„Tantra ist eine Lebenseinstellung mit der man Spiritualität und Sexualität verbinden kann und es ist für mich auch ein geistiger Befreiungsweg aus der Illusion.
Es ist eine Möglichkeit völlig frei zu werden,ohne das das Ich im Mittelpunkt verweilt.
Sich vollkommen zu öffnen,alles zu lassen,ohne jegliche Erwartungen,Begierden oder Urteilen,um sich dann vollkommen hinzugeben und sich über mehrere Ebnen zu verbinden,quasi zu verweben oder "Einswerden"
Das bedeutet für mich Tantra,hier ist es sehr gut beschrieben.
https://www.tempel-der-orchidee.de/der-geist-des-wahren-tantra/
Das kommt der Wahrheit schon nahe. Alles Andere sind -wie fast immer bei westlichen Menschen- willkürliche Interpretationen und Projektionen.
Der indische Sanskritgelehrte Benjamin Walker schreibt in seinem Buch "Tantrism.Its Secrets,Principles and Practices": "Der Tantrismus verkörpert die Glaubenssätze und Praktiken eines uralten östkichen Kultes, der in den verschiedensten Ausformungen u. mit jeweils örtlichen Abweichungen in Indien, Bhutan, Sikkim, Nepal, Tibet, der Mandschurei, China und anderen Regionen der Nachbarländer bekannt ist. Die Schriften, die seine Lehren enthalten, werden Tantras genannt...Häufig wird behauptet, dass sie von der Sanskritwurzel... (für) Körper abstammt... Andererseits geht die Bezeichnung auf die Wurzel von ausdehnen/weiten zurück, denn sie erweitert die Fähigkeiten des Menschen, auf einen Begriff mlt der Bedeutung Seil/Faden... und schließlich schwingt auch noch der Begriff Innerlichkeit mit.. weil die Lehren oft verschlüsselt und verborgen waren.
Im weitesten Sinne führt man den Begriff Tantra auf eine Sanakritwurzel mit der Bedeutung ""Webstuhl"" zurück, das die beiden kosmischen Elemente, das männliche und weibliche Prinzip, symbolisiert durch die Quer- und Längsfäden im Gewebe des Universums, ins Spiel bringt... Und genauso, wie das Universum in einer Art Netz aufgefangen wird, so hängt auch das Leben des Individuums an einem Faden...
Wenn auch einige tantrische Lehrmeister sich weigern, den Tantrismus als Religion oder Philosophie zu bezeichnen... so besitzt er dennoch alle wesentlichen Merkmale, die eine Religion ausmachen, einschließlich eigener Gottheiten, eigener Priester und einer individuellen Theologie, die eigenständige Lehren und Denkweisen enthält."
Weiterführende Literatur:
Arthur Avalon (John Woodroffe) "Die Schlangenkraft",
J. Evola "Der Yoga der Urkraft"
Ajit Mookerjee/Madhu Khanna "The Tantric Way-Art, Science, Ritual" (dt. "Die Welt des Tantra", Gondrom Verlag, 1990)