebenswert sein soll. Und da ist eben Vieles sehr perfekt dargestellt - ein Blick hinter die Kulissen ernüchtert dann aber schnell.

Ich kann deine Ansicht teilen, ich genieße es auch sehr, manchmal einfach im Jetzt zu sein und zu bleiben, mich nicht immer anspornen zu müssen, mehr und Besseres erreichen zu müssen. Die Konzentration auf den Moment hat auch etwas.
*******nzel Frau
1.063 Beiträge
Zitat von ****ody:
Etwas, das mir in Beziehungen mehrfach zum Stolperstein wurde, war die fehlende Fähigkeit, den anderen einfach mal als genug anzusehen und vertiefenden Stillstand zuzulassen. Immer ging es um Weiterentwicklung, immer sollte die Beziehung der Quell dafür sein. Das ganz profane füreinander Dasein, das sich Berühren, das öffnende Reden und Verstehen, die Stille und Wortlosigkeit intimer Momente, nichts davon war genug. Es gab immer das Streben nach äußerer Fülle und obwohl ganz viel Verbindendes da war, kam irgendwann die Angst, etwas zu verpassen. Es mangelte an Demut und der Fähigkeit, eine innere Entwicklung zum Füllen leerer Räume zu nutzen, sie überhaupt als Entwicklung und Wachstum anzusehen. Es mangelte an Leichtigkeit. Da, was da war, wurde immer weniger gesehen.

So ging es mir häufig in meiner Ehe aber ich stand auf der anderen Seite.
Es gab eine Zeit, da war ich rundherum zufrieden. Ich hatte diverse Dinge für mich entdeckt, wie z.B. nähen, Schmuck herstellen aber auch so profane Dinge wie Marmelade kochen, Gurken einlegen usw.
Von meinem Mann hörte ich immer wieder, ich sollte doch was aus meinem Leben machen. Ich hätte alle Freiheiten, er wäre froh, wenn er diese Freiheiten hätte und was er alles tun würde, wenn er so leben könne wie ich. Aber ich habe doch was aus meinem Leben gemacht, ich war voll zufrieden. Was kann ich dafür, wenn das nicht das ist, was er für sich als Weiterentwicklung sieht? Glück und Zufriedenheit geht nicht immer mit einem Honigkuchengrinsen einher.
Ich fühlte mich missbraucht, instrumentalisiert.

Es erinnerte mich an meine Mutter, die unbedingt mit uns Weihnachten feiern wollte, als unsere Kinder klein waren und noch ans Christkind glaubten: "diese leuchtenden Kinderaugen machen Weihnachten erst so besonders"
Ich weiss nicht, ob verständlich ist, was ich damit rüberbringen möchte. Da wird etwas oder auch jemand benutzt, um sich selbst glücklich und zufrieden zu fühlen.

Vor über 1,5 Jahren habe ich wieder angefangen, Musik zu machen. Ich habe das früher getan, vor etwa 30 Jahren, habe Gitarre gespielt, gesungen, Straßenmusik gemacht. Mein Mann fand das immer toll. Aber irgendwann war das nichts mehr, was mich glücklich machte. Ich wollte etwas anderes machen.
Und als ich jetzt wieder anfing, sah man richtig, wie er wieder Feuer fing. Er schrieb mir dann auch so Sätze wie, dass ich da die Freude und das Glück ausstrahle, die ihn damals gefangen genommen hat...
Ich weiss, es war nett gemeint aber es hinterließ in mir einen schalen Nachgeschmack.
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von ****54:
Zitat von ***si:
Was genau überfordert dich?

Überforderung drückt doch erstmal nur einen momentanen Zustand von Hilflosigkeit aus. Physisch oder psychisch.
[ ... ]
Beide müssen sich zwangsläufig auch der Vergangenheit und den Triggern des jeweils Anderen stellen, schmerzhaft, unangenehm und überfordernd auf beiden Seiten.

Hilflos vor allem, wenn die Trigger noch nichteinmal benannt werden können, die eigenen und schon garnicht die der Partnerperson.
Hilflos auch bei der gesunden Dosierung des Insistierens auf den Veränderungsprozess.

Ich bin mir sicher, ihr kennt eure Trigger (sofern es welche gibt), sie werden nur schön gedeckelt aus Angst vor...ja, vor was eigentlich?
Sind es wirklich die Trigger oder doch eher die jeweilige Vorstellung einer Beziehung? Mono vs. poly? Festhalten am Ist auf der einen Seite und der Wunsch nach Weiterentwicklung auf der anderen Seite?

Ich mag den Gedanken, dass Vertrauen Vieles regelt. Das kann ein langer Prozess sein, in deinem Fall ist es ja auch so.
Wie lange glaubst du noch an euch und euer Vertrauen, bis ihr Beide wieder glücklich seid?
Wenn eine Beziehung irgendwie dahin plätschert, Beide auf Lösungen hoffen, aber sich irgendwie nie eine Zufriedenheit einstellt, frage ich mich wirklich, ob das Beide verdient haben.

Ich bin sehr bei meinen Vorrednern. "Nicht genug zu sein, falsch zu sein" ist ein mehr als bescheidenes Gefühl. Zweimal habe ich mich daher aus Beziehungen verabschiedet.

Auch, wenn die Keule aggressiv daher kommt: wirklich mal Klartext reden, sprichwörtlich mit der Faust auf den Tisch hauen und sich selbst eine Frist setzen. Danach handeln oder das Grummeln einstellen. Rumeiern hat mir noch nie geholfen. Gerade in bestehenden Beziehungen halte ich das für wichtig.

Ich bin an Veränderungen interessiert, arbeite konstruktiv mit. Nur, was nicht mehr vom Lebensinhalt her passt, kann nur schlecht passend gemacht werden, wenn mindestens Einer nicht will.
**********hen70 Frau
14.411 Beiträge
Aus meiner Sicht kennen wir viel zu wenig von der Situation, dem Miteinander und auch dem, was @****54 zu diesem Thread bewegt hat.

@***si Ich bin ganz bei dir, dass wenn es einem (richtig, richtig) schlecht in einer Beziehung geht, dass Verabschieden bzw. ein deutliches Artikulieren, dass es so nicht weitergehen kann, sicher richtig ist.

Die Transparenz ist in einer neuen Beziehung aber sicher einfacher, als wenn zwei sich lange kennen und sich in ihren "Eckchen" eingerichtet haben.

Mich hat gerade ein Lebensereignis erkennen lassen, dass da Dinge in der Vergangenheit waren, die ich als verarbeitet annahm, aber mir gezeigt wurde, dass das wohl nur zum Teil so ist und ich ansonsten nur "den Deckel drauf" gemacht habe. "Ist Vergangenheit...", "hab ich hinter mir gelassen...", "andere haben ähnlich unschöne Erfahrungen gemacht und kommen damit auch durch's Leben", ein innerliches "stell dich nicht so an" etc. pp.

Nun sitze ich nach einer gewissen (schmerzhaften) Reflektion hier und nehme die Aufarbeitung für mich in Angriff. Ob mich ein Partner dazu hätte motivieren können? Ich weiß es nicht so recht. Wenn er die richtigen Worte gefunden hätte, wohl ja. Oder auch, wenn es "die richtige" Motivation gegeben hätte.
Aus meiner Sicht hatte ich mit der Aufarbeitung schon vor längerer Zeit angefangen und nahm eigentlich an, schon viel mehr bewältigt zu haben. Aber manchmal ist es dann halt doch anders.
Ist jetzt etwas ab von dem EP, aber vllt. auch eine Überlegung wert.

Gerade gestern fand in einem Stream mal wieder Erwähnung, dass man immer nur sich selbst ändern kann und nicht den/die Anderen. Was aber, wenn der Andere nicht will? Nicht hinschauen will? Keine schmerzhafte Aufarbeitung will? Was denn dann? Einfach alles hinschmeißen?
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Zitat von **********hen70:
Gerade gestern fand in einem Stream mal wieder Erwähnung, dass man immer nur sich selbst ändern kann und nicht den/die Anderen. Was aber, wenn der Andere nicht will? Nicht hinschauen will? Keine schmerzhafte Aufarbeitung will? Was denn dann? Einfach alles hinschmeißen?

Ich finde ja, es ist wichtig, sich in einem Miteinander zu befinden, oder zumindest ganz stark zu versuchen, das zu erreichen. Und in einem Miteinander zieht man sich mit, in bestimmten Punkten und zu einem bestimmten Grad. Stillstand auf der Einen und der Druck, sich bewegen zu müssen auf der anderen Seite, das kann nicht auf Dauer funktionieren meiner Ansicht nach.

Sicher, aktiv kann ich nur meine eigenen Ansichten und Verhaltensweisen ändern, wenn ich das Bedürfnis danach verspüre. Dafür kann es dann sehr verschiedene Aufhänger geben. Aber ich kann versuchen, mein Gegenüber davon zu überzeugen (nicht zu überreden und auch nicht zu zwingen), dass diese Bewegung für das Miteinander, für das Wir wirklich wichtig ist.

Zitat von **********hen70:
Nun sitze ich nach einer gewissen (schmerzhaften) Reflektion hier und nehme die Aufarbeitung für mich in Angriff. Ob mich ein Partner dazu hätte motivieren können? Ich weiß es nicht so recht. Wenn er die richtigen Worte gefunden hätte, wohl ja. Oder auch, wenn es "die richtige" Motivation gegeben hätte.

Dazu gehört eine wirklich gute Kommunikation und ein Sehen des Anderen, um zu erkennen, wann dieser eine solche Motivation braucht, um unschöne Themen anzugehen. Auch das sehe ich als wichtigen Punkt in einer Partnerschaft an: die Bereitschaft, dies lernen zu wollen. Und ja, das kann zu sehr unbequemen Situationen führen, aus denen aber meiner Ansicht nach beide dann zusammen erstarkt herauskommen werden. Das stellt mitunter die Partnerschaft auf eine viel stabilere Basis.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***si:
Wie lange glaubst du noch an euch und euer Vertrauen, bis ihr Beide wieder glücklich seid?
Wenn eine Beziehung irgendwie dahin plätschert, Beide auf Lösungen hoffen, aber sich irgendwie nie eine Zufriedenheit einstellt, frage ich mich wirklich, ob das Beide verdient haben.

Ich hatte es oben schonmal gesagt: "Glücklich" sind wir mit einander. Wir denken beide, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten und unserer Aufgaben unser Leben bis auf eine längere Untiefe um die 50er gut hinbekommen haben. Nicht nur Alltag sondern auch Kuscheln und Intimität geht immer und hinterlässt Zufriedenheit.
Aber eine gute Beziehung ist noch keine geile Zusammenkunft. Wenn sich die Geilheit auf beiden Seiten nur so ausnahmsweise mal trifft, dann geht sonst auch Sex ohne Geilheit, eben als Kuscheln und Intimität, Yella beschreibt Slowsex ganz treffend als 'Kuscheln mit Einstöpseln' und gelegentlich entwickelt sich auch Geilheit. Wir beschreiben das beide als durchaus zufriedenstellen. Eben befriedigend = 3. So verstehe ich @****ody's 'wohliges für-einander-da-sein'.

Ich sehne mich aber auch immer mal nach 1 = unvergleichlich, mit dem drive zum mega-Orgasmus. Einfach nur noch im Sex fühlen. ich kenne solche Events und möchte sie auch in der Langzeitbeziehung erleben. Aber der Versuch versandet dann gerne im gegenseitigen 'angestrengt-für-einander-Dasein'. Das 'Miteinander' zielt eher nicht darauf Grenze zu sprengen.

Und auf die Idee kommst'e jetzt mit 70? Ne ne, wie @*******nzel schon schrieb: Wir hatten auch solche Zeiten. Es hat sich was verändert und es funktioniert nicht mehr so wie es früher funktioniert hat. Da lässt sich auch nicht anknüpfen. Insofern ist die Orientierung an einer frischen Beziehung doch gar nicht so verkehrt, denn auch wir müssen uns neu erforschen.
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Zitat von ****54:
"Glücklich" sind wir mit einander.

Nicht nur Alltag sondern auch Kuscheln und Intimität geht immer und hinterlässt Zufriedenheit.

Wenn sich die Geilheit auf beiden Seiten nur so ausnahmsweise mal trifft, dann geht sonst auch Sex ohne Geilheit, eben als Kuscheln und Intimität...

Wir beschreiben das beide als durchaus zufriedenstellen. Eben befriedigend = 3.

Ich sehne mich aber auch immer mal nach 1 = unvergleichlich, mit dem drive zum mega-Orgasmus.

Aber der Versuch versandet dann gerne im gegenseitigen 'angestrengt-für-einander-Dasein'.

Es hat sich was verändert und es funktioniert nicht mehr so wie es früher funktioniert hat. Da lässt sich auch nicht anknüpfen.

Darauf heruntergebrochen frage ich mich, ob euer Glücklichsein wirklich ein solches ist und nicht ein Wir-wollen-uns-nicht-verlassen-weil-tut-weh, denn das von dir Geschriebene widerspricht sich meiner Ansicht nach schon an verschiedenen Stellen. *nachdenk*

Zitat von ****54:
Insofern ist die Orientierung an einer frischen Beziehung doch gar nicht so verkehrt, denn auch wir müssen uns neu erforschen.

Aber ihr habt eine jahrzehntelange gemeinsame Vorgeschichte, die Volker und Britta nicht haben. Ich glaube nicht, dass man das so einfach miteinander vergleichen kann - und sollte.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Themenersteller 
Ich sehe den Widerspruch nicht.
• Ich brauche Nähe und Intimität
• Ich wünsche mir gelegentlich heißen Sex.
Geht sogar mit unterschiedlichen Personen, wenn man will.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge und die Erschöpfung nach dem Sex würde ich nicht als Zufriedenheit mit meinem Leben beschreiben. Dazu ist das postkoitale Honigkuchen-Grinsen nicht unbedingt erforderlich. Eher die soziale Eingebundenheit, das Zuhause-sein.
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von ****54:

• Ich wünsche mir gelegentlich heißen Sex.
Geht sogar mit unterschiedlichen Personen, wenn man will.


Und deine Frau gesteht dir diese Möglichkeit nicht zu, richtig?
**********berer Mann
7.310 Beiträge
Zu sagen, du bist in deiner Partnerschaft glücklich und zufrieden, und dann aber, der Sex sei nur befriedigend und eine Schulnote 3, aber du wünscht dir ab und zu eine 1, ist kein Widerspruch für dich? Bist du dann nicht eben doch nicht ganz so glücklich und zufrieden, wenn es diesen unerfüllten Wunsch gibt, der dich sogar dazu bringt, dir darüber den Kopf zu zermartern?

Das klingt für mich schon widersprüchlich: die Zufriedenheit auf der einen Seite, und die Unzufriedenheit auf der anderen. Aber vielleicht sehen wir das einfach sehr unterschiedlich.
******una Frau
7.570 Beiträge
Offen gesagt, finde ich Widersprüche nicht " widersprüchlich"... eher normal!

Wünschen, Träumen hat noch nie geschadet *zwinker*
****ga Frau
1.101 Beiträge
Für mich liest sich das Thema hier als etwas, das gar nicht so sehr auf partnerschaftliche Veränderungen, Vertiefungen u.ä. an sich fokussiert ist, sondern diese sollen Mittel zum Zweck sein. Zumindest so fühlt es sich für mich an.
Es geht immer um "geilen Sex" (nicht meine Wortwahl...).
Einfach so.
Der soll wieder da sein.
Und dann wäre es ja gut.

Ich betrachte den ganzen Komplex "Liebe, Beziehung, Sex" nun mal komplett andersherum, ja?
Zwei Menschen haben jeweils ihr eigenes Leben und ein gemeinsames, nämlich ihre Liebesbeziehung.
Beide zusammen SIND ihre Liebesbeziehung.
So, wie sie sich gerade darstellt, so sind diese beiden Menschen miteinander.
Sexualität ist die höchste Form der Kommunikation zwischen zwei Menschen.

Und plötzlich (wirklich plötzlich ? oder war dieser Wunsch schon länger präsent...?) ist da dieser Wunsch nach "geilem Sex" .
Wenn die Frau das TE diesen Wunsch nicht verspürt, ist es eben so.
Alles andere hat m.M.n. damit nichts zu tun.

Aber - wie schon erwähnt - ich möchte hier niemandem zu nahe treten. DAS ist nur mein Bauchgefühl, und ich höre von Männern in Langzeitbeziehungen nicht selten, dass sie sich genau so etwas wünschen. Völlig isoliert. Völlig am Alltag vorbei, der routiniert, komfortabel, mitunter völlig klassisch "paarmäßig" verläuft. Und immer der Vorwurf an die jeweilige (Ehe-) Frau, nicht mehr an aufregendem Sex interessiert zu sein.

Gestern las ich den Klappentext eines Buches, in dem das Wort "Monotonie" vorkam. Der Protagonist litt an der Monotonie seines Alltags....
Und ich dachte nur: He , hallo *wink* , DU bist die Monotonie deines Alltags. Du lebst das, was du dir aufgebaut hast. Ändere dich einfach und schau, was passiert.

Mitunter muss man dann den neuen Weg einfach zeitweise alleine gehen.
**********hen70 Frau
14.411 Beiträge
@****ga
Ich stimme dir zu, aber ich lese das anders. Nämlich als "das gab es mal" und der Frage danach, warum das jetzt nicht mehr da ist.

Und ich glaube nicht, dass es darauf eine universelle Antwort gibt. Außer vllt. der, dass sich dieses Phänomen, dass der Sex in Langzeitbeziehungen nicht mehr so aufregend ist oder gar gänzlich einschläft, offenbar (... wenn ich z.B. mal im Hauptforum nach solchen Threads schaue) häufiger auftritt.

In anderen Konstellationen würde ich gar zustimmen, dass es sinnig sein kann, auf den Prüfstand zu stellen wie gut die eigene Beziehung noch ist und ob sie noch trägt oder eigentlich nur noch eine Erwachsenen-WG aus Bequemlichkeit ist oder man sich den Stress einer Trennung nicht antun mag.

Hier scheint alles gut, aber nicht optimal zu laufen.

Kann man denn wirklich die rosa Wolken einer neuen Beziehung nach vielen Jahren wieder aufflammen lassen? Und wenn ja, wie funktioniert das?
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von **********hen70:
@****ga
Ich stimme dir zu, aber ich lese das anders. Nämlich als "das gab es mal" und der Frage danach, warum das jetzt nicht mehr da ist.

Und ich glaube nicht, dass es darauf eine universelle Antwort gibt. Außer vllt. der, dass sich dieses Phänomen, dass der Sex in Langzeitbeziehungen nicht mehr so aufregend ist oder gar gänzlich einschläft, offenbar (... wenn ich z.B. mal im Hauptforum nach solchen Threads schaue) häufiger auftritt.

In anderen Konstellationen würde ich gar zustimmen, dass es sinnig sein kann, auf den Prüfstand zu stellen wie gut die eigene Beziehung noch ist und ob sie noch trägt oder eigentlich nur noch eine Erwachsenen-WG aus Bequemlichkeit ist oder man sich den Stress einer Trennung nicht antun mag.

Hier scheint alles gut, aber nicht optimal zu laufen.

Kann man denn wirklich die rosa Wolken einer neuen Beziehung nach vielen Jahren wieder aufflammen lassen? Und wenn ja, wie funktioniert das?

Ich glaube, jede Phase im Leben hat ihren Sex.
Körper verändern sich, der Hormonspiegel, die Einstellungen verändern sich....
*********rgara Frau
7.487 Beiträge
Meine Sexualität ist mit dem älter werden sinnlicher, tiefer und feiner geworden. Sie ist unabhängig von Transparenz, aber nicht von Vertrauen. Aber von Vertrauen in mich selbst.

Ich halte Volkers und Brittas Einstellung für elementar für eine lebendige Sexualität : Die Sexualität zu einem gemeinsamen Hobby zu machen und richtig viel Freude an der Erkundung der sexuellen Knöpfe des Partners zu haben und darauf zu spielen wie auf einem Instrument.

Ich kenne das auch, dass zwei sich gegenseitig "bespielen" und sich dabei in kreativer Freude und Spieltrieb in einer Spirale der Lust immer mehr erregen. Und auch das verbindet.
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von **********hen70:
@****ga


Kann man denn wirklich die rosa Wolken einer neuen Beziehung nach vielen Jahren wieder aufflammen lassen? Und wenn ja, wie funktioniert das?

1. Volkers Fragen
2. Beziehungskarten
Beide sind sehr schön, um ins Gespräch zu kommen und zu bleiben

3. Tantraseminare oder Wellnessmassagen ohne sexuelle Absichten
Zum Spüren

4. Lachyoga
Für die Leichtigkeit

5. Einzel- und/oder Paartherapie
Zum Reflektieren, Aufarbeiten und Neu sortieren

Es gibt sicher noch Einiges mehr....

Letztendlich müssen es Beide wollen.
***si Frau
2.483 Beiträge
Nur mal als Beispiel.

Wir haben es uns gekauft und nach vier Wochen Zusammensein im Urlaub angefangen und haben es letzte Woche beendet.
Es war sehr berührend, inspirierend und hat nachdenklich gemacht.
Volkers Fragen sowieso 😉
*******nzel Frau
1.063 Beiträge
Zitat von ***si:
Nur mal als Beispiel.

Wir haben es uns gekauft und nach vier Wochen Zusammensein im Urlaub angefangen und haben es letzte Woche beendet.
Es war sehr berührend, inspirierend und hat nachdenklich gemacht.
Volkers Fragen sowieso 😉

Wir hatten etwas ähnliches. "Was ich an dir liebe".
Nutzt nur nichts, wenn einer von beiden das macht wie Mau-Mau zu spielen, soll heissen, es gab keine Nachhaltigkeit. Wir haben uns jeden Tag 3-5 Karten vorgenommen aber am nächsten Tag war alles wieder vergessen, so als hätten wir über nichts gesprochen.
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von *******nzel:
Zitat von ***si:
Nur mal als Beispiel.

Wir haben es uns gekauft und nach vier Wochen Zusammensein im Urlaub angefangen und haben es letzte Woche beendet.
Es war sehr berührend, inspirierend und hat nachdenklich gemacht.
Volkers Fragen sowieso 😉

Wir hatten etwas ähnliches. "Was ich an dir liebe".
Nutzt nur nichts, wenn einer von beiden das macht wie Mau-Mau zu spielen, soll heissen, es gab keine Nachhaltigkeit. Wir haben uns jeden Tag 3-5 Karten vorgenommen aber am nächsten Tag war alles wieder vergessen, so als hätten wir über nichts gesprochen.

Deswegen schrieb ich ja, dass Beide es wollen müssen.
Wir haben es zu Beginn der Beziehung genutzt und waren erstaunt, wie einfach Kommunikation sein kann. Mal war es eine Karte pro Tag, mal mehrere, je nach Tiefgang. Und manchmal halt auch mal eine unbeantwortete Frage, über die eine Nacht geschlafen würde...mit dem Versprechen, am nächsten Tag unaufgefordert von alleine hierauf wieder zurück zu kommen.
Volkers Fragen haben wir noch nicht durch, wir nehmen uns Zeit dafür, damit jedes Mal eine Freude wird.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Themenersteller 
Wir lesen uns auch gegenseitig vor aus Büchern zum Thema von Ulrich Clement, von Volker, von Susanne Wendler, versuchen uns grade an ihrem Advents-Challenge, lachen ehrfurchtsvoll über die 100 Tage Sex Geschichte. Das belebt auch noch nach über 40 Jahren Beziehung. Aber es ist leicht, das nicht auf sich zu beziehen und es bei den Autor*innen zu lassen.

Der Crushed-Ansatz von Britta und Volker ist nochmal 'ne andere Liga mit der sich selbst und dem Partnermenschen gegenüber brutalen Offenheit. Das bekommen wir so noch nicht hin.
Zuviele Bedenken den anderen zu verletzen oder Missverstanden zu werden an Punkten, die uns selbst nicht klar sind, Wünsche nicht zu äußern, die vielleicht als über-fordernde Forderung verstanden werdern, usw.
Wir sind zwar auf dem Weg aber doch sehr vorsichtig und zurückhaltend. (Zurückhaltend - auch so ein verräterisches Wort)

Weil wir unsere gefühlte wenn auch auf Unwissenheit gebaute Vertrauensbasis nicht erschüttern wollen. Theoretisch ein wackelieges Fundament, hat aber doch ganz gut funktioniert und erlaubt es auch, Widersprüche und offene Wünsche im Raum stehen zu lassen, ohne dass sie sich zu bedrohlichen Dämonen auswachsen.
***si Frau
2.483 Beiträge
Habt ihr euch mal an Volkers Fragen rangewagt?
****54 Mann
3.846 Beiträge
Themenersteller 
Ja, auf einer langen Autofahrt - kein entkommen möglich *zwinker*
Aber bei vielen beziehungsbezogenen Fragen sind wir uns langweilig einig, wenn wir die Version für monogame Paare wählen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.