Tantra ist ein Ausdruck des ganzheitlichen Konzeptes von Körper und Seele. Während wir in unserer westlichen Kultur die "reine" Seele und den "schmutzigen" Körper auseinanderdividieren, Sehen östliche Kulturen den Menschen als ganzheitliches Wesen.
Während wir bei Beschreibung von seelischen Eindrücken uns gerne in poetischer Schwärmerei ergehen, sehen wir körperliche Signale als niedrig und dreckig.
So fällt es Tantrikern leicht, auch körperliche Regungen objektiv zu beobachten und einzuordnen. So sind Erkenntnisse entstanden, die uns Christenmenschen (ich bin auch einer) vorbehalten blieben. Deswegen fasziniert uns Christen so sehr, was unter Tantra im Bereich der Sexualität entdeckt und auch entwickelt worden ist.
Spiritualität:
Der Mensch hat eine Begabung zur Spiritualität und strukturiert diese durch eine Religion. Die Religion liefert Erklärung von etwas Unerklärlichem.
So z.B. in der Astronomie: warum taumelt die Venus um die Sonne? (Ein) Gott hat es so bestimmt.
Warum kann man durch Stimulationen eine Erektion herbeiführen? Der Teufel (ein negativer Gott) hat es so eingerichtet.
Da wir Christen das "Gute" -nämlich seelische Regungen- zulassen und weiter entwickeln, haben wir erstaunliche Kenntnisse gesammelt
Da wir Christen alles, was als "schlecht" markiert wurde -nämlich körperliche Regungen, wie eine sich aufbauende Eerektion- vermeiden und unterdrücken, haben wir haarsträubende Vorstellungen entwickelt. "Sex ist nur gut, wenn er dreckig 'dirty' ist".
Erst wissenschaftliche Beschäftigung hat viel Unerklärliches erklärt.
Da der Mensch als ganzheitliches Gebilde gesehen wurde, konnten östliche Gelehrte auch die Körperlichkeit durchdringen, und uns durch Tantra überliefern.
Wie z.B. die Sichtweise, dass während sexueller Erregung "Energie" aufgebaut werden kann, die am Orgasmuspunkt nicht unbedingt in eine Ejakulation münden muß, sondern auch in Kreativität geleitet werden kann.
